Mittwoch, 2. März 2022: 100.Tag, Lido di Classe- Ravenna-Tolle am Po, 110,5km
Wunderbarer Sonnenschein, aber sehr kalt, um 9h sind es gerade mal 3°. Es weht ein frischer Wind vom Land her. Wir machen einen kurzen Spaziergang zum Meer. Heute ist es ganz ruhig und zahm (das Meer!). Der ganze Ort Lido di Classe ist wie tot. Der Strand liegt einsam und verlassen. Irgendwie ist das total trostlos, aber irgendwie auch sehr schön. Wir wollen uns gar nicht vorstellen, was hier im Sommer abgeht. Paul füllt noch 35 Liter Frischwasser auf und danach geht unsere Reise um 10h45 weiter nach Ravenna, wo wir um 11h30 ankommen. Unterwegs sehen wir die ersten Störche in diesem Jahr. In Ravenna laufen wir sofort los in die Innenstadt (etwa 5km hin und zurück). Es hat sehr schöne Fussgängerzonen und jede Menge Kirchen. Ravenna ist bekannt für seine Mosaiken. Aber wir sind einfach nicht bereit, für Kirchen Eintrittsgeld zu bezahlen, auch wenn sie noch so schöne Mosaiken haben. Aber von aussen sind die Kirchen auch ganz schön imposant. Wir kehren zum BONSAI zurück und fahren nach dem späten Mittagessen um 14h30 weiter ins Po-Delta. Unterwegs sehen wir drei dicke, fette Bisamratten bei einem Kanal am Strassenrand sitzen, später Flamingos und schöne, schlanke, weisse Reiher. Es ist gerade 16h als wir in Tolle am Po (dem Fluss!) ankommen, 14° warm. Der Po ist hier ganz schön breit. Hier werden wir über Nacht bleiben.
Der Po hat ein ausgedehntes Delta von etwa 380 km², dessen Fläche sich ständig vergrössert. Fünf der wichtigsten Arme sind Po di Maestra, Po di Venezia, Po delle Tolle, Po della Donzella und Po di Goro.er sich.
Donnerstag, 3. März 2022: 101.Tag, Tolle am Po– Sermide, 117,9km
Hier an diesem Schlafplatz, in diesem kleinen Ort Tolle am Po haben wir kein Internet. Aber das Wetter ist herrlich, nur Sonne, schön warm, 13° bei der Abfahrt um 9h50. Inzwischen sind wir in der Region Venetien. Ich bin total fasziniert von diesem wunderschönen Po-Delta, dieser topfebenen Landschaft. Die riesigen Felder sind alle bearbeitet und perfekt gepflegt. Vor allem Reis, Mais und Zuckerrüben werden hier angebaut. Wir überqueren den gewaltigen Po di Venezia. Jeder Po-Arm hat hier einen anderen Namen, der aber immer mit Po...beginnt. Überall hat es Kanäle und Wassergräben. Mittagspause gibt es heute in Occhiobello (doch das heisst wirklich so: schönes Auge) und um 13h30 sind wir an unserem Übernachtungsplatz in Sermide, direkt am Fluss Po.Die Sonne scheint, es ist 15° warm. Wir machen einen Spaziergang in den Ort Sermide. Und wir sind schon wieder in einer anderen Region, in der Lombardei.
Sermide ist eine Gemeinde in der Provinz Mantua (Region Lombardei) mit 6189 Einwohnern. Sermide liegt etwa 44 Kilometer südöstlich von Mantua am Po.
wir überqueren den mächtigen Fluss Po, der Po entspringt den Cottischen Alpen im an der italienisch-französischen Grenze gelegenen Valle Po und mündet nahe bei Adria (Venetien) in die Adria. Mit einer Länge von 652 km ist er längste Fluss Italiens. Das Einzugsgebiet umfasst eine Fläche von etwa 75.000 km
Freitag, 4. März 2022: 102.Tag, Sermide-Guastalla, 77,5km
.Morgens um 03h regnet es vier (4) Tropfen. Aber heute Morgen scheint wieder wunderbar die Sonne bei ca. 9°. Heute sind wir sehr spät dran und fahren erst um 10h45 los. Aber das macht nichts, wir haben nirgendwo einen Termin…! Wir geniessen die Fahrt durch die wunderschöne Po-Ebene Richtung Westen. Irgendwo unterwegs sehen wir drei grosse Bisamratten, die gemütlichst auf einer Wiese neben einem Wassergraben „grasen“. In Guastalla finden wir einen schönen grossen Parkplatz nahe dem Po und lassen und hier nieder für die Nacht. Aber vorher machen wir den obligaten Erkundungsgang zum Fluss und den kleinen Seen die es hier hat. Es wird ein sehr schöner Spaziergang dem Po entlang und zurück. Sonne 13°. Es ist schön hier!
Samstag, 5. März 2022: 103.Tag, Guastalla- Crotta d‘Adda, 112,5km
Gegen 10h fahren wir los. Es ist wenig sonnig, mehrheitlich bewölkt, 6°. Im Ort Guastalla machen wir einen 1¾-stündigen Halt. Wir schlendern durch den Markt (vor allem Schuhe und Kleider) und kaufen auf einer Piazza wo der Lebensmittel-Markt ist, frische Früchte und Gemüse. In allerletzter Sekunde merken wir, dass wir beinahe Orangen aus Ägypten gekauft hätten…!!! Es ist saukalt. Um 11h45 setzen wir unsere Reise fort. Wir sind immer noch in der schönen Po-Ebene. Auch heute sehen wir wieder ein paar Bisamratten. Aber diesmal sind es tote, die am Strassenrand liegen. Bei Cremona finden wir eine Tankstelle, die den Diesel für 1.859/L verkauft, sonst ist er überall schon auf fast 2.00€ oben. Um 15h kommen wir in Crotta d‘Adda an, dem heutigen Übernachtungsplatz. Paul hat wieder ein sehr schönes Plätzchen für uns gefunden, direkt am Fluss Adda, der später in den Po fliesst. Gleich nach der Ankunft gibt es Kaffee/Tee und dazu feine Fasnachtschüechli aus der Bäckerei in Guastalla. Danach machen wir einen Rundgang ins Dorf Crotta d‘Adda und dem Fluss entlang. Wunderschön! Die Sonne scheint jetzt wieder und es ist 11°.
Die Po-Ebene ist ein ausgedehntes, fruchtbares Tiefland im Norden Italiens, und stellt mit einem Flächenausmass von 50.000 km² den Grossteil der Tiefebene und Norditaliens dar. Sie ist benannt nach dem Po, dem längsten Fluss Italiens. Hauptsächlich erstreckt sich die Po-Ebene von Westen nach Osten und ist insgesamt etwa 400 km lang. In der Breite misst sie zwischen 70 und 200 km. Im Norden und Westen wird sie durch die Alpen begrenzt, im Süden durch die Bergketten des Apennin. Nach Osten hin öffnet und verbreitert sie sich gen Adria.
Die Po-Ebene ist seit jeher eine der fruchtbarsten und bevölkerungsreichsten Regionen Italiens. Zuckerrüben, Mais, Weizen und vor allem Wein sind die am häufigsten angebauten Feldfrüchte. Der noch vor 50 Jahren bedeutende Reisanbau ist stark zurückgegangen.