Mit Edith und Heinz unterwegs in Venezuela, (28.02.2010 – 10.03.2010) Teil 1
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 Sonntag, 28.Februar 2010: Puerto la Cruz

Heute Abend um 20h40 kommen Edith und Heinz von Zürich über Paris und Caracas hier in Barcelona an. Wir wollen sie am Flugplatz abholen.

Um 6h45, wir schlafen noch, läutet unser Handy. Bis ich checke, was das für ein Geräusch ist, ist es auch schon wieder vorbei. Kurz darauf erneutes Handyklingeln. Das Handy liegt aber im Salon und wir schlafen in der Bugkabine. Bis ich über Paul hinweg geklettert bin (er schläft immer noch), wird wieder aufgelegt. Die Nummer sieht so komisch aus, nichts mit +41..., dass ich nicht weiter darauf reagiere. Das Handy nehme ich jetzt mit ins Bett und kuschle mich wieder neben Paul. Kaum im Bett (gegen 7h), kommt eine SMS. Es ist Sohn Marcus und er schreibt: „Edith und Heinz sind immer noch in Zürich. Paris ist zu. Ihr braucht heute nicht zum Flugplatz!“ Jetzt sind wir beide hellwach. Was heisst: Paris ist zu? Hat es einen halben Meter Schnee gegeben? Oder sind die Start- und Landepisten vereist? Oder hat es ein Erdbeben gegeben? Oder gar ein Attentat? Ist etwa eine Bombe explodiert? Mann, was einem da so alles durch den Kopf geht. Ich antworte, dass wir auf weiteren Bescheid warten. Nach dem Frühstück versuche ich im Internet etwas herauszufinden. Aber wegen einer Stromsparidee von Presidente Hugo Chavez hat es keinen Strom und somit auch keine Internetverbindung. Wir warten und warten und warten. Irgendwann frage ich nochmals per SMS bei Marcus nach, was denn in Paris los sei. Die Antwort kommt prompt: Sturm über Westeuropa. Aha! Nun wissen wir wenigstens ungefähr Bescheid. Gerd, der Deutsche, kommt und fragt, ob wir mit ihm in einer Strandbude bei den Einheimischen Mittag essen gehen würden. Ja klar, das machen wir! Wir verbringen ein paar lustige Stunden mit Gerd und das verkürzt uns die Wartezeit, vor allem, weil wir immer noch keine Ahnung haben, was nun weiter mit unseren Gästen passiert. Gegen Abend funktioniert auch endlich das Internet wieder und wir können uns ein wenig informieren. Aber von den zwei Reisenden wissen wir immer noch nichts. Wir gehen ins Bett ohne eine Ahnung zu haben ob überhaupt und wann und wo unsere Gäste ankommen werden. Wir schlafen beide ziemlich unruhig in dieser Nacht!

Montag, 1.März 2010: Puerto la Cruz

Um 8h heute morgen haben wir immer noch keine Nachricht von den beiden Reisenden. Ich versuche verzweifelt auf Edith's Handy anzurufen und bin ganz platt, dass sie auch wirklich antwortet. Sie sind in Caracas und warten auf ihren Weiterflug. Um 11h kommen die zwei endlich, endlich aus Caracas kommend in Barcelona (Venezuela) an, wo wir sie am Flugplatz erwarten. Edith hat aus Zürich versucht uns anzurufen und uns 4 (!) SMS geschickt um uns zu informieren, aber kein einziges ist bei uns angekommen. Aber das ist ja jetzt auch nicht mehr wichtig. Die Hauptsache ist, dass die beiden gesund und trotz der fast unendlichen Reise, gut gelaunt, wenn auch müde, bei uns eingetroffen sind. Sie hatten ihre Flüge wegen dem Unwetter (Sturm) in Paris umbuchen müssen und sind anstatt mit Air France, mit der Swiss von Zürich nach Miami und von dort mit der American Airline nach Caracas geflogen. Dort sind sie am Sonntagabend um fast Mitternacht eingetroffen (und wir hatten sie um 20h40 hier in Barcelona erwartet). Natürlich gab es um diese Zeit keinen Inlandflug mehr nach Barcelona. Also haben sie die kurze Nacht zum Teil auf dem harten Fussboden, zum Teil auf den sehr unbequemen Stühlen des Flughafengebäudes in Caracas verbracht. Um kurz nach 10h hat es dann doch noch endlich zwei freie Plätze für sie auf einem Flug nach Barcelona.

Hier noch die Version von Edith und Heinz über ihre dramatische Reise zu uns, die wir nachträglich erhalten haben:

also, am 28. Febr. standen wir um 07.30 (Tagwache in Lengnau 03.00) auf der Treppe vor dem Flugzeug: ihr müsst noch etwas warten!!! wir warten und warten und warten. etwa um 10.00h Information: CDG Paris ist infolge eines Sturmes geschlossen (heute im BT "gut einen Monat nach dem verheerenden Sturmtief Xyntia mit 53 Toten in Frankreich sollen an der Atlantikküste in Risikogebieten ca. 1000 Häuser abgerissen werden), ihr müsst neu einchecken. meldet euch am Schalter der Air France. dort stehen wir als etwa 12. in der Kolonne. nach ca. 2 Std. sind wir an der Reihe!!! wollt ihr über Toronto oder über Miami? - was ist schneller? Miami, also fliegen wir über Miami (mit Swiss). Eine "Lotsin" geleitet uns im Eiltempo zu unserem Flug nach Miami. Da alle Flüge westwärts über Neufundland fliegen, schossen wir an Toronto vorbei. in Miami wurden uns, obwohl wir nur Transit "waren" von allen 10 (zehn) Fingern die Abdrücke genommen und zusätzlich noch ein Augenscan!!! Während wir ca. 2 Std. auf den Weiterflug warteten, versank dort gerade eine glühende Sonne. bis wir in Caracas ankamen war fast Mitternacht. an einem Schalter fragten wir, ob noch ein Flug nach Barcelona ginge - ja, ja, ihr müsst dort den langen Gang hinuntergehen! wir liefen eher als wir gingen. Natürlich war kein Flug mehr. Edith

 händilierte mit euch. wir sahen auf der Flugtafel, dass um 06.00 eine Maschine nach Barcelona fliegt. Die nehmen wir! wir schliefen in der Abflughalle Edith auf einem "bequemen" Bank, ich am Boden. um fünf Uhr bewegten wir uns Richtung WC und sonst. Ein Mann sprach mich, in der sehr leeren Halle an und sagte: ihr müsst einchecken gehen. Ok wir gehen nach draussen, hier herrscht schon ein Riesenrummel, und machen das ganze, bekannte Prozedere. A nein, der Flieger um 6.00h ist voll, meldet euch um 11.00h wieder am Schalter!!!! Nun folgt ein Anruf von Marie- Therese: wo seid ihr?!?!? was? immer noch in Caracas! von Zeit zu Zeit gehe ich an den Schalter und frage nach freien Plätzen. der Mann hinter dem Schalter kennt mich schon. etwa um neun Uhr sagt er: ihr könnt um 10.00h fliegen. Hurra wir haben fast nicht mehr daran geglaubt. Um 11.00h sahen wir euch dann in der Halle von Barcelona hinter Glas stehend winken!!! ERLEICHTERT UND CHLEI MÜED WINKTEN WIR ZURÜCK - E N D L I C H !!!!“

Wir essen das Mittagessen draussen vor der Marina in einem kleinen offenen Restaurant, damit Edith und Heinz sich gleich mal an das Ambiente hier gewöhnen können. Abends gegen 18h kommt Gerd und trinkt bei uns ein Bierchen. Nach 19h kommt Matthias, unser deutscher Reiseleiter, um uns zu sagen, dass wir die 4-tägige Reise mit ihm, um einen Tag, d.h. auf Mittwoch verschieben werden. Die Klimaanlage in seinem Auto funktioniert nicht richtig und er will das morgen reparieren lassen. Es wird 20h bis wir endlich das Abendessen einnehmen können. Um 20h30 fallen Edith und Heinz vollkommen k.o. in ihre Betten!

Dienstag, 2.März 2010: Puerto la Cruz

Edith und Heinz sind nach ausgiebigem Schlaf wieder wie neu! Heinz und Paul tummeln sich nach dem Morgenessen eine Stunde im Pool. Um 11h machen wir das Dinghy startklar und machen einen Ausflug zum Supermarkt Unicasa. Wir essen in der Brutzelbude alle vier gebratenes Huhn mit Reis und Salat. Mmm, sehr gut und günstig! Ich hole meine neue Brille ab und komme mir damit ein wenig unbeholfen und fremd vor. Aber das gibt sich sehr schnell und schon bald fühle ich mich wieder wie die „Alte“. Nun gibt es in der sauteuren Gelateria 4D einen kleinen, aber guten Kaffee. Paul verkneift sich die teure italienische Glacé! Nach einem kleinen Einkauf geht es per Dinghy wieder zurück zur MABUHAY. Wir fahren vorbei an gewaltigen, zum Teil sehr schönen, zum Teil aber auch geschmacklosen, wuchtigen und tempelartigen Villen. In der MABUHAY haben wir 33° und deshalb flüchten wir alle, nach einem Früchte-Zvieri mit Passionsfrüchten und Mandarinen, sofort an den Pool, um uns abzukühlen. Hier zeigen uns die beiden Männer voller stolz, wie sie unter Wasser den „Handstand“ machen können!!!

Mittwoch, 3.März 2010: Puerto la Cruz – Caripe

Um 7h holt uns Matthias mit seinem Toyota Landcruiser ab. Über Cumaná und dem ganzen Golf von Cariaco entlang, mit tollem Blick auf den Mochima-Nationalpark, fahren wir zur Stadt Caripe. Unterwegs zeigt uns Matthias, welches Kaffeebäume sind und wir sehen in den Dörfern, wie die Kaffeebohnen einfach auf der Strasse zum Trocknen ausgelegt werden. Wir staunen nicht schlecht, wenn die Autos darüber fahren! Im Dorf El Guácharo essen wir zu Mittag. Paul nimmt eine Hühnersuppe, Heinz „Pabéllon Criollo“ (Reis, schwarze Bohnen, zerrupftes Rindfleisch), Matthias, Edith und ich Huhn. Danach gibt es vor einem Lädchen „Fresa con Crema“ (frische Erdbeeren mit einer Art Rahm, der aber aus Puderzucker hergestellt ist). Am Nachmittag besuchen wir die Höhlen von El Guácharo, auf ca. 900 m Höhe. Hier drin hat es 12'000 – 18'000 (wer die wohl gezählt hat?) Fettschwalmen, eine ganz besondere Art von Vögeln. Nur der Führer hat eine Lampe, sonst ist es in der Höhle stockdunkel und die Fettschwalmen machen ganz unheimliche Geräusche. Puhh, gruselig! Wir laufen „nur“ 1200 m in den Berg hinein, aber die ganze Höhle ist 10 km lang. Die Vögel sehen wir nur schemenhaft auf den Felsvorsprüngen hocken, wenn sie der Führer mit der Lampe anleuchtet. Das Ganze ist sehr eindrücklich!

 

Fettschwalm, auch Guacharo, Vogelart, die in tiefen Höhlen im nördlichen Südamerika und auf Trinidad Kolonien bildet. Der Fettschwalm wird 45 Zentimeter groß, seine Flügelspannweite beträgt etwa 1,1 Meter. Er ist rötlich braun gefärbt mit schwarzen Streifen und weißen Punkten. Der Fettschwalm ist der einzige Nachtvogel, der sich von Früchten ernährt, die er im Rüttelflug mit seinem kräftigen, gekrümmten Schnabel von Palmen, Lorbeersträuchern und Efeugewächsen pflückt. Wenn Fettschwalme in völlig dunklen Höhlen fliegen, stoßen sie eine Reihe von Klicklauten aus, deren Frequenz bei sieben Kilohertz liegt. Die Laute werden von den Höhlenwänden reflektiert, so dass sich Fettschwalme mit Hilfe dieser echolotartigen Peilung orientieren können.

Das Nest besteht aus ausgewürgten Früchten und Kot. Die zwei bis vier Eier werden von den Elternvögeln 33 Tage bebrütet. Die Jungvögel bleiben bis 120 Tage im Nest, wobei sie sehr fett werden und das eineinhalbfache Gewicht der Altvögel erreichen können. Einheimische fingen früher die Jungvögel, um aus ihnen ein geruchloses Speisefett zu gewinnen.

 

Danach laufen wir zu einem Wasserfall. Es geht zum Teil ziemlich steil bergauf auf Treppen und durch den Regenwald. Der Wasserfall ist 45 hoch und wäre bestimmt noch sehr viel schöner, wenn es mehr Wasser hätte. Aber es hat seit über 4 Monaten nicht mehr richtig geregnet.

Um 18h sind wir wieder vor der Guácharo-Höhle. Wir warten gespannt, dass die Vögel ihre Höhle verlassen , um ihre Nachtaktivitäten zu unternehmen, sprich Futter zu suchen. Und tatsächlich, kurz vor und nach dem Eindunkeln fliegen die Vögel zu Hunderten aus der Höhle raus.

Im Ort Caripe essen wir eine Pizza und danach geht es zu unserer Unterkunft ins „Bellermann-Camp“, auf etwa 1000 m Höhe. Wir haben ein schönes Häuschen ganz für uns alleine. Wir sind alle müde und um 20h45 ist schon Ruhe im Gebäude.

P.S. Matthias hat heute 4 mal „Fresa con Crema“ gegessen! Bähhh, mir wird übel! Das Zeug ist zwar schon gut, aber für mich viel zu süss!

Donnerstag, 4.März 2010: Caripe – Orinoco Delta

Um 7h fahren wir nach Caripe zu einer Bäckerei, wo wir das Morgenessen einnehmen. Um 7h45 geht die Fahrt weiter nach Maturín. Aber vorher gibt es für vier von uns (für mich nicht!) wieder die berühmten „Fresa con Crema“! Die Landschaften die wir durchfahren sind sehr fruchtbar. Überall hat es Zitronen-Mandarinen-und Orangenbäume und Gemüse. Wir halten an und kaufen Mandarinen. Aber wir sehen auch viele Rinder auf den trockenen Weiden. Irgendwo, unterwegs machen wir noch einen Halt bei einem Betrieb, der aus Yucawurzeln Kasava-Brot herstellt. Die dünnen Brotfladen werden draussen an der vielbefahrenen Strasse auf Holzgestellen getrocknet. Um 11h30 treffen wir in San José de Buja ein, wo wir in ein grosses Boot mit 40 PS Aussenborder umsteigen. Jetzt machen wir, bei Hochwasser, eine sehr schöne Fahrt durch die Flussarme des Orinoco-Deltas. Dabei sehen wir zuoberst auf einem Baum einen Brüllaffen hocken. Nach der Ankunft im Orinoco-Eco-Camp, so gegen 12h30, beziehen wir sofort unsere Bungalows Nummer 13 und 14. Paul und ich nehmen die Hütte Nummer 14, die hatten wir nämlich schon im August, als wir mit Claudia und Max hier waren. Schon bald gibt es zu Mittag, guten gemischten Salat mit Huhn und Arepas (kleine Brotfladen). Zum Dessert gibt es Wassermelone und Kaffee. Jetzt bringt uns der Chef noch ein Stückchen gekochtes Krokodil zum probieren. Es schmeckt wie Huhn und ist gar nicht so schlecht. Nur schade, dass wir das nicht am Anfang bekommen haben, jetzt haben wir nämlich alle keinen Hunger mehr. Auch einen Piranha dürfen wir probieren. Im Camp hat es einen Ara-Papagei, viele grüne Papageien, sonstige komische Hühnervögel, Schildkröten, Hunde und viele Mücken die uns schon ganz zünftig stechen! Nur Paul's Freundin, die verrückte Ente, fehlt. Ob sie wohl in der Pfanne gelandet ist? 

 

So gegen 15h45 werden wir vom Indio Antonio mit dem Motorboot abgeholt. Wir brausen wie die Verrückten über den Fluss und sehen viele, viele Aras über uns hinweg fliegen. Sie sind oben blau und unten gelb. Von unten sehen wir nur die gelben Bäuche. Irgendwo am Flussufer halten wir an und fischen Piranhas. D.h. Paul, Antonio und Matthias fischen wie die Weltmeister. Heinz, Edith und ich hingegen lassen uns ständig das Fleisch vom Angelhaken fressen, ohne ein einziges Schwänzchen zu erwischen. Antonio fängt die meisten Piranhas, Paul dafür die Grössten. Am Schluss haben wir 20 Stück, Mann, die haben vielleicht fürchterliche Gebisse mit vielen unheimlich spitzigen Zähnen!! Ich bin jedesmal froh, wenn die Fische beim herausholen nicht zu nahe an meinen Füssen und Beinen herumzappeln! Aber wir haben alle einen Heidenspass bei dieser Fischerei. Und nach dieser Erfahrung gibt es einen Cuba-Libre, während wir im Boot auf den Sonnenuntergang warten. Ich lasse mich belehren, dass die wunderschön blauschillernden, handgrossen Schmetterlinge (Morphos), die federleicht an uns vorbeischweben, alles Männchen sind. Die Weibchen sind nur braun!!! Unterwegs zum Camp begegnen wir einem langen Einbaum, wo 8 (acht) Indio-Kinder drinsitzen. Das älteste Mädchen ist etwa 13 Jahre alt und die Kleinsten sind etwa 2Jahre alt. Das grosse Mädchen trägt ganz alleine die Verantwortung für die anderen Kinder. Wir geben den Kindern jedem eine Mandarine, die sie sofort genüsslich vertilgen. Dabei schauen sie uns aus grossen Augen neugierig an. Zum Abschied schenken wir ihnen noch ein paar von unseren Piranhas. Glücklich paddeln sie über den Fluss davon. Wir kehren zu unserem Camp zurück und duschen. Edith und Heinz duschen fast ohne Wasser! Weil das Abendessen noch nicht 

ganz gar ist, machen wir noch eine Tour im Einbaum. Es ist stockdunkel und Edith getraut sich nicht, mitzukommen. Die Einbäume sind aber auch wirklich sehr kippelig! Ein Indio sitzt im Heck und paddelt und steuert. Ein Indio sitzt am Bug und paddelt und leuchtet mit einer starken Taschenlampe beide Flussufer ab. Wir suchen Kaimane, aber wir finden nur zwei Eulen, die der Indio brutal von einem Ast reisst, um sie uns zu zeigen. Aber die Eulen sind schneller und fliegen davon! Wir sind über eine Stunde unterwegs. Es ist schon irre, am Flussufer schauen sich die Indios in ihren offenen Hütten am Farbfernseher ein Fussballspiel an!!!Nun gibt es im Camp das Nachtessen. Zwar sehr spät, aber das Huhn ist endlich gar geworden und ist sehr gut. Dazu gibt es Reis und gemischten Salat. Zum Dessert gibt es noch eine Überraschung! Wir haben eine ganze Stunde lang einen Kaiman gesucht und ein Campmitarbeiter holt mit der Taschenlampe eines Gastes ruchzuck einen kleinen Kaiman aus dem Fluss und bringt ihn an unseren Tisch. Kurz nach 22h sind wir k.o. in unseren Betten unter den Moskitonetzen.

Freitag, 5.März 2010: Orinoco Delta

Um 5h45 weckt uns Matthias. Um 6h15 werden wir etwa ¾ Std. von einem Indio im Einbaum durch die Mangroven gepaddelt. Edith kommt heute auch mit. Wir sehen Kapuzineräffchen und Aras. Um 8h30 gibt es Frühstück mit Rührei, Arepas, Butter, Konfi und Früchten. Paul's Freundin, die verrückte Ente, ist wieder da und Paul freut sich sehr! Von 9h – 14h machen wir eine Bootsfahrt mit Besuch des Indio-Dorfes Yabino. Hier wuseln viele nackte kleine Indianerlein herum, besonders die Knaben, die Mädchen sind eher bedeckt, aber alle sind sehr scheu. Matthias verteilt Bonbons und die Kleinen kommen in Scharen. Aber kein einziges sagt Danke und das Bonbonpapier fliegt sofort auf den Boden oder ins Wasser. Aber woher sollten die Kinder auch etwas anderes kennen? Das Dorf ist furchtbar schmutzig, überall nur Abfall und Dreck! Der hölzerne Steg ist total am zerfallen, aber das scheint hier niemanden zu stören, nur uns „Weisse“. Von hier aus fahren wir mit dem Boot auf die andere Seite des Flusses und holen Julio ab. Mit ihm machen wir einen Dschungelspaziergang. Wir stecken alle in Gummistiefeln vom Camp. Julio zeigt uns, was man im Dschungel alles essen und trinken kann und was die Warao-Indianer für Material von den Palmen (besonders vom Lebensbaum) verwerten. Er fällt für uns sogar eine kleine Palme und wir essen das Palmherz, hmm, ist nicht so schlecht. Als wir Julio wieder zu seiner Hütte bringen, sehen wir davor ein Boot mit etwa 5 toten Tieren liegen. Die Indio-Burschen, Julio's Söhne, zeigen uns ganz stolz ihre selbstgebastelten Gewehre und die erlegten Tiere. Es sind eine Art Riesenratten oder Megameerschweinchen. 

 

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