Mit Edith und Heinz unterwegs in Venezuela Teil 2 (11.03.2010 – 17.03.2010)
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unterwegs in die Anden

Die Anden, Gebirge in Südamerika, das sich annähernd parallel zur Pazifikküste von Kap Hoorn bis fast nach Panamá erstreckt.

Die Anden sind die längste Gebirgskette der Erde und bilden das 7'200 Kilometer lange Rückgrat Südamerikas. In Argentinien erreichen sie mit 6'959 Meter Höhe ihre höchste Erhebung. Sie erstrecken sich entlang der Westküste Südamerikas von Venezuela über Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Argentinien und Chile .

Die Gebirgskette ist circa 200 (Chile) bis 700 (Bolivien) Kilometer breit und weist eine durchschnittliche Höhe von etwa 3'700 Metern auf. Sie ist ein Teil der sich bis nach Alaska erstreckenden Kordilleren.

in den Anden

Donnerstag, 11.März 2010: Los Llanos – Apartaderos, Anden

Schade, heute heisst es, diese wunderschöne Gegend, die Llanos, wo wir so viele verschiedene Tiere und allerlei Interessantes gesehen haben, zu verlassen.

Um 7h15 fahren wir mit Matthias los. Zuerst durch die Tiefebene, vorbei an riesigen Sonnenblumen- und Zuckerrohrfeldern. Über die Stadt Barinas fahren wir auf sehr kurvenreichen Strassen immer höher in die Anden hinauf. Die Strasse ist im wahrsten Sinne des Wortes „atemberaubend“! An einer besonders gefährlichen Kurve ist ein Auto in die Schlucht gestürzt und die Rettungsleute sind soeben dabei, das Auto herauf zu holen. Überall sehen wir immer wieder kleine „Totenhäuschen“ und Kreuze mit Blumen, Gedenkstätten für die Opfer von solchen Unfällen. Der Anblick dieser „Denkmäler“ macht uns nicht gerade Mut, oben heil anzukommen! Aber unser Chauffeur Matthias ist ein guter Fahrer und wir können auf ca. 1400m Höhe das Mittagessen einnehmen. Das Essen ist zwar gut, aber es dauert unendlich bis es endlich kommt. Um 15h sind wir auf 3185m Höhe im Parque Nacional de la Sierra Nevada. Heute morgen waren wir noch auf 120m Höhe in den Llanos! Plötzlich haben wir alle lange Hosen und Jacken an! Es ist 14° kalt. Die venezuelanischen Touristen tragen alle Mützen und Handschuhe! Jetzt machen wir zu Viert, Matthias kommt nicht mit, eine 2½-stündige Wanderung zur Laguna Negra. Das heisst, wir möchten gerne zu diesem schwarzen See laufen, aber es ist viel zu weit und zu anstrengend und wir müssen umkehren. Wegen der grossen Höhe schnaufen wir wie die Dampfrösser!!! Als wir zum Auto zurückkehren, ist Matthias halb erfroren, wir dagegen haben wegen der Anstrengung geschwitzt. Jetzt fahren wir immer noch höher hinauf, bis auf 3473m, zum Dorf Apartadero. Dies ist das höchste Dorf der venezuelanischen Anden. Hier hat es rundherum Felder mit allerlei Gemüsesorten und Erdbeeren. Erstaunlich! In der Posada „Indio Tinjaca“ übernachten wir. Die Zimmer sind geheizt. Zum Abendessen machen wir einen kurzen Spaziergang ins Dorf. In einem Restaurant trinken wir literweise Tee und essen nur ein Süppchen. D.h. Paul kann seine Suppe nicht essen, es hat Koriander-Kraut drin und er kann Koriander nicht ausstehen. Die Suppe ist eine typische Andenspezialität, eine „Pizca“, eine Art Milchsuppe. Edith und Heinz teilen sich eine kleine Pizza. Wir haben alle keinen Hunger.

In der Posada wird extra für uns ein schönes Feuer im Cheminée angezündet und wir trinken davor eine Flasche Rosé. Paul will keinen Wein, er fühlt sich elend. Er hat starkes Kopfweh, ihm ist übel und er fühlt sich abgeschlagen und appetitlos. Er hat die „Höhenkrankheit“!!!

 

Als Höhenkrankheit bezeichnet man einen Komplex von Symptomen, der bei Menschen auftritt, die sich in grosse Höhen begeben, z. B. beim Besteigen hoher Berge ab etwa 2000 m. In Lateinamerika, wo zahlreiche grosse Städte wie La Paz, Cuzco oder Quito auf bis zu über 3000 m in den Anden liegen, ist die Höhenkrankheit, ein ständiges Problem für viele Einheimische und Reisende, nicht nur eines für Bergsteiger.

Symptome der Höhenkrankheit sind Kopfschmerzen, Appetitverlust, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Atemnot, Schwindel, Ohrensausen, Schlafschwierigkeiten, Ödeme.

Bemerkt man beim Bergaufstieg akute Symptome der Höhenkrankheit, sollte man den Abstieg beginnen, in schweren Fällen sich evakuieren lassen, da sich die Symptome auch beim Verweilen auf gleicher Höhe meist noch verstärken und im Extremfall zum Tod führen können.

Als Höhenkrankheit bezeichnet man einen Komplex von Symptomen, der bei Menschen auftritt, die sich in große Höhen begeben, z. B. beim Besteigen hoher Berge ab etwa 2000 m. In Lateinamerika, wo zahlreiche große Städte wie La Paz, Cuzco oder Quito auf bis zu über 3000 m in den Anden liegen, ist die Höhenkrankheit, ein ständiges Problem für viele Einheimische und Reisende, nicht nur eines für Bergsteiger.

Symptome der Höhenkrankheit sind Kopfschmerzen, Appetitverlust, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Atemnot, Schwindel, Ohrensausen, Schlafschwierigkeiten, Ödeme.

Bemerkt man beim Bergaufstieg akute Symptome der Höhenkrankheit, sollte man den Abstieg beginnen, in schweren Fällen sich evakuieren lassen, da sich die Symptome auch beim Verweilen auf gleicher Höhe meist noch verstärken und im Extremfall zum Tod führen können.

Freitag, 12.März 2010: Apartaderos – Mérida

Paul (und somit auch ich) hat eine ziemlich schlimme Nacht mit Schlotteranfällen und Hitzewellen hinter sich. Dazu sehr starke Kopfschmerzen. Er will absolut nichts trinken und ich mache mir ziemliche Sorgen. Endlich, so gegen 02h „darf“ ich ihm eine Kopfwehtablette geben und dazu natürlich einen Schluck Wasser. Um 9h sitzen wir alle in einem Restaurant beim Frühstück. Paul geht es noch nicht viel besser und er darf auf keinen Fall noch höher hinauf! Wir lassen ihn für ungefähr zwei Stunden bei dem Restaurant zurück und fahren mit dem Auto zum Pico Aguila, einem Pass auf 4118 m Höhe. Dies ist der höchste autobefahrbare Pass von Venezuela. Zeitweise können wir die schönen Andengipfel sehen, zeitweise schleicht der Nebel die Berghänge herauf und wir sehen nicht mehr besonders viel. Von hier aus fahren wir zur Condor-Station. Zwei Condore sitzen hinter Gittern und warten (auf was eigentlich?). Man zeigt uns einen kleinen Film wo ersichtlich ist, dass man erfolgreich versucht, die Condore hier wieder anzusiedeln. Mich beeindrucken viel mehr die an steilsten Berghängen angelegten Felder mit diversen Gemüsen. Gepflügt wird zum Teil noch mit zwei Ochsen und Holzpflügen. Sehr, sehr eindrücklich!!! Wir holen Paul wieder ab und fahren nun kontinuierlich wieder hinab in tiefere Gefilde. Dementsprechend geht es auch unserem Patienten immer besser. Ich kann mich nicht satt sehen an den verschieden farbigen Feldern an den steilen Andenberghängen. Es ist wieder einmal einfach nur wunderschön! Mérida erreichen wir so gegen 14h. Es liegt am Berghang, auf verschiedenen Ebenen zwischen 1300 m und 1800 m Höhe.

 

Mérida (Venezuela), (vollständiger spanischer Name Santiago de los Caballeros de Mérida) Hauptstadt des venezolanischen Bundesstaates Mérida.

Die in der Cordillera de Mérida in einer Höhe von 1 625m über dem Meer gelegene Stadt wird vom Chama durchflossen. Die Stadt ist Handels- und Verarbeitungszentrum für die Anbauprodukte der Umgebung; bedeutendste Kulturpflanzen sind Kaffee und Zuckerrohr. Darüber hinaus ist auch die Textilindustrie wichtig, sowie das touristische und universitäre Zentrum des venezolanischen Westens. Mérida ist Sitz einer Universität. Eine Drahtseilbahn führte auf den 4765m hohen Pico Espejo. Der Pico Bolívar, der höchste Berg Venezuelas, ist 5007m hoc,. der ganzjährig von einem (schrumpfenden) Gletscher bedeckt ist. Die 1558 gegründete Stadt erlebte nach Fertigstellung der Andenstraße, der Panamericana im Jahr 1925 eine bedeutende wirtschaftliche Entwicklung. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 230 000.

Wegen seiner Lage auf einer Terrasse in einem Tal hatte die Stadt nicht viele Möglichkeiten zur Entwicklung und ist daher recht wild gewachsen. Lediglich das im kolonialen Stil gehaltene Zentrum ist mit seinen 8 Avenidas in Ost-West-Richtung und 40 Straßen in Nord-Süd-Richtung geordnet.

 

Das Mittagessen gibt es erst gegen 15h bei einer Forellenzucht. Natürlich gibt es Forellen (eine Spezialität von Mérida), Reis und Salat. Paul isst nichts. In der Stadt suchen wir uns eine Unterkunft. In der Posada Suiza (Suiza = Schweiz), quartieren wir uns in einem Viererzimmer ein. Aber hier befindet sich, ausser uns, kein einziger Schweizer! Mit Matthias fahren wir zur höchsten und längsten Seilbahn der Welt, die aber nicht mehr in Betrieb ist. Eine internationale Kommission verbot den Betrieb schon vor zwei Jahren, aus Sicherheitsgründen! Wir verabschieden uns von Matthias, der uns in den letzten fünf Tagen ein sehr guter Reiseführer war. Zu Fuss, über die Plaza Bolivar, spazieren wir wieder zu unserer Posada zurück und vertilgen gemütlich im Hof unser mitgebrachtes Picknick.

Mérida erstickt in seinen eigenen Abgasen! Die Autos lassen einen fürchterliche Dreck aus ihren Auspuffen. Und bei Stromausfall hat fast jedes Geschäft einen laufenden Generator draussen auf dem Trottoir, der auch unaufhörlich Abgase produziert. Da ist es wirklich fraglich, was die von OBEN verordnete Stromsparaktion bringen soll...

in Mérida

Samstag, 13.März 2010: Mérida

Wir laufen ohne Frühstück zur Seilbahnstation. Wir wissen, dass hier die Jeeps nach Los Nevados, wo wir morgen hin wollen, abfahren. Wir sprechen mit einem Chauffeur und der sagt uns, wir sollen morgen nach 7h wieder hier auf diesem Parkplatz sein. Sehr gut, das wäre geklärt! Paul findet in einer Ferreteria seine gesuchten zwei Wasserhahnen aus Bronze. Danach essen wir bei einem Chinesen zum Morgenessen ein Sandwich und einen Kaffee. Von hier latschen wir, und es ist morgens um 10h auf 1600m Höhe schon wieder gegen 30° warm, quer durch die rechtwinklig angelegte Stadt Mérida, zum Marktgebäude. Hier stöbern wir überall ein wenig herum und verbringen etwa 1½ Stunden. Von hier laufen wir in der grössten Hitze weiter bis zum Busterminal. Wir möchten die Busbillette für unsere Rückreise nach Puerto la Cruz am Dienstag kaufen. Weil wir alle Ü-60 (über 60) sind, dürfen wir zum halben Preis fahren. Aber dafür braucht es von jedem Pass oder jeder ID zwei Kopien. Es ist Mittagszeit und deshalb ist der Kopiershop geschlossen. Also essen wir hier im Restaurant des Busterminals zu Mittag. Aber das Mittagessen ist zum-ganz-schnell-wieder-vergessen! Dies ist das schlechteste Essen, das wir jemals in Venezuela gegessen haben!!! Paul's Hühnersuppe ist voller Koriander, er lässt sie stehen und meine Forelle ist vermutlich von vorletzter Woche..., Edith bekommt einen Riesenteller voll Reis à la Cubana, von dem sie vielleicht ¼ isst. Was Heinz bestellt hat, weiss ich nicht mehr. Endlich ist der Kopiershop offen, aber die ältere Frau am Kopierapparat hat alle Mühe und sie tut sich sehr schwer Paul's und meine ID zu kopieren. Sie sagt zu ihrem Mann, es brauche sehr viel Geduld mit uns Touristen! So, jetzt können wir am Schalter unsere ½-Preis Billette kaufen. Das klappt bestens. Wir bezahlen für die 19-stündige Busfahrt von Mérida nach Puerto la Cruz 57 Bolivar (9.50 SFr. pro Person).

Auf dem Rückweg in die Stadt suchen wir ein Café, wo es angeblich die besten Desserts der Stadt geben soll. Und tatsächlich finden wir es auch, aber es öffnet erst um 16h wieder und jetzt ist es 15h. Nein, so lange wollen wir nicht warten! Zu Fuss geht es weiter in die Altstadt, wo wir zufällig auf die „Heladeria Coromoto“ treffen.

 

Die „Heladería Coromoto“, eine Eisdiele, die aufgrund ihrer Angebotsvielfalt an Eissorten (mehr als 800 verschiedene, davon ca. 75 bis 100 permanent verfügbar) in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wurde. Darunter befinden sich so ausgefallene Eissorten wie Forelle oder Knoblauch.

 

Wir gehen hinein, aber keiner von uns hat so richtig Lust auf eine Hühnerglacé, Fleischglacé, Hotdogglacé, Reisglacé oder gar Calamaresglacé..., nicht einmal Paul. Edith und ich schauen noch schnell in die katholische Kirche gegenüber und staunen nicht schlecht. Hier findet nämlich eine Taufe statt. Aber nicht nur eines Kindes, sondern etwa zehn (oder noch mehr) Kinder werden eines nach dem anderen über das Taufbecken gehalten. Die Kinder sind zwischen 1 und 2 Jahren alt. Mir hat es ganz besonders ein kleines Mädchen angetan, das Maria-Anna heisst.

Wir laufen weiter zur Plaza Bolivar. Jetzt ist es 16h und um 17h soll hier ein Konzert mit verschiedenen Bands stattfinden. Wir warten solange im Park und beobachten und kritisieren die Leute. Kurz vor 17h gibt es eine kleine Demo mit lauter Leuten die rote T-Shirts oder rote Hemden tragen. Es sind Presidente Hugo Chavez-Fans, die für eine “Erstausbildung für alle!“ demonstrieren. Eine feurige (zum Glück kurze) Rede wird auch noch gehalten. Als endlich die Musik los geht, gefällt sie uns gar nicht besonders und wir machen uns auf den Weg zu unserer Posada Suiza. Hier picknicken wir eine Kleinigkeit im Innenhof und würfeln dann bis es Zeit ist, Rucksäcke zu packen für den morgigen Ausflug nach Los Nevados.

Ein Gewitterregen geht nieder, mit Blitzen und Donner.

hier gibt es -zig Sorten Glacé
in Mérida
es gibt eine "Demo"

Sonntag, 14.März 2010: Mérida - Los Nevados

Um 6h30 laufen wir mit unseren Rucksäcken auf dem Buckel los zur Seilbahnstation, wo unser 

Jeep schon bereit steht. Aber wir wollen in einer Bäckerei zuerst einen Kaffee trinken und einen heissen Käsegipfel essen. Unser Chauffeur heisst Melanio und um 7h20 fahren wir mit ihm los. Heinz sitzt vorne, Edith, Paul und ich hinten, längs zur Fahrtrichtung. Ausser uns ist noch ein Einheimischer Fahrgast anwesend. Erst jetzt, von den Berghängen herunter, sehen wir die ganze Grösse der Stadt Mérida. Sie ist riesig und wir erkennen jetzt die verschiedenen Ebenen auf denen sie erbaut ist. 3½ Stunden lang fahren wir nun auf voll abenteuerlichen Strassen, manchmal fast überhängend, links oder rechts steil, senkrecht in eine Schlucht abfallend. Auf jeden Fall nichts fürschwache Nerven! Meistens ist die „Strasse“ unbefestigt. Unsere Schweizer Passstrassen sind dagegen die reinsten Luxus-Autobahnen!!! Puhhh, ist das aufregend! Unterwegs gibt es bei ein paar Häusern einen Kaffeehalt. Gegen 11h erreichen wir das winzige Anden-Bergdorf Los Nevados, auf 2700m Höhe, in der Sierra Nevada. Für die Fahrt bis hierher bezahlen wir pro Person 50 Bolivar (ca. 8.30 SFr.). Melanio bringt uns sofort zur Posada „Bella Vista“ (zu seiner Verwandtschaft) und wir beschliessen, hier zu übernachten. (Preis: 100 Bolivar (ca. SFr. 16.70) pro Person im 4-er-Zimmer mit Abendessen und Frühstück). Es hat eine schöne Terrasse mit wunderschönen Geranien, Fuchsien und vielerlei anderen schönen Blumen. Die Aussicht auf die Andengipfel ist umwerfend und wir geniessen es, kurzärmelig, draussen an der warmen Sonne zu sitzen, wir lesen und schreiben Tagebuch. Paul ruht seinen strapazierten Rücken aus. Nach dem Mittagessen, das aus Gemüsesuppe, Arepas und geräuchertem Käse von hier, besteht, machen wir einen 2½-stündigen, aber sehr gemütlichen Spaziergang. Paul geht es hier viel besser als auf 3500m Höhe, und weil wir möchten, dass das so bleibt, unternehmen wir keinerlei grosse Anstrengungen. Wir schlendern die steile Hauptstrasse des Dörfchens hinauf und erkunden die Strässchen oberhalb des Dorfes. Die Leute sind alle freundlich, aber doch eher zurückhaltend und scheu. Uns fällt auf, dass sie in diesen grossen Höhen viel rötere Backen haben als die Leute weiter unten. Sogar ein Fernseh-Team befindet sich im Dorf, aber was genau sie eigentlich aufnehmen, können wir nicht herausfinden. Los Nevados ist gemäss Reiseführer eines der schönsten Dörfer der Anden und vor allem noch ursprünglich. Und es ist wirklich sehr schön. 

Aber auch hier hat die Moderne Einzug gehalten. Die jungen Burschen knattern mit ihren Töffen die einzige und sehr steile Dorfstrasse hinauf und hinunter. Auffallend ist, dass es hier sehr sauber ist. Wenn ich da an den Müll von der Isla Margarita oder Puerto la Cruz denke...!

Und weil es hier so wunderschön ist, spendiert uns Heinz ein Fläschchen Rotwein. Den Wein trinken wir zum Apéro, aus winzigen Plastikbecherchen, in unserem Zimmer. Zum Abendessen in der Posada gibt es: einen herrlichen Fruchtdrink aus Mango, Orangen und Melone, dann eine Gemüsesuppe, ein Rindsplätzli in der Suppe gekocht, Reis, Kartoffeln, gemischten Rüebli-und Chabissalat und Arepas. Anschliessend würfeln wir noch bis um 21h30. Edith gewinnt immer!

Das Duschwasser in unserem Zimmer ist eisig kalt...

mit diesem Jeep fahren wir nach Los Nevados
Ankunft in Los Nevados
in Los Nevados
in Los Nevados
in Los Nevados
Los Nevados
in Los Nevados
unser Häuschen

Montag, 15.März 2010: Los Nevados – Mérida

Wir schlafen alle sehr gut bis um 8h. Ausser Heinz, der schon um 6h auf Fotopirsch war. Ich bekomme einen Mordsschrecken, als ich in meinen Kleidern, die ich anziehen will, einen kleinen Skorpion entdecke. Mann, ist das aufregend! Aber auf meinen durchdringenden Schrei hin, retten mich unsere zwei Männer tapfer und umgehend vor dem Ungeheuer. Um 9h gibt es ein sehr reichhaltiges Frühstück. Danach spazieren wir wieder durch das steile Dorf und schauen uns noch das Schulhaus mit den zwei Klassenzimmern an. Ich sage der Lehrerin und den Kindern, dass wir aus der Schweiz = SUIZA kommen. Alle sagen: “Aha!“, aber vermutlich weiss kein einziges Kind wo das ist, nicht mal die Lehrerin! Auf meine Fragen hin erklärt uns die Lehrerin, dass die Schule eigentlich obligatorisch wäre. Aber heute sind von den 18 Viert- und Fünftklässlern nur 12 anwesend. Die anderen müssen zu Hause bei der Arbeit helfen! Die Kinder haben zum Teil sehr weite Schulwege, bis zu 2 Stunden. Ein Junge ist mit dem Pferd gekommen. Sein Gaul wartet geduldig vor dem Schulhaus im Schatten eines Baumes.

Weiter oben im Dorf befindet sich das „Ambulatorio“, eine ganz schöne, scheinbar ziemlich neue Krankenstation. Unser Ältester, Heinz, klettert noch weiter die Hänge hinauf auf der Suche nach Fotosujets. Wir anderen kehren zur Posada zurück und geniessen die Sonne auf der schönen Terrasse.

Paul hat wieder Kopfweh. Scheinbar sind 2700m immer noch zu hoch für ihn. Er ist halt ein Seebär und kein Yeti! Das Mittagessen, eine Suppe mit ganz vielen Kartoffeln drin, essen wir bei einer Familie in der privaten Küche. Wir fühlen uns nicht besonders wohl hier. In der Ecke, fast an unserem Tisch, sitzt ein Mädchen, 12 oder 13 Jahre alt und ein Bursche, vielleicht 16 Jahre alt. Wenn sie nicht gerade zusammen schmusen, schauen sie uns zu, wie wir unsere Suppe auslöffeln. Die Küche sieht nicht besonders gemütlich und „anmächelig“ aus und so verlassen wir sie möglichst schnell wieder und setzen uns auf unsere Terrasse an die Sonne. Ich bestaune wieder die kleinen Felder an den steilsten Hängen und wundere mich, was in dieser Höhe noch alles wächst und prächtig gedeiht. Heinz besorgt uns aus einem Lädchen noch ein kühles Bier und Cola. Aber hier in diesem Dorf herrscht die „ley seca“ d.h. wir dürfen das Bier nicht „draussen“ trinken! Klar, machen wir auch nicht, wir trinken es „nur“ auf unserer Terrasse!

Um 14h20 fahren wir mit Melanio, der uns gestern schon hier hinauf gebracht hat, wieder hinunter nach Mérida. Komischerweise empfinden wir heute alle die steile „Strasse“ nicht mehr so horrormässig, trotzdem wir den gleichen Weg fahren. Obwohl die vielen „Totenhäuschen“ aus Stein oder Holz, die Gedenkstätten für Unfallopfer, an den haarsträubenden Kurven, wieder nicht gerade sehr ermutigend sind! Aber auf jeden Fall war es ein toller Ausflug nach Los Nevados, an den wir bestimmt alle vier lange zurückdenken werden. Der Blick auf die Stadt Mérida ist auch heute wieder überwältigend. Die Häuser sind zum Teil zuäusserst an steil abfallende Abhänge gebaut. Melanio bringt uns um 17h30 wohlbehalten zurück zu unserer Posada. Wir beziehen sofort wieder unser Zimmer, kaufen danach in einer Panaderia (Bäckerei) Sandwiches ein und essen sie gemütlich in der Posada. Anschliessend wird wieder ein Paar Runden gewürfelt. Und wer gewinnt immer? Siehe gestern!

die Dorfschule
wir müssen Abschied nehmen
Markt in Mérida
auf dem Rückweg nach Puerto la Cruz
unterwegs nach Puerto la Cruz

Mittwoch, 17.März 2010: Puerto la Cruz

Kurz nach 8h gibt es einen Zmorge-Halt bei einer Tankstelle. Eigentlich hätten wir um 7h in Puerto la Cruz ankommen sollen, aber es wird 11h20 bis wir endlich, nach 940 km oder genau 23 Stunden, im Busterminal in Puerto la Cruz eintreffen. Per Taxi kehren wir in die Marina Bahia Redonda, zur MABUHAY zurück. Wir sind alle froh, gesund von dieser Abenteuerreise zurückgekehrt zu sein. Aber wunderschön war dieser 10-tägige Ausflug in die Los Llanos und die Anden schon!

Nach dem Salatmittagessen müssen, oder dürfen, Edith, Heinz und ich uns an den Pool verziehen, damit Skipper Paul ungehindert seinem Lieblingshobby frönen kann, dem Deckschrubben.

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