Sonntag, 23.Januar 2022: 62.Tag, Melito di Porto Salvo- Pentedáttilo- Melito, 14,1km
Blauer Himmel und Sonnenschein. Was will man mehr? Heute machen wir einen Sonntagsausflug. Wir fahren ca. 5km bis nach Pentedáttilo. Vom Meer fahren wir hinauf auf 250m Höhe. Wir wollen das menschenleere Dorf besuchen, das seinen Namen vom Fünffingerfelsen hat, der sich direkt über, bzw. hinter den Häusern erhebt. Die Behörden hatten Ende der 1960-er Jahre festgestellt, dass die Häuser beim nächsten Erdbeben von den Felsen verschüttet würden und siedelten die Bevölkerung um. Seitdem gab es viele Erdbeben und Felsrutsche, aber die fünf Finger über Pentedáttilo stehen immer noch wie eine Mauer schützend über dem Dorf. Nach dem Besuch des Dorfes essen wir im BONSAI zu Mittag und kehren danach zu unserem Stellplatz von gestern Abend, direkt am Meer, zurück. Am Nachmittag machen wir einen langen Spaziergang auf der Strandpromenade dem Meer entlang. Wir erreichen bei der Kirche San Giuseppe den südlichsten Punkt vom italienischen Festland und kehren zum Camper zurück. Das Wetter ist immer noch herrlich, aber es weht ein frischer Wind und es ist nur 9° kalt.
Pentedattilo ist ein alter verlassener Ortsteil von Melito di Porto Salvo. Pentedattilo liegt 250 Meter über dem Meeresspiegel. Die Siedlung wurde um 640 v. Ch. auf dem Monte Calvario gebaut, am Fusse des charakteristischen Felsens, der einer riesigen Hand mit fünf Fingern ähnelt, und dem sie ihren Namen (altgriechisch pénte dáktyloi, fünf Finger) verdankt. Von dort ist das Ionische Meer, Sizilien und der nahe gelegenen Vulkan Ätna zu sehen.
Montag, 24.Januar 2022: 63.Tag, Melito – Ferruzzano, 43,2km
In der Nacht gibt es Donnergrollen, Regen-und Hagelschauer. Jetzt, um 10h15, bei der Abfahrt von diesem schönen Stellplatz mit Ätna-Blick, ist es total bewölkt und 10° kalt. Um 11h30 kommen wir beim Stellplatz direkt am Meer, in Ferruzzano an. Auch hier ist es sehr bewölkt und es weht ein straffer, kalter Wind, bei 8°. Am Abend backen wir wieder mal ein Brot.
Dienstag, 25.Januar 2022: 64.Tag, Ferruzzano- Gerace- Locri, 61,8km
Paul steht mitten in der Nacht auf, um vom frischen Brot zu schnausen...! Morgens um 9h ist es hier saukalt, 4°! Aber die Sonne scheint. Zum Glück haben wir eine gute Dieselheizung. Der Wind bläst heftig und das Meer tost gewaltig. Um 9h45 fahren wir los. Der Platz wäre eigentlich sehr schön, aber es ist uns einfach zu ungemütlich hier. Kurz nach Locri biegen wir nach links ab und sind kurz nach 11h in Gerace. Wir besichtigen die Kathedrale (3€/Pers) und das Dorf und kehren nach Locri zurück, wo wir übernachten. Aber vorher machen wir in Locri noch einen langen Spaziergang zum griechisch-römischen Theater und zu den Ausgrabungen, aber alles ist geschlossen. Es ist kalt, trotz Sonnenschein, 6°. Heute essen wir die zwei letzten Orangen, die uns Giovanni in Sizilien geschenkt hat.
Gerace ist eine italienische Gemeinde in Kalabrien mit 2500 Einwohnern und ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia (Die schönsten Orte Italiens). Gerace liegt 93 km nordöstlich von Reggio Calabria. Der Ort liegt an der nordöstlichen Seite des Aspromontegebirges auf einem Hügel auf 450m.ü.M.
Mittwoch, 26.Januar 2022: 65.Tag, Locri – Monasterace, 46,8km
In dieser Nacht war es 2°kalt. Wir hoffen, dass es nun bald vorbei sein wird mit so kalten Nächten. Wir haben beide ganz wunderbar geschlafen. Kein einziger Ton war zu hören auf diesem grossen Platz vor dem griechisch-römischen Theater. Kein Meer das tost und kein Wind der am BONSAI herumrüttelt. Um 9h sind es 6°, toller Sonnenschein, ein frischer Wind weht. Aber wir sind richtig gut aufgestellt. Irgendwie sieht es nach Frühling aus, bei diesem schönen Wetter. Bevor wir um 10h20 losfahren, wäscht Paul noch die Frontscheibe, während ich den Haushalt erledige. Gegen 11h sind wir in Monasterace. Wir installieren uns an der Uferpromenade und machen einen schönen Spaziergang durch den Ort. Zum Abschluss der Spazierrunde gibt es am Meer einen Apérol Spritz an der Sonne.
Donnerstag, 27.Januar 2022: 66.Tag, Monasterace-Stilo-Monasterace, 45,6km
Der Tag beginnt mit strahlend blauem Himmel. Aber die Bewölkung nimmt immer mehr zu und es ist sehr bewölkt. Es ist 12° warm und es bläst kein so eisiger Wind mehr wie in den letzten Tagen. Wir machen heute wieder einen Ausflug. 10h15 starten wir nach Stilo, in den Bergen, ca. auf 500m.ü.M. ca. 15km später sind wir schon in Stilo. Wir wollen hier die byzantinische Kirche Cattolica di Stilo besichtigen. Als wir vor der Kirche ankommen, sind zwei Wächter da, die uns mitteilen, dass man nur in die Kirche kann, wenn man sich online anmeldet und per Handy den Eintrittspreis von 4€/Pers. bezahlt. Sehr schade, aber das wollen wir nicht. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als drei andere Kirchen in Stilo anzuschauen. Nach dem Mittagessen im Camper sind wir um 14h wieder unten am Meer, in Monasterace. Hier werden wir wie schon gestern übernachten. Am Nachmittag ist es wieder wunderbar sonnig und 14° warm. Wir machen einen langen Spaziergang dem Meer entlang bis zu den Ausgrabungen von Caulonia.