Isla Tortuga – Puerto la Cruz
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Samstag, 11.Juli 2009: Isla Tortuga – Puerto la Cruz: Als wir um 4h55 losfahren, ist es immer noch dunkel. Leider ist der Wind nicht der, der uns von den Wettermachern versprochen wurde. Von den 11½ Stunden, die wir unterwegs sind, können wir nur eine einzige Stunde wirklich segeln. Alles andere müssen wir motorsegeln. Aber dafür kommen wir nach 57 sm (ca. 105 km) noch zu einer christlichen Zeit in Puerto la Cruz an. In der Marina Bahia Redonda machen wir um 16h35 die Schiffe fest. Jetzt betreten wir erstmals das Venezuelanische Festland. Sofort lernen wir die beiden Deutschen „Oma und Opa“ (so heisst ihr Schiff) und ihren lustigen Hund „Yachtie“ kennen. Sie sind schon seit 11 Jahren unterwegs und davon seit zwei Jahren in Venezuela. Sie geben uns viele gute Ratschläge. Abends essen wir mit „infinity's“ im Marina-Restaurant. Weil sie hier gerade „Französische Woche“ haben gibt es Boeuf à la Bourgignonne, Entrecôte Bordelaise, Filet au Champagne und Poulet mediterané und dazu für alle papas fritas (pommes). Mmm, alles sehr gut!

Sonntag, 12.Juli 2009: Puerto la Cruz: Seit Anfangs März sind wir zum erstenmal wieder in einer Marina. Wir haben zwar einigermassen gut geschlafen, abgesehen von den Mücken die uns piesakten, aber es war doch ziemlich ungewohnt, nachts um 02h den Fernseher unseres Nachbarn, eines schwarzen Rastaman's, zu hören. Hier in der Marina liegen wir zwar sehr gut und ruhig, aber der Wind, das Wasser und die Wellen fehlen uns schon. Und natürlich das „ins Wasser springen“, wenn es einem gerade danach gelüstet. Es ist enorm heiss hier drin. Jetzt, es ist 11h, haben wir im Schiff 33.8° warm. Während ich im Schiffsinneren herumfuhrwerke, ist Paul draussen und wäscht die MABUHAY auf Hochglanz, schliesslich haben wir hier Wasser und Strom.

Die Stadt Puerto la Cruz hat zusammen mit der Schwesterstadt Barcelona etwa 700'000 Einwohner.

Montag, 13.Juli 2009: Puerto la Cruz: Heute rennen wir den ganzen Tag nur herum. Zuerst müssen wir uns im Marina Büro anmelden (Samstag und Sonntag war das Büro geschlossen). Jetzt ist es 9h30, aber keiner da! Also, dann gehen wir halt zuerst zum Segelmacher. Wir suchen ihn im ganzen Gebäude und finden ihn endlich. In einer halben Stunde will er zur MABUHAY kommen und sich das Problem an unserem Rollsegel anschauen. Nun gehen wir zum Schweisser Li. Paul will eine Vorrichtung (Ankerwippe) bauen lassen, damit wir den Anker besser hochziehen können. Für mich ist es unheimlich schwierig, Paul's Wünsche und Anordnungen zu übersetzen, weil ich 

nämlich selber nicht verstehe, was er überhaupt will. Hoffentlich weiss es Li! Wir sollen um 14h wiederkommen, dann weiss Li den Preis des Materials und seiner Arbeit. Jetzt müssen wir schnell wieder zurück zum Schiff; Besprechung mit Segelmacher Antonio. Er weiss nicht, ob er das Material hat, um unser Problem des ausfädelnden Segels aus dem Mast, zu lösen. Man muss eine dickere Leine einnähen. Er will am Nachmittag wiederkommen. Nun laufen wir wieder rund um das ganze Hafenbecken um uns in der Marina anzumelden. Die Bürofrau ist überhaupt nicht kompetent. Z.B. weiss sie die Höhe der Liegegebühren nicht. Wir sollen am Nachmittag wiederkommen! Nach dem Mittagessen kommt Antonio. Er will morgen um 9h einen Kostenvoranschlag für die Aenderung an unserem Segel bringen. Danach begeben wir uns wieder ins Marina-Büro. Wir bekommen je einen Schlüssel für die Duschen. Im Marinagelände gibt es einen Swimming-Pool und damit wir den benutzen dürfen brauchen wir einen Ausweis. Wir werden per Webcam fotografiert (wir haben richtige Eierköpfe auf den Fotos!!!) und der Ausweis wird erstellt. Er muss noch plastifiziert werden und wird uns später zum Schiff gebracht. Von hier geht es wieder zu Li. Er teilt uns den Preis für die Schweissarbeit mit. Gleich neben seiner Werkstatt liegt das Werftbüro. Wir erkundigen uns über die Preise, um das Schiff aus dem Wasser zu heben und die Unterwasseranstriche zu machen. Diese Bürofrau, Quini, ist sehr kompetent! Auf dem Computer erstellt sie uns sofort einen Kostenvoranschlag. Sie spricht sehr gutes Englisch und fragt uns, was „MABUHAY“ bedeutet. Weiter geht es zum Internetlokal. Wir haben in den letzten 14 internetlosen Tagen „nur“ 209 Spams bekommen. Der Marathon geht zurück zur MABUHAY. Hier fragt uns ein hübscher junger Mann,ob er uns zeigen dürfe, wie er Schiffe poliert? Ja, warum eigentlich nicht? Mit einer Zahnbürste und dem Poliermittel entfernt er Flecken an Deck und Rost an den 

Metallteilen. Er fleht uns an, ihm doch bitte Arbeit zu geben. Er heisse Jeancarlos Suarez, sei 31 Jahre alt, nicht verheiratet und habe 3 Kinder im Alter von 8, 7 (von der 1.Partnerin) und 2 Jahren (mit der 2.Partnerin). Mit seinem Bruder Jefferson will er die ganze MABUHAY in 3 Tagen auf Super-Hochglanz bringen. Eigentlich wollen wir ja das Schiff erst im November, wenn es aus dem Wasser kommt polieren, aber Jeancarlos bittet uns so eindringlich um Arbeit, dass wir uns erweichen lassen. Allerdings müssen wir ihm einen Vorschuss von 300 Bolivar (50 US$) geben, damit er das Wunder-Poliermittel kaufen kann.

Um 17h treffen wir uns auf der „infinity“ mit Matthias, einem Deutschen, der seit 21 Jahren in Venezuela lebt und Touren anbietet. „Oma und Opa“ haben ihn uns empfohlen und sind nun bei der Besprechung auch dabei. Die Vorschläge die Matthias macht tönen sehr gut.

Uff, was für ein hektischer Tag!!!

Dienstag, 14.Juli 2009: Puerto la Cruz: Pünktlich um 8h werden die vier „infinity's“ von Matthias zu einer 3-tägigen Tour abgeholt. Wir werden diesen Ausflug zu einem späteren Zeitpunkt machen. Wir warten auf Jeancarlos. Er wollte um 8h30 hier sein und mit dem Polieren anfangen. Um 9h kommt der Segelmacher Antonio. Er hat das passende Material für unser Segel nicht. Er muss es erst noch besorgen und kommt dann morgen Nachmittag wieder. Um 10h15 verlassen wir die MABUHAY, von Jeancarlos weit und breit keine Spur!!! Wir sehen unsere 300 Bolivar Anzahlung schon den Bach runter gehen. Wir nehmen uns ein Taxi und fahren in die Stadt Puerto la Cruz. Andrés, unser venezuelanischer Chauffeur spricht mit mir ständig Englisch und ich antworte ihm auf Spanisch. Er fährt mit uns zum Schraubenladen „tornillo (=Schraube) americano“. Ein komischer Name, wenn man bedenkt, dass Presidente Chavez in stundenlangen Ansprachen im Radio, über die Amerikaner schimpft. Aber der Schraubenladen ist super! Paul findet alle Schrauben die er sucht, sogar die 6 Schräubchen, 3 cm lang mit 4mm Durchmesser, für die Ankerwinsch. Und alles in rostfreiem Stahl!!! Jetzt braucht Paul aber dringend etwas zu trinken (Unterzuckerung) und Andrés fährt mit uns zur Plaza Bolivar. Eine Plaza Bolivar gibt es in Venezuela in jeder Stadt.

Simón Bolívar

Simón José Antonio de la Santísima Trinidad Bolívar Palacios y Blanco (* 24. Juli 1783 in Caracas, Venezuela; † 17. Dezember 1830 in Santa Marta, Kolumbien; genannt El Libertador) war südamerikanischer Unabhängigkeitskämpfer und ist Nationalheld vieler südamerikanischer Länder.

An einem Stand kaufen wir drei eiskalte Erdbeerdrinks. Wir können zuschauen, wie die Drinks aus frischen Erdbeeren, Milch und Eis gemixt werden, mmm...einfach köstlich. An einem anderen Stand kaufen wir zwei Portionen Lasagne und um 12h lädt uns Andrés vor der Marina wieder aus. Die noch heisse Lasagne ist unser Mittagessen und wirklich sehr gut. Bei unserer Rückkehr finden wir auf dem Schiff einen Kessel mit Politur. Um 13h kommen Jeancarlos und sein Bruder Jefferson. Jeancarlos sagt, er sei um 9h30 bei uns gewesen...? Nachdem wir ihnen eine alte Zahnbürste und einige Lappen gegeben haben, machen sich die beiden an die Arbeit, es ist ungefähr 38° warm (im Cockpit unter dem Dach 39.5°)! Bis um ca. 15h30 polieren sie auch tatsächlich, aber weil es jetzt während etwa 3½ Minuten regnet, können sie nicht weiterarbeiten und gehen strahlend nach Hause.

Mittwoch, 15.Juli 2009: Puerto la Cruz: Schon kurz nach 8h erscheinen unsere zwei Polier-Brüder und machen sich an die Arbeit. Auch als es plötzlich anfängt zu regnen bleiben sie fleissig bei der Arbeit. In den letzten vier Tagen, seit wir am Festland von Venezuela sind, hatten wir fast immer gegen 40° heiss. Jetzt, während den zwei Stunden Regen, ist es richtig kalt, nur noch 26,6°! Als der Regen aufhört, wird es sofort saunamässig drückend und schwül, obwohl es bewölkt ist und keine Sonne scheint. Paul rumort im Motorenraum herum. Er nimmt den Cockpitboden heraus und wir wollen den kaputten Boiler hinaufheben. Aber zu zweit haben wir keine Chance. Das Unding ist zu schwer. Zum Glück haben wir die beiden jungen, starken Männer an Bord. Sie helfen uns, das saumässig schwere Teil herauf zu hieven und an Land zu stellen. Nach der Mittagspause arbeiten unsere Oberpolierer wieder etwa 75 Minuten, bis um 14h45, dann ist Feierabend. Vorher fragt aber Jeancarlos nochmals für einen Vorschuss. Die Grossmutter seiner ersten beiden Kinder sei gestorben...(?), er brauche dringend 150 Bolivares (25 US$) und für den Wachs der nach der Politur aufgetragen wird, will er weitere 80 Bolivares (13 US$). Wir geben ihm alles was er will, aber Paul beschliesst, dass es jetzt keine Vorschüsse mehr geben wird, bis die ganze Arbeit erledigt ist. Jeancarlos hat nun noch 550 Bolis zu gut.

Wir gehen noch zum Werftbüro um einen Termin für die Auswasserung festzulegen. Am Montag den 16.November 2009, morgens um 8h, wird die MABUHAY für ein paar Tage an Land gestellt.

Paul's Ankerwippe ist fertig geschweisst und funktioniert, nach einer kleinen Nachbesserung, sogar. Li hat sehr gut und zuverlässig pünktlich gearbeitet. El Capitán Paul freut sich so sehr, dass wir zur Feier des Tages im Restaurante in der Marina eine Pizza mampfen gehen.

Donnerstag, 16.Juli 2009: Puerto la Cruz: Um 8h wollten die Gebrüder Suarez kommen. Um 8h45 kommt Antonio, der Segelmacher. Er hat endlich das nötige Material für die Aenderung an unserem Segel. Wir nehmen es herunter und er nimmt es mit in seine Werkstatt. Jetzt, es ist 9h, treffen unsere Polierer ein. Paul und ich transportieren unsere ganze Unterwasserfarbe (3 grosse und 2 kleine Kessel) von unserem Duschraum im Achter-Schiff, auf einer Karre, rüber in die Werft, bei ca. 38°, rund um das Hafenbecken. Aber wir sind froh, sie endlich los zu sein; 1. wegen dem Platz, und 2. wegen dem Gewicht. Die Poliermannschaft ist heute zu Dritt und will das Cockpit reinigen und deshalb verziehe ich mich mit dem Computer ins Marina-Restaurant, um diese Zeilen zu schreiben. Im Schiffsinneren kann ich nicht bleiben, viel zu heiss und an den Swimming-Pool will ich nicht.

Als ich wieder zum Schiff komme, trägt Jefferson, der jüngere Polier-Bruder, mein ärmelloses T-Shirt, das er in unserem Lumpensack gefunden hat. Nach der Mittagspause, verabschiedet sich der ältere Bruder, Jeancarlos von uns, er müsse zur Beerdigung der Grossmutter seiner Kinder. Jetzt will er 150 Bolivar und vom Rest, müssen wir, wenn die Arbeit fertig ist Jefferson und dem anderen Burschen je 200 Bolivar geben. Uns soll es recht sein, so haben wir die 1000 Bolivar (166 US$) bezahlt, die vereinbart waren. Schade ist einfach, dass die Burschen ihren Arbeitsplatz verlassen, indem sie alles einfach liegen lassen, wie die Hühner den Dreck. Nachdem alle drei weg sind, räumt Paul hinter ihnen auf. Gegen Abend kommt Antonio mit dem Segel. Das ging jetzt aber plötzlich sehr schnell!

„“infinity's“ sind von ihrem 3-Tages-Ausflug zurück und erzählen uns ganz begeistert davon.

Freitag, 17.Juli 2009: Puerto la Cruz: Reto und Bruno helfen uns das abgeänderte Grosssegel wieder zu montieren. Ich absolviere bei Saunatemperaturen mein Fitnessprogramm an der Winschkurbel!!! Eigentlich hatte Antonio versprochen um 9h zu kommen und uns zu helfen. Aber er erscheint nicht! Klar, wir sind ja selber dumm, wir haben ihm gestern den ganzen verlangten Betrag bezahlt...! Danach putzen und rumoren Paul und ich den ganzen Morgen im und ums Schiff herum wie die Gestörten und schwitzen dabei höllisch.

Nach dem Mittagessen, meine aufgehängte Wäsche ist noch nicht ganz trocken, gibt es ein Riesen-gewitter mit sintflutartigem Regenfall. Später erfahren wir, dass dieser Regen in der Stadt diverse Strassen überflutet hat. „infinity's“ kommen zu uns zur Verabschiedung. Reto hat morgen Geburtstag (28) und sie bringen uns eine ½ Geburtstagstorte mit. Fabienne und Reto fliegen am Sonntag wieder nach Hause und Heidi und Bruno werden noch eine Weile hier in Venezuela bleiben.

Samstag, 18.Juli 2009: Puerto la Cruz – Cumaná: Der Tag fängt ja gut an!!! Um 6h ist Tagwache. Danach müssen wir erst mal um 10 US$ kämpfen, die wir von der bezahlten Kaution für den Elektrostecker zu wenig zurück erhalten. Dann, um Punkt 7h wollen wir die Marina Bahia Redonda verlassen. Die 3 Leinen sind gelöst, der Motor läuft, der Gang ist eingelegt, aber: die MABUHAY steht bockstill, sie macht keinen Wank. Wir sitzen fest im Schlick!!! Scheinbar ist genau jetzt das niedrigste Niedrigwasser des ganzen Monats. Das glauben wir ja nicht! Es bleibt uns nichts anderes übrig, als geduldig abzuwarten, bis das Wasser wieder ein wenig gestiegen ist. Endlich, nach 75 Minuten, können wir um 8h15 doch noch los. So etwas dürfte aber in einer Marina nicht passieren! Als wir vor einer Woche hier ankamen hat keiner der Marineros gefragt, wieviel Tiefgang wir haben. Sonst hat es uns aber in dieser Marina sehr gut gefallen. Alles ist sauber und ordentlich. Besonders die Leguane, die wie kleine, stolze Dinosaurier ungeniert in der Anlage herumspazieren, haben es uns angetan.

Später, unterwegs kommt plötzlich ein Polizeiboot mit 3 Mann, volle Pulle, angebraust und legt längsseits bei uns an. Die MABUHAY wird sofort , samt Schweizer-Flagge, ein paar Mal fotografiert. Unsere Schiffspapiere und Pässe werden kontrolliert und unsere Namen und Pass-nummern auf einem lausigen Fresszettel notiert. Danach entschuldigen sich die Polizisten und düsen mit ihren 2x250 PS davon. Während der Kontrollaktion sind wir von einer ganz grossen Gruppe Delfine umringt. Wir fahren zwischen vielen malerischen und bergigen Inselchen und schwimmendem Plastik-Müll vorbei. Es regnet etwa 2 Stunden und nun ist alles grau in grau. Um 15h15 treffen wir in Cumaná, in der Marina Cumanagoto, ein. Eigentlich wollten wir hier an der Marina-Tankstelle unseren Dieseltank auffüllen. Aber auch das läuft heute schief. Der Marinero sagt uns, dass es hier seit 4 Wochen keinen Diesel mehr gebe. Der Tank sei kaputt! In unserem Segelbuch steht, dass diese Marina eine Supermarina sei. In unseren Augen ist sie nur verlottert und am Zerfallen. Schade! Direkt neben der Marina hat es ein Mega-Shopping-Center mit unzähligen winzigen Boutiquen, Nagelstudios, Modeschmuckläden, Ramschlädchen und: vor allem jede Menge Fressbuden. An so einem „Schnell-Fressstand“ essen wir ein Stück feine Pizza und trinken einen Plastikbecher voll Pepsi. Ausserdem finden wir, nach vielem Fragen, in diesem Monster-Einkaufstempel eine Batterie für meine Uhr, die den Geist aufgegeben hat. Wir sind sehr müde und fallen schon früh (20h) in unsere Betten. Aber an Schlaf ist nicht zu denken! Bis morgens um 3h30 erschallt aus einer Disco in der Shopping-Mall höllenlaute, zum Teil live, Musik, kurz: Rambazamba! Bereits um 5h45 ertönt wieder, diesmal aus einer anderen Richtung, laute Musik. Aber das ist nicht weiter schlimm, da wir ja sowieso um 6h aufstehen und um 6h45 losfahren. Kaum sind wir aus der Marina raus, treffen wir auf eine grosse Gruppe Delfine. Ueberhaupt sehen wir heute immer wieder Delfin-Gruppen. Die 38 sm motoren wir gegenan. Zum Glück hat es nicht viel Wind und keine grossen Wellen. Um 16h ankern wir bei der Isla Coche, in der sehr flachen Lagune El Saco, vor dem Dorf El Bichar. Die Einfahrt zur Lagune ist sehr schwierig auszumachen. 

Heute gehen wir nicht an Land. Wir sind das einzige Schiff hier. Ahhh... hier ist es wunderbar ruhig, keine Rambazamba-Bumm-Bumm-Musik, aber erst nach 20h. Wir schlafen herrlich...

Montag, 20.Juli 2009: Isla Coche – Isla Margarita, Porlamar: Um 6h30 fahren wir los. Wir müssen die ganzen 22 sm bis nach Porlamar, auf der Isla Margarita, motoren. Aber es ist eine schöne, gemütliche Fahrt, bei schönstem Wetter. Mich packt eine unheimliche Arbeitswut und ich stricke und sticke den ganzen Morgen. Bereits um 11h30 können wir in Porlamar den Anker ins Wasser schmeissen. Nachmittags gehen wir zu Jonny, unser neues Bimini abholen. Leider ist es noch nicht ganz fertig. Jonny muss noch ein Detail von unserem alten Bimini genauer anschauen. Er verspricht, morgen um Punkt 9h bei uns auf der MABUHAY zu sein.

Wir treffen auf die beiden Schweizer Ursula und Ruedi vom Schiff „Hydra“. Von ihnen erfahren wir, das die „Fee“ und die „Tanja“ auch hier in der Bucht sind.

Dienstag, 21.Juli 2009: Isla Margarita, Porlamar: Wir warten von 9h bis 11h30 auf Jonny! Als er endlich kommt, sagt er, der Motor des Dinghys sei nicht angesprungen. Nachmittags holen wir Diesel. Mit 4 20-Liter Kanistern nehmen wir zuerst einen Bus, der uns zur nächsten Tankstelle bringt. Aber hier gibt es keinen Diesel. Ein Taxifahrer ist gerade mit Tanken fertig und wir fragen ihn, ob er uns zu einer Tankstelle bringen kann, wo es Diesel gibt. Dieser Chauffeur ist sehr nett und gesprächig. Er meint, Venezuela werde von einem „Irren“ regiert!!! Er helfe anderen Ländern mit sehr viel Geld und in Venezuela habe es Menschen die hungern....

An der Tankstelle kommt für uns wieder das grosse Staunen und Rechnen. Wir kaufen 91,65 Liter Diesel und bezahlen dafür 4,40 Bolivar oder 0,73 US$ (kein Schreibfehler!) Der Stand des US$ heute am 21.7.09 = 1,07 SFr. Wenn wir jetzt noch den Bus (3 Bolivar) und das Taxi (33 Bolivar) dazu nehmen, kosten die 91,65 Liter Diesel ganze 6.24 US$, d.h. pro Liter 0,07 US$ oder 7 US$-Cent. Ehrlich, wir glauben es selber fast nicht!

 

unterwegs zur Isla Margarita

Mittwoch, 22.Juli 2009: Isla Margarita, Porlamar: Heute ist wieder mal ein Einkauf bei Sigo angesagt. Wir haben am 24.Juni, also heute vor genau 4 Wochen das letzte mal richtig eingekauft. Nun leben wir seit ein paar Tagen fast nur noch von „Büchsenfutter“ (Russischer Salat, Thonsalat, Sardinen, Salat aus roten Indianerbohnen und Maiskörnern usw.) und Reis oder Teigwaren mit diversen Saucen. Und natürlich selber gemachtem Brot. Aber keine Sorge, es geht uns dabei sehr gut! In diesen 4 Wochen haben wir nur mal zwischendurch ein paar Eier und Joghurt gekauft, hie und da ein Brot. Wir haben uns vorgenommen, einmal unseren Büchsenvorrat ein wenig aufzubrauchen.

Paul bekommt im Sigo-Einkaufs-Center seine neue Brille und ist sehr zufrieden damit. Leider sind meine Kontaktlinsen nach 4 Wochen noch nicht da. Wir bekommen die Anzahlung zurückerstattet.

Um 17h kommen Manuela und John vom Schiff „Manuela“ zu uns zum Sonnenuntergangstrunk. Wir haben so viel zu erzählen, dass der Sonnenuntergang fast bis um 23h dauert!!!

 

Freitag, 24.Juli 2009: Isla Margarita, Porlamar: Heute ist ein Feiertag. Der Freiheitsheld Simón José Antonio de la Santísima Trinidad Bolívar Palacios y Blanco feiert seinen 216.Geburtstag. Aber die meisten Geschäfte haben trotzdem geöffnet. Auch für uns ist heute ein besonderer Tag. Heute Abend um 21 h werden nämlich unsere Tochter Claudia und ihr Freund Max hier auf der Insel Margarita eintreffen und wir werden die beiden am Flugplatz in Empfang nehmen.

wieder in Porlamar
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