Montag 29.3.2021:135.Tag, Moraira - Ebro-Delta, 315, 5km
Paul geht es ziemlich gut mit seiner Schulterverletzung und es ist Zeit nach Hause zu fahren! Nach 4½ Monaten zieht es uns irgendwie heim, aber andererseits fällt es uns sehr schwer Abschied zu nehmen!
Um 9h30 werden wir von Ingrid, Jochen, Ruth und Heinz mit der Königlichen Spanienflagge verabschiedet. Oh je, das macht den Abschied gleich nochmals schwerer...!
Es ist 14° warm, mehrheitlich bewölkt mit viel Wind. Wir fahren bei Benissa auf die mautfreie Autobahn AP-7 um nach Norden zu gelangen und "fressen" heute mal ausnahmsweise Kilometer. Normalerweise fahren wir keine Autobahnen wenn es anders geht. Aber da ich Angst habe, mit dem (für mich) grossen Auto zu fahren, muss Paul als Chauffeur dienen. Mit seiner verletzten Schulter ist es für ihn einfacher auf der Autobahn zu fahren.
Links und rechts der Autobahn hat es unendlich viele Orangenbäume. Zum Teil hat es noch einzelne Orangen dran, aber sonst sind die Bäume über und über voll mit weissen Blüten. Es ist wunderschön! Schade, dass wir den Blütenduft im Auto nicht riechen können.
Um 15h kommen wir im Ebro-Delta an. Das Wetter ist herrlich schön, blauer Himmel, ca. 23° warm. Paul hat die 315km sehr gut bewältigt, sogar bewunderswert gut! Er hatte während der Fahrt nur hie und da einen leichten "Rechtsdrall"!
Der Stellplatz ist schon ziemlich voll, fast alles Spanier und die meisten Plätze sind reserviert. Das haben wir so hier noch nie gesehen! Wir hatten erwartet, dass es hier an Ostern sehr voll werden wird, aber doch nicht schon heute Montag! Wir bekommen trotzdem Platz Nr. 51, bezahlen 9 € und sind irgendwie frustriert. Wir hatten uns ganz gewaltig auf eine feine Paella im Restaurant "Casa de Fusta" gefreut. Aber, wegen Covid-19 muss das Restaurant schon um 17h schliessen und wir müssen selber das Abendessen kochen. Grrr...! Aber vorher machen wir noch einen schönen Spaziergang entlang an den jetzt trockenen Reisfeldern. Überall sind die Reisbauern sehr fleissig am eggen und säen und es staubt gewaltig auf den Feldern
Dienstag, 30.3.2021: 136.Tag, Ebro-Delta- Granollers, 229,6km
Wir haben beide sehr gut und fast 11 Stunden geschlafen. Das Wetter ist herrlich, Sonne 17° als wir um 10h das Ebro-Delta verlassen. Auf diesem Stellplatz hat es 80 Plätze für Camper. Davon sind 77 Plätze von Spaniern besetzt, 2 von Deutschen und einer von Schweizern, nämlich uns. Sonst ist das immer umgekehrt. Massenhaft Ausländer und wenige Spanier. Heute geht es für uns auf der N-340 nordwärts. Nach einer schönen und sehr guten Fahrt erreichen wir schon um 13h45 unser heutiges Ziel, die Stadt Granollers. Wir essen und trinken nur ganz kurz eine Kleinigkeit, bevor wir noch aus den Socken fallen, im Bus und laufen danach ins Zentrum der Stadt, zum Rathaus. Es ist richtig heiss, 23°! In der schönen, autofreien Altstadt trinken wir irgendwo ein kühles Bier und kehren danach wieder zum BONSAI zurück (4,5km). Zum Abendessen gibt es im Camper eine selbstgemachte Pizza aus dem OMNIA-Ofen. Mmm, fein...!!
Granollers ist eine spanische Stadt in der Autonomen Region Katalonien, etwa 25 km nordöstlich des Stadtzentrums von Barcelona. Die Einwohnerzahl beträgt 61.275 . Granollers ist eine der am dichtesten besiedelten Städte Kataloniens.
Mittwoch, 31.3.2021: 137.Tag, Granollers - La Jonquera, 179km
Nachdem wir den Haushalt erledigt und die Frontscheibe geputzt haben, fahren wir um 10h45 von Granollers los. Es ist leicht bewölkt, 15°. In La Jonquera, noch in Spanien tanken wir (à 1.229€) und stellen uns danach auf den Stellplatz beim Supermercado Escudero. Es ist nur ein einziger anderer Camper hier, ein Franzose. Wir stellen uns in gebührendem Abstand neben ihn. Nach unserem langen Spaziergang durch den Ort La Jonquera, hat sich doch tatsächlich ein anderer Franzose zwischen uns gequetscht. Paul nervt sich ziemlich, weil der uns nämlich Schatten macht und wir fahren ein Stück weiter weg, um voll in den Genuss der Sonne zu kommen, es ist etwa 23° warm. Am Abend sind wir 7 Camper auf dem riesigen Platz. Die Restaurants müssen um 17h schliessen. Nur die LKW- Chauffeure bekommen danach noch etwas zu Essen.
La Jonquera (ca. 3'300 Einwohner) liegt etwa 57 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Girona in einer strategisch wichtigen Lage an der Grenze zu Frankreich. Dort liegt auch der Grenzübergang zu Frankreich. Früher passierte die Via Augusta hier an einer günstigen Passstelle die Pyrenäen, heute führen in der Nähe die Nationalstraße N II und die Autobahn Autopista AP-7 entlang. Damit fliesst über diese Strassenverbindungen nahezu der gesamte Strassenverkehr zur Costa Brava.
Donnerstag 1.4.2021: 138.Tag, La Jonquera - Cers bei Beziers, 146km
Es ist herrliches Wetter mit Sonnenschein. Um 10h15 geht es los. Wir fahren nicht auf der Autobahn nach Le Perthus, zum französischen Grenzposten. Hier herrscht ein riesiges Getümmel. Es hat massenhaft französische Autos und alle stehen kreuz und quer durcheinander. Wir haben gewaltiges Glück! Ein junger Grenzer winkt uns grosszügig weiter. Wir sind in Frankreich, ohne einen Corona-Test vorweisen zu müssen. Nun dauert es aber noch eine Weile, bis wir wirklich zügig fahren können. Es hat riesige Kolonnen von Franzosen, zu Fuss, die vor den Tabac-Läden Schlange stehen. Es ist unglaublich, wir trauen unseren Augen kaum. Und es kommen immer noch mehr! Es hat Kolonnen von Autos, die den Pass, von Frankreich herkommend, hinauffahren, um oben in Le Perthus irgendetwas einzukaufen. Die ganze Passstrasse ist voller Autos und sie stauen sich 10km hinunter bis nach Le Boulou....! Ein Wahnsinn! So etwas haben wir noch NIE gesehen! Und wir können das nicht verstehen. Hat das jetzt etwas mit Covid-19 zu tun, oder mit dem heutigen Gründonnerstag, oder etwa mit dem schönen Wetter? In Frankreich sind die Läden alle geöffnet, "nur" die Restaurants sind geschlossen.
Punkt 13h kommen wir in Cers bei Beziers, am Canal du Midi an. Das Wetter ist wunderbar, ca. 20°. Wir essen kurz eine Scheibe Brot mit Serrano-Schinken. Danach laufen wir dem Canal entlang, bis zum Dorf Villeneuve. Dort schauen wir zu, wie ein Kanal-Boot durch die Schleuse fährt. Nach ca. 6km Fussmarsch sind wir wieder zurück beim BONSAI, wo wir nun das Abendessen kochen. Vorher sammelt Paul mit dem Greifer allen Müll und jeden Zigarettenstummel rund um den BONSAI zusammen.