Vieste ist auf der Landkarte am „Sporn“ des „italienischen Stiefels“ zu finden. Das Städtchen, das auf einem felsigen Vorgebirge am äussersten Ostrand des Gargano gelegen ist, besteht aus einem auf der Felsspitze gelegenen alten Ortskern, der typisch mittelalterlich ist und einem modernen Teil, der sich entlang der Küstenlinie zwischen den Stränden entwickelt hat. Die nächste grössere Stadt ist die Provinzhauptstadt Foggia in 99 km Entfernung.
Donnerstag, 24.Februar 2022: 94.Tag, Vieste – Torre Melito, 80km
Tolles Sonnenwetter, 12°, und das Wichtigste, kein so elend kalter Wind! Den Morgen nutzen wir, um die wunderschöne Altstadt von Vieste zu besichtigen. Und zum Schluss darf ein Espresso auf der Piazza Garibaldi nicht fehlen…! Danach geht unsere Fahrt weiter. Diese Runde um den Gargano war echt schön und hat sich gelohnt. Unterwegs schauen wir uns noch einen „Trabucco“ an. Später tanken wir den BONSAI voll Diesel à 1.779€ /Liter. Ganz schön teuer! Sind das jetzt schon die Folgen von Putin‘s Angriff auf die Ukraine? Um 14h40 kommen wir an unserem heutigen Tagesziel an, Torre Melito, ein reiner Badeort mit einem schönen km-langen Sandstrand. Wir machen einen langen Strandspaziergang und laufen bis zur Torre Melito. Jetzt ist es 16° warm und herrlich angenehm.
Für Windsurfer ist Vieste ein geeigneter Ort. Auf Grund der exponierten Lage herrscht dort fast täglich ein surf- und segeltauglicher Wind. Es gibt mehrere Surfschulen und Sandstrände. In der Region findet man viele Campingplätze. Zwischen Oktober und Juni stagniert die lokale Wirtschaft des touristischen Ortes weitgehend.
Trabucco (meist im Plural als Trabucchi) ist ein an der Küste der Adria zum Fischfang errichteter Pfahlbau. Zweck dieser Konstruktion ist es, ein grosses rechteckiges Netz gleichmässig horizontal abzusenken und nach einiger Zeit wieder heraufzuziehen. Die Trabucchi wurden an besonders geeigneten Küstenabschnitten errichtet und zwar an Stellen, an denen von der Meeresströmung begünstigt, Fischschwärme vorbeiziehen. Als Baumaterial diente das Holz von Edelkastanien, das sehr dauerhaft ist, und Robinien, dessen Widerstandsfähigkeit eine Belastung bis zu 250 kg/cm² zulässt. Alle Elemente sind ursprünglich nur mittels Schnüren verbunden, wodurch die notwendige Beweglichkeit und Haltbarkeit der Konstruktion gewährleistet ist.
Freitag, 25. Februar 2022: 95.Tag, Torre Melito -Térmoli, 64,5km
Ich habe wieder einmal bis morgens um 03h kein Auge zugetan. Keine Ahnung warum?!? Es ist kein Vollmond, es hat keinen Wind, das Meer braust nicht. Nur ein paar herrenlose Hunde haben gekläfft und gejault wie Wölfe…! Das Wetter ist wunderbar! Sonne, 12°. Abfahrt ist um 9h45. Durch eine sehr fruchtbare Ebene mit links und rechts Gemüsefeldern rollen wir gegen Norden. Unterdessen haben wir Apulien verlassen und sind in der Region Molise angekommen. Um 11h sind wir am Hafen von Térmoli. Komisch, es zieht uns immer wieder in die Häfen! Wir machen sofort einen etwa 2-stündigen Stadtbummel durch die kleine Altstadt und danach gönnen wir uns in der Fussgängerzone, am Corso Nazionale, einen Espresso an der Sonne. Es fällt uns auf, dass uns in den letzten paar Tagen niemand nach dem „GreenPass“ fragt. Dabei ist er immer noch Bedingung, um drinnen und draussen bedient zu werden. Am Nachmittag machen wir einen sehr langen Erkundungs-Spaziergang durch den Hafen von Térmoli. Jetzt sind 16°.
Termoli ist eine Stadt mit 33.410 Einwohnern in der Provinz Campobasso in der Region Molise. Das Altstadtviertel liegt auf einer ins Meer vorspringenden Landzunge. Die Altstadt wird von einem Stauferkastell dominiert, das später im aragonesischen Stil umgestaltet wurde. Wichtigste Sehenswürdigkeit der Altstadt ist der romanische Dom mit sehr aufwändigen figuralen Arbeiten.