Venezuela, Isla Margarita, Porlamar
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Donnerstag, 18.Juni 2009: Isla Margarita, Porlamar: Um 9h30 holen wir Heidi und Bruno ab und zeigen ihnen, wo der Dinghy-Steg und das Büro von Juan sind, wo sie bei ihm einklarieren wollen. Wir zeigen ihnen wo man den Müll entsorgen kann und wo die Taxis sind. Wir nehmen sie mit zu Jonny, wo wir unser Bimini zum Nach-Nähen gebracht haben. Wir bezahlen das fertig reparierte Verdeck und bestellen zugleich ein identisches Neues. Das Alte lassen wir noch bis morgen bei Jonny, damit er es als Muster hat. Nun geben wir Bruno ein paar Bolivar, und setzen sie in ein Taxi, damit sie in der Stadt Geld umtauschen können. Wir gehen wieder zurück auf die MABUHAY, um endlich mal ein wenig zu putzen, zu waschen, zu schreiben, zu reparieren.... Mechaniker Paul hat gestern festgestellt, dass wir im Warmwasser-Boiler ein Loch haben; durchgerostet! Und dabei ist das Ding doch erst 6 Jahre alt! Paul montiert die Ankerwinsch mit den alten Schräubchen!

Freitag, 19.Juni 2009: Isla Margarita, Porlamar: Trotz dem „ZS“, den wir am Mittwoch von Juan einkassiert haben, gehen wir heute um 10h30 wieder mit dem Sigo-Bus zum Einkauf. Heute kommen auch Heidi und Bruno von der „infinity“ mit. Diesmal ist es ein anderer Bus, nicht der Grasgrüne. Wir reissen uns zusammen und steigen unterwegs nirgends aus! Im Sigo kaufen wir ein wenig ein und Paul haut es fast aus den neuen Sandalen: hier gibt es FREY-Schokolade (die von der MIGROS). Nein, das glauben wir nicht!!! Doch wir glauben es und kaufen gleich mal 3 Tafeln. 100 Gr. kosten 14.60 Bolivares (2.4 US$), und dann sind es erst noch die Feinen, mit Orangen und Zitronen. Aber heute halten wir uns zurück und kaufen nur das Nötigste (Schokolade und Pringles Chips). An der Kasse bezahlen wir mit 100 US$ und bekommen auch hier den Umtauschkurs von 6 Bolivares für 1 US$. Dies zum Thema illegaler Umtausch!!! Jetzt gehen wir zu einem Optikerladen in dieser Shopping-Mall. Die Deutschen Manuela und John, vom Schiff „Manuela“ haben uns erzählt, dass es hier günstige Brillen gibt. Paul möchte eine neue Brille machen lassen. Am Schluss ist sie zwar doch nicht soooo billig, aber immerhin noch 1000 Franken günstiger als in der Schweiz!

Unterdessen sind auch Manuela und John hier eingetroffen um ihre neue Brille abzuholen. John's Brille ist noch nicht bereit. Ich habe alle Hände (nein, Zungen) voll zu tun, um für sie und Paul zu dolmetschen, was die hübsche Verkäuferin und der Optiker erklären und fragen. Aber wir schaffen es und haben nun Hunger. Wir treffen wieder auf Heidi und Bruno und essen zusammen bei „Chicken Church“, dem Hühner Mc Donald's, supergute Hühnerbeine und Pommes. Um 13h20 fahren wir mit dem Bus wieder zum Steg von Juan zurück und verstauen schnell unsere Einkäufe an Bord. Damit haben wir uns wieder mal ein kühles Bad im Meer verdient. Um 16h muss Paul auf der „Manuela“ sein. Seine mechanischen Fähigkeiten haben sich herumgesprochen und John fragt Paul um Rat für seine Motorenprobleme. John ist Deutscher, 1967 für 12 Jahre nach Kanada ausge-wandert, danach in den USA gewohnt und nun seit 5 Jahren mit Partnerin Manuela (auch Deutsche) auf einem Schiff unterwegs.

Um 19h sind wir auf der „infinity“ zu einem Fläschchen Rotwein eingeladen.

Samstag, 20.Juni 2009: Isla Margarita, Porlamar: Um 9h30 sind wir schon mit Heidi und Bruno im Taxi unterwegs zur Marina Margarita. Wir wollen uns die Marina anschauen, ob wir vielleicht ein paar Tage mit unseren Schiffen dorthin wollen. Aber, die Marina ist total besetzt. Und so brauchen wir uns weiter darüber auch keine Gedanken mehr zu machen. Wir schnappen uns wieder ein Taxi und fahren für 12 Bolivares (2 US$) in die Stadt, in die Avenida 4 Mayo (4.Mai-Strasse). Wir wollen uns eine SIM-Karte für die Handys besorgen. Im Handy-Laden hat es drei Verkäuferinnen und ein paar Kunden vor uns. Zuerst wird Bruno bedient. Er setzt die SIM-Karte ins Migros-Budget-Handy ein und sie funktioniert nicht. Aber das ist kein Problem, er hat auf dem Schiff noch ein anderes Handy von der Swisscom und eigentlich will er die SIM-Karte für dieses andere Handy. Als wir an der Reihe sind, wird es schwieriger! Unser neues (November 08) Samsung Handy aus Surinam will überhaupt nicht! Es macht keinen Wank mit der venezuelanischen Movilnet-SIM-Karte. Jetzt wird hin und her probiert und versucht zu telefonieren. Wir blockieren hier den ganzen Betrieb! Sogar die anderen Kunden helfen mit, zu überlegen, was wir tun könnten um das Handy in Gang zu setzen. Man rät uns, das Handy in unserem Heimatland entsperren zu lassen. Ja, das ist ja gut und recht, aber wir haben es ja schliesslich in Surinam gekauft. Aha, das ist natürlich dann etwas anderes! Paul setzt sich mit Heidi schon mal nach draussen in den Schatten eines Baumes. Bruno bleibt zum Glück zu meiner Unterstützung im Laden. Zum Schluss kaufen wir für nicht einmal 20 Franken ein neues ALCATEL-Handy, Made in China, und das Tollste daran, man kann sogar telefonieren damit!!! Paul muss hereinkommen, unterschreiben und den Daumen und Zeigefingerabdruck abgeben (wir mussten vorher einen Ausweis zeigen und da Paul keine ID mehr hat, geben wir den CH-Führerausweis ab). Auf unsere Frage, was Venezuela für eine internationale Vorwahl hat, sind sich die Verkäuferinnen uneinig. Sie „glauben“ 0053. Später stellt sich heraus, dass es 0058 ist! Mann, ist das aufregend!

Jetzt haben wir aber Durst! Wir bringen Heidi und Bruno in das Einheimischen-Restaurant wo wir schon einmal gegessen haben. Wir essen zu Viert eine XXL Pizza, dazu Cola und zahlen dafür pro Paar ungefähr 6.50 Franken. Wir laufen weiter zur Plaza Bolivar und schlendern durch die Fussgängerzone. Nachher gehen wir ins Textilgeschäft „El Castillo“, weil Heidi hier Tischtuchstoff kaufen will. Wir trauen unseren Augen kaum! So einen Stoffladen haben wir noch nie gesehen!!! Auf 2 Stockwerken hat es Tausende von Stoffrollen in allen Farben und Mustern. Und alles ist sehr schön präsentiert und drapiert. Mir haben es vor Allem die vielen Glitzerstoffe angetan, obwohl ich nie so etwas kaufen würde! Es hat unheimlich viele Angestellte. Zwei sehr nette, hübsche Fräuleins schneiden für Heidi den Stoff ab, wir müssen zur Kasse (ID zeigen!!!), und dann an einer anderen Theke mit dem Kassenbon den Stoff abholen. Beim Ausgang muss man die Plastiktüte und den Kassenbon wieder vorweisen, er wird kontrolliert und gestempelt und dann darf man raus aus dem Laden. Ordnung muss schliesslich sein!

Wir schlendern durch die 2. Fussgängerstrasse, durch die Guevara, und machen uns dann zu Fuss auf den Heimweg. Als alle genug haben vom Latschen, nehmen wir, nach einem Cola-Stopp, wieder ein Taxi und sind Ruck-Zuck in der Bucht wo unsere Schiffe liegen. Paul und ich gehen noch zu Jonny, unser nachgenähtes Bimini abholen. Wir montieren es sofort wieder auf der MABUHAY und fühlen uns wieder richtig heimelig unter unserem Verdeck. Danach kommen Heidi und Bruno noch zu einem Bierchen zu uns, um den interessanten Tag gemeinsam ausklingen zu lassen.

Sonntag, 21.Juni 2009: Isla Margarita, Porlamar: Von 10h bis 13h sind Heidi und Bruno bei uns. Zusammen mit Paul füllen sie 2 US-Gallonen (1 US-Gallone = 3.785 Liter) vom 18.9 Liter Kessel, schwarze Unterwasserfarbe in zwei Wasserbehälter um. Das ist eine komplizierte Prozedur: 

zuerst muss die ganze Farbe im grossen Farbkübel ganz gut umgerührt werden und dann mit einer abgeschnittenen Plastikflasche durch einen Trichter, auch aus einer abgeschnittenen Plastikflasche, in die 2 Fünfliter Behälter umgefüllt werden. Und dabei sollte die MABUHAY nicht allzu schwarz werden...

Ich halte mich da lieber raus und hänge sauber gewaschene Wäsche auf, sonst sehe ich nachher auch so aus wie mein Skipper. Der hat nämlich jetzt schwarze Farbe auf dem Bauch, den Oberschenkeln, den Knien...., nur gut hat er eine schwarze, alte Badehose an!

Montag, 22.Juni 2009: Isla Margarita, Porlamar: Mensch, wir müssen schon wieder in die Stadt, Geld wechseln, weil Jonny in den Sinn gekommen ist, dass er eine Anzahlung (die Hälfte des Preises) auf das neue Bimini braucht. Also sind wir bereits um 9h30 unterwegs in die Stadt. Wir möchten heute mal mit dem Bus fahren, aber es kommt und kommt einfach keiner. Und weil es heute 32° heiss ist, nehmen wir bequemlichkeitshalber wieder ein Taxi. Das Geldumtauschen ist schnell erledigt und nun brauchen wir noch einen Stecker. Da wir ja jetzt schon alle „Ferreterias“ der Stadt kennen (!) und ich sie nur noch „Fetterias“ nenne, steuern wir schnurstracks auf die Nächste zu. Wir können unser neues Handy nicht aufladen. Das Ladegerät hat einen Stecker der mit unseren Schweizeranschlüssen nicht kompatibel ist. Und auch unser Weltadapter geht nicht. Wir kaufen einen schönen gelben Stecker (ein Weibchen). Jetzt laufen wir die ganze 4.Mai-Strasse hinauf zu einem Kopierladen. Wir wollen eine Bedienungsanleitung kopieren und binden lassen. Wir haben auf der Strasse Leute gefragt, wo es so etwas gibt und die Venezuelaner sind wirklich sehr hilfsbereit und geben gerne Auskunft. Wir finden den Laden und sollen in 1½ Stunden wieder kommen. Diese Zeit nutzen wir, uns ein wenig in den Läden an dieser Strasse umzuschauen. Die Avenida 4 Mayo ist ein wahres Paradies für Shopping-Fans, da reiht sich Geschäft an Geschäft mit allem was das Herz begehrt. Wir essen mit den Einheimischen Hühnersuppe mit ganz viel Huhn und Gemüse, sehr gut! Kaum sind wir zurück an Bord bastelt Paul den Stecker für das Handy-Ladegerät zusammen und nach 10 Minuten ist es schon einsatzbereit. Amiga-Wolfgang kommt zu uns auf ein Bier und kurze Zeit später kommt Bruno dazu. Um 17h sind wir bei der „infinity“ zum Sundowner eingeladen. Sie haben gestern Besuch von Tochter Fabienne mit Freund Reto bekommen und wir lernen die beiden kennen.

ein Stecker für das neue Handy

Dienstag, 23.Juni 2009: Isla Margarita, Porlamar: Bruno führt Heidi und mich mit dem Dinghy an den Strand, wo sich eine Wäscherei in der Nähe befindet. Bruno bleibt bei einer Bar am Strand, liest Zeitung und überwacht das Dinghy. Paul ist an Bord geblieben und putzt das Cockpit auf Hochglanz (die weisse Farbe auf dem Teakholz lässt ihm keine Ruhe). Heidi und ich waschen je drei Maschinen Wäsche und nehmen sie nass wieder mit an Bord. Die Wäsche wird nur kalt gewaschen, es gibt kein heisses Wasser. Beim Bezahlen wollen die doch tatsächlich auch hier die ID sehen. Aber wir haben beide keine dabei und so schreiben sie einfach eine Fantasienummer aufs Ticket.

Am Nachmittag schreibe ich wieder mal ein wenig und Paul entfernt am Unterwasserschiff die Muscheln, die sich dort festgesetzt haben.

In dieser Bucht hat es enorm viele Pelikane, die uns mit ihren schönen Formationsflügen und ihren Fischfangkünsten erfreuen.

Mittwoch, 24.Juni 2009: Isla Margarita, Porlamar: Seit etwa 2½ Wochen haben wir keinen Regen mehr gesehen. Aber in dieser Nacht regnet es etwa 4 Minuten lang ein paar Tropfen. Mit der Infinity-Crew sind wir im Bus unterwegs zum Grosseinkauf bei „Sigo“. Heute müssen wir ziemlich viel einkaufen, weil wir am Freitag Porlamar und die Isla Margarita verlassen und zur Isla Blanquilla und ein paar weiteren Inseln segeln wollen. Das sind alles sehr kleine Inseln und dort gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten. Im Brillengeschäft, wo wir Paul's Brille bestellt haben, gebe ich noch mein Rezept für meine Bifocal-Kontaktlinsen ab. Die kosten hier ungefähr die Hälfte des Schweizerpreises und müssen bestellt werden.

Paul und ich gehen danach noch schnell zu Jonny, schauen wie weit er mit unserem neuen Bimini 

ist. Er hat eine neue Nähmaschine bestellt und die wurde anstatt hierher, nach Cumaná, ans Festland geliefert. Gestern musste er extra nach Cumaná um die Maschine zu holen und heute sitzt er stolz und freudestrahlend an der Maschine und näht an unserem dunkelblauen Bimini. Morgen Abend können wir es abholen.

Heute hat es unheimlich viele Einheimische am Strand die hier baden und picknicken. Wir fragen Jonny, was heute für ein Feiertag sei und er klärt uns auf: San Juan (Heiliger Johannes) und gleichzeitig ein Gedenktag für irgend eine Schlacht für die venezuelanische Befreiung.

Donnerstag, 25.Juni 2009: Isla Margarita, Porlamar: Ich sitze den ganzen Morgen am Computer und beantworte endlich mal die längst fälligen Briefschulden, wegen denen ich schon lange ein schlechtes Gewissen habe!!!

Paul sucht immer noch unser Leck im Schiff. Wir haben dauernd Süsswasser in der Bilge. Plötzlich kommt John, vom Schiff „Manuela“ und bittet den Mechaniker um Hilfe. Paul begibt sich mit ihm auf das Schiff und in den Motorenraum, nach ca. einer Stunde kommt er zurück. Er hat John die Aufgabe erteilt, die er erledigen muss, irgendwo einen Zwischenfilter einbauen.

Nachmittags kommt Bruno zu uns. Sein Internetabo ist abgelaufen und er will bei uns nochmals seine E-Mails checken. Morgen werden wir zusammen mit der „infinity“ Porlamar verlassen, um zur Isla Blanquilla zu segeln. Hier in Porlamar gibt es für die Segler einen sehr guten Internetdienst. Robert, ein cleverer Engländer, der hier auf seinem Schiff wohnt, schaltet einem für 10US$ pro Woche das Internet aufs Schiff. Das ist sehr bequem und so kann ich wieder mal in aller Ruhe einen Bericht und Fotos nach Pieterlen übermitteln.

Um 16h fahren Paul und ich nochmals an Land. Wir wollen zu Jonny, nachfragen, ob er unser neues Bimini fertiggestellt hat. Nein, es ist noch nicht fertig, aber das macht nichts; no hai problema, wir haben ja noch das Alte. Abends ist Amiga-Wolfgang bei uns zu einem Glas Wein und zur vorläufigen Verabschiedung. Schliesslich haben wir immer noch seinen Bügelanker! Es ist ein schöner gemütlicher Abend mit einer wunderschönen Mondsichel am Himmel.

Freitag, 26.Juni 2009: Isla Margarita, Porlamar – Juangriego: Um 6h ist schon Tagwache. Um 7h30 fahren wir bei schönem Sonnenwetter, mit der „infinity“ los. Wir umrunden den östlichen Teil der Insel Margarita um nach Juangriego, an der Nordküste zu gelangen. Mit sehr unterschiedlich starken Ostwinden, von 7–23 Knoten, müssen wir am Anfang mit Hilfe des Motors gegen Wind, Wellen und Strömung ankämpfen. Erst den zweiten Teil der Fahrt können wir segeln. Um 13h30 erreichen wir nach 32 sm (ca. 60 km) den Ort Juangriego (was „Hans der Grieche“ bedeutet). Hier hat es jetzt nur 4 Segelschiffe vor Anker und davon sind 3 Schweizer! Die „infinity“, die MABUHAY und die „Quo Vadis“, die wir aber (noch) nicht kennen. Das 4. Schiff ist ein Venezuelaner. Dass uns als Erstes eine grosse, dicke und fette, weiss-violette Qualle begrüsst, freut uns weniger! Und das Wasser ist ganz trübe und ladet gar nicht zum Bade!

Juangriego

Eine im Norden der Insel Margarita liegende Kleinstadt mit vielen kleinen Shops, einigen Restaurants direkt am Strand, und einem kleinen Einkaufszentrum. Juangriegos Strände sind wegen der dort sichtbaren Sonnenuntergänge sehr beliebt.

 

Gegen 15h fahren Paul und ich an die Bootstankstelle. Paul kauft 12 Liter Benzin für den Aussenborder. Diese 12 Liter (zwölf) kosten ganze 2 Bolivar (zwei), d.h. etwa 35 Schweizer Rappen oder ca. 27 Euro-Cents. Wir können es nicht fassen und Paul ist ganz durcheinander!

Leider hat es keinen Diesel. Deshalb nehmen wir uns ein Taxi und fahren mit unseren beiden leeren Dieselkannistern nach Santa Ana. Dort tanken wir 45,8 (fünfundvierzigkommaacht) Liter Diesel und bezahlen 2.2 (zweikommazwei) Bolivar. Das bedeutet, ungefähr 40 Schweizer Rappen für den Diesel.  Aber für alle die 45,8 Liter, nicht nur für einen Liter! Und sogar wenn wir noch die Kosten für das Taxi (20 Bolivar) dazurechnen, kommen wir auf einen Literpreis von: 0,08US$ oder keine 10 Schweizer Rappen! Ich wollte eigentlich nicht immer von Geld schreiben, aber das muss ich einfach erwähnen.

Wir sind am Boden zerstört und schämen uns fast, den Diesel anzunehmen. Wir rechnen hin und her und kommen immer wieder zum gleichen Ergebnis: Diesel und Benzin sind hier fast gar nichts wert. Hoffentlich haben die uns nicht Wasser eingefüllt!

Kurz danach treffen wir uns mit Heidi, Bruno, Fabienne und Reto von der „infinity“ am Strand um etwas zu trinken. Paul und ich bestellen je eine 3 dl Büchse Mineralwasser. Die beiden Büchsen kosten 12 Bolivar! Wir können es wieder nicht glauben. Mann, wie viel Diesel hätten wir für dieses Geld kaufen können!

Nach einem Spaziergang durch den sehr schönen Ort, essen wir in der Pizzeria „La Mamma“ auf der Dachterrasse, mit wunderbarem Blick auf's Meer, Pizza oder das Tagesmenü. Beim Tagesmenü gibt es Fischsuppe, gegrillten Fisch, ein Müsterli mit Pommes-Frites und ein paar Blätter Salat. Paul findet die Fischsuppe sehe aus wie Abwaschwasser und isst sie nicht. Ich finde sie gar nicht so schlecht. Aber, der gegrillte Fisch ist einsame Spitze. Kaum haben wir fertig gegessen, regnet es gegen 19h30 während etwa 10 Minuten. In der Zeit wo wir warten, bis es wieder aufhört unterhalten wir uns mit dem Chef der Pizzeria. Er ist Italiener und hat vor etwa 40 Jahren in Bern, im Hotel Bellevue-Palace, gearbeitet. Gibt es dort so ein Hotel? Ich weiss es nicht. Aber er spricht ganz gut Deutsch.

Samstag, 27.Juni 2009: Isla Margarita, Juangriego: Gegen 10h machen wir uns mit „infinity's“ auf den Weg zum Markt. Wir wollen noch ein wenig Frischgemüse kaufen. Zuerst suchen wir aber noch eine Post. Nach mehrmaligem Fragen, finden wir sie auch. Aber sie ist am Samstag ganztags geschlossen. Und es hat auch keinen Aussenbriefkasten. So müssen „infinity's“ ihre Postkarten halt wieder mit aufs Schiff nehmen.

Mir gefällt der Ort Juangriego viiiiel besser als Porlamar. Er ist wesentlich kleiner, gemütlicher, familiärer. Und die Leute sind sehr nett. Auf dem Rückweg zur MABUHAY, machen Paul und ich noch einen Abstecher zum Schweizer Schiff „QUO VADIS“. Wir lernen die beiden Genfer Eva und Bernard kennen, die schon seit 30 Jahren auf Schiffen leben und jedes Jahr ein halbes Jahr nach Hause fliegen um am Theater von Genf zu arbeiten. Bernhard erzählt uns, dass er und zwei seiner Freunde, auf einer Atlantiküberquerung von Pottwalen angegriffen wurden. Das sind die mit dem riesigen quadratischen Schädel (Moby Dick). Sein kleiner Katamaran hatte in beiden Schwimmern Löcher und war am Sinken. Sie wurden in letzter Minute von einem japanischen Fischerschiff aufgefischt und nach Südafrika, nach Kapstadt, gebracht. Huuuhhh, ich darf gar nicht daran denken....

Um 17h kommen Heidi und Bruno zu uns zum Apérotrunk und wir besprechen unsere morgige Weiterfahrt zur Isla Blanquilla, 115km nördlich von der Isla Margarita.

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