Saint Martin / Sint Maarten
13 Views

Ostersonntag, 12.April 2009: Antigua, Deep Bay - Saint Martin/Sint Maarten: Anne und Werner überraschen uns mit zwei schön gefärbten Ostereiern. Um 13h45 segeln wir bei schönstem Wetter los. Nach ca. einer Stunde begleiten uns 12 – 15 Delfine. Sie sind hellgrau mit gesprenkelten Rücken und weissen Nasenspitzen. Sie vollführen zwar keine Pirouetten und Saltis, aber sie schwimmen mit 5,5 Knoten Tempo vor, neben und hinter uns her und surfen auf den Wellen. Eine richtige Osterfreude für uns! Hie und da macht einer einen Bauchplatscher. Um 15h45 gibt es plötzlich etwa 50 m hinter uns einen grossen Klatscher auf dem Wasser und wir sehen den riesigen dunkelgrauen Rücken eines Wales im Meer verschwinden. Hier ist das Wasser nur 25 m tief und trotz angestrengter Ausschau sehen wir den grauen Riesen leider nicht mehr. Aber die Delfine begleiten uns treu fast 2½ Stunden lang, bis das Wasser sehr viel tiefer wird.

Unter schönem Sternenhimmel und silbrigem Mondenschein segeln wir in aller Gemütlichkeit dahin. Alle drei Stunden ist Wachablösung. Aber in unseren Freiwachen können wir beide kaum ein Auge voll Schlaf erwischen. Während der Fahrt halten wir per UKW-Funk 3 mal Kontakt mit der „sail away“

Ostermontag, 13.April 2009: Antigua, Deep Bay - Saint Martin/Sint Maarten, Marigot: Kurz vor dem Ankern klemmt unser Rollgrosssegel wieder mal und der Skipper bekommt einen fürchterlichen Wutanfall...

Wir konnten fast die ganzen 96 sm segeln, nur das letzte Stück um die SW -Ecke von Saint Martin/Sint Maarten mussten wir motoren. Um 14h ankern wir im französischen Teil der Insel, vor der Ortschaft Marigot. Das Wasser ist türkisblau (oder grün?) und glasklar!

Ich habe mir während der Fahrt wieder einen Nerv im Rücken eingeklemmt, Mist!

Um 16h30 sind wir bei der „sail away“ zum Kaffee eingeladen. Anne hat einen tollen Käsekuchen (Quarktorte) gebacken, zur Feier des Ostermontags.

 

Die Insel Saint Martin, ist eine der Westindischen Inseln. Sie gehört zu den Kleinen Antillen und liegt zwischen Anguilla und Saint-Barth. Der nördliche Teil (Saint-Martin) ist dem französischen Überseedepartement Guadeloupe unterstellt, der südliche Teil (Sint Maarten) den Niederländischen Antillen. Der französische Teil ist 52 km² groß, der niederländische Teil 34 km². Landwirtschaft und Industrie sind nur wenig entwickelt. Wichtigste Einkommensquelle ist der Tourismus. Allein in der Simpson Bay, im holländischen Teil gibt es zwölf (12!!!) Casinos!Sowohl der französische Hauptort Marigot als auch das niederländische Philipsburg sind Freihäfen. Im niederländischen Teil der Insel leben etwa 33 500 Menschen und im französischen Teil 28 500 Menschen. Seit 1648 wird Saint Martin von Franzosen und Holländern gemeinsam verwaltet. Die Lagune, mit einer Fläche von etwa 20 km², ist völlig geschützt von Land umgeben und nur durch zwei Kanäle mit Zugbrücken, eine vom holländischen Teil und eine vom französischen Teil, zugänglich.

Dienstag, 14.April 2009: Saint Martin/Sint Maarten, Marigot: Um 9h sind wir mit Anne und Werner vor dem Einklarierungsbüro in Marigot. Der Beamte kommt jedesmal raus und lässt nur eine Person rein, dabei ist er gar nicht etwa freundlich! Danach schliesst er die Türe wieder ab! Werner und ich füllen das Formular im Computer aus, müssen 5 € bezahlen und sind dann genauso unfreundlich wieder entlassen.

Jetzt machen wir uns alle vier zu Fuss auf die Suche nach Schiffs-Ersatzteil-Geschäften. Inzwischen sind wir richtige Profis in dieser Sparte geworden!!! Wir suchen ein Geschäft, wo unsere ARIMAR-Rettungsinseln (die „sail away“ hat auch eine ARIMAR) revidiert werden können. Das muss alle drei Jahre gemacht werden und wäre jetzt wieder fällig. Dies scheint aber hier unmöglich zu sein. Ueberall sagt man uns, auf der ganzen Insel Saint Martin/Sint Maarten gebe es niemanden der diese Marke revidiere. Wir müssten nach Guadeloupe!!!

Mein „mares“- Lungenautomat verliert Luft und wir möchten ihn gerne zur Reparatur bringen. Aber auch da haben wir Pech, keiner will dafür zuständig sein! Paul sucht eine grosse Kiste aus Plastik, um den Tauchkompressor darin zu verstauen, auch das ist unheimlich schwierig; alle Kisten die wir finden sind zu gross, zu klein, zu unstabil, zu teuer.... Wir latschen und latschen! Meine Blasen an den Füssen werden immer grösser und praller. Ich kaufe mir sogar bei einem Inder ein paar neue Sandalen, vor lauter Frust! Was in Französisch Guyana die Chinesen waren, sind hier die Inder. Die haben hier in Marigot alle grösseren Warenhäuser in der Hand. Um 16h30 sind wir total K.O. zurück auf dem Schiff. Anne und ich haben beide Rückenschmerzen und wollen nicht mehr! Paul und Werner fahren mit Werner's Dinghy über die Lagune in den holländischen Teil der Insel, in den Yacht Club. Dort wollen sie sich erkundigen, wo wir Unterwasserfarbe kaufen können. Saint Martin/Sint Maarten ist zollfrei und wir hoffen, hier die Farbe ein wenig günstiger zu bekommen.

 

Mittwoch, 15.April 2009: Saint Martin/Sint Maarten, Marigot: Um 10h befinden wir uns auf dem grossen Platz beim Fährhafen und wollen eigentlich mit dem Bus in den holländischen Teil der Insel fahren, um wieder Jagd auf Schiffszubehör zu machen. Plötzlich haben unsere Männer die geniale Idee, für 40 € ein Auto zu mieten, damit wären wir viel flexibler. Gesagt, getan. Um 10h30 brausen wir, mit Paul am Steuer, mit einem etwas zerschrammten Toyota davon. Gut, dass man hier rechts fährt wie wir es gewöhnt sind! Ruckzuck sind wir am anderen Ende der Insel. Man hatte uns einen Hinweis gegeben, dass es hier eine Frau gebe, die ARIMAR-Rettungsinseln wartet. Ich telefoniere mit ihr, und sie sagt mir, dass sie ihr Geschäft noch nicht eröffnet habe und ARIMAR würde sie sowieso nicht revidieren. Ohne Passkontrollen oder so, fahren wir vom französischen Teil in den holländischen Teil der Insel, in die Hauptstadt, nach Philipsburg. Hier haben wir ein Riesenproblem, einen Parkplatz zu finden. Ueberall heisst es; nur für Kunden! Und auch bei den Geschäften, wo wir etwas einkaufen, dürfen wir nur solange parken wie wir im Laden sind. Danach werde das Auto abgeschleppt!!! Die Stadt Philipsburg liegt auf einer schmalen Landzunge, direkt am Meer. In der Bucht liegen vier (4 !!!) Mega-Kreuzfahrten-Schiffe. In der Stadt wimmelt es nur so von kaufwütigen, amerikanischen Touristen! Philipsburg besteht aus Restaurants, Diamanten-, Electronic-, Souvenir-und Kleiderläden, alles zollfrei. Und natürlich nicht zu vergessen die vielen Casinos. Es ist fast 14h30 bis wir endlich etwas zu trinken und zu essen bekommen, in einem Lokal, direkt neben dem alten Gerichtsgebäude. Die Währung hier wäre der NAF (Niederländisch Antillen Gulden) aber man kann auch alles in US$ bezahlen.

Am Nachmittag finden wir dann endlich die langersehnten „Budget-Marine“ und „Water-World“ Segler-Tempel für Paul und Werner. Ihre Augen leuchten, während Anne und ich uns ziemlich langweilen und uns nach einem Stuhl und einem Kaffee sehnen!!!

Danach trinken wir beim Yacht-Club ein Bier und Paul und ich wollen mit meinem Lungenautomaten über die Zugbrücke in ein Tauchgeschäft. Genau in dem Moment geht die Brücke auf und ein paar Segelschiffe können in die Lagune einfahren. Im Tauchgeschäft sagt man uns, wir müssten die erste Stufe zu dem Lungenautomaten auch bringen und die Revision dauere 10 Tage. Also dann, nein Danke, so lange wollen wir nicht hier bleiben. Nun fahren wir am spektakulär am Meer gelegenen Princess-Juliana-Flugplatz vorbei, zurück nach Marigot und haben damit die ganze Insel umrundet.

 

Saint-Martin /Sint Maarten

Saint-Martin (französischer Teil) / Sint Maarten (niederländischer Teil) ist eine zwischen Frankreich und dem Königreich der Niederlande geteilte Insel in der Karibik und gehört zur Gruppe der Inseln über dem Winde. Die Insel ist der einzige Ort der Welt, an dem es eine Grenze zwischen dem französischen und dem niederländischen Staatsgebiet gibt.

 

Die Insel hat eine Fläche von 94 km² und ist vulkanischen Ursprungs. Die höchste Erhebung ist der Pic Paradis mit einer Höhe von 411 m.

Die Insel wurde am Namenstag des Heiligen Martin, dem 11. November 1493, durch Christoph Kolumbus entdeckt.

 

Im Jahre 1648 wurde die Insel geteilt, nachdem französische und niederländische Kriegsgefangene ihre spanischen Aufseher vertrieben hatten. Der Legende nach teilten die Deportierten die Insel unter sich auf, indem ein Niederländer und ein Franzose die Insel in gegensätzlicher Richtung umrundeten bis sie sich wieder am Strand trafen. Es heißt auch, der Franzose gab dem Niederländer eine Flasche Wasser, die allerdings Gin enthielt, weshalb heute der französische Teil größer als der Niederländische ist.

 

Die beiden Inselteile koexistieren seither friedlich miteinander. Auf Saint-Martin/Sint Maarten leben ca. 77 000 Menschen, 36 000 davon im französischem Teil, 41 000 im niederländischen Teil, sie ist also ziemlich stark bebaut. Die offizielle Währung des französischen Teils der Insel ist der Euro, die des niederländischen Teils der Antillen-Gulden. Mangels Wechselgeld wird der Euro dort meistens nur im Verhältnis 1:1 akzeptiert.

 

In den 90er Jahren wurde die Insel sechs Mal von Hurrikanen heimgesucht. Am verheerendsten wüteten „Luis“ (September 1995) und „Lenny“ (November 1999).

 

Besonderheiten

Der Flughafen der Insel befindet sich direkt am Strand. Daher fliegen die Flugzeuge (darunter auch Großraumflugzeuge wie die Boeing 747 oder der Airbus A 340) sehr niedrig über den Strand, der für Touristen freigegeben, aber mit Warnhinweisen ausgestattet ist. Auf einigen Bildern, die man z. B. im Internet findet, beträgt der Abstand zwischen dem landenden Flugzeug und dem Zaun nur einige Meter. Die Touristen, besonders die Flugzeugbegeisterten, lassen es sich nicht nehmen, direkt unter den landenden Flugzeugen zu stehen und sie auch zu fotografieren. Die Flüge werden auf dem Strand mit Hilfe eines Flugplans, der auf einem Surfbrett geschrieben ist, angekündigt und es gibt einige Flugzeugfans, die extra wegen des Flughafens und des tiefen Anfluges auf die Insel kommen.

 

Auf der Insel gibt es zwei Sprachen, zwei verschiedene Stromnetze 110 Volt auf der nieder-ländischen Seite und 220 Volt auf der französischen Seite, zwei verschiedene Telefonnetze und zwei verschiedene Währungen.

 

Französischer Inselteil:

Saint-Martin

Amtssprache: Französisch

Hauptstadt: Marigot

Staatsoberhaupt: Nicolas Sarkozy

Fläche: 53 km²

Einwohnerzahl: 33.102

Bevölkerungsdichte: 622 Einwohner pro km²

Währung: Euro

Zeitzone: UTC -4

 

Nach einem im Jahr 2003 abgehaltenen Referendum trennte sich Saint-Martin am 22. Februar 2007 von Guadeloupe und wurde zu einem eigenen Collectivité d'outre mer. Die Verwaltung wird aber auch in Zukunft der einer französischen Kommune entsprechen. Saint Martin wird Gebiet der Europäischen Union bleiben. Der Euro bleibt offizielles Zahlungsmittel.

 

Niederländischer Inselteil:

Sint Maarten

Amtssprache: Niederländisch, Englisch, Papiamentu

Hauptstadt: Philipsburg (1228 Einwohner)

Staatsoberhaupt: Königin Beatrix der Niederlande

Fläche: 34 km²

Einwohnerzahl: 33.119

Bevölkerungsdichte: 974 Einwohner pro km²

Währung: Antillen-Gulden (NAF)

Zeitzone: UTC -4

 

Die einheimische Bevölkerung besteht zum größten Teil aus Nachfahren von niederländischen Siedlern und den aus Afrika entführten Sklaven. Mittlerweile sind 49% der Einwohner im niederländischen Teil Ausländer.

 

Politischer Status

Sint Maarten ist ein Teil der Niederländischen Antillen, welche wiederum ein Teil des Königreichs der Niederlande sind, aber nicht zu den Niederlanden gehören und damit nicht Teil der Europäischen Union sind. Voraussichtlich am 15. Dezember 2008 wird der Landesverband der Niederländischen Antillen aufgelöst. Dann wird Sint Maarten ein eigenständiges Bundesland innerhalb des Königreiches der Niederlande, neben den Niederlanden, Aruba und Curaçao.

 

Gesetzliches Zahlungsmittel ist der Antillen-Gulden, jedoch ist aufgrund des Tourismus der US-Dollar das bevorzugte Zahlungsmittel. Der Euro wird meistens akzeptiert, jedoch nur zu einem Wechselkurs von 1:1, was zu einem Verlust führt. Es ist also ratsam, ein paar US-Dollar bei sich zu haben.

 

Der niederländische Teil der Insel hat einen Hafen an dem Kreuzfahrtschiffe anlegen können, in der Saison bis zu 10 Stück pro Tag, was die Insel insgesamt etwas überlaufen macht. Eine Besonderheit, welche die Insel vor allem für US-amerikanische Touristen so attraktiv macht, ist der Status des Freihafens – es werden weder Steuern noch Zoll erhoben. Aufgrund dieser Tatsache entwickelte sich auf der Insel, besonders im kommerzialisierten Sint Maarten, ein regelrechter Tabak- und Spirituosentourismus. Sobald jedoch die letzten Schiffe gegen 18 Uhr abgelegt haben, ist beispielsweise Philipsburg wie ausgestorben.

Ebenfalls wichtig für die Infrastruktur ist der Flughafen Princess Juliana. Dieser wurde 2006 erneuert und hat unter anderem ein neues Terminal erhalten. Das Straßensystem ist oft mangelhaft, es kommt häufig zu Staus. Dies ist im französischen Teil etwas besser.

Donnerstag, 16.April 2009: Saint Martin/Sint Maarten, Marigot: Werner und Paul fahren mit dem Mietauto nochmals zu „Budget-Marine“, Diverses einkaufen, was sie gestern noch gesehen haben. Das Auto müssen sie um 10h30 abgeben.

Am Nachmittag lernen Werner und Paul bei einer sehr unordentlichen Werft Hartmut und Christian kennen, beides Deutsche die hier leben. Christian ist schon 20 Jahre hier und Hartmut ist mit einer Brasilianerin verheiratet und hat ein allerliebstes 1-Jahr altes Mädchen, Taina, das am Amazonas geboren wurde. Sie leben auf einem Schiff in der Lagune.

Abends operiert Paul meine Füsse. Er sticht mit der desinfizierten Ahle des Schweizer Taschenmessers meine zwei dicken Blasen auf. Ah, das ist schon viel besser! Uebrigens, meine neuen Sandalen vom Inder sind schon defekt, sie fallen auseinander!

ich schaue mir noch schnell die katholische Kirche von Marigot an. Diese Kirche wurde 1841 ohne Fensterverglasung gebaut. Es hat nur hölzerne Läden davor. Zu jener Zeit zählte Marigot 828 Katholiken, 316 freie Bürger und 512 Sklaven. Heute dient die Kirche zugleich auch als offizielles Hurrikan-Schutzgebäude.

Freitag, 17.April 2009: Saint Martin/Sint Maarten, Marigot: Werner und Paul fahren mit Hartmut nochmals zu „Budget-Marine“. Sie wollen Rollen, Schrauben und was weiss ich noch alles einkaufen. Nach 3½ Stunden kommen sie zurück! Hartmut's Auto wollte nicht anspringen.

Am Nachmittag montiert Paul einen neuen Regler für den Windgenerator.

Samstag, 18.April 2009: Saint Martin/Sint Maarten, Marigot: Um 10h fahren Anne und ich per Dinghy in den Ort Marigot. Werner und Paul bleiben auf der MABUHAY. Paul zieht Werner auf den Mast hinauf, die defekte Lampe, die Paul geflickt hat, auszuwechseln. Um 11h15 kommen die beiden auch nach Marigot. Wir lassen Paul's Brille reparieren, wo ein Glas herausgefallen ist. Ich bringe meine kaputten Sandalen zum Inder zurück und möchte dafür Neue haben. Aber der Inder meint, er könne mir keine Neuen geben, weil ich diese hier schon getragen hätte, und überhaupt sei es ja nur der Leim, der sich gelöst habe, das hätte ich selber kleben können!!! Und ich sage ihm , wenn ich die Schuhe nicht getragen hätte, wären sie auch nicht kaputt gegangen, aber ich hätte die Sandalen zum Tragen gekauft!!! Also gut, er behält sie und bringt sie am Montag zur Reparatur, auf seine Kosten, am Dienstag kann ich sie wieder abholen.

In der Nähe der Werften wo Hartmut arbeitet essen wir gute Pizza, aber Anne und ich haben danach den ganzen Nachmittag und Abend Durst, Durst, Durst! Wir trinken literweise Wasser ohne Ende, bis es uns buchstäblich fast wieder aus dem Hals rausläuft.

Montag, 20.April 2009: Saint Martin/Sint Maartin, Marigot: Wir laufen mit Anne und Werner zu einer Werft, um zu schauen, ob wir Unterwasserfarbe kaufen können. Bernard, der Chef im Farbladen, sagt uns, dass er erst morgen wieder eine Lieferung Farbe bekommt. Wir sollen doch am Mittwoch wiederkommen. Ein Deutscher in der Werft erzählt uns, dass es im holländischen Teil der Insel jemanden gäbe, der unsere ARIMAR-Rettungsinseln warten würde. Diesen Hinweis nehmen wir sehr ernst und suchen sofort die nächste Bushaltestelle und fahren in den holländischen Inselteil. Zuerst suchen wir in sämtlichen Bau- und Hobbymärkten, Bastelläden und Haushaltwarengeschäften, denen wir begegnen, die Kiste für unseren Tauchkompressor. Aber leider genügt keine der Kisten Skipper's Ansprüchen und wir haben immer noch keine.

Danach finden wir auch tatsächlich das genannte Geschäft für die Rettungsinseln, aber im Moment revidieren sie hier keine Rettungsinseln und schon gar nicht die ARIMAR! Aber die Verkäuferin schickt uns zu einer Segelschule, im ersten Stock über dem McDonalds, wir sollen dort fragen. Die Frau in der Segelschule meint, ihre Tochter revidiere Rettungsinseln. Ich frage sie, ob ihre Tochter zufällig in Cul de Sac wohne? Ja, genau! Na, dann hat sich der Fall erledigt, das ist nämlich genau die Frau, mit der ich in Cul de Sac telefoniert habe und die macht keine ARIMAR.

Jetzt haben wir aber Hunger (es ist 14h30) und wir essen mit Blick auf die Lagune und auf die enormen Megayachten in den wahnsinns teuren Marinas. Es gibt Spare Ribs, Pommes und Kohlsalat für 9 US$. Mmm...gut und sehr genug!!!

Zurück geht es wieder per Bus, aber diesmal mit einem Mal Umsteigen.

Am Abend regnet es etwa 45 Sekunden lang!

Dienstag, 21.April 2009: Saint Martin/Sint Maarten, Marigot: In der Nacht gibt es immer wieder Regen und ziemlichen Wind, 20-30 Knoten. Am Morgen sehen wir eine amerikanische Yacht, deren Anker nicht hält und die am Bug einer französischen Yacht hängen bleibt. Auf beiden Schiffen ist niemand an Bord. Ein Franzose springt beherzt in sein scheinbar starkes Dinghy und kann mit sehr viel Mühe den Amerikaner vom Franzosen lösen. Direkt neben uns kommt ein Charter-Katamaran mit Franzosen und die veranstalten beim Ankern einen Riesenzirkus! Der Katamaran liegt jetzt Seite an Seite, nur mit den Fendern dazwischen, an einem anderen Franzosen-Katamaran. Diese Leute sind nicht begeistert von der allzu nahen Nachbarschaft und der eben geankerte Katamaran muss den Anker wieder heben und sich einen anderen Platz suchen. Dabei ist die Bucht hier wirklich gross genug! Werner meint: “Hattet Ihr wieder Hafenkino?“

Am Nachmittag gehen Paul und ich meine Sandalen beim Inder abholen. Er hat sie beide rundherum nähen lassen, sehr gut gemacht!

Ein kurzer Besuch in einem Internetcafé bestätigt uns, dass es in der Karibik wirklich nur in Trinidad eine Service-Station für ARIMAR-Rettungsinseln gibt. Ich hatte ein Mail an „Compass“ (Schweiz), wo wir das Ding gekauft haben, und eines an ARIMAR (Italien) geschrieben.

Mittwoch, 22.April 2009: Saint Martin/Sint Maarten, Marigot: Es ist sehr windig! Ha, ich habe keine Rückenschmerzen mehr ! Paul und Werner holen mit Werner's Dinghy die Unterwasserfarbe. Wir nehmen 7 Gallonen Teerepoxy als Grundierung und 5 Gallonen schwarze Unterwasserfarbe, 2 Gallonen davon sind allerdings für Heidi und Bruno von der „infinity“.

1 US-Gallone = 3,785 Liter

Donnerstag, 23.April 2009: Saint Martin/Sint Maarten, Marigot: Nachts um 03h fängt es an stark zu regnen. Immer wieder gibt es eine Schütte und dazu heftige Böen. Paul und ich sind um 10h in einem Internetlokal und skypen und ärgern uns mit dem Schweizerischen Schifffahrtsamt in Basel herum. Die wollen uns partout keinen neuen Flaggenschein ausstellen (der Alte ist Anfangs April abgelaufen), weil wir ihnen das neue Zertifikat für die Wartung der Rettungsinsel nicht senden können. Trinidad ist etwa 800 km von hier entfernt und bis wir dort sind, dauert es noch ein Weilchen! Bis dahin sind wir also irgendwie illegal, ohne gültige Papiere unterwegs. Aber das ist uns beiden ziemlich egal, schön ist es hier trotzdem!!!

In der Zeit, wo ich im Büro von Zoll-und Immigration am Computer für morgen ausklariere schüttet es wieder mal zünftig. Nun kommt auch noch Werner dazu. Der mächtige Schwarze ist der unfreundlichste Beamte dem wir in den drei Jahren, seit wir unterwegs sind, je begegnet sind. Man sieht ihm richtig an, dass es ihm total stinkt, dass schon wieder so ein doofer Segler kommt und etwas von ihm will! Er möchte doch viel lieber seine Ruhe haben. Und von Grüssen hat er auch noch nie etwas gehört! Auch Werner ist dieser Meinung und Paul nennt ihn „Gorilla“ (den Beamten, nicht Werner!)! 

Nun laufen wir noch alle vier zusammen zum Fort Louis hinauf, das schön über der Stadt Marigot thront. Von hier aus hat man einen umwerfenden Ausblick auf die Stadt, die Ankerbucht, die Lagune und bis rüber zum holländischen Teil der Insel.

Und morgen werden wir nach Anguilla segeln.

das Fort Louis oberhalb Marigot
Kommentare
()
Einen neuen Kommentar hinzufügenEine neue Antwort hinzufügen
Ich stimme zu, dass meine Angaben gespeichert und verarbeitet werden dürfen gemäß der Datenschutzerklärung.*
Abbrechen
Antwort abschicken
Kommentar abschicken
Weitere laden
0