Samstag, 5. Februar 2022: 75.Tag, Crotone – Cirò Marina, 45,5km
Schönes Sonnenwetter, bei unserer Abfahrt von Crotone , um 10h10, 14° warm. Unterwegs halten wir bei einem Kinderspielplatz mit Wasserhahn an. Paul füllt Frischwasser auf und putzt die Frontscheibe. Ich mache unterdessen im Camper drinnen Grossputz. Und weiter geht die Fahrt bis nach Cirò Marina. Hier kommen wir um 12h30 an, gerade richtig für das Mittags-Picknick. Danach gibt es eine Siesta (sprich ich Homepage bearbeiten und Paul die neusten Infos am Tablet lesen). Später laufen wir zum kleinen Hafen und schauen uns die Gegend ein wenig an. 15°.
Cirò Marina ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Crotone in der Region Kalabrien mit 14.547 Einwohnern. Sie liegt 37 km nördlich von Crotone und 122 km östlich von Cosenza.
Der Ort erstreckt sich entlang der Küste des Ionischen Meeres zwischen dem Fluss Lupuda und dem Kap Punta. Dieser markante Punkt wurde in der Antike von den Griechen ausgewählt, um einen Apollon-Tempel zu errichten, von dem nur noch die Fundamente erhalten sind.
Cirò Marina wird wirtschaftlich durch den Tourismus, vom Weinanbau ( Cirò-Wein) und der Meersalzgewinnung geprägt.
Sonntag, 6. Februar 2022: 76.Tag, Cirò Marina-Rossano, 59,9km
Gestern hatten wir uns auf einem grosssen Parkplatz an der Strandpromenade niedergelassen, um dort die Nacht zu verbringen. Nachdem es dunkel wurde, versammelten sich immer mehr (vor allem junge) Leute direkt neben uns. Sie knallten Autotüren zu und palaverten lauthals zusammen. Wir befürchteten eine eher unruhige Nacht, besonders, da ja Samstag war. Gegen 20h30 verlegten wir den BONSAI an die Strandpromenade ans andere Ende von Cirò Marina. Und das war eine sehr gute Entscheidung. Hier war es herrlich ruhig.
Es ist bewölkt und 14°, als wir uns von Cirò Marina verabschieden. Aber zuerst mussten von mir noch ein paar WhatsApps versandt werden. Vor allem natürlich als erstes das Gratulations-WhatsApp für unsere Enkelin Jessica, zu ihrem 18.Geburtstag. Unterwegs machen wir einen Halt, um 6 Flaschen Mineralwasser und ein paar andere Kleinigkeiten zu kaufen. Die Signora-Ladenchefin spricht mit ihrem Angestellten kalabresischen Dialekt und ich verstehe kein einziges Wort! Punkt 12h sind wir in Rossano.
Am Nachmittag machen wir einen etwa 1¾-stündigen Spaziergang in die Altstadt von Rossano. Dafür laufen wir nur durch einen Tunnel und sind schon mitten in der schönen Altstadt. Die ist wie ausgestorben, vermutlich sind gerade alle am Mittagessen oder machen Siesta. Wir sehen nur hie und da ein Auto das durch die engen Gässchen kurvt. Einer einzigen Frau begegnen wir, sie führt gerade ihren Hund Gassi. Als wir sie zum zweiten Mal treffen, hat sie drei (3) Hunde bei sich. Sie lacht und sagt uns: "Ich bin mit 1 Hund losgelaufen und komme mit 3 Hunden zurück".
Rossano, ist eine süditalienische Stadt mit ca. 37.000 Einwohnern in der Provinz Cosenza in der Region Kalabrien. Rossano liegt am Ionischen Meer, in den nördlichen Ausläufern der Sila Greca. Das historische Zentrum befindet sich in etwa 275 Metern Höhe, am Fusse des Hangs liegt der moderne Stadtteil Rossano Scalò, der Stadtteil an der Küste heisst Lido Sant’Angelo und ist ein stark frequentierter Badeort.
Montag, 7. Februar 2022: 77.Tag, Rossano-Matera, 167km
Als wir uns aus dem Bett hochrappeln, ist der Himmel blau und die Sonne scheint. Aber es weht ein sehr böiger, kalter Wind und die Bewölkung nimmt immer mehr zu. Nach dem Frischwasser auffüllen und dem Grauwasser entsorgen, geht unsere Reise weiter Richtung Osten. Unterwegs wird getankt und Proviant eingekauft. Auf der Nationalstrasse N-106 durchfahren wir eine riesige, weite, fruchtbare Ebene. Später geht es vom Meer weg, in eine schöne, hügelige, grüne Landschaft. Je weiter östlich wir kommen, desto sonniger wird es. Um 14h30 kommen wir an unserem heutigen Ziel an; Matera. Die Sonne scheint, es ist leicht bewölkt und 15°. Wir parkieren unser Mobil in der Nähe der Universität und des Castellos. Übrigens sind wir jetzt nicht mehr in Kalabrien, sondern in der Basilicata.
Matera ist eine Stadt in der süditalienischen Region Basilicata mit 60.411 Einwohnern und Hauptstadt der Provinz Matera. Bekannt ist Matera für seine Altstadt, die zu einem erheblichen Teil aus Höhlensiedlungen – den Sassi – besteht. Diese gehören seit 1993 zum UNESCO-Welterbe.
Matera liegt etwa 200 km östlich von Neapel und jeweils gut 50 km südwestlich von Bari und nordwestlich von Tarent. Die Stadt liegt auf der karstigen Hochebene der Murgia oberhalb des tief eingeschnittenen Tales des Gravina di Matera. Einige Stadtteile von Matera wurden nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründet, teilweise zur Aufnahme der in den 1950er Jahren umgesiedelten Bewohner der Sassi.
Dienstag, 8. Februar 2022: 78.Tag, Matera-Massafra, 66.9km
Heute sind 9° Kälte das höchste der Gefühle. Es weht ein saukalter Wind aus NO, mit bis zu 75km/h. Brrr...! Kurz nach 10h machen wir uns auf zur Stadtbesichtigung. Etwa 2½ spazieren wir in der Stadt umher, treppauf und treppab. Irgendwann ist Paul ziemlich säuerlich und will nicht mehr laufen. Er will lieber fahren... Jetzt ist es sogar ihm zu kalt in dieser Affenkälte (seine Worte). Also kehren wir zum BONSAI zurück und essen zu Mittag. Danach fahren wir weiter, bis nach Massafra, wo wir bei der Wallfahrtskirche „Madonna della Scala“ übernachten werden. Sie ist leider wegen Umbauarbeiten geschlossen. Wir sind jetzt in Apulien.
Das Castello Tramontano wurde 1501 von Gian Carlo Tramontano, dem Grafen von Matera, ausserhalb der Stadtmauern errichtet. Er wollte damit nicht die Stadt schützen, sondern Kontrolle über diese ausüben. Das Kastell mit seinen drei grossen Türmen liegt auf einem Hügel, genannt „Lapillo-Hügel“, über der Altstadt von Matera. Der Graf war wegen des Eintreibens hoher Steuern beim Volk sehr verhasst. Am 29. Dezember 1514 wurde er, als er aus der Kathedrale trat, auf offener Strasse getötet. Der Bau blieb unvollendet. Ursprünglich waren noch weitere Türme geplant, was man aus Grabungsfunden erkennen konnte. Bei Ausgrabungen wurden auch grosse unterirdische Wasserspeicher mit Säulen und Deckengewölben gefunden. Die Grabungsfunde gaben auch Anhaltspunkte, wie die Menschen dieses Zeitalters lebten.