St. Kitts &Nevis
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Montag, 27.April 2009: Anguilla, Road Bay – Sint Maarten, Philipsburg: In der Nacht gab es wieder zünftige Regenschauer. Als wir aufstehen, liegt in der Bucht ein alter, schöner 3-Master, die „Caledonia“. Die haben eine riesige kanadische Flagge am Heck, so gross wie das Leintuch für ein Doppelbett!!! Um 9h fahren Werner und ich zum Ausklarieren an Land. Diesmal müssen wir nur in ein Büro, nämlich im blauen Gebäude, hier direkt am Strand.

Anguilla ist unsere nördlichste Destination für diese Saison. Wir segeln nun wieder nach Süden. Im Juni beginnt in der Karibik die Hurrikan-Zeit und sie dauert bis November. Deshalb man muss schauen, dass man nach Norden oder Süden kommt, um die Hurrikan-Zone zu verlassen. Die Schiffsversicherungen schreiben das vor, und falls man in dieser Zeit in diesen Gebieten von einem Hurrikan erwischt wird, lehnen die Versicherer jegliche Entschädigung ab.

Um 10h fahren wir los. Während der Fahrt nach Sint Maarten flicke ich notdürftig die total zerfledderte Gastlandflagge von Frankreich. Danach stricke ich ein bisschen und geniesse dazu die Aussicht auf die schöne Inselwelt. Um 14h30, nach ca. 19 sm kommen wir in der Great Bay, vor der Haupstadt Philipsburg, im holländischen Teil, im Süden der Insel St. Martin /Sint Maarten an. Heute liegt „nur“ ein einziger Mega-Kreuzfahrer hier. Mit zwei Dinghys fahren Werner, Anne, Paul und ich zu Sang's Supermarkt. Unsere Kühlschränke sind wieder mal bedenklich leer. Danach sind Anne und Werner bei uns an Bord zur Besprechung der morgigen Route.

Dienstag, 28.April 2009: Sint Maarten, Philipsburg – St.Kitts, Basseterre: In der Nacht hat es starken Wind und Regen, es war sehr schaukelig! Um 7h heben wir probehalber den Anker. Paul hat gestern beim Schnorcheln festgestellt, dass sich unser Anker am einzigen Betonklotz in dieser grossen Bucht, verkeilt hat. Wir schaffen es, zwar sehr langsam, aber ohne fremde Hilfe, den Anker zu befreien. Wir schmeissen ihn aber sofort wieder ins Wasser und essen das Frühstück. Um 8h geht es dann wirklich los. Mit eigentlich gutem Wind aus Ost, 15-30 Knoten, sehr böig, kommen wir nur langsam voran, gegen hohe Wellen und Gegenströmung. Es ist total bewölkt, grau und regnerisch, überhaupt nicht karibisch!Rechts sehen wir die Konturen der Inseln Saba und St. Eustatia und links die von St. Barth. Drei Mal erwischen und schauerliche Regenfronten ganz brutal! Wir tanzen nur so, wie ein Korkzapfen auf den etwa 3.5 – 4m hohen Wellen herum. Die Naht des Reissver-schlusses am Bimini (Dach über dem Cockpit) löst sich dabei auf der ganzen Breite. Wir können überhaupt nichts mehr sehen und auch die „sail away“, die uns mit ca. 1.5 sm Abstand folgt verlieren wir total aus den Augen. Endlich, gegen Mittag kommt wieder die Sonne hervor. Nach 58 hart erkämpften sm sind wir heilfroh, gegen 18h30 die Hauptstadt der Insel St.Kitts, Basseterre, zu erreichen. Die MABUHAY hat sich heute sehr gut bewährt und hat ihr Bestes gegeben, obwohl sie sehr viele salzige Duschen über sich ergehen lassen musste. Puhh, was für ein Tag!

St. Kitts und Nevis

Amtssprache: Englisch

Hauptstadt: Basseterre

Staatsform: Parlamentarische Monarchie Staatsoberhaupt: Königin Elisabeth II.

vertreten durch: Gouverneur Cuthbert Montraville Sebastian

Fläche: St. Kitts 176 km²; Nevis 93 km², zusammen: 269 km²

Einwohnerzahl: 39.349 (2007)

Bevölkerungsdichte: 146,3 Einwohner pro km²

Währung: Ostkaribischer Dollar (XCD)

Zeitzone: UTC -4 Stunden

 

Die Föderation St. Kitts (früher St. Christopher) und Nevis ist eine Inselgruppe der Kleinen Antillen in der Karibik, mit der Hauptstadt Basseterre. Sie ist ein unabhängiger Staat im Commonwealth of Nations und Mitglied der Vereinten Nationen.

 

Geographie

Die Insel St. Kitts besteht aus drei Vulkangruppen, die durch tiefe Schluchten getrennt sind. Der höchste Berg von St. Kitts ist der 1.156 m hohe Mount Liamugia, vormals Mount Misery. Die Insel Nevis ist durch einen 3 km breiten Kanal von St. Kitts getrennt. Nevis hat nahezu eine kreisrunde Form und wird von dem 985 Meter hohen Vulkan Nevis geprägt.

Auf den beiden Inseln leben rund 46.000 Menschen, davon etwa 13.000 in der Hauptstadt Basseterre, die größte Hafenstadt auf St.Kitts. Als zweitgrößte Stadt zählt Charlestown auf Nevis gerade einmal 1.700 Einwohner und verfügt über den größten Hafen auf Nevis.

Die Amtssprache der Föderation ist Englisch. Jedoch werden oft kreolische Dialekte gesprochen. 86 Prozent der Bevölkerung sind Schwarze, die überwiegend Nachkommen von afrikanischen Sklaven sind.

Die Mehrheit der Bewohner sind Anglikaner (36%) und Methodisten (32%). Weiter gibt es noch Katholiken (11%), Herrnhuter (9%) und 40 verschiedene weitere Religionsgemeinschaften.

 

Geschichte

Die beiden Inseln wurden 1493 auf der zweiten Reise von Christoph Kolumbus entdeckt, aber erst am Anfang des 17. Jahrhunderts von britischen Kolonisten besiedelt.

Seit der Kolonialisierung waren die Inseln ein ständiger Streitpunkt zwischen Frankreich und dem Vereinigten Königreich. 1783 sicherten sich die Briten die Inseln und gliederten sie in das Britische Imperium ein. 99 Jahre später schloss man die beiden Inseln mit dem nahegelegenen Anguilla zu einem Bund mit dem Namen St. Christopher-Nevis-Anguilla zusammen.

Am 19. September 1983 entließ die britische Krone Saint Kitts und Nevis in die Unabhängigkeit. Ende der 1990er-Jahre gab es Unabhängigkeitsbestrebungen von Seiten der Insel Nevis, die eine Lostrennung von Saint Kitts forderten. Jedoch fand diese Forderung bei einem Volksentscheid nicht die ausreichende Mehrheit von zwei Dritteln der Insulaner.

 

Wirtschaft

Auf den beiden Inseln wurden Zuckerrohr- und Obstplantagen betrieben. Ein weiterer Wirtschaftsfaktor ist der Tourismus, vor allem bei Bürgern der USA sind St. Kitts und Nevis beliebte Urlaubsinseln. Einen Großteil der benötigten Lebensmittel muss Saint Kitts und Nevis importieren.

Die Arbeitslosenquote im Jahr 2003 betrug 10%.

Zuckerrohr

Nachdem wir uns ein wenig die Stadt angesehen haben, essen wir in einem Minirestaurant, bei den Rastamännern vegetarisch zu Mittag. Paul und Anne Gemüsesuppe, Werner Reis und ich einen Vegiburger mit grauslichen Pommes. Als ich dafür Salz verlange, meint der Rasta-Mann, er habe kein Salz!!! Nach dem Essen besuchen wir die Katholische Kathedrale und nehmen uns dann ein Taxi für eine Inselrundfahrt. Unser Chauffeur Dennis zeigt uns die Atlantikküste mit den Black Rocks (schwarze Lavafelsen im Meer). Später sehen wir in einem Garten auf einem grossen Stein prähistorische Felszeichnungen. Wir machen bei einer Frau halt, die Kassava -Fladen mit Cocosnussfüllung bäckt, mmm...fein! Weil wir das Brimston Fort, ein riesiges Fort mit Museum nicht besichtigen wollen (8 US$ Eintritt), besuchen wir eine Batikfirma, wo man uns erklärt, wie Batik hergestellt wird. Das Gebäude liegt in einem wunderschönen botanischen Garten mit einem 650 Jahre alten Baum und lustigen kleinen Aeffchen die herumspringen. Dennis erzählt uns während der Fahrt, dass es auf St.Kitts seit 2005 keine Zuckerrohrfelder mehr gibt, es habe sich nicht mehr gelohnt, jedes Jahr habe man viel Geld draufzahlen müssen. Und tatsächlich kommen wir an massenhaft verbrannten Zuckerrohrfeldern vorbei. St.Kitts ist eine sehr saubere Insel die hauptsächlich vom Tourismus lebt. Dennis bringt uns um 16h30 zu unseren Dinghys zurück und wir trauen unseren Augen kaum!! Die kleine Fähre die wir heute morgen gesehen haben liegt schräg, halb gesunken im Wasser. Was da wohl passiert sein mag??? Anne und Werner kommen noch zu uns an Bord für die Beratung über den weiteren Reiseverlauf.

Sohn Marcus teilt uns in einem Mail mit, dass das Schweizerische Schifffahrtsamt Basel uns doch noch einen neuen Flaggenschein ausgestellt hat, auch ohne das Zertifikat für die Wartung der ARIMAR-Rettungsinsel. Uff!!! Jetzt sind wir also nur noch „halbillegal“ unterwegs. Der Flaggenschein liegt nämlich jetzt zu Hause in Pieterlen, sollte sich aber auf dem Schiff befinden!

wir sind in St. Kitts
hier essen wir bei den Rastamännern zu Mittag
die Kathedrlae von St.Kitts, Basseterre
ein über 650 Jahre alter Baum im wunderschönen botanischen Garten
Du meine Güte! Was ist denn hier passiert?
heute Morgen stand sie noch aufrecht...
Blick von der MABUHAY

Donnerstag, 30.April 2009: St.Kitts, Basseterre - St.Kitts, White House Bay: Morgens um 04h gibt es etwa 10 Minuten Regen. Um 10h15 verlegen wir die MABUHAY unter Motor etwa 4 sm südlich in die White House Bay. Hier gefällt es uns viel besser als vor der Stadt und beim Frachthafen. Um 11h30 sind wir bereits da. Um 13h zieht Paul Werner auf unseren Mast. Unser Toplicht hatte nur einen Wackelkontakt, jetzt sollte es wieder einwandfrei funktionieren. Gegen 14h30 machen wir zusammen mit Anne und Werner eine kleine Wanderung. Diese Bucht hier, ganz an der Südspitze der Insel St.Kitts, ist unbewohnt, sehr schön und es hat diverse Salzseen. Wir kommen auf der Atlantikseite der Insel an einen wunderschönen Sandstrand, wo die Schildkröten ihre Eier im Sand vergraben. Oberhalb des Strandes staunen wir über die vielen breiten Sandpisten und Parzellenmarkierungen, die hier in die Landschaft gemacht wurden. Am gegenüberliegenden Berg sehen wir enorm viele Bagger, Traxe und Lastwagen, alle emsig am hin- und herfahren. Wir sehen Affen und viele Kühe mit ihren Kälbern die hier frei herumweiden und gelangweilt über die Strassen latschen. Auf dem Rückweg kommen wir an einem neu erstellten Gebäude, das sich als Verkufsgebäude für die Grundstücke herausstellt, vorbei. Jetzt wollen wir es aber ganz genau wissen und treten ein. Sofort werden wir sehr freundlich begrüsst und jeder bekommt eine Flasche gekühltes Mineralwasser. Jetzt kommt ein amerikanischer Verkäufer und erklärt uns, was hier entstehen soll. Dies ist ein amerikanisches Riesenprojekt für eine Luxusmarina für Megayachten. Die Marina wird, schön geschützt, im Salzsee erstellt, vom Meer her wird ein Durchstich ausgebaggert, für die Einfahrt zur Anlage. Im Salzsee werden künstliche Inseln aufgeschüttet, wo Shopping-Malls für lauter Luxusboutiquen gebaut werden. Natürlich fehlt auch der 18-Loch- Golfplatz nicht. Der entsteht dort auf dem Hügel, wo man die vielen Bagger sieht. Selbstverständlich gehört auch ein Ober-Luxus-Hotel dazu! Auf dem ganzen Gelände werden 250 Landparzellen für Villen verkauft. Davon sind bis heute 43 verkauft worden. Wir sind platt, einfach nur platt!!! Es wäre bestimmt sehr interessant, in etwa 10 Jahren wieder vorbei zu kommen. Oder vielleicht sehr frustrierend??? Und was passiert mit den Schildkröten am Strand?

hier ensteht eine Mega-Luxus- Ferienanlage
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