
Montag 9.November 2009: Nach dem gestrigen Frauenchor-Abschiedskonzert von der Dirigentin Alexandra Vurlod, wo ich mitgesungen habe, ging es mir ziemlich mies. Die kurze Nacht verbrachte ich abwechselnd von Schüttelfrost geplagt, oder als schwitzende Glühbirne und mit starken Halsschmerzen. Ist das jetzt die Schweinegrippe? Morgens um 03h20 fährt uns Sohn Marcus mit seinem Auto zum Flughafen Basel. Wir müssen warten, bis die Eincheckschalter um 05h geöffnet werden. Nun geht der Ärger aber los! Unser Gepäck ist viiiiel zu schwer! Nun packen wir ein wenig um und nehmen halt die blaue Tasche auch noch als Handgepäck mit ins Flugzeug. Trotzdem haben wir noch 15kg (!!!) Übergepäck. Das ist aber auch schwierig: Basel-Frankfurt dürfen wir nur 20 kg Gepäck pro Person haben, aber von Frankfurt nach Venezuela 30 kg. Der Flug bis Frankfurt verläuft problemlos (50 Minuten). Gott sei Dank stellen sich auch die von mir so sehr gefürchteten Ohrenprobleme nicht ein. In Frankfurt haben wir 4 Stunden Aufenthalt. Die Zeit vergeht aber sehr schnell mit lauwarmer Schokolade trinken, Gipfeli essen und das richtige Gate suchen. Jetzt müssen wir wieder durch die Kontrolle. Die blaue Tasche muss aufgemacht werden und wird durchsucht. Darin befinden sich 2 Dosen NIVEA-soft und 2 Dosen Pferdebalsam (ist super gegen juckende Mückenstiche!). Alle 4 Dosen werden konfisziert. Klar, diese Tasche war ja eigentlich nicht als Handgepäck vorgesehen. Dem Kontrolleur haben es aber besonders die Dörrbohnen und ein Päckli Champignon-Reis angetan. Alles wird genauestens durchleuchtet und dann dürfen wir es wieder einpacken. Die 10 Stunden Flug von Frankfurt bis zur Karibik-Insel Grenada verlaufen eigentlich auch ereignislos, ausser, dass wir fast erfrieren. Es ist so kalt, auch für Paul, dass ich zweimal Wolldecken verlange. Die Hostess verspricht:„Ja, kommt sofort“. Aber wir schlottern weiter stundenlang still vor uns hin. Erst als ich eine andere Hostess frage, bekommen wir sofort eine Decke. In Grenada haben wir einen etwa 60-minütigen Aufenthalt. Wir dürfen das Flugzeug nicht verlassen und schon geht es weiter nach Porlamar auf der Isla Margarita. Der Flug dauert nur 55 Minuten. Bei der Ankunft hier, so gegen 17h30, ist es draussen 29° warm. Es dauert unendlich lange bis endlich alle unsere Gepäckstücke auf das Laufband ausgespuckt werden. Ich vertreibe mir die Zeit, indem ich einen Besoffenen beobachte, der kaum noch laufen kann. Er sucht überall seinen Koffer, knallt mit dem Kopf in eine Säule, rempelt einige Werbetafeln um und läuft total desorientiert herum. Eine deutsche Frau sagt mir, der sei schon in Frankfurt, morgens um 10h30 hackevoll gewesen. Jetzt müssen wir aber noch durch den Zoll. Unser grosser blauer Seesack sticht dem Zöllner ins Auge. Paul muss ihn öffnen und der Sack wird abgetastet, er ist voller Ersatzteile und Material für die MABUHAY. Bevor dem Zöllner in den Sinn kommt, alles auszupacken, greife ich ganz schnell ein. Ich erkläre dem Kontrolleur auf Spanisch, dass wir drüben am Festland ein Schiff in der Marina haben und dass dies die Ersatzteile für das Schiff sind. Er fragt mich, ob das neue Teile seien. „Nein,nein, alles nur gebrauchtes Zeug!!!“ antworte ich ihm. O.k. meint er, und schon dürfen wir weiter. Per Taxi fahren wir ca. 20 km nach Punta de Piedras, wo die Fähren rüber ans Festland ablegen. Wir wollen aber erst morgen nach Puerto la Cruz und verbringen die Nacht in einer Posada, einem Gästehaus. Es ist inzwischen 19h und trotz der Zeitverschiebung von minus 5½ Stunden zur Schweiz, wo es jetzt 00h30 ist, sind wir zu aufgekratzt um schon schlafen zu gehen. Also machen wir uns auf den Weg um für morgen die Fährtickets zu kaufen. Beim Schalter der Firma Conferry ist man sehr freundlich zu uns. Und weil wir ja jetzt beide „Oldies“ sind, d.h. über 60 Jahre alt, dürfen wir zum halben Preis fahren. Aber dafür brauchen die eine Kopie von unseren Pässen. Nun wird es schwierig, es ist bereits nach 20h und überall, wo man uns hinschickt um eine Kopie zu erhalten, ist schon geschlossen. Wir latschen von einem Laden zum anderen und werden immer frustrierter. Das fängt ja schon wieder gut an in diesem Venezuela! Als wir schon aufgeben wollen, stehen wir, direkt neben unserem Gästehaus, vor einem Kopiershop der noch offen hat. Mit der Kopie der Pässe geht es wieder zurück zu Conferry und wir erhalten sofort unsere Kinderbillete. Bei einem Chinesen essen wir eine Kleinigkeit und fallen danach k.o. auf unser Bett und sind sofort im Reich der Träume.
P.S. Mir geht es wieder gut, also doch kein Schweinegrippenalarm!

Dienstag 10.November 2009: Weil wir ja sowieso wegen der Zeitverschiebung seit 02h hellwach sind, stehen wir kurz nach 06h auf. Wir packen wieder einmal unsere diversen Gepäckstücke um, damit wir jeder „nur“ drei Stücke schleppen müssen. Das Zeug ist so schon schwer genug! Vor allem aber werden die warmen Kleider weggepackt, die sind jetzt wirklich überflüssig, auch früh morgens braucht man nichts dergleichen. Um 6h30 stehen wir bereits etwas ratlos mit dem vielen Gepäck vor dem Gästehaus. Ich will soeben davon eilen, um ein Taxi herbei zurufen, als ein junger Bursche mit einem Karren ankommt um unser Bagage zur Fähre zu transportieren. Wir sind noch so froh und trotten, jeder mit einem Rucksack auf dem Buckel, hinter ihm her. Bevor wir auf die Fähre dürfen, werden wir noch von einem Zöllner kontrolliert. Paul muss den grossen Seesack öffnen und ich muss wieder schnell eingreifen und erklären, dass dies nur alles Ersatzteile für unser Schiff seien. Stimmt ja schliesslich auch! Auch hier klappt das prima und wir sind den Zollmann los. Die Fähre ist eine Autofähre und hat bestimmt schon bessere Tage gesehen. Aber das ist uns ziemlich egal, in der Schnellfähre war es uns bei der Heimfahrt im August viel zu kalt mit der Aircondition, wie im Tiefkühler!
Bei der Fähre wird unser Gepäck abgeladen und wir müssen alles nur noch eine schmale Eisentreppe hinauf in den Passagierraum buckeln. Das Zeug ist sauschwer und Paul flucht und schwört “Nieeee mehr, nehmen wir so viele Sachen mit auf eine Reise!!!“ Aber die Schokolade die wir dabei haben, und ganz besonders die „Ragusa“, isst er später liebend gerne...
Endlich ist alles oben und wir installieren uns einigermassen gemütlich. Wir fahren Touristenklasse und es hat nur ganz wenige Leute. Es hat auch keine Klimaanlage, schliesslich haben wir gestern im Flugzeug genug gefroren. Die Holzbänke in der Touriklasse sind sehr hart und unbequem. Trotzdem liegen alle darauf herum und schlafen. Ein paar ganz Schlaue haben sich eine Hängematte mitgebracht. Um 8h legen wir von der Isla Margarita ab und fahren zum Venezuelanischen Festland rüber. Wir sind nun richtig entspannt und können die Fahrt und die Inselwelt rundherum anschauen. Die 5-stündige Überfahrt geht sehr schnell vorbei. Im Schiff gibt es allerhand zu beobachten. Einer hat einen Kampfhahn dabei, andere haben ein 8 Wochen altes herziges Hündchen, das lustig herumtrottet und überall hinpinkelt. Unterwegs sehen wir diverse Delfingruppen. Um 13h legen wir in Puerto la Cruz an. Zuerst mit einem Gepäckkarren, dann per Taxi erreichen wir endlich um 13h30 (Lokalzeit), in der Schweiz wäre das 19h, unsere MABUHAY. Alles ist in bester Ordnung, das Schiff schwimmt und ist noch genauso wie wir es vor 12 Wochen verlassen haben. Im Schiffsinneren haben wir 33,1°. Die einzige Veränderung am Schiff ist ein grosser Kleber hinten auf der Plattform. Darauf steht in grossen roten Lettern „VORSORGLICHE BESCHLAGNAHMUNG“. Aber das erschreckt uns kein Bisschen. Wurden wir doch von Heidi und Bruno von der „Infinity“ und von Soni und Werner von der „Fee“ per Mail vorgewarnt. Auch Carlos, der Chef der Marina Bahia Redonda hatte uns ein Mail nach Hause geschickt, dass wir nach unserer Rückkehr nach Venezuela mit allen Schiffspapieren und Pässen zum Zollamt gehen müssten, um das Schiff wieder „frei“ zu bekommen. Alle Schiffe im Hafen seien auf diese Weise kontrolliert worden. Dabei geht es eigentlich um Venezuelaner, die ihre Schiffe unter fremder Flagge fahren und so die Venezuelanischen Steuern umgehen wollen.
Den ganzen Nachmittag erledigen wir Dies und Das und Jenes und abends bin ich total k.o. und will nur noch in mein Bett!



















Mittwoch 11.November 2009: Ahhh, wir haben herrlich geschlafen. Es ist wirklich enorm heiß hier (ca.34 °), aber das bedeutet für uns keineswegs, dass wir jetzt einfach im Liegestuhl faul herumlümmeln können! Im Gegenteil, jetzt geht es erst richtig los. Aber das ist gar nicht so einfach. Wir müssen uns nach 12 Wochen Abwesenheit hier erst wieder zurecht finden. Ständig tönt es durch's Schiff: „He, weisst du noch, wo wir die Kaffeereserven verstaut haben?“ oder: „Wo ist der rote Kessel versorgt?“ und lauter solche Fragen. Scheinbar waren wir einfach zu lange weg. Aber das kriegen wir schon wieder in den Griff und zu Hause war es halt doch auch wunderschön!
Nach dem Frühstück entfernt Paul das blaue „Beduinenzelt“ vom Schiff, wir falten es auf dem Steg
ordentlich zusammen und es wird wieder in einer Backskiste verstaut. Ich telefoniere mit einer Firma die die Ankerkette galvanisieren wird. Die Firma heisst komischerweise: “Irma la Douce“! Aber sie haben erst am 20.November einen Termin für uns. Danach hievt sich Paul unser defektes Dinghy auf den Buckel und schleppt es quer durch das ganze Marinagelände zum Dinghy-Doktor. Das Teil am Dinghy, die hintere „Wand“, wo man den Aussenbordmotor anschraubt, hat sich gelöst und müsste neu geklebt werden. Wir finden, das wäre eigentlich keine so grosse Sache. Aber der Dinghy-Doktor ist da ganz anderer Meinung: der Patient ist viel zu alt und schwer krank! Er meint dieses Dinghy sei uralt und könne nicht mehr geflickt werden. Es ist ganze 6 (sechs) Jahre alt! Wir fragen, ob das jemand anders machen könne? Nein, er sei der einzige hier in der Stadt! Also wuchtet Paul das schwere Teil wieder auf die Schulter und trägt es schweisstriefend wieder zurück zur MABUHAY. Ich gehe inzwischen zum Schlosser um zu fragen, ob er uns einen Bügelanker schweissen könne und ob er das Material dazu habe. Ja, das Material könne man besorgen, meint er. Ich sage ihm, wir hätten so einen Anker am Schiff und er könne kommen und die Masse nehmen. Er meint, wir sollten den Anker doch zu ihm bringen. Aber diese Schlepperei will ich meinem Skipper ersparen und bitte den Schlosser doch, zu uns an Bord zu kommen. Gut, er ist einverstanden und will sofort vorbeikommen, wenn er die Arbeit an der er im Moment dran ist, beendet hat. Aber wann wird das sein? Mañana ??? Schliesslich haben wir immer noch den Bügelanker von Wolfgang's „Amiga“, und der ist ja nur ausgeliehen.
Von hier gehe ich ins Reisebüro eines Franzosen. Ich will einen Flug für unseren Gast buchen, der am 28. November ankommen wird. Das dauert ungefähr eine Stunde weil das Buchungsportal bei Air France nicht funktioniert und die Reisefrau muss extra anrufen und sich mündlich erkundigen. Aber schliesslich klappt es doch noch und ich kann unserem Gast einen Flugvorschlag mailen.
Gegen 11h komme ich wieder zurück zur MABUHAY und Paul ist ganz eifrig am Waschen des Schiffes. Das Cockpit glänzt schon in herrlicher Frische als Paul plötzlich einen heftigen Fluchanfall kriegt. Es kommt kein Wasser mehr aus der Leitung! Und das in seinem so vielgeliebten Land Venezuela! Oh Mann!!!
Zufällig treffen wir auf Roger vom deutschen Schiff „Opa und Oma“. Die beiden hatten ziemliches Pech. Andy, die Oma, ist in einer Wohnung gestürzt und hat sich eine Kniescheibe zerschmettert und eine Hand mehrfach gebrochen und sitzt nun im Rollstuhl. Jetzt liegt ihr Schiff in der Werft und sie wohnen in einem Appartement.
Paul hat keine Ruhe wegen des kaputten Dinghys. Wenn es nicht repariert werden kann, brauchen wir ein anderes Dinghy. Per Taxi fahren wir in die Stadt in zwei verschiedene Schiffszubehörläden. Aber wir finden kein Dinghy. Scheinbar gibt es in Venezuela keine Dinghys zu kaufen. Überall wo wir fragen heisst es: Die Caribe-Dinghys (Made in Venezuela) haben eine Wartezeit von 6 Monaten und die AB-Dinghys werden jetzt in Columbien hergestellt (vorher in Venezuela) und seien auch nicht verfügbar. Danach verbringen wir den Nachmittag mit auspacken und Sachen verstauen und auf den Schlosser warten...
Obwohl Paul total k.o. ist von der Hitze hier, kann er es nicht lassen und schrubbt fleissig weiter am Deck herum, sobald gegen 16h wieder Wasser kommt. Heute haben wir bereits die ersten Schiffskoller und wir möchten schon wieder zurück in die Schweiz. Paul weil es ihm zu heiss ist und ich weil wir so ein Chaos im Schiff haben! Bis wir alles verstaut haben, wird es wohl noch ein Weilchen dauern.
Der Schlosser kommt übrigens nicht erst „mañana“, er war bereits heute Abend hier und hat den Anker ausgemessen.

Donnerstag 12.November 2009: Mein Skipper fuhrwerkt schon um 6h im Schiff herum und versorgt Schräubchen, Mütterchen, Schlauchschellen, Kerzen, usw. usw. in den Tiefen seiner Ersatzteillager.
Und dann, noch vor dem Frühstück starten wir eine grosse Portemonnaiesuchaktion. Wir haben verschiedene Portemonnaies, eines mit Dollars, eines mit Euros, zwei mit Schweizer Franken, zwei mit Bolivares. Und von diesen vielen Portemonnaies sind einige spurlos verschwunden. Selbstverständlich ist klar, dass ICH die Portemonnaies verhühnert habe!!! Aber am Schluss finden sich alle gesuchten Portemonnaies genau da, wo sie der Schiffer versorgt hat...ufff!.
Also, nun haben wir endlich eine Firma gefunden, die den Service (muss von Schweizern alle 3 Jahre gemacht werden) an unserer ARIMAR-Rettungsinsel macht. So wird hoffentlich auch endlich das Schweizerische Schifffahrtsamt in Basel mit uns zufrieden sein und wir können dann auch wieder „legal“ herumsegeln! Mit Luis, dem Taxifahrer, fahren wir ziemlich weit bis zu der Firma. Dort liegen schon ganz viele Rettungsinseln herum, aber die meisten sind sehr gross, etwa von Fähren und Tankern. Zwei Herren öffnen vor unseren Augen die Rettungsinsel und wir sehen zum ersten Mal wie so ein Ding von innen und aufgeblasen aussieht. Einer der Herren erklärt uns alles ganz genau, was sehr interessant ist. Die 3 Leuchtraketen, der Reparaturleim, die Pillen gegen Seekrankheit (60 Stück) und die 4 Batterien für die Taschenlampe sind hinüber und müssen ersetzt werden. Die blauen Notpaddel sehen aus wie Kinderspielzeug. Alles wird ganz genau kontrolliert und dann werden wir verabschiedet. Am nächsten Mittwoch dürfen wir die vollständige Insel wieder abholen. Taxifahrer Luis wartet auf uns. Beim Verlassen des Geschäftes klemme ich mir an der Türe einen Finger ein, der sofort ganz schön blau wird. Auf dem Rückweg machen wir noch einen kleineren Einkauf im Supermarkt EXITO (da werden wir nie mehr einkaufen, der Laden gefällt uns nicht). Mit unseren Einkäufen setzt uns Luis bei der Marina Bahia Redonda wieder ab. Für die zwei Stunden Taxi fahren und warten verlangt er umgerechnet 20 SFr.
Paul wird schon wieder unruhig und nach dem Mittagessen müssen wir wieder per Taxi in die Stadt.
Man hat uns noch ein anderes Geschäft, das XANADU, empfohlen, das eventuell ein Dinghy zu verkaufen hätte. Aber als wir bei dem Laden ankommen ist dieser zu. Zufällig kommt gerade die Sektretärin an. Nur mit allergrösster Mühe kann sie (eine Engländerin) die Ladentüre aufschliessen und uns einlassen. Aber das nützt uns nur wenig, ist doch niemand da, der etwas von Dinghys weiss. Sie verspricht uns, dass morgen Mittag einer ihrer Mitarbeiter zu uns auf das Schiff kommen wird.
Weil es so heiss ist, trinken wir beide je zwei herrliche, frischgemixte Fruchtdrinks bei Strassenhändlern. Per Taxi geht es dann wieder zurück zur MABUHAY, wo Paul nach einer kühlenden Dusche sofort wieder mit Schrubben loslegt.






Freitag, 13.November 2009: Achtung; Freitag der 13.! Ab 03h heute Nacht hat Paul versucht im Cockpit zu schlafen. Unten im Schlafzimmer war es ihm zu heiss. Aber oben war es auch zu heiss.
Um 07h sitzen wir im Cockpit beim Frühstück. Es ist richtig schön. Im Hafen ist es noch ganz ruhig und die Vögel zwitschern und trällern wie bei uns im Frühling.
Heute wollen wir das mit dem Zoll hinter uns bringen. Das heisst, wir wollen die arme MABUHAY aus der „Vorsorglichen Beschlagnahmung“ herauslösen. Ich frage den Skipper: “Meinst Du, die lassen Dich im Zollamt mit kurzen Hosen und ärmellosem T-Shirt hinein?“ „Ja, klar!“ Gut, dann fahren wir nun mit dem Taxifahrer Hannibal um 8h30 zum Zollamt. Das ist ganz schön weit. Hannibal kommt, auf meine Bitte hin, mit hinein. Beim Empfang wird uns mitgeteilt, dass Paul soooo (mit den Shorts) nicht zu einem Beamten darf...Nach kurzem Warten dürfen Hannibal und ich in Begleitung eines Beamten in den ersten Stock hinauf. Dort nimmt uns ein anderer Beamter in Empfang und nach kurzer Begutachtung unserer Papiere schickt er uns wieder weg. Wir brauchen eine Bescheinigung, dass und wann wir in Puerto la Cruz angekommen sind....
Mit Hannibal geht es wieder zurück zur Marina, wo wir uns sofort ins Reisebüro begeben. Hier will man uns diese Bescheinigung bis am Montag einholen. Oh Mann, ist das alles kompliziert. Danach gehen wir noch schnell beim Schlosser vorbei und erkundigen uns für den Preis für einen geschweissten Bügelanker. Wir fallen fast um als er uns die Zahl 8000.- Bolivares nennt. Das sind etwa 1600 SFr. Für dieses Geld kaufen wir einen vergoldeten Anker! Wir bitten um Bedenkzeit.
Nach dem Mittagessen stürzt sich Paul ins schmutzige Hafenwasser und befreit das Bugstrahlruder von den Muscheln, die es total blockieren. Schliesslich müssen wir am Montagmorgen um 08h manövrierfähig sein, um rüber zur Werft zu fahren. Und weil er nun schon mal dabei ist, schabt er auch noch am ganzen Rumpf herum. Genau zu dieser Zeit kommt der Mann von XANADU, wegen dem Dinghy, das wir kaufen möchten. Aber er hat keines, das man anschauen könnte. Er müsste eines bestellen und dann dauert es noch 14 Tage, bis es geliefert würde. Das ist uns zu unsicher, bekommen wir doch am 28.November Besuch und brauchen es dann unbedingt. Jetzt gehen wir nochmal zum Dinghy-Doktor. Der hat dort ein Neues stehen, das uns passen würde. Und siehe da, eine Stunde später sind wir stolze Besitzer eines schönen neuen Dinghys!!!

Samstag, 14.November 2009: Heute gibt es eine neue Überraschung: die Waschmaschine will nicht mehr! So ein Mist aber auch! Mein Privat-Mechaniker versucht alles. Zuerst meint er, es liege am Honda-Generator. Dieser wird auseinander genommen, soweit es eben geht, und wieder zusammengesetzt. Dann kommen alle Stecker dran. Auch diese werden aufgeschraubt, auf Korrosion geprüft und wieder zusammengeschraubt. Alles hilft nichts und vor der Elektronik muss Paul passen, da kann er nichts ausrichten und wir werden vermutlich einen Waschmaschinen-Fachmann herbeirufen müssen. Die Wäsche die in der Maschine im Schmutzwasser liegt, nehme ich heraus und wasche sie von Hand am Steg fertig. Bei Paul und mir fliesst der Schweiss nur so in Strömen. Seit Montag, seit wir hier sind, hat es noch keinen einzigen Tropfen geregnet.
Am Nachmittag machen wir einen Krankenbesuch bei Oma und Opa. Als wir mit dem Lift in ihr Appartement beim Swimmingpool fahren wollen kommen die beiden mit dem Rollstuhl im Lift herunter und so setzen wir uns zusammen ins Restaurant um ein wenig zu quatschen. Oma hat in ihrem kaputten Knie und der mehrmals gebrochenen Hand diverse Drähte eingebaut bekommen.

Sonntag, 15.November 2009: Auch heute ist wieder ein höllisch heisser Tag. Und weil es so heiss ist, fletzen wir uns für zwei Stunden an den Swimmingpool der Marina. Ahh, das ist gar nicht so schlecht! Nach dem Mittagessen wird gelesen und danach machen wir einen kleinen Spaziergang, raus aus der Marina. Auf dem Rückweg, kurz vor der Marina, setzen wir uns in ein offenes Lokal, wo eine Live-Band spielt. Aber im Moment haben sie Pause und essen gerade zu Mittag (es ist jetzt 16h). Wir trinken ein Bierchen und warten sehr lange (ca.45 min.), bis sie endlich wieder zu spielen anfangen. Als es endlich losgeht, müssen wir fluchtartig den Ort verlassen, weil wir befürchten, dass es uns die Trommelfelle zerreisst! Schade, eigentlich wäre die Musik ganz schön, aber viiiiel zu laut. Auf dem Schiff, in der Marina können wir sie auch hören und von hier aus geniessen wir sie.

Montag, 16.November 2009: Heute ist um 06h Tagwache. Nach dem frühen Frühstück lösen wir den Wasserschlauch, das Elektrokabel, alle Leinen und schleichen mit dem Gashebel am Anschlag im absoluten Zeitlupen-Schneckentempo rüber in die Werft. Punkt 08h sind wir da und werden schon von den Arbeitern erwartet. Bevor wir aber aus dem Wasser gehoben werden können, müssen wir die Hälfte des Kostenvoranschlages bezahlen. Den Rest muss man bezahlen bevor sie das Schiff wieder ins Wasser heben.
Nachdem einer der Arbeiter ins grauslig schmutzige Wasser gesprungen ist, um die Gurte unter dem Schiff zu befestigen, wird die MABUHAY aus dem Wasser gehoben. Oh je, sie sieht unten herum ziemlich lausig aus, voller Muscheln und anderen Gewächsen. Der Propeller ist total besetzt mit Muscheln, kein Wunder, dass wir nur noch schleichfahrtmässig fahren konnten. Die Arbeiter beginnen sofort, den ganzen Unterwassergarten mit grossen Spachteln abzukratzen und danach bekommt die MABUHAY eine gründliche Bauchmassage mit dem Hochdruckgerät. Nun wird sie mit dem Kranwagen zum endgültigen Standort gebracht und auf sechs Stützen aufgebockt. Aber jetzt haben wir ein kleines Problem. Der Kranwagen kann nicht mehr wegfahren, weil unser Geräteträger mit dem Windgenerator und dem Radar zu hoch sind. Paul muss den zweigeteilten Geräteträger lösen und umklappen. Gut dass er ihn in Tunesien so hat bauen lassen. Inzwischen ist es 11h geworden und die Arbeiter beschäftigen sich an anderen Schiffen. Es ist unwahrscheinlich heiss hier in dieser Werft. Bei Paul läuft der Schweiss nur so herunter. Um 14h kommt Georges, ein Deutscher, der hier den Galvanisationsbetrieb "Irma la Douce" hat. Er holt 50m von unserer Ankerkette ab um sie zu galvanisieren. Er nimmt auch gleich noch unseren (d.h. den von AMIGA-Wolfgang) Bügelanker mit. Er kennt einen, der uns vielleicht doch noch so ein Ding schweissen kann und der auch das Material dazu hat. So gegen 14h30 kommen die Werftarbeiter wieder zu uns und klopfen ein wenig an restlichen Muscheln am Rumpf herum. Einer döst gemütlich auf seinem
Schemelchen vor sich hin. Paul kriegt schon die Krise! So früh habe ich diese nicht schon erwartet! Er holt den Werftchef Angel herbei und ich muss ihm sagen, dass Paul alle alten Anstriche abgeschliffen haben will, bis auf das Gelcoat. Das löst eine ziemliche Diskussion aus. Ein neuer Kostenvoranschlag muss erstellt werden. Die Arbeiter ziehen von dannen und am Schiff arbeitet nur noch der Skipper persönlich. Wir wollen für das neue Dinghy eine Abdeckung machen lassen, um es vor der starken Sonne und dem Salzwasser zu schützen. Wir haben inzwischen drei verschiedene Preise. 3000 Bolivar und sehr unfreundlich, ohne Arbeitsinteresse. 2200 Bolivar, ein bisschen freundlicher und 1640 Bolivar, aber nur telefonisch gehört. Wir warten ab und trinken Wasser.







Dienstag, 17.November 2009: Kein Arbeiter zu sehen, weit und breit nicht! Aha, wir müssen zuerst ins Werft-Büro um die Kostenvoranschläge für die zusätzlichen Arbeiten gut zu heissen. Wir finden die Preise etwas zu hoch und das Ganze wird nach unten korrigiert. Jetzt müssen wir nur noch unterschreiben, die Hälfte anzahlen und dann kommen morgen (mañana!) vielleicht schon die Arbeiter. Nur Paul macht sich an die Arbeit. Er ist auf dem Schiff und baut die Welle aus, damit er das Lager wechseln kann, oder so. Der Schweiss tropft! Ich sitze dafür im Restaurant um zu schreiben, weil wir in der Werft keine Internetverbindung haben. Toll, oder?
Aber heute habe ich noch einiges zu erledigen hier. Immerhin muss ich noch die MABUHAY „befreien“. Sie ist immer noch in „VORSORGLICHER BESCHLAGNAHMUNG“. Ich hoffe, dass das bis heute Abend erledigt werden kann. Es ist immer alles so kompliziert und man muss immer -zig mal nachfragen gehen, oder dann sind die Büros zu. Aber schön ist es halt trotzdem hier und ich kann fleissig mein Spanisch anwenden und für Paul übersetzen und manchmal (oder meistens) muss ich halt die "Böse" sein, wenn er was zu reklamieren hat.
Das Mittagessen genehmigen wir uns im Restaurant, weil ich hier stundenlang am Computer sitzen darf. Es gibt eine reichhaltige Hühnersuppe und Knoblauchbrot, danach Reis, gebratene Bananen und gegartes Huhn mit Oliven und guter Sauce, (alles für 7 US$) Eigentlich ist es sehr gut, aber Paul hat plötzlich höllische Magenschmerzen und muss mehr als die Hälfte stehen lassen.
Ich sitze noch ca. weitere 2 Stunden am Computer und erledige endlich längst fällige Mails. Danach bin ich im Reisebüro und kümmere mich um Flugvorschläge für die nächsten Gäste.
Der Mann, der die billigste Dinghy-Abdeckung für uns machen wollte, ist zwar gekommen und hat das Dinghy gemessen, nun hat er aber plötzlich noch 5 andere grosse Arbeiten und keine Zeit für uns!
Also gut, dann halt im Moment keine Abdeckung für unser Dinghy!


Mittwoch, 18.November 2009: Heute können wir die ARIMAR-Rettungsinsel abholen. Der Taxifahrer Luis ruft an und meldet, dass er eine Autopanne habe. Er werde die Rettungsinsel später abholen und sie uns bringen. Ja, das ist uns auch sehr recht. Paul und ich nehmen ein Taxi und fahren in die Stadt, um ein neues Wellenlager zu suchen. Paul hat zwar noch eines in seinen Ersatzteilbeständen, aber dieses sei zu kurz, meint er. Der Taxifahrer lädt uns nach einer ziemlichen Stadtrundfahrt mitten in der Stadt aus, er wisse nicht, wo das Geschäft sei, das wir suchen. Und da wir nun schon mal hier sind, kaufen wir gleich noch für Paul zwei Paar Croq's Gummilatschen, Blaue und Schwarze, aber nicht Originale. Er, der niiiiemals solche hässlichen Dinger anziehen wollte, liebt diese nun heiss. Mit einem anderen Taxi fahren wir zu dem gesuchten Geschäft. Und von da laufen wir von Geschäft zu Geschäft und keiner hat das begehrte Teil! Wir laufen und laufen und laufen von Ersatzteilgeschäft zu Ersatzteilgeschäft und dabei ist es höllisch heiss und mir tun die Füsse enorm weh. Und weil es so heiss ist, hat sogar Chefskipper Paul ausnahmsweise einmal nichts dagegen, bei MacDonald's etwas zu essen, vor allem aber zu trinken. Danach nehmen wir wieder ein Taxi und fahren zum 6.Laden. Und wie nicht anders zu erwarten war, haben die um diese Zeit (12h40) geschlossen. Wir warten 80 Minuten neben dem Geschäft, bis um 14h wieder geöffnet wird. Paul richtet sich bequem ein und macht ein Schläfchen während ich aufpasse, dass ihn niemand belästigt. Klar ist ja wohl auch, dass die hier unser Teil auch nicht haben. Zu Fuss geht es dann wieder zurück zur Marina. Zwei Arbeiter haben angefangen, mit Chemie und Spachteln an der MABUHAY die blauen Farbreste abzulösen.
Übrigens ist sie, unsere MABUHAY, seit heute wieder frei und steht nicht mehr unter Arrest. Wir dürfen den grossen Kleber entfernen und nun dürfen wir wieder ungehindert herumsegeln. Das Reisebüro Keigla hat das, natürlich gegen Bezahlung, erledigt. Von diesem Reisebüro aus faxen wir auch die Papiere der gewarteten Rettungsinsel ans Schweizerische Schifffahrtsamt in Basel. Damit wäre auch das geregelt und wir sind wieder höchst „legal“ unterwegs...


Donnerstag, 19.November 2009: In der Nacht zieht Paul ständig mit seinem Kopfkissen um. Einmal liegt er in seinem Bett im Schlafzimmer. Da ist es ihm aber zu heiss! Also hinauf ins Cockpit. Hier fressen ihn die Mücken! Im Schlafzimmer lassen wir die ganze Nacht Räucherstäbchen gegen die Mücken brennen, das hilft, also kommt er wieder runter um bald danach wieder zu versuchen im Cockpit zu schlafen. Dieses Spielchen praktiziert er diverse Male. Im Wasser hatten wir keinerlei Probleme mit den Mücken.
Ich muss zum Zahnarzt! Ich habe bei einem oberen Backenzahn ein grosses Stück abgebrochen. Opa empfiehlt mir den Zahnarzt Dr. Ricardo Ponce de León Kong.
Per Taxi fahre ich zu seiner Praxis beim Baseball-Stadion. Um 9h bin ich bestellt, bin aber schon um etwa 8h40 da. Eine der Zahnarztgehilfinnen wartet schon draussen vor der Tür. Bald kommt die zweite Zahnarzthelferin mit den Schlüsseln. Zuerst müssen drei Schlösser und zwei riesige Vorhängeschlösser aufgeschlossen werden, dann können wir eintreten. Der Zahnarzt und seine Frau kommen etwa um 9h20. So gegen 9h30 bin ich an der Reihe. Dr. Ricardo macht es sehr gründlich und schaut sich jeden Zahn ganz genau an. Dann fängt er an zu bohren und will gar nicht mehr aufhören damit, zum Glück spüre ich auch ohne Spritze fast nichts. Nur hie und da rutsche ich im Stuhl ganz nach oben. Uff, endlich hat er fertig gebohrt und das Megaloch provisorisch gefüllt. Jetzt gibt es im Büro eine Besprechung, auf Spanisch, dabei wird mir noch ein gutes Käffchen serviert. Dr. Ricardo (er nennt mich Maria Teresa) ist ein Chilene und erklärt mir sehr nett, dass an meinen Zähnen sehr viel zu tun sei. Aha!!! Er erzählt mir Diverses und wir kommen überein, dass ich nächste Woche ab Dienstag viermal (4!) jeden Morgen um 9h zu ihm muss. Au weia!
Per Taxi geht es zurück zur Marina. Hier gehe ich gleich nochmals im Reisebüro vorbei um Flüge zu stornieren und Neue zu buchen. Paul hat inzwischen das „falsche“ (es ist ein wenig zu kurz) Wellenlager, das er noch in seinem Ersatzteillager hatte, eingebaut. Die Arbeiter haben angefangen, den Bauch der MABUHAY abzuschleifen. Über die Mittagszeit liegen sie wie die toten Fliegen im Schatten der aufgebockten Schiffe herum und machen ein Nickerchen. Zu Recht, es ist enorm heiss in diesem Werfthof!

Freitag, 20.November 2009: Paul verbringt wieder die halbe Nacht draussen im Cockpit und versucht zu schlafen. Auch mich stechen die Mücken, unten im Schlafzimmer, sobald das Räucherstäbchen abgebrannt ist. Zu dumm nur, dass die Mücken keine anderen Opfer als uns haben. Wir sind nämlich im Moment die Einzigen, die im aufgebockten Schiff im Werfthof wohnen.
Um 8h30 rufe ich im Elektrolux-Kundencenter an, um einen „tecnico“ für unsere kranke Waschmaschine zu bestellen. Ja, es komme noch heute Morgen einer vorbei. Wir warten den ganzen Morgen auf dem Schiff und wagen uns keinen Schritt weg, aber niemand kommt! Unsere zwei (manchmal nur einer) Arbeiter krätzeln ein wenig am Schiffsrumpf herum. Wir haben das Gefühl, es gehe sehr langsam voran! Der Nachmittag geht vorüber, aber ein „tecnico“ für die Waschmaschine kommt nicht. Dafür kommt aber nach 16h Miguel mit demTravel-Lift und hebt die MABUHAY etwa 1m an, damit Paul das Ruder herunternehmen und das Ruderlager einleimen kann. Danach wird das Schiff sanft wieder auf die sechs Stützen abgesetzt. Und das während ich oben in luftiger Höhe im Cockpit sitze und an diesem Bericht schreibe.
Um 16h45 ruft doch tatsächlich der Elektrolux-Tecnico an und sagt, er komme gleich. Aber er kommt nicht.

Samstag, 21.November 2009: Heute ereilt mich der zweite Schiffskoller! Es ist schon um 07h30 enorm heißss Um 9h schleppen wir mit tropfendem Schweisse unser neues Dinghy ans Wasser. Wir lassen es langsam ins Wasser und freuen uns auf die erste Fahrt damit. Wir wollen nämlich einkaufen gehen. Unser Kühlschrank und das Vorratslager sind leer.
Kaum ist das Dinghy im Wasser, läuft es auch schon voll. Der Wasserablasszapfen ist undicht. Paul will das Ding auseinander nehmen und es flicken. Ich bin dagegen! Dies ist ein neues Boot (und billig war es auch nicht) und wenn es nicht dicht ist, soll sich der Verkäufer Julio am Montag darum kümmern, voilà, so sehe ich das! Also schleppen wir das Dinghy wieder zurück zur MABUHAY. Natürlich auch die Paddel und den Motor. Aus unserer Einkaufsfahrt wird heute also nichts. Wir sind beide so frustriert, dass wir von 10h bis um 16h nur noch faul am Pool herumliegen und lesen. Kaum sind wir im Wasser, fällt (oder lässt sich fallen?) ein grosser Brocken (etwa 1m lang) von einem Leguan von einer Palme ins Wasser. Ein anderer frisst genüsslich die schönen roten Hibiskusblüten von der Hecke.
Von meinem Essplatz im Cockpit sehe ich direkt auf einen grossen, etwa 15-stöckigen Wohnblock. Die letzten fünf Tage, seit wir hier in der Werft sind, gehen jeden Abend, zwischen 19h30 und 20h30 in dem ganzen Haus alle Lichter aus. Ich warte schon richtig darauf...! Manchmal dauert der Stromausfall nur etwa 10 Minuten, manchmal aber auch etwas länger, eine Stunde oder so. Manchmal bin ich aber auch schon im Bett, bis das Licht wieder angeht. Etwa im 7.Stock hat es auf einem Balkon einen kleinen Weihnachtsbaum, der unregelmässig, rot blinkt. Ob das wohl der Verursacher der Strompannen ist?

