Guadeloupe, Îles Saintes, Insel Terre de Haut – Rivière-Sens
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Mittwoch, 25.März 2009: Guadeloupe, Îles Saintes, Insel Terre de Haut – Rivière-Sens

Wir verbringen wieder eine schaukelige Nacht, aber dafür entschädigt uns heute Morgen wunderschönes Wetter. Um 10h05 heben wir den Anker und fahren rüber zur Insel Guadeloupe, nach Rivière -Sens.

Das sind 11sm gemütliches Dahinsegeln. Um 12h30 erreichen wir den Ort, wo wir vor der Marina ankern. Die Marina sieht richtig traurig aus. Die Hurrikane „Lenny“ (November 1999) und „Omar“ (Oktober 2008) haben hier ziemlich grosse Schäden angerichtet. Die äussere Schutzmole mit riesigen aufgetürmten Steinen ist zerstört. Molenreste liegen immer noch im Einfahrtskanal. Im Hafen selber liegen gesunkene Segelschiffe, die scheinbar keiner wegräumt, und viele Betonstege liegen einfach total kaputt unter Wasser. Trostlos!

Am Nachmittag wollen wir einklarieren. In unseren Segelbüchern steht zwar, dass das Zollbüro nur bis 12h geöffnet ist. Jetzt ist es aber schon 15h! Trotzdem öffnet der Beamte extra für uns die Türe. Der Mann ist sehr, sehr nett und macht Scherze mit uns. Als ich ihn frage, ob man im Jacques Cousteau Marinepark alleine, ohne Tauchschule, tauchen darf, rennt er schnell rüber ins nächste Büro und bringt einen Polizeimann der „Gendarmerie Nautique“ mit. Auch dieser ist überaus freundlich und sagt uns: „Jawoll, wir dürfen alleine tauchen!“ Toll, das freut uns! Danach laufen wir auf einer wunderschönen, zum Teil ganz neuen Strandpromenade, ca. 3 km (ein Weg) nach Basse-Terre, der Hauptstadt von Guadeloupe. Wir laufen an -zig Restaurants vorbei, aber als sich bei uns grosser Durst meldet, ist natürlich weit und breit keines zu finden! Wir kaufen vier Büchsen Bier und trinken es auf einer Treppe am Schatten. Auf dem Rückweg zu den Schiffen, kaufen wir bei einem Fischstand an der Strasse je 600g (2 Scheiben) von einem 100 kg Schwertfisch, pro Paar.

 

Guadeloupe

Amtssprache: Französisch

Hauptort: Basse-Terre

Fläche: 1.628 km²

Einwohnerzahl: ca. 450.000 (Juli 2006)

Bevölkerungsdichte: 249 Einwohner pro km²

Währung: Euro (€) 1 Euro = 100 Cent

Zeitzone: UTC - 4

 

Guadeloupe ist ein Überseedépartement und eine Region Frankreichs, bestehend aus einer Gruppe von neun Inseln der kleinen Antillen in der Karibik.

Guadeloupe ist ein vollintegrierter Teil des französischen Staates und damit auch Teil der Europäischen Union. Zusammen mit Martinique bildet es die Französischen Antillen.

 

Guadeloupe besteht aus acht bewohnten sowie weiteren kleinen unbewohnten Inseln.

Die beiden Hauptinseln sind Basse-Terre und Grande-Terre, die nur durch einen schmalen Meeresarm voneinander getrennt sind. Guadeloupe hat die Form eines Schmetterlings.

 

Bis 2007 gehörten die Insel Saint-Barthélemy und der französische Teil der Insel Saint-Martin politisch zu Guadeloupe. Diese liegen ca. 200 km nördlich der Hauptinseln. Im Februar 2007 wurden die beiden Insel von Guadeloupe abgetrennt und zu zwei eigenen überseeischen Gebietskörperschaften aufgewertet.

 

Basse-Terre ist vulkanischen Ursprungs mit Bergen im Landesinneren, Grande-Terre ist relativ flach und besteht hauptsächlich aus Kalkstein. Die meisten der anderen Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Der höchster Punkt ist die Soufrière mit 1.467 m, die ein aktiver Vulkan ist.

Das Klima ist von subtropische Temperaturen durch Passatwinde und von moderater Feuchtigkeit gekennzeichnet. Von Juni bis Oktober besteht die Gefahr von Hurrikans.

Die Landfläche besteht zu 14 % aus Anbaufläche, zu 4 % aus Dauerkulturen, zu 14 % aus Weideflächen und zu 39 % aus Wäldern.

 

Bevölkerung

Rund 90 % der Guadeloupianer sind Schwarze oder Mulatten. Ungefähr 5 % der Bevölkerung sind Weiße. Inder, Libanesen und Chinesen machen zusammen weniger als 5 % aus.

Innerhalb der Weißen müssen mehrere Gruppen unterschieden werden: Die Nachkommen der kolonialen Oberschicht werden Grands-Blancs genannt. Daneben existieren aber auch einige Gruppen verarmte weißer Siedler (Petits-Blancs): die Blancs-Matignons in den Grands-Fonds auf Grande-Terre, die Saintois auf dem Archipel Les Saintes, die Saint-Barths auf der Insel Saint-Barthélémy und die Désiradiens auf der Insel La Désirade.

Etwa 95 % der Einwohner gehören der Katholischen Kirche an.

 

Geschichte

Kolumbus erreichte die Insel als erster Europäer während seiner Rückreise am 4. November 1493. Er nannte sie Guadalupe nach dem spanischen Wallfahrtsort Nuestra Señora de Guadalupe, da er den Mönchen dort versprochen hatte, eine Insel so zu benennen. Die Karaiben wehrten sich jedoch in der folgenden Zeit erfolgreich gegen die Spanier.

Erst 1635 gelang es den Franzosen, Guadeloupe zu kolonisieren. Seitdem gehört es mit kurzen Ausnahmen zu Frankreich. 1674 fiel die Kolonie ganz an Frankreich. Die französischen Kolonialherren errichteten eine Plantagenwirtschaft. Sie bauten vor allem Zuckerrohr und Kaffee an. Die Auseinandersetzungen mit den Karaiben endeten mit deren Deportierung auf die Nachbarinsel Dominica. Als Arbeitskräfte ließen sich die neuen Herren Menschen aus Afrika bringen, die im Rahmen des transatlantischen Sklavenhandels mit Sklavenschiffen in die Neue Welt verschleppt wurden. Statistisch gesehen überlebte ein Sklave auf einer Plantage sieben Jahre, Frauen wurden durch den Schock oft unfruchtbar. Die Sklaven afrikanischer Herkunft stellten schließlich die Mehrheit der Bevölkerung der Kolonie.

 

Im Zuge der Französischen Revolution von 1789 wurde die Sklaverei in den französischen Kolonien und damit auch in Guadeloupe im Februar 1794 aufgehoben. England nutzte die neue politische Lage und besetzte im April 1794 die Inseln. Es wurde dabei von den Plantagenbesitzern unterstützt, die die Umsetzung der deklarierten Aufhebung der Sklaverei verhindern wollten. Die englische Besatzung wurde jedoch bald von französischen Truppen vertrieben.

 

Napoléon führte jedoch am 20. Mai 1802 die Sklaverei wieder ein. Zwei schwarze Truppenführer – Delgres und Ignace – stellten sich mit ihren Soldaten Napoleons Truppen entgegen und ließen ihr Leben im Kampf um die Freiheit. Die Überlebenden wurden gehängt, darunter eine Frau mit Namen Solitude, die bei ihrer Gefangennahme hochschwanger war. Die Geburt des Babys wurde abgewartet, dann wurde auch sie hingerichtet.

 

In den napoléonischen Kriegen eroberte England Guadeloupe am 4. Februar 1810 erneut und trat es am 3. März 1813 an König Karl XIII. von Schweden und seine Nachkommen als Kompensation für die Eigentumsverluste des Kronprinzen Karl XIV ab, die er als Verbündeter gegen Napoleon erlitten hatte. Im Frieden von Paris gab Schweden die Insel 1814 gegen Zahlung von 24 Millionen Franc wieder an Frankreich zurück. Mit dem Geld wurden 1815 die Staatsschulden zurückgezahlt, und der König erhielt dafür eine jährliche Geldrente. Diese sogenannte Guadeloupe-Rente wurde bis 1983 im schwedischen Staatshaushalt veranschlagt und danach durch Erhöhung des Haushalts für die königliche Hofhaltung abgelöst. Zu dieser Zeit betrug sie 300.000 Kronen.

 

Die wiederhergestellte Ordnung der Sklaverei wurde zunehmend instabil. Mehr und mehr Sklaven flüchteten sich in die Wälder, und es gab häufig Aufstände. Inzwischen traten auch Menschenrechtler wie Victor Schoelcher auf den Plan. Nach der Revolution von 1848 wurde die Sklaverei am 27. April 1848 in allen französischen Besitzungen endgültig abgeschafft.

 

Viele ehemalige Sklaven waren nicht mehr bereit, auf den Plantagen zu arbeiten. Um den Plantagenbetrieb aufrechterhalten zu können, wurden deshalb freie Kontraktarbeiter vor allem in Indien angeworben und nach Guadeloupe gebracht. Der Plantagenbesitzer bezahlte die Überfahrt, dafür mussten diese Kontraktarbeiter 3-5 Jahre auf seiner Plantage arbeiten. Dann waren sie frei und konnten zurückkehren oder in Guadeloupe bleiben. Insgesamt kamen zwischen 1854 und 1889 auf diese Weise 42.000 Inder nach Guadeloupe.

 

Integration in den französischen Staat

Ende des 19. Jahrhunderts räumte Frankreich der schwarzen Bevölkerung Wahlrecht ein. 1.470 dieser neuen französischen Bürger ließen im Ersten Weltkrieg ihr Leben für Frankreich. Auch vom Zweiten Weltkrieg wurde Guadeloupe betroffen. Nach Frankreichs Kapitulation flohen junge Freiwillige unter Lebensgefahr von der Insel und schlossen sich den Alliierten und General de Gaulle an.

 

Am 19. März 1946 wurde Guadeloupe zum Überseedépartement (Département d'Outre Mer) Frankreichs. Seitdem ist es keine Kolonie mehr, sondern es wird auf allen Gebieten als integraler Bestandteil des Mutterlandes betrachtet und seine Einwohner werden von staatlicher Seite einfach als Franzosen betrachtet.

 

Politik

Die Inseln bilden ein Département und seit Beginn der 1980er Jahre zugleich auch eine eigene Region Frankreichs.

Wie alle anderen Départements ist auch Guadeloupe in der französischen Legislative durch Volks- und Gemeindevertreter vertreten. Es besitzt in der Nationalversammlung vier und im Senat zwei Mandate. Wie die anderen drei französischen Überseedépartements ist Guadeloupe auch Teil der Europäischen Union.

Alle französischen Gesetze finden in Guadeloupe ihre Anwendung. Jedoch müssen nach Artikel 73 der Französischen Verfassung die lokalen Besonderheiten Berücksichtigung finden.

 

Wirtschaft

Guadeloupe ist als vollintegrierter Teil Frankreichs auch Teil des Binnenmarktes der Europäischen Union und verwendet wie im französischen Kernland den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel.

 

Zur Deckung des Bedarfs an Konsumgütern ist Guadeloupe von Importen aus dem französischen Mutterland und zur Finanzierung der öffentlichen Ausgaben von Fördermitteln des französischen Staates abhängig.

Die Gesamtzahl der Arbeitskräfte beträgt ca. 130.000. Die Arbeitslosigkeitsrate beträgt 27,8 % und ist besonders unter jungen Guadeloupianern sehr hoch.

 

Hauptzweige der Wirtschaft sind Ackerbau, Fremdenverkehr, Leichtindustrie und Dienstleistungen.

Der Fremdenverkehr ist ein Schlüsselzweig der Wirtschaft. Die meisten Urlauber kommen aus den USA, eine steigende Anzahl an Kreuzfahrtschiffen besucht die Inseln.

 

Die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte Guadeloupes sind Zuckerrohr zur Gewinnung von Rohrzucker und Bananen. Weitere landwirtschaftliche Produkte der Inseln sind tropische Früchte und Gemüse, Rinder, Schweine und Ziegen. Das Zuckerrohr, das traditionelle Hauptanbauprodukt der Insel, wird langsam durch andere Produkte ersetzt, vor allem Bananen, daneben Auberginen und Blumen. Guadeloupe ist von importierten Nahrungsmitteln, hauptsächlich aus Frankreich abhängig.

Die Leichtindustrie zeichnet sich durch die Zucker- und Rumproduktion aus. Außerdem gibt es Baugewerbe und Zementherstellung. Die meisten fabriktechnisch gefertigten Waren sowie Treibstoff werden importiert.

Die landwirtschaftlichen Produkte sind die Hauptausfuhrgüter Guadeloupes. Bananen machen ungefähr 50 % des jährlichen Exportertrages aus, daneben werden Zucker und Rum exportiert. Von den ausgeführten Waren gehen 60 % ins europäische Frankreich.

Importiert werden vor allem Nahrungsmittel, Treibstoff, Autos und andere Konsumgüter, Rohstoffe für das Baugewerbe. Die Importwaren kommen zu 63 % aus Frankreich.

gesunken

Donnerstag, 26.März 2009: Guadeloupe, Rivière-Sens – Malendure: Ab 01h war es wieder ziemlich schaukelig, aber sonst alles i.O. Um 10h geht es weiter. Mit leichtem, sehr leichtem Wind aus SW, 5 -8 Knoten, zuckelt die MABUHAY langsam, sehr langsam der West-Küste Guadeloupe's entlang nordwärts. Aber plötzlich, nach etwa einer Stunde, ist der Teufel los! Der Wind kommt bis zu 31,5 Knoten aus Norden und aus allen möglichen Richtungen. Auch die Wellen haben 

kein System und gehen wild durcheinander. Sie sind ungefähr 3m hoch. Wir versuchen verzweifelt immer wieder zu segeln, aber zum Schluss bleibt uns doch nichts anderes übrig, als gegenan zu motoren. Wir sind beide heilfroh, als wir endlich, nach „nur“ 11,7sm, um 13h40 in Malendure vor Anker gehen können. Die „sail away“ die viel früher als wir motort hat, erwartet uns schon.

Gegen 16h30 schauen wir uns den Ort Malendure an. Eigentlich besteht der Ort nur aus Souvenirshops, Tauchbasen und Restaurants.

die "sail away" unterwegs in Guadeloup

Freitag, 27.März 2009: Guadeloupe, Malendure: in der Nacht war sehr viel Wind (25-30Knoten) und heute morgen um 5h35 müssen wir umankern weil unser Anker nicht mehr hält. Um 9h50 nochmals das gleiche Spielchen, wir slippen und müssen umankern.

Ist heute eigentlich Freitag der 13? Wir sind extra nach Malendure gekommen, um im Marine Nationalpark Jacques-Yves Cousteau (gegründet 1955) zu tauchen.

Jacques-Yves Cousteau (* 11. Juni 1910 in Saint-André-de-Cubzac bei Bordeaux; † 25. Juni 1997 in Paris) war ein französischer Meeresforscher. In seinen Filmen war eine rote Wollmütze sein Markenzeichen.

Und heute ist es soweit! Seit Juni 2007 stülpe ich mir zum ersten Mal wieder Kontaktlinsen in die Augen und zwänge mich mühsam in den (eingegangenen!)Taucheranzug. Wir wollten um 11h los, funken aber zu Werner rüber, dass wir auf 13h verschieben wollen. Viel zu viele Wellen und Wind! Um 13h kommt dann Werner zu uns und wir fahren mit unseren Taucherausrüstungen, mit 2 Dinghys raus, Richtung Unterwasserpark. Wir haben den starken Wind im Rücken und es geht einigermassen gut vorwärts. Aber zwischen den beiden Inselchen Îlet à Goyaves und Îlet de Pigeon, wo der Park liegt, gibt es eine dermassen Düsenwirkung, dass wir Angst bekommen und wieder umkehren. Nun haben wir den Wind voll von vorne und innerhalb von Sekunden sind wir pitschnass. Ich ziehe die Taucherbrille an, um meine Linsen vor dem spritzenden Salzwasser zu schützen. Dazu muss ich ständig das reinkommende Wasser aus dem Dinghy schöpfen. Werner's Aussenborder bleibt plötzlich stehen und wir befürchten schon das Schlimmste! Aber es ist nichts weiter passiert, er hat „nur“ das Befestigungs-Seil in die Schraube bekommen! Endlich sind wir wieder zurück bei unseren Schiffen. Aber weil wir den ganzen Stress hatten mit Klamotten anziehen und weil wir ja nun schon total nass sind, beschliessen wir, unter den Schiffen ein wenig herumzutauchen. Für Werner ist es erst der elfte Tauchgang und somit eine gute Uebung. Aber er macht das ganz gut! Wir tauchen auf 8 m, 44 Minuten lang, obwohl es hier unten nicht sehr viel zu sehen gibt. Es hat Sandflecken und viel Seegras. Fast keine Fische. Trotzdem sehen wir eine interessante, schön gefleckte Wasserschlange im Seegras, die wir noch nie gesehen haben. Ausserdem 4 kleine Sepias. Wir überzeugen uns ausserdem vom guten Halt unseres Ankers. Nach dem Tauchgang füllt Paul alle 3 Tauchflaschen und danach bringen wir Werner's Flasche zur „sail away“ zurück und bekommen dafür einen kühlen Schluck spendiert.

Am Abend gibt es einen spektakulären roten Himmel nach dem Sonnenuntergang.

Samstag, 28.März 2009: Guadeloupe, Malendure -Deshaies: Die ganze Nacht bläst der Wind mit 20-25 Knoten. Aber unser Anker hält diesmal! Um 10h05 fahren wir mit saumässigen Windböen los, 8.6 sm nordwärts, bis nach Deshaies, wo wir um 11h55 ankommen. Nach einem kurzen Mittagessen und einer Mini-Siesta fahren wir mit Anne und Werner an Land. Beim Dinghy-Landeplatz stehen eine Frau und ein Mann. Der Mann trägt einen riesigen Schnauz und kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich frage Paul: “Du, ist das nicht der Claus?“ Paul fackelt nicht lange und ruft einfach mal: „He, Claus!“ Und tatsächlich, es ist Claus. Wir hatten ihn in Lanzarote kennengelernt und seitdem nichts mehr von ihm gehört. Nun lernen wir auch noch seine Frau Heidrun kennen. Die beiden kommen aus München und sind vor 6 Wochen mit ihrem Schiff „Maskali“ über den Atlantik gesegelt.

Wir wollten eigentlich zum Ausklarieren, aber scheinbar ist das Büro erst am Montag wieder geöffnet. Claus sagt uns, man könne beim Internetlokal das Formular zum Ausklarieren bekommen. Aber da ist auch erst um 16h geöffnet. Jetzt zeigen uns die Münchner noch, wo es einen Supermarkt hat. Aber auch dieser öffnet erst um 15h30. Jetzt ist es 14h. Direkt vor dem Laden hat es eine  

Frau, die gebratene Hühner verkauft. Wir kaufen solche Hühner, aber wir möchten sie nicht den ganzen Nachmittag herumtragen. Die Frau bietet uns an, sie im Supermarkt für uns zu deponieren. Nun sind wir frei und machen uns auf den Weg, an einem Fluss entlang, im Regenwald, aufwärts zu wandern. Wir klettern über Stock und Stein, bis zu einem schönen Pool, wo das Wasser lustig über die Steine plätschert. Claus wirft sich sofort in die Badehose und ins kühle Wasser. Wir andern schauen neidvoll zu, wir haben nämlich keine Badesachen dabei, wir wollten ja nur ausklarieren gehen! Aber trotzdem geniessen auch wir den Aufenthalt an dem schönen Ort. Zurück im Dorf, ist es immer noch nicht 16h und wir müssen ein kaltes Bier trinken gehen! Als es 16h vorbei ist, begeben wir, Werner und ich uns ins Internetlokal. Hier kann ich endlich die Fotos für den neusten Bericht absetzen. Ruckzuck habe ich 90 Fotos nach Hause gebeamt (genau in 6 Minuten). Ich habe schon ganz andere Erfahrungen gemacht..! Werner und ich füllen nun das Ausklarierungsformular aus, der Ladenbesitzer faxt es nach Pointe-à-Pitre, zum Zollamt. Subito kommt ein Fax zurück, unterschrieben und mit einem Stempel darauf. Das ist ein toller Service. Wir müssen nur die Kosten für das Fax bezahlen (€ 1.75). Inzwischen haben sich auch die anderen von ihren Bieren losgerissen und stossen zu uns. Alle zusammen gehen wir zum Supermarkt, wo auch tatsächlich unsere Hühner parat liegen. Uebrigens ist das ein toller Laden, ein „Spar“. Es hat französischen Käse, feine Salami, frisches Gemüse und Früchte, kurz einfach alles was das Herz begehrt: Aber leider auch alles sehr teuer! Wie hoch mögen wohl hier die Preise vor dem Streik gewesen sein?

Zum Abendessen gibt es heute auf den Segelschiffen „sail away“, Maskali“ und MABUHAY Einheitskost, nämlich: gebratenes Huhn mit Salat und frischem Baguette!

Sonntag, 29.März 2009: Guadeloupe, Deshaies: In der Nacht regnet es immer wieder. Tagsüber scheint die Sonne und es hat wieder viel Wind. Im Gegensatz zu mir, die ich nur Tagebuch schreibe, 2 Maschinen Wäsche aufhänge, sie fast annageln muss und trocknen lasse, ist Paul schon fleissig! Um 9h ist es schon bei Heidrun und Claus auf der „Maskali“. Ihr Aussenborder funktioniert schon seit etwa einem halben Jahr nicht mehr und Claus muss immer rudern, wenn sie an Land wollen. Da kommt ihnen der Mechaniker gerade recht!

Deshaies ist ein schöner, gemütlicher kleiner Ort mit schönen Restaurants (aber teuren) direkt am Strand und einer schönen Kirche. Auf dem Strand, vor den Häusern liegt auch hier ein Schiffswrack. Welcher von der Hurricans war wohl dafür zuständig? Ein paar Schildkröten kurven neugierig um die geankerten Schiffe herum.

Uebrigens haben wir ab heute, Sommerzeit in Europa sei Dank, - 6 (minus sechs) Stunden Zeitverschiebung zur Heimat.

Paul kriegt den alten Aussenborder von Claus tatsächlich wieder zum laufen. So können wir am Nachmittag um 13h30 alle sechs zusammen eine kleine Wanderung machen. Wir starten beim Fischerhafen auf 0m Meereshöhe. Am Friedhof von Deshaies vorbei, klettern wir in der Direttissima einen irrsinnig steilen, felsigen Waldweg hinauf, bis auf 208m ü.M., auf den Berg Gros Morne. Ich weiss, 208m hört sich nicht nach sehr viel an, aber weil es so steil ist und gegen 30° warm, ist der Aufstieg doch ganz schön schweisstreibend und mühsam. An einem Aussichtspunkt geniessen wir einen herrlichen Ausblick in die Bucht, wo unsere drei Schiffe liegen. Der Abstieg auf der Rückseite des Berges ist zwar nicht mehr ganz so steil, aber trotzdem nicht so einfach. Nach einer kurzen Rast bei einer Kanone, geht es wieder bergab bis auf 0 m ü.M., an einen wunder-schönen Sandstrand. Hier, bei einer Strandbude, finden wir einstimmig, wir hätten jetzt ein kühles Bier verdient! Für den Rückweg müssen wir den Berg auf der Hauptstrasse umrunden. Um 17h30 sind wir wieder im Dorf Deshaies und uns gelüstet stark nach einer Pizza. In drei verschiedenen Restaurants sagt man uns knallhart, Essen gäbe es erst ab 19h!!! Aber wir geben nicht auf und finden doch noch ein Restaurant, das sechs hungrige Gäste bedienen will. Wir bestellen: 2x Schweinskoteletten (es hat leider nur noch diese 2), 1x mit Reis, einmal mit Pommes und viiiiel Ketchup (pfui Teufel!) und Salat. Und 4x gegrillten Fisch (Dorade) mit Pommes und Salat. Es schmeckt allen prima und Punkt 19h°° verlassen wir rundum zufrieden das gemütliche Lokal.

wir unternehmen nochmals eine Wanderung
in Deshaies
in Deshaies
Anne und Werner
die 2 "MABUHAYANER"

Montag, 30.März 2009: Guadeloupe, Deshaies – Antigua, English Harbour: Oh Schreck, wir haben gestern Abend noch festgestellt, dass wir bei der vorletzten Positionsmeldung aus Guadeloupe einen Fehler gemacht haben. Wir haben die Zahlen verdreht, anstatt 16° Nord, haben wir geschrieben 61° Nord! Das ist ja irgendwo auf einer Eisscholle zwischen den Kanadischen Inuits (Eskimos) und Grönland, und da muss es jetzt noch mächtig kalt sein, brrr...!

Mit Sonnenschein und anfangs wenig Wind fahren wir um 6h55 los. Heidrun und Claus wollen nach Süden, Anne, Werner und wir nach Norden, nach Antigua. Unterwegs nimmt der Wind aus ENE, aber auch die Bewölkung, stetig zu (15-25 Knoten) und wir rauschen die 42 sm rauf nach Antigua. Das Rollsegel macht wieder Aerger und klemmt! Hier, im Süden der Insel Antigua werfen wir in der Bucht English Harbour, um 14h45 den Anker. Es regnet und ist ziemlich grau in grau, aber zum Glück nicht lange und schon bald kommt die Sonne wieder hervor. Wir sind in Antigua!

unterwegs nach Antigua, die "sail away" rauscht an uns vorbei
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