
Montag, 25.Mai 2009: Bequia, Port Elisabeth: In der Nacht hat es sehr viel böigen Wind. Heute morgen finden wir uns 100 m weiter hinten wieder, als wir gestern geankert hatten. Wir sind geslippt und müssen um 6h40 wieder 3 mal umankern. Jetzt reicht es uns aber!!! Wolfgang hat auf seiner „Amiga“ einen Bügelanker, den er uns an Stelle unseres Pflugschar-Ankers ausleihen will. Um 8h30 holt Werner mich ab und wir gehen zum Einklarieren. Danach kaufe ich noch schnell im Supermarkt 20 neue Wäscheklammern. Da steht drauf „Die Extrastarken“, ist ja klar, sind ja schliesslich auch Made in Germany! Bisher habe ich auf allen Inseln immer nur so schlappe Dinger gesehen, nur hier in Bequia gibt es diese „Extrastarken“. Beim Rückweg zu den Schiffen haben wir ein wenig Pech. Werners Dinghy-Motor will nicht mehr anspringen. Es ist ihm furchtbar peinlich, aber es hat „nur“ kein Benzin mehr im Tank! Er versucht zu rudern, aber das ist sehr mühsam, weil die Ruderhalterungen immer wieder ausreissen. Zum Glück kommt ein hilfsbereiter Franzose vorbei und schleppt uns mit seinem starken Dinghy ruck-zuck zur „sail away“. Hier füllt Werner Benzin auf und das Motörli schnurrt wieder problemlos. Werner und Wolfgang helfen Paul den schweren (28kg) Bügelanker von der „Amiga“ zur MABUHAY zu transportieren und ihn bei uns zu montieren. Der Bügelanker wird ins Wasser geschmissen und zack... ,greift er auch schon. Wir sehen jetzt, dass unser Pflugschar-Anker gebrochen ist und deshalb nicht mehr richtig eingefahren werden kann. Skipper Paul ist total happy, dass wir wieder sicher liegen und spendiert allen Helfern sofort ein kühles Bier. Wir laden Anne, Werner und Wolfgang für heute Abend zum Essen auf die MABUHAY ein.




Dienstag, 26.Mai 2009: Bequia, Port Elisabeth – Tobago Cays, Insel Baradal: Wir haben beide ganz prima geschlafen, der Bügelanker hat bombenfest gehalten.
Um 9h fahren wir alle per Dinghy nochmals schnell in den Ort Port Elisabeth, einkaufen. Wir, Paul und ich brauchen nur Eier. In der Markthalle, bei der Verkäuferin Princess kaufen wir 24 Eier. 12 Eier kosten 10 XCD's, 30 Eier kosten 25 XCD's. Wir nehmen „nur“ 24 Stück, weil wir zwei 12-er Eierkartons mitgebracht haben. Leider kann die gute Princess nicht rechnen und will jetzt 25 XCD's von uns haben. Wir wehren uns wieder einmal erfolgreich und zum Schluss schenkt die Prinzessin uns sogar noch eine Grapefruit. Nun kommt noch Mister President und will uns auch noch dies und das verkaufen, aber wir brauchen jetzt wirklich nichts mehr.
Um 10h25 fahren die „Amiga“, die „sail away“ und wir aus der schönen Admirality Bay raus. Wir haben heute eine richtig tolle, 25 sm lange Segelfahrt zu den Tobago Cays. Unser Roll-Gross-Segel funktioniert wunderbar! Vor der Insel Baradal lassen wir den Anker fallen und der hält sofort. Heute sind wir einmal die Ersten! Mit Abstand von jeweils ca. 20 Minuten folgen uns die „sail away“ und die „Amiga“. Nachdem nun alle angekommen sind, gibt es auf der „sail away“ den Ankertrunk.
Es liegen etwa 40 Schiffe, die meisten Katamarane, hier vor Anker. Es weht ein dauernder Wind
vom Atlantik her, aber es ist einfach wunderschön hier. Und Regen hatten wir auch schon lange keinen mehr!

Mittwoch, 27.Mai 2009: Tobago Cays, Insel Baradal: Eigentlich wollte Paul schon um 8h mit den Schildkröten schnorcheln gehen, aber wir schaffen es erst gegen 9h. Wir haben kaum mit dem Dinghy vom Schiff abgelegt, fragt uns ein Einheimischer in seinem Boot, ob wir von der MABUHAY seien. Weil wir nicht wissen, was der von uns will, zucken wir nur mit den Schultern. Inzwischen kommt das offizielle Marine-Park-Boot um die Gebühren (10 XCD's pro Tag und Person) für den Unterwasserpark einzukassieren. Wir kehren zur MABUHAY zurück und da ist auch schon der Einheimische T-Shirt-und Brot-Verkäufer Walter (mit ganz tiefer Stimme) und überreicht uns einen Brief. Er ist von Marion und Bernd von der „Salangane“und ist die Antwort auf mein e-mail. Sie sind drüben in Union Island und würden sich freuen, wenn wir morgen oder am Freitag auch da rüber kommen würden. Klar, das machen wir doch, wir müssen ja sowieso in Union Island ausklarieren, wenn wir die Grenadinen verlassen. Wir freuen uns enorm über den Brief, vermutlich sind wir die Einzigen, die hier auf den unbewohnten Tobago Cays jemals einen Brief erhalten haben.
So. Jetzt geht es aber endlich los und wir schnorcheln mit den vielen kleinen und grossen Schildkröten. Das ist einmalig!!! Paul findet sogar ein riesiges Exemplar, das er als „Schildkröten-Grossvater“ einstuft. Inzwischen sind auch Anne und Werner eingetroffen und wir geniessen das Schauspiel, wie die Schildkröten am Meeresboden grasen, gemeinsam. Danach machen wir noch einen Spaziergang über die Insel Baradal und sehen hier wieder viele Leguane. Wir sehen sogar zwei Männchen, die miteinander kämpfen.
Um 15h sind wir bei Wolfgang auf der „Amiga“ zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Donnerstag, 28.Mai 2009: Tobago Cays, Insel Baradal – Union Island, Clifton: Mit schönstem Sonnenschein segeln wir um 11h 4 sm weiter südlich, zur Insel Union Island. Union Island ist die südlichste Insel des Karibikstaats St. Vincent und die Grenadinen. Dort ankern wir gegen 12h20 vor der Ortschaft Clifton. Den ganzen Nachmittag vertrödeln wir mit lesen, schreiben, faulenzen. Um 17h sind Anne, Werner, Wolfgang, Paul und ich auf der winzigen Insel Happy Island zum Sonnenuntergangs-Rumpunsch mit viel Muskatnuss obendrauf. Wir geniessen den herrlichen Platz und die schöne Country-Musik die aus den Lautsprecherboxen tönt.

Freitag, 29.Mai 2009: Union Island, Clifton – Petit Saint Vincent: Als wir per Dinghy in den Ort Clifton fahren treffen wir zufällig und zu unserer grössten Ueberraschung auf die „FEE“ von Soni und Werner, die wir seit Lanzarote kennen und mit denen wir eine Zeit in Brasilien verbrachten. Wir freuen uns sehr, sie hier wieder zu treffen, aber sie haben eine sehr traurige Nachricht zu erzählen. Gestern Abend hatte der Schweizer Hansjörg von der „TANJA“, mit der Soni und Werner seit über einem Jahr zusammen unterwegs sind, hier in Clifton, auf dem Schiff einen Herzinfarkt. Heute Morgen um 6h hatte er noch einen heftigeren Zweiten. Nun sind Helen und ein Arzt aus Clifton mit Hansjörg in einer kleinen Maschine in die Hauptstadt von St. Vincent und den Grenadinen (wo Union Island dazu gehört), nach Kingstown in ein Spital geflogen. Wir sind sehr bestürzt und bedauern das sehr. Wir wünschen Hansjörg und Helen alles Gute!
Anne, Werner, Paul und ich fahren nach Clifton zum Ausklarieren. Danach sitzen wir noch eine Weile im Internet beim Yacht Club und um 14h verlassen wir mit der „Amiga“ und der „sail away“ Union Island. Wir steuern die etwa 5 sm entfernte Insel Petit Saint Vincent an (PSV). Dabei fährt man zwischen zwei Riffen mit kleinen Sandinseln durch. Auf der einen, Mopion, steht einsam und alleine ein mit Palmwedeln bedeckter Sonnenschirm. Sieht echt cool aus! Es ist herrliches Wetter. Am Ankerplatz in PSV erwarten uns schon die Berliner Marion und Bernd mit der „Salangane “.Sie laden uns spontan zu einem Bier zu sich an Bord ein. Sie haben Besuch von den Schweizern Béatrice und Peter, die seit 1½ Jahren in Grenada wohnen.
Danach machen wir mit Anne, Werner und Wolfgang einen Spaziergang über die exclusive Hotelinsel Petit Saint Vincent (PSV) und trinken gemütlich etwas an der Bar.
Die Hotelanlage „Petit St.Vincent Resort“ besteht aus einem Restaurant und einer der besten Bars der Grenadinen. Die Wohnanlage für die Hotelgäste bilden 22 kleine Bungalows, die über die ganze Insel verstreut liegen. Ghettoleben im Luxus, wo der Room Service nur aktiv wird, wenn die Flagge am Mast des Bungalows gehisst ist. Für eine Nacht im Doppelzimmer in der Nachsaison, muss man mal locker 700 US$ hinblättern (in der Hauptsaison 900 US$), ohne Essen oder Getränke!!!


Samstag, 30.Mai 2009: Petit Saint Vincent: Bernd hat uns erzählt, dass heute um 8h drüben auf der Insel Petit Martinique (PM) ein neu gebautes hölzernes Fischerschiff ins Wasser gelassen wird, und das werde ein Volksfest. Wolfgang holt Anne, Werner, Paul und mich mit seinem grossen Dinghy um 8h15 ab und chauffiert uns hinüber zur Insel Petit Martinique, die schon zum Staat Grenada gehört. Als wir etwa um 8h30 am Strand ankommen, schwimmt das neue Schiff schon im Wasser. Wir hatten mit der üblichen karibischen Verspätung gerechnet und sind nun ziemlich enttäuscht! Aber die karibischen Uhren bekommen wir trotzdem noch zu bemerken. Um 10h soll nämlich eine Segelregatta stattfinden. Wir schauen zu, wie die verschiedenen Teams ihre Segelboote zurechtmachen, was sehr interessant ist. Wenn das Segel zu gross, oder der Mast zu kurz ist, wird einfach mit einer Bambusstange verlängert. Endlich, um 12h wird die Regatta gestartet. Wir kaufen an einem der aufgestellten Stände Hühnerbeine vom Grill und sitzen alle aufgereiht auf einem Holzsteg, wie die Hühner auf der Stange. Die Deutschen Wolfgang (Amiga), Anne und Werner (sail away) Christa und Udo (Caroona), Marion und Bernd (Salangane), und die Schweizer Béatrice und Peter (Gäste von Salangane), Heidi und Bruno (infinity), Paul und ich (MABUHAY).
Zum Glück befindet sich „unser„ Steg etwas weiter weg von den riesigen Musikboxen. In der Nähe wäre es nicht auszuhalten!!! So gegen 13 h sind wir zurück auf der MABUHAY wo Paul sofort einem schrecklichen Putzanfall erliegt. Er schrubbt wie verrückt das vordere Deck. Ich wasche eine Maschine Wäsche, hänge sie auf und lasse sie in aller Ruhe trocknen. Dazu schreibe ich ein wenig. Um 17h kommen Marion, Bernd, Béatrice und Peter zu uns zu einem Trunk. Dazu essen wir soviel Salami, Käse und Chips, dass es danach bei uns kein Abendessen mehr gibt.
Die runde Insel Petit Martinique (PM) liegt weniger als 1 sm südlich von Petit Saint Vincent und ist der nördlichste Aussenposten von Grenada. Der Tourismus hat vor den Toren von PM Halt gemacht. Die etwa 850 Einwohner leben vom Fischfang, Schmuggel und Bootsbau. Entsprechend ist auch das Warenangebot, es gibt nur das Allernötigste!



































