Donnerstag, 12.Februar 2009: Martinique, Le Marin. Besuch von Susy und Toni
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in Le Marin, Martinique, wir erwarten Besuch von Susy und Toni

Donnerstag, 12.Februar 2009: Martinique, Le Marin. Heute ist ein Arbeitstag! Wir müssen hier in Frankreich wieder einklarieren. Die Einklarierungsbeamtin, diese blöde Schnepfe, palavert mit mir in gebrochenem Englisch, obwohl ich mich bemühe, mein grammatikalisch perfektestes Französisch anzuwenden!

Wir waschen 3 Maschinen Wäsche, laufen rund um die ganze Ankerbucht um Ersatzteile zu suchen, holen den gebrauchten Tauchkompressor ab (Mann, ist der schwer!), und schneiden uns gegenseitig die Haare, was bitternötig war!

Wegen ziemlichem Wind, etwa 25 Knoten, verliere ich sehr viele Wäscheklammern. Paul meint, ich müsse bei einer Wäscheklammerfabrik Aktien kaufen...

 

Knoten: Geschwindigkeitseinheit.

1Knoten (kn) = 1 Seemeile (sm) pro Stunde (1 Seemeile = 1,852 Kilometer)

Freitag, 13.Februar 2009: Martinique, Le Marin. Sonnig aber wieder viel Wind, 25-30 Knoten.

1 Maschine Wäsche waschen, 100 Liter Wasser am Steg in der Marina holen, Kühlschrank putzen, Tagebuch schreiben.

Der Streik in Martinique ist immer noch in vollem Gange. Wir ergattern 1 Kilo Reis aus Surinam. Das kostet 3.95 Euro!!!

Samstag, 14.Februar 2009: Martinique, Le Marin. Sonnig, viel Wind. Holen wieder 100 Liter Wasser. Eric, der Segelmacher sagt, dass die Aenderung an unserem Rollgross-Segel am Montag fertig sein werde.

Wir entdecken zufällig, dass es im Supermarkt „ED“ noch einige Lebensmittel zu kaufen gibt. Komischerweise hat es fast keine Leute in dem Laden. Aber die Gestelle und Regale sind doch schon ziemlich leer! In einer Tiefkühltruhe hat es einen riesigen Berg Schweinskoteletten.

Sonntag, 15.Februar 2009: Martinique, Le Marin. Sonnig, viel Wind. Nach dem Frühstück gehen wir nochmals zu „ED“. Wir staunen nicht schlecht! Der Parkplatz ist vollbesetzt mit Autos und im Laden hat es Unmengen von Leuten. Scheinbar wurden wieder frische Waren aufgefüllt seit gestern. Es gibt nämlich wieder Reis, Teigwaren, Mehl, Yoghurt, Käse und tiefgekühltes Fleisch. Aber die Schweinskoteletten sind alle verschwunden, nicht das kleinste Stückchen mehr da, mindestens 1000 Ein-Kilopakete. Paul stellt sich sofort zuhinterst an der megalangen Schlange vor der Kasse an, während ich die Sachen zusammensuche, die wir benötigen. Unter anderem: 3 kg Mehl, um selber Brot backen zu können, 1 Kilo Teigwaren ( Farfalle und Penne, Jessica würde einfach sagen: „Nudeln“). Wir stehen 1½ Stunden in der Kolonne an der Kasse. Aber es ist ganz kurzweilig, die Leute rundherum zu bestaunen (und sie uns?) und zu schauen, was die so alles einkaufen.

Uebrigens, ob mit oder ohne Generalstreik, wir machen im Moment sowieso auf „FdH!“ Mindestens eine Woche lang! Aber vermutlich nur bis nächsten Mittwoch. Dann bekommenr wir nämlich wieder Besuch aus der Schweiz, für 2 Wochen, und ich nehme an, unsere guten Vorsätze, einpaar Kilos abzuspecken, verflüchtigen sich dann ganz schnell wieder.

Um 10h30 werden die Eingangstüren zum Supermarkt geschlossen und von Sicherheitskräften bewacht, damit bis zum Ladenschluss um 12h30 (es ist ja Sonntag) auch ja keine Leute mehr im Geschäft sind.

Heute vor einer Woche habe ich mit Anne von der „sail away“ Bücher getauscht. Unter anderen den Sakrileg (da Vinci Code). Heute suche ich sie überall ganz verzweifelt. Ja, bin ich denn nun total „meschugge“ geworden? Sie sind weg, einfach weg!!!

Montag, 16.Februar 2009: Martinique, Le Marin. Trübe, Regen, Wind. Wir holen 2 mal Wasser und ich bin eine Stunde im Internetcaffée. Eric kann nicht am Segel arbeiten, weil die Zufahrt zur Werkstatt wegen der Streikdemonstrationen blockiert wird.

Abends um 19h, wir sitzen nach dem Essen gemütlich draussen im Cockpit, herrscht plötzlich eine total unheimliche Stille! Nach über 3 Monaten, ständigem, zum Teil sehr heftigem Wind, der uns oft sehr genervt hat, ist nun wie abgeschnitten Windstille. Das ist irgendwie fremd und unheimlich!

Ha...., ich finde die gesuchten Bücher wieder. Sie waren unter die Kleider von Paul gerutscht. Ich bin doch nicht sooo „meschugge!“

Dienstag, 17.Februar 2009: Martinique, Le Marin. Sonnig. Wäsche waschen und zum Markt, Gemüse und Brot einkaufen. In der Markthalle hüpft ein kleines schwarzes Fröschchen vergnügt auf dem Gemüse herum. Danach gehen wir zum Supermarkt „ED“. Wir sind um etwa 9h30 die Letzten die für heute noch reingelassen werden, beim Hintereingang. Die Regale werden immer leerer! Morgen sei wieder von 8h – 10h geöffnet. Am Nachmittag laufen wir zur Tankstelle Bichik, wo wir das Auto für morgen bestellt haben. Wir fragen, ob das noch, trotz des Streiks in Ordnung sei. Ja, ist es, alles i.o! Dann weiter zum Segelmacher Eric. Unser Rollgross-Segel konnten wegen des Streiks noch nicht abgeändert werden und Eric bringt es uns morgen zurück, damit wir mit unseren Gästen, die morgen Abend eintreffen, lossegeln können. Die Aenderung wird halt dann erst in 14 Tagen gemacht und wir müssen uns so lange nochmals mit dem klemmenden Segel herumärgern.

Bei der Marina-Tankstelle gibt es Diesel!!! Die Einheimischen stehen Schlange, um in den mitgebrachten Kanistern wenigstens ein paar Liter Diesel zu ergattern. Scheinbar gab es um den kostbaren Saft sogar schon Schlägereien. Jetzt wurde das Tor zum Ponton, wo die Tankstelle liegt geschlossen und bewacht. Es werden nun immer nur ein paar Leute auf’s Mal durchgelassen.

Heute kommen wir endlich einmal dazu, uns den Ort Le Marin anzuschauen. Es ist ein gemütlicher Ort, der genauso gut in Südfrankreich liegen könnte. Alle Geschäfte sind geschlossen! Es hat eine uralte, mächtige Kirche aus dem 18.Jahrhundert, aber sie ist geschlossen, Einsturzgefahr! Daneben liegt ein Friedhof mit immensen Grabhäusern.

Am Abend gibt es wieder so eine unheimliche Windstille. Wir schlafen heute in der Bugkabine. Unsere Achter-Kabine (achtern=hinten) ist picobello geputzt und bereit für unsere Gäste.

Mittwoch, 18.Februar 2009: Martinique, Le Marin. In der Nacht ziemlich heftiger Regenguss.

Eric hätte mit den Segeln zwischen 9h und 10h kommen sollen. Er kommt nicht und meldet sich auch nicht. Ich versuche ihn anzurufen. Es klappt nicht. Um 12h30 fahren wir zu ihm. Er sagt, er sei total überlastet und sein Kollege Julien werde nach dem Mittagessen kommen und unsere Segel montieren. Bis um 14h30 sind weder die Segel noch Julien da! Wir fahren mit dem Dinghy zur Tankstelle Bichik, holen das Mietauto ab und fahren um 15h los, Richtung Flugplatz. Unterwegs, direkt an unserer Strasse liegt die Rumdestillerie „Les trois Rivières“, die wir nun besichtigen wollen. Sie liegt inmitten von unendlichen, hellgrünen Zuckerohrfeldern. Aber dies ist ein ziemlicher Reinfall. Ausser zwei Boutiquen für Souvenirs, einem Bilderladen und natürlich dem Rumladen gibt es nicht viel zu sehen. Wir wissen nicht, ob es wegen des Generalstreiks ist, auf jeden Fall wird hier nicht gearbeitet. Nur eine uralte, vorsintflutliche Dampfmaschine wird, ohne Dampf, sondern mit Elektromotor, kurz, aber fürchterlich ächzend, für die staunenden Touristen in Gang gesetzt. Eigentlich sind wir enttäuscht! Und weil es noch so früh ist, fahren wir in die Hauptstadt Fort-de-France. Paul fährt versehentlich in der verkehrten Richtung in eine Einbahnstrasse, aber das merkt niemand, es hat nämlich fast keine fahrenden Autos und nur ganz wenige Menschen. Streik!!! Direkt neben der Kathedrale parkieren wir das Auto. Es ist unheimlich. In dieser grossen Stadt sind alle Geschäfte (mit ganz, ganz wenigen Ausnahmen) und sämtlichen Schulen geschlossen. Die meinen es hier wirklich ernst mit dem streiken!

Nur an der Strasse beim Meer finden wir ein kleines geöffnetes Restauräntchen. Paul möchte eine Glacé haben. Aus streiktechnischen Gründen gibt es aber keine Glacé. So nehmen wir halt beide nur einen Fruchtsaft.

Am Flugplatz warten wir dann noch geschlagene zwei Stunden auf unseren Besuch aus der Schweiz. Nicht, dass die beiden soviel Verspätung gehabt hätten, nein, wir sind viel zu früh dran!

Schlussendlich verpassen wir um 20h die beiden fast noch, weil wir durch die Scheibe bei der Gepäckausgabe starren und sie haben nur Handgepäck und kommen direkt raus.

Um 21h30 sind wir alle trocken wieder auf der MABUHAY. Unsere Gäste Susy und Toni erzählen uns, zu Hause seien minus 10 Grad, brrr...!!! Nach der langen Reise über Paris und mit der Zeitverschiebung von 5 Stunden sind die Zwei todmüde...

Die Segel wurden tatsächlich in unserer Abwesenheit montiert.

in der Rumdestillerie „Les trois Rivières“
Zuckerrohr
die Kathedrale in der Hauptstadt Fort-de-France
unser Besuch ist angekommen

Martinique

Martinique, Insel im Osten des Karibischen Meeres, ein Überseedepartement Frankreichs und Teil der Französischen Antillen. Martinique hat ein Fläche von 1 106 Quadratkilometern. (Schweiz: 41 285 Quadratkilometern)

 

Martinique ist eine überwiegend gebirgige, von Vulkanismus geprägte Insel. Das wechselfeuchte tropische Klima steht unter dem Einfluss des Passatwindes. Der überwiegende Teil des Niederschlages fällt zwischen Juli und November. Die Jahresniederschläge betragen in windgeschützten Lagen um 1 000 Millimeter, in windexponierten Gebieten bis circa 5 000 Millimeter. Die mittleren Jahrestemperaturen liegen zwischen 25 und 31 °C. Immergrüner Regenwald gedeiht in den feuchtesten Gebieten, in trockeneren Regionen wächst Dornsavanne.

 

Die Einwohnerzahl beträgt etwa 380 000, die Bevölkerungsdichte liegt bei rund 344 Einwohnern je Quadratkilometer. Die Hauptstadt Fort-de-France ist mit circa 100 000 Einwohnern größte Stadt und wichtigste Hafenstadt von Martinique. Andere bedeutende Städte sind Le Lamentin (rund 31 000 Einwohner) und Sainte Marie (etwa 20 000 Einwohner). 87 Prozent der Bevölkerung sind Schwarze, die überwiegend Nachkommen der ab dem 17. Jahrhundert als Plantagenarbeiter aus Afrika eingeführten Sklaven sind; zahlenmäßig stärkste Minderheit sind die Inder. Amtssprache ist Französisch, etwa 88 Prozent der Bevölkerung sind Katholiken.

 

Der Agrarsektor stellt den wichtigsten Wirtschaftssektor Martiniques dar. Etwa 18 Prozent der Inselfläche werden landwirtschaftlich genutzt. Wichtigste Anbauprodukte sind Obst, Zuckerrohr und Vanille. Neben einer Erdölraffinerie sind Rumdestillerien, Zucker- und Zementfabriken die wichtigsten Produktionsbetriebe. Exportiert werden vorwiegend Bananen, Erdölprodukte und Rum, wichtigste Einfuhrgüter sind Maschinen, Fahrzeuge und Nahrungsmittel. Bedeutendster Handelspartner ist Frankreich. Der Tourismus und der Fischfang sind ebenfalls von Bedeutung. Die Europäische Union stellt für den Ausbau der touristischen Infrastruktur umfangreiche Fördermittel bereit; geplant ist bis 2010 die Anlage neuer Ferienorte und weiterer Einrichtungen für Kreuzfahrtschiffe. Offizielle Währung auf Martinique ist der Euro.

 

Die von Arawak und später von Kariben bewohnte Insel wurde 1502 von Christoph Kolumbus entdeckt. Ab 1635 gehörte die Insel einem privaten französischen Unternehmen, bis sie von der französischen Regierung 1674 zur Kronkolonie erklärt wurde. Während der Kolonialkriege zwischen Frankreich und Großbritannien im 17. und 18. Jahrhundert wurde Martinique mehrmals von den Briten besetzt. Die Insel war der Geburtsort von Joséphine de Beauharnais, der Frau Napoleons. Der 1 463 Meter hohe Mont Pelée brach 1902 aus und zerstörte Saint-Pierre, die ehemals größte Stadt der Insel. 1946 erhielt Martinique den Status eines französischen Überseedepartements.

Martinique

Donnerstag, 19.Februar 2009:Le Marin / Martinique – Rodney Bay / St.Lucia: nachdem wir im Zollbüro per Computer ausklariert haben, können wir um 10h30 lossegeln. Toni muss unterwegs mal kurz die Fische füttern. Susy liegt fast während den ganzen 25 sm quer im Bett. Wir machen gute Fahrt, aber es hat etwa 3m hohe Wellen und ist ziemlich ruppig. Nach dem Mittagessen gibt es einen heftigen stürmischen Regen. Es regnet, regnet, regnet. In der Rodney Bay, auf der Insel St.Lucia ist es so trübe, dass wir kaum etwas sehen können. Wir fahren in die Marina ein und fragen 

über VHF-Funk (Kanal 10) für einen freien Liegeplatz. Ja, C (Charly) 24 sei für uns frei. Wir kreisen eine ganze Stunde lang in dem riesigen Hafen herum, um unseren Liegeplatz zu finden. Am Schluss werden wir von einem Marinero zum Platz C15 gewiesen. Der junge Mann ist sehr freundlich und hilft uns beim Festmachen. Heute sind wir zum ersten Mal seit dem 16.Juni 2008 wieder in einer Marina an einem Steg. Susy und Toni aus Meisterschwanden (AG) waren im Dezember 1994 mit der ARC (Atlantic Ralley for Cruisers) hier in dieser Rodney Bay Marina. Sie fallen fast aus den Socken, weil sich hier alles dermassen verändert hat und die Marina unübersichtlich gross geworden ist. Sie erkennen fast gar nichts mehr. Zum Beispiel wurden im letzten Dezember 32 neue Betonpiers für Megayachten gebaut.

Abends laden uns Susy und Toni zum Pizzaessen ein. Zu viert essen wir 3 Pizzen. Eine heisse, sehr gute Hühnerpizza, leider waren die beiden anderen, die Schinken und die Margarita kalt! Dazu eine gute Flasche roten Cabernet Sauvignon aus Chile. Unterdessen hat es auch aufgehört zu regnen und wir geniessen den wunderbaren Abend. Merci nochmals an die beiden Spender!

die Flagge von St. Lucia

Saint Lucia ist vulkanischen Ursprungs und wird von Nord nach Süd von einer bewaldeten Gebirgskette durchzogen, deren höchster Punkt der Mount Gimie mit 950 Metern ist. Im Süden liegt der Vulkankrater Soufrière mit seinen heißen Schwefelquellen. Saint Lucia hat tropisches Klima. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 26 °C, die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge schwankt zwischen 1 524 Millimetern an der Küste und mehr als 2 540 Millimetern in den Bergen. Die Regenzeit dauert von Mai bis August. Der Anteil an Waldland ging in den vergangenen Jahrzehnten nach umfangreichen Abholzungen erheblich zurück; nur in den Höhenlagen ist der ursprüngliche Regenwald erhalten.

 

Die Einwohnerzahl von Saint Lucia liegt bei etwa 166 000 (2005). Die Lebenserwartung beträgt 70 Jahre für Männer und 77,4 Jahre für Frauen (2005). Die Schulpflicht umfasst 12 Jahre; der Alphabetisierungsgrad liegt bei 81,7 Prozent. Die Amtssprache ist Englisch, aufgrund der früheren französischen Besiedlung ist jedoch auch Kreolisch, eine Sprache auf französischer Basis, weit verbreitet. Die Hauptstadt und zugleich der wichtigste Hafen ist Castries (etwa 57 000 Einwohner).

Der Großteil der Bevölkerung ist afrikanischer Abstammung, etwa 90 Prozent sind Katholiken. Unabhängigkeitstag (22. Februar). Die Weihnachtssaison beginnt am 13. Dezember, dem Nationalfeiertag, und dauert bis zum ersten Weihnachtstag (25. Dezember). Der Karneval gehört in Saint Lucia zum Höhepunkt des Jahres.

 

Seit 1979 ist Saint Lucia eine Parlamentarische Monarchie im Commonwealth of Nations. Staatsoberhaupt ist die britische Königin, die durch einen Generalgouverneur vertreten wird.

 

Hauptstütze der Wirtschaft Saint Lucias ist neben dem Tourismus, der wichtigsten Devisenquelle, vor allem der Export von Agrarerzeugnissen (z. B. Bananen, Kopra und Südfrüchte). Die Ernteerträge unterliegen jedoch wetterbedingt starken Schwankungen. Im Oktober 2002 verwüstete ein Hurrikan etwa die Hälfte der gesamten Anbaufläche. Um die starke Abhängigkeit der Ökonomie des Inselstaates von der Landwirtschaft zu lösen, wurden Programme zur Entwicklung der Industrie gestartet. Die Industrie produziert beispielsweise Textilien, Kunststoffe, Industriegase sowie elektronische Geräte. Der Karibikstaat fördert seit Ende der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts den Tourismus. Es entstand eine Infrastruktur mit guten Verbindungswegen und Hotels der gehobenen Klassen. Das gut ausgebaute Straßennetz der Insel ist 1 210 Kilometer lang. Außerdem verfügt Saint Lucia über zwei Flughäfen. Dennoch blieben weite Bereiche mit unberührter Natur (u. a. tropische Wälder, Sandstrände, Tauchparadiese) erhalten. Der Inselstaat wird jährlich von mehr als 250 000 Gästen aus dem Ausland besucht. Die nationale Währung ist der Ostkaribische Dollar zu 100 Cents. (XCD)

 

Saint Lucia wurde wahrscheinlich um 1500 erstmals von Europäern betreten. Die erste dauerhafte Kolonie gründeten die Franzosen 1635. Zwischen 1663 und 1667 befand sich die Insel in englischem Besitz. Bevor sie 1814 endgültig an die englische Krone fiel, wechselten sich England und Frankreich in der Vorherrschaft noch mehrere Male ab.

Am 22. Februar 1979 erlangte sie die Unabhängigkeit innerhalb des Commonwealth.

Freitag, 20.Februar 2009: Rodney Bay Marina: Sonnig. Wir sitzen bis fast 10h beim Frühstück und besprechen die Lage. Susy und Toni wollten in ihren Ferien von 16 Tagen bis hinunter nach Grenada segeln. Aber in nur zwei Wochen wäre das eine grosse Stresserei. So beschliessen wir, es lieber gemütlich zu nehmen und zu schauen, wie weit südlich wir kommen. Für heute ist noch heftiger Wind angesagt und so bleiben wir lieber noch bis morgen in dieser geschützten Marina. Wir gehen alle zusammen ins Marinabüro um uns anzumelden. Aber das dauert und dauert und dauert...

Paul hat einen plötzlichen Schwächeanfall und Susy „rettet“ ihn mit Traubenzucker. Die zwei begeben sich nach unten in ein Restaurant, um dort etwas zu trinken. Toni und ich erledigen noch das Einklarieren im Zollbüro und auch das dauert und dauert....Endlich können auch wir beide unten im Restaurant eine Cola trinken. Wir haben ein sehr schweres Portemonnaie mit ganz vielen kleinen XCD-Münzen. Wir wollen davon 2.50 XCD's für eine Cola loswerden, aber der Serviermann weigert sich das Kleinzeug anzunehmen. Um 12h30 nehmen wir einen Bus, direkt vor der Marina und fahren damit in die ungefähr 10 km entfernte Hauptstadt Castries. Paul zahlt mit den 2.50 Kleingeld seine Busfahrt, die 2.75 XCD's pro Person und Weg kostet. Der Chauffeur nimmt das Geld grinsend entgegen. In Castries steigen wir beim Markt aus dem Bus. In der Markthalle erkundigen sich Susy und Toni nach der Marktfrau „Claudia“, die sie hier vor 13 Jahren kennenlernten. Wir finden diese „Claudia“ tatsächlich, sie hat jetzt gelb gefärbte Haare. Sie erinnert sich an Susy und Toni und freut sich unbändig über das Wiedersehen! Wir kaufen bei ihr für 100.- XCD's ( ca.44 Sfr./27 €) Früchte und Gemüse ein. Zum Abschied schenkt sie Susy und mir einen Schlüsselanhänger mit der Flagge von St.Lucia drauf. Gegenüber im Supermarkt „super j“, im Restaurant „Big Banana“ essen wir zu Mittag. Für 3 Menüs (Susy und Toni teilen sich eines) und 3 Getränke bezahlen wir 32.50 XCD's ( SFr. 14.30/8.80 €).Irgendwie stimmen die Preisverhältnisse einfach nicht, oder? Im „super j“ kaufen wir dann noch allerlei an Lebensmitteln ein und kehren schwerbeladen zur MABUHAY zurück. Während wir Frauen die Einkäufe verstauen, holen die Männer an der Marina-Tankstelle in Kanistern 53 Liter Diesel und veranstalten damit eine ziemliche Sauerei, sodass sie anschliessend das Dinghy waschen müssen!!!

in Castries
Toni und Susy finden Claudia in der Markthalle

Samstag, 21.Februar 2009: Rodney Bay – Soufrière / St.Lucia: Gegen 11h, mit etwa 20 Knoten Wind aus NE segeln wir los nach Soufrière. Ryan, ein Boat-Boy sagt uns hier schon, dass er uns in Soufrière an einer Boje festmachen werde. Trotz eines mächtigen Regengusses unterwegs, machen wir eine schöne, sehr gemütliche Fahrt. Und wirklich, 15 sm später, bei Soufrière angekommen, erwartet uns Ryan schon mit seinem Boot und macht uns für 10 XCD's an einer Boje fest. Inzwischen ist wieder schönes Wetter und ein gewaltiger Regenbogen steht über dem Ort Soufrière, wunderschön! Wir liegen zwar sehr schaukelig, aber mit herrlichem Blick auf den Petit Piton. Es hat wieder sehr viel Wind.

Klar, dass auch schon bald der Marine-Park-Ranger mit dem Boot vorbeikommt, um 20 US$ Unterwasserparkgebühr für zwei Nächte einzukassieren.

bei Soufrière

Sonntag, 22.Februar 2009: Soufrière / St.Lucia: Sonnig. In der Nacht war es sehr windig (Böen!) und schaukelig. Und weil es immer noch so windig ist, bestellen wir ein Wassertaxi, das uns um 11h15 in den Ort Soufrière chauffiert. Wir machen einen kleinen Spaziergang durch den Ort. Mann oh Mann, da gibt es aber wirklich ein paar sehr armselige Häuser! Toni und ich besuchen um 12h die, auch sehr armselige, anglikanische Kirche. Es hat zwei schwarze Priester in weissen Kutten, einen älteren weissen Herrn, als Messdiener, einen schwarzen Gläubigen und wir beide. Wir werden per Handschlag vom Pfarrer begrüsst und bekommen vom Messdiener jeder zwei dicke Kirchenbücher in die Hände gedrückt. Während der Predigt (auf Englisch), krähen draussen, vor den offenen Fenstern ständig die Hähne und bellen diverse Hunde. Nach kurzer Zeit verlassen wir die Kirche wieder. Ich bin wieder einmal zutiefst enttäuscht. Hatte ich doch eine volle Kirche erwartet, wo mit voller Lust und Freude mitreissende Gospelsongs gesungen werden. Und meine zweite grosse Enttäuschung betrifft den heutigen 30. Jahrestag der Unabhängigkeit St.Lucias von Grossbritannien. Ich hatte mindestens eine Riesenparade mit karibischer Musik erwartet. Aber nichts dergleichen passiert hier in diesem verschlafenen Ort. Nicht einmal eine Flagge von St.Lucia sehen wir irgendwo flattern. Schade!!!

Im Restaurant „Creole Pot“ essen wir bei den Einheimischen ein creolisches Essen mit Fisch oder Schweinefleisch, Yams, Süsskartoffeln, Kochbananen, Reis, kalter Makaroniauflauf, wenig Salat und einer Fischpastete.

Um 14h30 fährt uns Garry mit seinem Wassertaxi wie der Blitz zurück zur MABUHAY. Danach geniessen wir den sonnigen Nachmittag mit dösen, lesen und baden.

Montag, 23.Februar 2009: Soufrière / St.Lucia – Wallilabou Bay / St.Vincent: Nach einer ziemlich regnerischen Nacht gibt es schon um 6h30 Tagwache. Um 8h lösen wir die MABUHAY von der Boje. Mit einer rasanten Rekordfahrt, mit 15-27 Knoten Wind segeln wir nach St. Vincent. Zwischen den Inseln St.Lucia und St.Vincent hat es hohe, vielleicht 3.50m, Wellen und hie und da bekommen wir eine Salzwasserdusche ab. Nach 40 sm ankern wir und machen mit Hilfe eines Boat-Boys mit Buganker und einer Heckleine in der Wallilabou Bay fest. Es ist 15h. Auch heute belagern uns wieder viele Boat-Boys. Bei Ashley bestellen wir Brot, das er uns morgen früh um 8h bringen soll. Bei Kenneth kaufen wir einen ganzen Plastiksack voll Grapefruits. Smiley schenken wir ein T-Shirt von Paul, mit riesiger Bierwerbung auf der Brust, das Paul sowieso nie anzieht. Die Heckleine wurde von Ashley am Eisengestell des „Fluch-der-Karibik-Filmkulissen Galgens“ festgebunden. Das ist speziell, wir lagen noch nie vor einem Galgen vor Anker!!! Wir geniessen den herrlich schönen karibischen Abend. Eigentlich sollten wir hier einklarieren. Aber weil wir hier letztes Mal beim Einklarieren beschissen wurden, werden wir erst morgen in Bequia einklarieren.

wir ankern beim „Fluch-der-Karibik-Filmkulissen Galgen“
in der Wallilabou Bay
mmm..., feine Früchte!
... und Kuchen.

Dienstag, 24.Februar 2009: Wallilabou Bay / St.Vincent – Bequia: In der Nacht sehr viel Regen, aber keine Schaukelei, wunderbar ruhig. Ich habe es zwar nicht richtig geglaubt, aber Ashley bringt uns tatsächlich das Brot zum Frühstück. Um 10h15 springt der Skipper höchstpersönlich ins Meer und löst unsere MABUHAY vom Galgen los. Wir fahren 15 sm Richtung Süden, zur Insel Bequia. Heute praktizieren wir: „abwechslungsreiches Segeln unter Motor“, der wenige Wind kommt nämlich von allen Seiten. Aber plötzlich entscheidet sich der Wind doch noch zu unseren Gunsten und wir können mit 15 – 30 Knoten super segeln. Zwischendurch gibt es immer wieder eine karibische Regenschütte. Um 14h ankern wir in der Admirality Bay, auf der Insel Bequia. Es ist sehr bewölkt und regnerisch. Wir gehen alle vier an Land. Paul will an der Tankstelle Benzin für den Dinghymotor holen. Ich muss einklarieren gehen und ins Internet. Susy und Toni wollen rekognoszieren gehen, ob „ihre„ Pizzeria Mac's von vor 13 Jahren noch da ist. Ja, sie ist noch da und Susy und Toni laden uns zum „Vize-Skipper- Dinner“ ein. Es regnet und es bläst ein kalter Wind. Wir bestellen eine 9' (1'inch = 2,54 cm) (22,86cm ø) Lobster (Hummer)-Pizza, eine 15' (38,1cm ø) Schinken-Pizza und eine 15' Hühner-Pizza. Uns fallen fast die Augen aus dem Kopf, als die Pizzen dann kommen. Nein, das schaffen wir nie, die alle 3 zu verdrücken! Paul weigert sich strikt, von der Hummer-Pizza zu probieren, er hat Bedauern mit den Viechern! Aber die Schinken-Pizza schmeckt ihm prima, mit dem Schwein hat er nämlich kein Bedauern!

Ich esse zum ersten Mal in meinem Leben Hummer. Schlecht ist es ja nicht, dieses Hummer-Fleisch, aber ich kann auch ganz gut leben ohne. Wie sich herausstellt haben wir viel zu viel bestellt, deshalb nehmen wir noch eine ganze 15' Pizza, gut in einer Pizza-Schachtel verpackt, mit auf die MABUHAY. Liebe Susy, lieber Toni, herzlichen Dank für den schönen, gemütlichen Abend bei Mac's!

Saint Vincent und die Grenadinen

 

Saint Vincent und die Grenadinen, ist ein unabhängiger Staat in den Antillen, der sich aus der Insel Saint Vincent und den nördlichen Inseln der Grenadinen zusammensetzt. Das Staatsgebiet erstreckt sich zwischen Saint Lucia im Norden und Grenada im Süden. Zu den größten Inseln der Grenadinen zählen Bequia, Canouan, Mustique, Mayreau und Union. Die Gesamtfläche des Staates umfasst 389 Quadratkilometer, davon entfallen auf die Hauptinsel Saint Vincent 344 Quadratkilometer. Die Hauptstadt Kingstown befindet sich im Südwesten von Saint Vincent.

 

Saint Vincent und die Grenadinen sind wie die anderen Inseln über dem Winde vulkanischen Ursprungs. Die Hauptinsel wird von Nord nach Süd von einer bewaldeten Vulkankette durchzogen, deren höchste Erhebung mit 1 234 Metern der noch aktive Vulkan La Soufrière ist. 1821, 1902 und 1979 kam es zu heftigen Ausbrüchen. Die Vulkankette fällt nach Westen steil ab, während sie im Osten allmählich zur Küste hin abdacht. Die nördlichen Grenadinen erstrecken sich südlich von Saint Vincent in Richtung Grenada, zu dem die südlichen Grenadinen gehören.

 

Das Klima ist feuchttropisch mit einer mittleren Jahrestemperatur von 24 °C. Saint Vincent und die Grenadinen stehen unter dem Einfluss des Passatwindes. Die Jahresniederschläge liegen an der Küste um 1 500 Millimeter, an windexponierten Berghängen können 3 000 Millimeter überschritten werden. Der überwiegende Teil des Regens fällt zwischen Juni und Dezember.

 

Das Bergland auf Saint Vincent ist von tropischem Regenwald bedeckt, in den trockeneren Küstenregionen dominiert Strauchvegetation. Auf den Inseln gibt es neben Vorkommen von Königsamazone, Wanderfalke und Bartklarino (eine Drossel) Brutkolonien von Meeresvögeln wie dem Maskentölpel. Weitere Faunenelemente sind Fledermäuse, Anolis-Leguane, Nattern, Lanzenottern und Antillenfrösche; Strände dienen als Eiablageplätze für Meeresschildkröten.

 

Die Einwohnerzahl von Saint Vincent und den Grenadinen beträgt etwa 118 000 (2005). Größte Stadt ist Kingstown mit rund 28 000 Einwohnern. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 73,6 Jahren. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung sind Schwarze, circa ein Fünftel Mulatten.

Amtssprache ist Englisch, als Umgangssprache dient ein kreolischer Dialekt. Die meisten Bewohner bekennen sich zum Christentum, Anglikaner und Methodisten bilden die bedeutendsten Glaubensgemeinschaften.

 

Der Staat ist seit 1979 eine Parlamentarische Monarchie im Commonwealth of Nations. Staatsoberhaupt ist die britische Monarchin, die durch einen Generalgouverneur vertreten wird.

 

Eine wirtschaftliche Stütze von Saint Vincent und den Grenadinen ist der Bananenhandel. So machen Bananen allein über 40 Prozent des gesamten Exportvolumens aus. Weitere Produkte der heimischen Agrarwirtschaft sind u. a. Pfeilwurz, Kokosnüsse, Muskatnuss und Muskatblüte. Wachsende Bedeutung für den Karibikstaat hat vor allem der Fremdenverkehr bekommen. Die Einnahmen aus der Tourismusbranche erbringen immerhin mehr als 60 Prozent des Bruttosozialproduktes (BSP).

Saint Vincent und die Grenadinen gehören zu den wichtigen Uebersee-Finanzzentren der Karibik. Leider entdeckte dies auch das international organisierte Verbrechen. Zunehmende Geldwäscheaktionen brachten den Inselstaat ins Fadenkreuz der internationalen Fahndung.. Die Regierung des Karibikstaates beabsichtigt verstärkt gegen Geldwäsche und Korruption vorzugehen.

Die nationale Währung des Karibikstaates, der Ostkaribische Dollar (= 100 Cents), ist an den US-Dollar gekoppelt.

 

Saint Vincent wurde höchstwahrscheinlich von Christoph Kolumbus 1498 entdeckt und benannt. Die von Kariben bewohnte Insel wurde 1762 von den Briten besiedelt. Die Kariben wurden unterworfen, und viele von ihnen wurden nach einem Aufstand 1795 deportiert. Am 27. Oktober 1979 erhielt die Inselgruppe im Rahmen des Commonwealth ihre Unabhängigkeit.

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