Freitag, 24.April 2009: Saint Martin/Sint Maartin, Marigot- Anguilla, Road Bay: Um 9h45 heben wir und die „sail away“ die Anker und los geht’s nach Anguilla. Die ersten etwa 8 sm können wir ziemlich gut segeln, aber nach der westlichsten Ecke von Anguilla müssen wir die restlichen 5 sm noch den Motor anschmeissen um gegen Wind und Wellen zu motoren. An der Westküste der Insel hat es wunderschöne lange weisse Sandstrände und davor schon wieder so türkisfarbiges, kitschiges Wasser! Um 13h ankern wir hinter der „sail away“ auf 3.5m Tiefe, in der Road Bay. Kaum haben wir geankert, taucht auch schon eine Schildkröte auf, um uns zu begutachten. Der Name dieser nördlichsten Leeward - Insel kommt vom spanischen Wort „Anguila“ und bedeutet „Aal“, was auf die schlanke, gewundene Form der Insel hinweist. Am Nachmittag gehen wir zum Einklarieren an den schneeweissen, pudrigen, tollen Sandstrand, wo das Immigration-Büro liegt. Hier füllen Werner und ich wieder mal 5 Mal die Crewliste aus. Die junge, schwarze Beamtin ist freundlich korrekt und ist bis jetzt die Allerhübscheste die wir je gesehen haben! Nun müssen wir noch zum Zollbüro. Diese liegt am anderen Ende des Strandes, im Hafen für die Handelsschiffe. Wir müssen durch eine Sperre, wo unsere Pässe kontrolliert werden und uns ein Besucher-Schild an die Brust geheftet wird. Jetzt dürfen wir, Werner und ich, passieren. Im Zollbüro müssen wir drei von unseren gestempelten Crewlisten abgeben und noch einen Zettel mit sämtlichen Schiffsangaben ausfüllen. Nachdem wir 50 XCD's (oder 19 US$) bezahlt haben, sind wir entlassen. Wir stossen wieder zu Anne und Paul und machen jetzt einen Spaziergang durch den Winzigort Sandy Ground Village. Hinter der einzigen Strasse dieses Ortes hat es einen Salzsee. Es hat viele Restaurants, aber sonst nicht viel Besonderes. Am Strand, diesem wundervollen weissen Traumstrand finden wir es jammerschade, dass überall Müll und Schrott herumliegt. Werner und Paul entdecken sogar ein „Fitness-Studio“ in einer Bruchbude ohne Dach.
Anguilla
Wahlspruch: „Jeder strengt sich an, alle haben Erfolg“
Amtssprache: Englisch
Hauptstadt: The Valley
Staatsform: Britisches Überseegebiet des Vereinigten Königreichs
Staatsoberhaupt :Elisabeth II.
Gouverneur: Andrew George
Fläche: 102 km²
Einwohnerzahl: 13.477
Bevölkerungsdichte: 129,9 Einwohner pro km²
Währung: Ostkaribischer Dollar (XCD) 1 € = 3,49 XCD / 1 XCD = 0,29 €(Stand: 17. März 2009)
Zeitzone: UTC -4
Anguilla, Koralleninsel, die als britische Kronkolonie zu den karibischen Inseln über dem Winde gehört.
Die 96 Quadratkilometer große, flache Insel hat eine maximale Höhe von 65 Metern. Sie liegt acht Kilometer nördlich von Saint Martin. Die mit weißen Sandstränden gesäumte Insel ist von Korallenriffen umgeben, ihre Küstenlinie wird von zahlreichen Buchten unterbrochen. Im Inselinneren gibt es mehr als ein Dutzend Salzwasserseen und wenige fruchtbare Böden.
Seit 1650 Engländer auf Anguilla siedelten, ist die Insel britische Kolonie. Die meisten Einwohner von Anguilla sind aber Nachfahren von Afrikanern, die im 18. Jahrhundert als Sklaven hierher gebracht wurden. Einige Inselbewohner stammen von Iren ab, die sich Ende des 17. Jahrhunderts auf Anguilla niederließen.
Ende des 19. Jahrhunderts forderten die Anguillaner einen unabhängigen Status von der britischen Regierung. Dies wurde abgelehnt, und ungeachtet von Protesten wurde die Insel mit Saint Kitts und Nevis zu einer britischen Kolonie vereinigt. 1967 wurden die drei Inseln zu einem mit Großbritannien assoziierten Staat erklärt, der sich innenpolitisch selbst regieren sollte. Aber Anguilla widersetzte sich diesem Status und proklamierte seine Unabhängigkeit von den anderen beiden Inseln. 1969 besetzten britische Truppen für mehrere Monate die Insel und 1971 wurde Anguilla direkt unter britische Kontrolle gestellt. Mit der formellen Abspaltung Anguillas von Saint Kitts und Nevis erlangten die Inselbewohner 1980 ihre Unabhängigkeit von den anderen beiden Inseln. Die Insel wurde eine eigenständige Kolonie von Großbritannien. Die Verwaltungsbehörden von Anguilla haben ihren Sitz heute in dem kleinen Ort The Valley, der im Zentrum der Insel liegt.
Die wichtigsten Wirtschaftszweige Anguillas sind HummerFischerei und Tourismus. Ihre weißen Sandstrände und das sonnige Klima haben die Insel zu einem beliebten Urlaubsziel werden lassen. Im Westen der Insel gibt es zahlreiche moderne Hotels und Urlaubsorte, während die meisten Anguillaner in kleineren Dörfern im Osten leben.
Sport
Die Fußball-Nationalmannschaft aus Anguilla wurde zur Weltmeisterschaft 2006 nach Bad Neustadt in Deutschland eingeladen, obwohl sie sich nicht für die Endrunde qualifiziert hatte. Sie wurde als Zeichen der Gastfreundschaft innerhalb der FIFA-Familie eingeladen, da sie nach dem Stand der offiziellen FIFA-Weltrangliste zum Zeitpunkt der Weltmeisterschaft die schlechteste Mannschaft war.






Samstag, 25.April 2009: Anguilla, Road Bay: In der Nacht war bis um 4h30 oder noch länger ? Musik, aber irgendwie haben wir trotzdem nicht so schlecht geschlafen. Mit zwei Dinghys fahren wir an eine Felswand, wo wir schnorcheln möchten. Aber die Brandung ist zu stark und wir getrauen uns nicht die Dinghys an den scharfen Felskanten festzumachen. Also fahren wir zum Strand und baden und schwimmen dort ein wenig. Anne probiert ihr neues Schwimm-Brett mit Guckloch aus. Nur leider gibt es hier sehr wenig zu sehen, nur hie und da einen Plastiksack oder einen Joghurtbecher!
Am Nachmittag machen wir einen sehr langen Spaziergang ins Inselinnere und fast bis zur Ostküste rüber. Aber es ist ziemlich schwierig, entweder müssen wir auf der Hauptstrasse laufen, oder wenn wir eine Nebenstrasse wählen, endet sie irgendwo im Gestrüpp. Es gibt auch kein richtiges Dorf oder so, überall stehen einzelne Häuser und mitten im Nirgendwo hat es „Shopping Malls“, Einkaufstempel mit lauter teuren Boutiquen drin, mit Sachen, die niemand braucht! Bei Mc Donna's trinken wir etwas und kehren dann, am stinkenden Salzsee vorbei, wieder nach Sandy Ground zurück. Eigentlich ist die offizielle Währung hier der XCD (East Caribbean Dollar), aber jeder will von uns Dollars haben, und das nicht zu knapp! Am Strand, in einer Strandkneipe trinken wir während der „Happy Hour“ jeder ein Bier (Presidente, 335 ml). Als es ums Bezahlen geht, will die Serviererin 16 US$ von uns haben. Uns haut es fast von den Strandstühlen! Wir wehren uns erfolgreich und bekommen die vier Biere zum Happy-Hour-Preis für 8 US$.




Sonntag, 26.April 2009: Anguilla, Road Bay: Auch in dieser Nacht gab es wieder viel Musik zu hören, bis um 4h30 (!) die uns aber nicht besonders gestört hat.
Schon beim Frühstück sehen wir rund um die MABUHAY kleinere und grössere Schildkröten herumkurven, schön! Gegen 14h30 machen wir wieder mit Anne und Werner einen etwa 3-stündigen Spaziergang. Auch heute sehen wir wieder viele, zum Teil neue Häuser, bei denen aber rundherum Dreck und Müll liegt. Nicht gerade sehr einladend, aber jammerschade, dass die Einwohner Anguillas ihre wunderschöne Insel nicht besser pflegen! Unser langer Spaziergang endet erst, als uns 4-5 freilaufende grosse Hunde böse ankläffen, die Ohren anlegen und uns ziemlichen Respekt einflössen. Zum Trost auf diesen Schrecken gibt es unterwegs in einer Eisdiele sehr gute Glacen und für mich einen Milk-Shake.
Beim gemütlichen Abendessen auf der MABUHAY ertönt vom Strand her etwa zwei Stunden lang schöne Reggaemusik. Bei uns gibt es heute Sauerkraut. Das ist gar nicht so schlecht, Sauerkraut mit Reggae.
Reggae ist eine ursprünglich jamaikanische Musikform, insbesondere der städtischen schwarzen und mulattischen Bevölkerung.


















Montag, 27.April 2009: Anguilla, Road Bay – Sint Maarten, Philipsburg: In der Nacht gab es wieder zünftige Regenschauer. Als wir aufstehen, liegt in der Bucht ein alter, schöner 3-Master, die „Caledonia“. Die haben eine riesige kanadische Flagge am Heck, so gross wie das Leintuch für ein Doppelbett!!! Um 9h fahren Werner und ich zum Ausklarieren an Land. Diesmal müssen wir nur in ein Büro, nämlich im blauen Gebäude, hier direkt am Strand.
Anguilla ist unsere nördlichste Destination für diese Saison. Wir segeln nun wieder nach Süden. Im Juni beginnt in der Karibik die Hurrikan-Zeit und sie dauert bis November. Deshalb muss man schauen, dass man nach Norden oder Süden kommt, um die Hurrikan-Zone zu verlassen. Die Schiffsversicherungen schreiben das vor, und falls man in dieser Zeit in diesen Gebieten von einem Hurrikan erwischt wird, lehnen die Versicherer jegliche Entschädigung ab.
Um 10h fahren wir los. Während der Fahrt nach Sint Maarten flicke ich notdürftig die total zerfledderte Gastlandflagge von Frankreich. Danach stricke ich ein bisschen und geniesse dazu die Aussicht auf die schöne Inselwelt. Um 14h30, nach ca. 19 sm kommen wir in der Great Bay, vor der Haupstadt Philipsburg, im holländischen Teil, im Süden der Insel St. Martin /Sint Maarten an. Heute liegt „nur“ ein einziger Mega-Kreuzfahrer hier. Mit zwei Dinghys fahren Werner, Anne, Paul und ich zu Sang's Supermarkt. Unsere Kühlschränke sind wieder mal bedenklich leer. Danach sind Anne und Werner bei uns an Bord zur Besprechung der morgigen Route.


