Samstag, 26. Februar 2022: 96.Tag, Térmoli – Pescara, 101,7km
Wir verbringen eine sehr ruhige Nacht hier, trotz den Fischerschiffen, die in der Nacht in den Hafen ein- und ausfahren. Am Morgen werden wir von heftigen Windböen geweckt. Um 9h45 sind wir abfahrbereit. Es ist grau in grau bei nur 6°. Unterwegs, in Vasto, machen wir einen Lidl-Einkauf. Es regnet und ist 4°, es weht ein saukalter Wind. Brrr…!!! Unterdessen haben wir die Region Molise verlassen und sind jetzt in der Region Abruzzen. Um 13h30 erreichen wir den Sportboothafen von Pescara und lassen uns hier nieder für die Nacht. Der Sturm mit Regen und viel Wind tobt weiter. 4°!
Die Abruzzen sind eine Region Italiens mit 1.305.770 Einwohnern. Die Hauptstadt der Region ist L’Aquila. Obwohl die Region geographisch eher zu Mittelitalien gehört, gilt sie aus historischen Gründen als die nördlichste Region Süditaliens.
Entlang der Adria erstreckt sich ein flacher Küstenstreifen (ca. 150 km), der in eine Hügellandschaft übergeht. Diese Gebiete nehmen etwa ein Drittel der Fläche der Region ein. Zwei Drittel werden durch den Abruzzischen Apennin geprägt. Der Anstieg geht im Gebirgsmassiv Gran Sasso d’Italia bis auf fast 3000 Meter, der Corno Grande stellt hierbei die höchste Erhebung des kontinentalen Italiens südlich der Alpen dar. Die Abruzzen vereinigen die drei geographischen Aspekte Italiens: Küste, Hügelland und Berge.
Sonntag, 27. Februar 2022: 97.Tag, Pesacara-Loreto, 140,1km
Von der Stadt Pescara haben wir überhaupt nichts gesehen. Gestern hat es ca. 15 Stunden nonstop geregnet und gestürmt wie verrückt. Aber wir haben hier am Yachthafen trotzdem sehr gut geschlafen. Heute Morgen regnet es nicht und der Wind hat sich auch beruhigt, aber es ist total grau. Und deshalb haben wir auch überhaupt keine Lust, uns hier irgendetwas anzuschauen. Um 10h15, als wir von hier wegfahren, ist es 6° und es fängt gerade wieder an zu tröpfeln. Wir verlassen die Region Abruzzen und kommen in die Region Marken. In San Benedetto del Tronto machen wir unseren Mittagshalt. Das Meer ist immer noch wütend und sehr aufgewühlt. Um 14h30 kommen wir in Loreto, unserem heutigen Zielort an.
Montag, 28. Februar 2022: 98.Tag, Loreto- San Giovanni in Marignano, 112,3km
Wir haben wunderbar geschlafen auf diesem Parkplatz für die Loreto-Wallfahrer. Und das Schönste: es regnet nicht mehr. Die Sonne und die Wolken wechseln sich ab. Um 9h40 stapfen wir schon den steilen Zickzack-Weg zur Basilika von Loreto hinauf. Loreto liegt auf einem Hügel, auf ca. 90m Höhe und hier oben weht ein eisiger Wind (das sagt sogar mein Paul!) bei 5°. Die Basilika ist riesengross! Um 11h sind wir wieder beim BONSAI und fahren gemütlich weiter nordwärts. Unterwegs wird kurz vor Ancona Diesel à 1.679€/Liter getankt. Ancona lassen wir links liegen. In Fano gibt es am Strand die Mittagspause. Es ist kalt, ca.8°. Gegen 14h45 sind wir in San Giovanni Marignano auf einem Parkplatz mitten in den Pinien, wo wir heute übernachten werden. Wir machen sofort eine Erkundungstour durch die kleine, aber feine Altstadt und kehren zum Camper zurück, 9°.
Dienstag, 1. März 2022: 99.Tag, San Giovanni in Marignano - San Marino - Lido di Classe, 103,3km
Paul sagt, in der Nacht habe es geregnet. Ich weiss nichts davon, ich habe geschlafen wie ein Stein. Um 10h15 verlassen wir San Giovanni. Um 11h überqueren wir die Grenze zur Republik San Marino. Um 11h15 ist der BONSAI auf dem offiziellen Parkplatz abgestellt und wir schweben mit drei verschiedenen Liften in die Altstadt von San Marino. Die Stadt liegt auf etwa 700m.ü.M. Es hat Schnee und es ist 3° kalt. Wir spazieren ein wenig durch die historische Stadt. Aber leider müssen wir unseren Besuch blitzartig abbrechen. Paul hat schreckliche Magenschmerzen und er will sofort zum Auto zurück. Also den ganzen Weg mit den drei Liften wieder retour zum BONSAI. Wir bezahlen die 5€ Parkgebühr und verlassen San Marino um 12h45 Richtung Rimini. Mittagessen gibt es heute keines! Paul trinkt ein bisschen Tee und ich esse eine Apfeltasche und ein Stück schwarze Schokolade. Am Nachmittag geht es Paul wieder so gut, dass unser BONSAI an seinem 99.Reisetag endlich die längst verdiente gründliche Wäsche für 6€ bekommt. Um 1530 sind wir in Lido di Classe, ca. 20km südlich von Ravenna. Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel, 9°. Jetzt sind wir in der Region Emilia-Romagna in Norditalien.
San Marino (amtlich Republik San Marino) ist die vermutlich älteste bestehende Republik der Welt. Sie ist als Enklave vollständig von Italien umgeben und liegt nahe der adriatischen Küste bei Rimini. San Marino ist einer der sechs europäischen Zwergstaaten und sowohl mit einer Bevölkerung von rund 30.000 Einwohnern als auch mit einer Fläche von rund 60 km² der jeweils fünftkleinste international anerkannte Staat der Welt. Hauptstadt ist die gleichnamige Stadt San Marino, Amtssprache ist Italienisch. Der Staat ist Mitglied der Vereinten Nationen (UNO), des Europarats und der Lateinischen Union, nicht jedoch der Europäischen Union. Dennoch nutzt San Marino den Euro als Währung. San Marino gehört, zu den reichsten Ländern der Welt, hat keine Staatsschulden und eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten der Welt.
Regierungspalast Palazzo Pubblico. San Marino hat immer zwei Staatsoberhäupter, dies sind die für jeweils sechs Monate kollegial amtierenden Capitani Reggenti („regierende Hauptleute“, manchmal auch „regierende Kapitäne“ genannt). Sie werden vom Parlament gewählt und ihre Amtseinführung ist am 1. April und 1. Oktober eines jeden Jahres. Diese Regelung geht auf ein Gesetz aus dem Jahr 1200 zurück, welches zu dem Zweck eingeführt wurde, dass die Personen an der Spitze des Staates nicht zu lange mit zu viel Macht ausgestattet sind und zudem eine gegenseitige Kontrolle ermöglicht wird.
San Marino ist die Hauptstadt der kleinen Republik. Weltberühmte Denkmäler, wie der Regierungspalast (Palazzo Pubblico) und die drei Burgen, vielfältige Museen und ein einzigartiges Panorama machen aus dieser Stadt ein Touristenzentrum mit zwei Millionen Besuchern im Jahr. In den über 1000 Geschäften der kleinen Stadt kann man fast alles kaufen. Am 31. Mai 2021 lebten hier 4.056 Menschen.