
Donnerstag, 3.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Ja, jetzt sind wir also bei C wie Curaçao auf den ABC_Inseln.
Curaçao, grösste Insel der ABC- und der Niederländischen Antillen, liegt im Karibischen Meer bei Venezuela. Curaçao ist etwa 64 Kilometer lang und durchschnittlich etwa 16 Kilometer breit. Die Insel ist grösstenteils flach und hat eine Gesamtfläche von 444 Quadratkilometern. Im südwestlichen Teil befindet sich eine Hügellandschaft mit Erhebungen bis zu 365 Meter. Die Küste verläuft unregelmässig mit einer Reihe ausgezeichneter Häfen. Darunter befindet sich auch der Hafen von Willemstad (etwa 130'000 Einwohner), der Hauptstadt und grössten Stadt der Insel. Die Insel hat etwa 150'000 Einwohner. Die durchschnittlichen Temperaturen liegen bei 27 °C.
Curaçao ist in seinen inneren Angelegenheiten vollständig autonom; aussenpolitische Entscheidungen werden durch einen von der niederländischen Regierung ernannten Vertreter wahrgenommen. Etwa 85 Prozent der Bevölkerung sind afrikanischen Ursprungs. Der Rest der Inselbewohner hat spanische und niederländische Wurzeln. Die offiziellen Sprachen sind Niederländisch und Papiamento. Die Mehrheit der Bevölkerung gehört dem protestantischen Glauben an. Der wichtigste Industriezweig ist die Erdölverarbeitung. Auf der Insel gibt es mehrere kleine Industriebetriebe. Die wichtigsten Mineralprodukte sind Salz und phosphorsaurer Kalk. In jüngster Zeit ist der Tourismus zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden.
Um 9h holen wir Gerd bei seiner „Second Life“ ab und er zeigt uns wo man den Bus nehmen muss, um in die Stadt nach Willemstad zu fahren. Die Fahrt dauert eine halbe Stunde (kostet 1.60 NAF = ca. SFr.0.80). Bei der Busstation Punda steigen wir aus und laufen zum nahe gelegenen Zollgebäude, wo wir einklarieren müssen. Hier drin ist es wieder einmal eiskalt runtergekühlt. Diesmal muss ich keine Formulare ausfüllen. Die freundliche Beamtin schreibt einfach das Formular von Bonaire mit allen unseren Daten ab und gibt sie in den Computer ein. Aber das dauert...!!! Die Schiffspapiere will sie gar nicht sehen. Ich habe gut Zeit, mich in dem grossen Büro umzusehen. Es hat sehr viele Beamte, die aber scheinbar nicht viel zu tun haben. Einige stempeln irgendwelche Papiere ab. Einer schaut sich etwas im Fernsehen an. Endlich sind unsere Papiere so weit und wir können weiter zur Immigration. Dafür müssen wir ÜBER die Drehbrücke in den Stadtteil Otrabanda und UNTER der grossen Bogenbrücke durch, ziemlich weit, ca. 15 Minuten, laufen. Ohne Gerd hätten wir das nieeee gefunden. Auch hier in diesem Büro ist es kalt. Aber nun muss ich wieder ein Formular ausfüllen, Vorder- und Rückseite! Und dazu noch für Paul und für mich eine Einwanderungskarte mit vielen Fragen ausfüllen. Auch hier dauert es ewig, bis der Stempel im Pass ist. Jetzt müssen wir nur noch über den Hof laufen, eine Treppe hoch und beim Hafenamt eine Ankererlaubnis holen. Ich darf wieder ein langes Formular ausfüllen und danach dürfen wir 10 US$ bezahlen. Damit können wir ein Jahr lang an dem Ankerplatz ankern, wo wir jetzt sind. Jeder weitere Ankerplatz muss gemeldet werden und kostet wieder 10 US$. Endlich, endlich haben wir alle Papiere beisammen. Gerd hat solange draussen an der Wärme auf uns gewartet. Inzwischen ist es 12h geworden und wir essen direkt mit Blick auf die Drehbrücke zum Schottegat eine Kleinigkeit zu Mittag. Die Brücke ist enorm interessant. Die Innenstadt von Willemstad ist sehr schön und wir fühlen uns direkt ein wenig wie in Holland.
Mit dem 14h30 Bus fahren wir zurück nach Spanish Water. Zuerst geht es zum Schiff von Gerd. Er hat ein Problem mit der Lichtmaschine. Aber: nicht verzagen, Paul fragen! Nach ein paar Minuten ist der Defekt gefunden, es liegt am Relais. Auf dem Rückweg zur MABUHAY fahren wir noch beim Schiff ISIS vorbei. Dort bestellen wir Internet auf's Schiff, für 10 US$ pro Woche. Bis wir auf unser Schiff geklettert sind, funktioniert die Internetverbindung bereits tadellos. Nach nur einem Stündchen auf der MABUHAY geht es wieder ins Dinghy und, bei sehr viel Wind, quer über die Bucht zum Segelclub Asiento. Hier treffen sich jeden Dienstag und Donnerstag die Segler zum Trinken und Quatschen. Wir lernen die Schweizerin Patricia aus Lausanne, vom Schiff „NEW LIFE“ kennen.
Nach den Rösti mit Spiegeleiern, die wir an Bord brutzeln, falle ich schon um 20h k.o. in mein Bett.


Freitag, 4.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Um 9h30 holen wir wieder Gerd ab. Wir müssen sowieso an seinem Schiff vorbei, um zum Dinghysteg zu kommen. Um 10h fährt ein Gratis-Shuttle-Bus zum Supermarkt Vreugdenhil und den wollen wir nutzen. Wir haben keinen Salat, Gemüse und Früchte mehr an Bord. Der Supermarkt ist ein Paradies für uns. Wow, soviele schöne Sachen!!! Wir stellen fest, dass sehr viel Ware und die meisten Gemüse und Früchte aus den USA kommen. Bei der Rückfahrt im Dinghy werden wir und Gerd ziemlich nass, weil der Wind so pfeift und die Wellen hoch schlagen.
Am Nachmittag sitzen wir bereits um 14h mit Gerd schon wieder im Bus in die Stadt. Wir müssen zu XEROX, einer grossen Kopierfirma, die Seekarten kopiert. Wir dürfen von Gerd's Seekarten für Kolumbien Kopien machen. Mit dem 16h Bus geht es zurück nach Spanish Water. Beim Dinghy-Dock hat es ein kleines Restaurant. Eher eine Bude, wo es am Freitag von 17h – 18h eine Happy Hour gibt. Dort treffen wir uns mit Patricia und lernen ihren Mann Thierry und Sohn (8 Jahre alt) kennen. Patricia und Thierry leben und arbeiten seit einem Jahr hier und geben uns viele gute und wertvolle Tipps.


Samstag, 5.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Paul entdeckt, dass unter den Bodenbrettern , wo wir die Vorratsdosen stauen, eine Büchse Tomatenpüree ausgelaufen ist. Mensch, so eine Schweinerei!!! Ein guter Grund, eine Grossputzaktion durch zu führen. Paul staubsaugt, während ich den Lagerraum gründlichst ausschrubbe. Danach sind wir beide schweissgebadet!

Sonntag, 6.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Paul schrubbt die MABUHAY aussen mit Salzwasser und einer halben Flasche Abwaschmittel blitzeblank. Ich sitze in dieser Zeit unten im Salon, alle Fenster sind geschlossen wegen der Aussenschrubberei und schreibe und bearbeite Fotos. Der Schweiss läuft nur so.
Am Nachmittag regnet es ein paar Mal kurz. Danach flitzen wieder, wie jeden Tag, viele Windsurfer und kleine Segelboote wie verrückt durch die Ankerbucht. Wir staunen immer wieder über die Kleinsten (etwa 5-6 Jahre alt) mit ihren Optimisten-Segelbötchen.
So gegen 16h kommt die Holländerin Brigitte mit ihrem Glacé-Boot vorbei. Sie läutet mit einer Glocke bilim, bilim und wir leisten uns eine Glacé zum Sonntagnachmittag.


Montag, 7.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Am Morgen sind Paul und ich kurz mit dem Bus in der Stadt. Um 12h30 sind wir zurück. Auf dem Schiff von Gerd tauschen wir die letzten Neuigkeiten aus und fahren dann weiter zur MABUHAY. Nachdem eine Maschine Wäsche gewaschen ist, muss sie nur noch gut „angenagelt“ werden, damit sie uns nicht im starken Wind davonfliegt...

Dienstag, 8.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Heute ist wieder mal ein Einkauf mit dem Einkaufsbus im Supermarkt fällig. Den Nachmittag verbringen wir mit Wasser machen, lesen, schreiben. Es hat den ganzen Tag etwa 20 Knoten Wind, manchmal, in Böen, sogar 30 Knoten.

Mittwoch, 9.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Während wir beim Mittagessen sind, kommt Gerd vorbei und Paul geht mit ihm zur Bootstankstelle um unsere Benzin-und Dieselkanister aufzufüllen. Tja, hier herrschen wieder andere Benzin-und Dieselpreise als in Venezuela!!!
Wir kaufen Gerd seinen lokalen Handy-Chip und das dazugehörende Guthaben ab. Da er ja morgen nach Kolumbien segelt, ist das für ihn nutzlos, und wir sind so wieder für Notfälle erreichbar, solange wir uns auf den ABC-Inseln befinden. Wir haben nämlich keine Schweizer Handy-Nummer mehr.
Die Spanish Water Bay ist eine riesige Ankerbucht mit vielen verschiedenen „Armen“. Heute wollen wir per Dinghy einen dieser „Arme“, die Cabrite Bay, erkunden. Am Ende der Bucht binden wir das Dinghy an den Mangroven fest und laufen über den Hügel ans offene Meer. Hier hat es eine Tauchbasis und wir erkundigen uns über die Möglichkeiten zum tauchen. Es habe hier auch ein kleines Wrack, erzählt man uns. Wir staunen über die immense Ölplattform die angeschleppt wurde. Nun laufen wir weiter, den Berg hinauf zu einem uralten Gebäude, von dem man uns sagte, dass es früher eine Quarantänestation war. Bei der Rückkehr zur MABUHAY gehen wir noch bei unseren Nachbarn, der „Caroona“ vorbei, um Christa und Udo zu begrüssen, die wir aus der Karibik kennen. Sie bitten uns auf ihr Schiff und wir tauschen 1½ Stunden lang den neusten Klatsch aus.
Um 18h kommt Gerd zu uns an Bord, zu einem allerletzten Abschiedsbier. Er fährt morgen nach Aruba und weiter nach Cartagena (Kolumbien).




Donnerstag, 10.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Wir sind um 10h im Bus zum Supermarkt und zu Budget Marine. Wir wollen eine neue Luke für das Bord-WC kaufen, weil die Scheibe der alten gespalten ist. Paul hat die Scheibe zwar gemessen, aber wir bräuchten die Artikelnummer, die auf der Scheibe steht. Also müssen wir den Kauf vertagen. Aber das ist kein Problem, mein Skipper findet in den Ersatzteilläden für Schiffe immer irgend etwas. Und so ist es auch heute. Unter anderem kauft er neue Dichtungen für die Toiletten.
Im Supermarkt kaufen wir heute nur ganz wenig ein, bevor es mit dem Bus wieder zur Ankerbucht geht. Als wir zur MABUHAY zurücktuckern, stellen wir fest, dass Gerd, der um 10h lossegeln wollte, immer noch da ist. Ein Katamaran liegt so über Gerd's Anker, dass er ihn nicht heben kann.
Es wird fast 12h30, bis das Problem endlich gelöst ist.
Am Nachmittag ersetzt Paul die Dichtungen an beiden Toiletten.

Freitag,11.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Morgens um 03h30 kommt endlich die lange erwartete Regenschütte. Um 8h wiederholt sich das Ganze nochmals, mit kurzem, aber enorm heftigem Wind. Soli, MABUHAY hat jetzt ihre gründliche Süsswasserspülung erhalten. Und uns tut die Erfrischung auch gut. Vor dem Regen waren 32° im Schiff, danach nur noch 28°, also richtig kalt! Trotzdem können wir, nachdem wir schnell alles getrocknet haben, draussen im Cockpit frühstücken,. Es regnet den ganzen Morgen immer wieder. Dies ist genau das richtige Wetter um im Schiff herum zu werkeln. Paul reisst sämtliche Schläuche beim Bug-WC raus. Ich muss ihm dabei assistieren. Mann, ist das eine
Logistik, bis alle 5 Stücke, insgesamt 6m Schlauch, draussen sind. Die gehen nämlich um jede versteckte Krümmung rum, die nur irgendwie möglich ist. Und eine ziemliche Sauerei gibt es auch noch dazu!

Samstag, 12.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Wir nehmen den 10h Bus zu Budget Marine, um die neuen Toilettenschläuche zu kaufen. Und dazu kaufen wir gleich noch eine Gastlandflagge für Kolumbien. Danach geht es zum Supermarkt, der nur über die Strasse liegt. Hier besorgen wir ein paar Kleinigkeiten und trinken danach mit Birgit und Rainer von der ELSA einen Kaffee im kleinen Restaurant des Supermarkts. An der Kasse bekomme ich dann den SCHRECKEN DES LEBENS! Paul fragt:“ Wo ist denn unser Rucksack?“ Ich verspüre Hitzewellen und Eiseskälte gleichzeitig und eile zurück ins Restaurant. Puhhh, Glück gehabt, der Rucksack liegt noch genau dort, wo ich ihn habe liegen lassen...
Zurück beim Dinghy-Dock, setzen wir uns zu Norman in sein kleines Restauräntchen, das eher wie ein Provisorium aussieht. Wir fragen Norman, ob er wisse, wo man eine Scheibe für die Luke unseres Bug-WC's finden kann. Wir sind nämlich NICHT BEREIT, eine GANZE LUKE zu kaufen (kostet 467 US$), wenn man NUR die Scheibe bekommen kann. Er sagt uns, wir sollen am Montag mit der ausgebauten Scheibe kommen und dann bestelle er eine Neue für uns. Weil er uns so nett Auskunft gibt, essen wir bei ihm eine Kleinigkeit. Paul nimmt Salat, ich eine grosse Frühlingsrolle (die heisst hier LUMPIA). Auf drei (!) Grossbildschirmen läuft gerade das WM-Fussballspiel Argentinien-Nigeria (1:0) in Südafrika.
Kaum sind wir zurück auf der MABUHAY, schüttet es. Paul macht sich sofort ans montieren der neuen Schläuche. Alle 5 Minuten gibt es wieder einen Regenschauer.

Sonntag, 13.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Den Morgen nutzt Paul, um noch die restlichen Schläuche im WC zu montieren. Und weil es immer wieder einen Regenschauer gibt, bleiben wir gemütlich an Bord und lesen die meiste Zeit.

Montag, 14.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
In der Nacht steht Paul mindestens 3 Mal auf, wegen ein paar Regentropfen. Fenster zu, Fenster auf, Fenster zu...Tagsüber ist das Wetter dann schön.
Am Morgen baut Paul die Lukenscheibe im Bug-WC aus und wir bringen sie zu Norman's winzig Restaurant. Aber Norman ist nicht da. Am Nachmittag fahren wir nochmals zu ihm und nun ist er anwesend. Zufällig ist gerade der richtige Handwerker da, der solche Scheiben macht und er nimmt unsere Musterscheibe mit.
Wir schauen uns noch den Rest des WM-Fussballspiels Italien-Paraguay an (1:1) und kehren zur MABUHAY zurück.
Am Abend haben wir Premiere auf der MABUHAY. Es gibt, ein hier im Supermarkt gefundenes, Schweizer-Fondue. Da wir KEIN Caquelon haben, erhitzen wir den Käse in einer normalen Pfanne, und auch das Rechaud wird notfallmässig erfunden. Auf der Packung steht, 400g reiche für zwei Personen, aber da darf man wirklich nicht sehr viel Hunger haben! Zu den restlichen Brotwürfeln essen wir anschliessend noch ein wenig Salami. Aber gut war das Fondue schon!



Dienstag, 15.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Wir warten fast 45 Minuten lang auf den Bus, weil ich den Busfahrplan falsch im Kopf habe. Wir schnappen uns den nächsten Kleinbus der vorbei kommt und sind gegen 11h in der Stadt. Wir schauen kurz zu, wie ein Schwarzer in rasender Geschwindigkeit Fische schuppt. Danach wollen wir über die Drehbrücke in den Stadtteil Otrobanda rüber. Die Drehbrücke wird genau in diesem Moment ganz geöffnet und so nehmen wir die Gratisfähre, die zur Verfügung steht, wenn die Brücke geöffnet wird. Wir möchten schauen, wie ein grosses Schiff in den Schottegat einfährt, aber es kommt keines. Später sehen wir, dass die Brücke geöffnet wurde, um daran etwas zu reparieren.
Königin-Emma-Brücke
Die Königin-Emma-Brücke ist eine charakteristische Pontonbrücke im Zentrum von Willemstad auf Curaçao. Sie treibt auf der Sint Annabaai und verbindet die Stadtteile Punda mit Otrobanda. Die Brücke ist keine feste Uferverbindung, sondern sie kann von Otrobanda aus an das Ufer gedreht werden um Schiffe von der Karibik in die Sint Anna Baai, und umgekehrt, zu lassen. Diese Konstruktion ist einzigartig in der Welt
Daher kommt auch der Spitzname:Swinging Old Lady. (Deutsch: Drehende Alte Dame)
Bei Öffnung der Brücke kann das andere Ufer über eine kostenlose Fährverbindung erreicht werden.
Sie wurde 1888 erbaut und 1939 und 2006 komplett erneuert. Benannt wurde sie nach der niederländischen Königin Emma.
Zu Beginn war die Königin-Emma-Brücke zollpflichtig. Nur Personen OHNE Schuhe konnten die Brücke kostenlos überqueren.
Wir besuchen heute das „Sklavenmuseum“, das uns aber nicht unbedingt überwältigt, obwohl es sehr schön angelegt ist. Irgendwie hatten wir uns etwas anderes darunter vorgestellt. Vielleicht hätten wir an einer Führung teilnehmen sollen?
Nach dem Museumsbesuch schlendern wir durch eine geschäftige Einkaufsstrasse und essen in einer Kneipe eine Kleinigkeit. Wir bestellen beide Hamburger und bekommen Sandwiches! Alle vom Bedienpersonal tragen Brasilien-T-Shirts. Heute ist das Fussball-WM-Spiel Brasilien-Korea.
Beim weiter gehen kommt Paul plötzlich in den Sinn, dass er noch 90°-Winkelstücke braucht, um seine ganze WC-Schlauch-Installation fertig zu stellen. Also suchen wir einen Baumarkt. Wir fragen auf der Strasse nach einem Baumarkt und man erklärt uns sehr nett, dass wir einen Kleinbus Richtung Flugplatz nehmen müssen. Wir begeben uns zur Kleinbusstation fragen auch hier wieder. Und, tatsächlich gelangen wir zum Baumarkt „Kooyman“. Paul findet sofort die gesuchten Teile und noch ein paar andere dazu. Während wir auf den Bus für die Rückfahrt warten, staunt uns eine kleine, etwa 5-jährige Schwarze an. Sie hat eine prächtige Zahnlücke und Paul sagt auf Berndeutsch zu ihr:“ U du, hesch ä Zang verlorä?“ Die Kleine strahlt ihn an und nickt heftig und voller Stolz! Per Kleinbus, wo 8 oder 9 Passagiere Platz haben, geht es zurück nach Otrobanda. Zu Fuss wieder über die Drehbrücke, die jetzt begehbar ist und um 16h fahren wir mit unserem „normalen“ Bus 6A zurück nach Spanish Water.
Zum Abendessen gibt es Milchreis mit Apfelmus. Ich möchte gerne eine Handvoll Weinbeeren in den Reis geben. Aber denkste! Weit und breit sind KEINE Weinbeeren in unserem Haushalt mehr zu finden, und ich weiss ganz genau, dass es noch VIELE hatte!




Mittwoch, 16.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
In der Nacht regnet es wieder mal etwa 3½ Minuten lang. Tags ist es mehrheitlich bewölkt.
Morgens montiert Paul noch die allerletzten 90°-Winkel am WC-Schlauchsystem.
Um 15h haben wir plötzlich beide das dringende Gefühl; wir brauchen Auslauf! Wir begeben uns an
Land und schauen uns erst mal die mächtige Ölbohrplattform an. Danach kraxeln wir auf die Festungsruine und nach ca. 1½ Stunden Bewegung sind wir zufrieden zurück auf der MABUHAY.
Juhu, wir haben gewonnen!!! Zufällig, weil ich e-mails schreiben will, erfahren wir per Internet, dass „wir“ das WM-Fussballspiel Spanien-Schweiz 1:0 gewonnen haben!
Gegen Abend kommen Rainer von der Elsa und sein Sohn Michael um uns zu fragen,ob wir morgen mit ihnen grillen wollen. Ja, sehr gerne!




Donnerstag, 17.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Mit dem 10h Bus fahren wir zum Supermarkt. Wir haben nämlich nichts, das wir heute Abend auf den Grill schmeissen könnten. Im Bus treffen wir auf Nico, von der „Domino“. Wir freuen uns sehr. Er ist Holländer und wir lernten ihn vor 1½ Jahren in Surinam kennen. Im Supermarkt machen wir wieder diverse „Testkäufe“, von Sachen, die wir nicht kennen. Wir kaufen immer nur ein Stück davon, und wenn es uns gut geschmeckt hat, kaufen wir später noch mehr. Die Kartoffeln sind hier immer sehr scheusslich und faulen ganz schnell dahin!!!
Gegen 15h holen Rainer und Michael Paul ab und sie fahren per Dinghy in den nahen „Wald“ (es ist allerdings eher nur Gestrüpp) und suchen Holz für das Feuer heute Abend. Ich bereite unterdessen die Sachen für das Abendessen vor. Kurz nach 17h treffen langsam alle 12 Erwachsenen und die 2 Kinder auf der nahe gelegenen, winzigen Insel ein. Jeder hat seine Esswaren und Getränke selber mitgebracht. Zuerst werden Fleisch und Würste auf der Holzkohlen-Glut gebrutzelt, danach wird, mit dem gesammelten Holz, ein schönes Lagerfeuer gemacht. Die Kinder freuen sich (und auch ein paar Erwachsene, Marshmallows im Feuer zu erhitzen. Wir sind eine internationale Gesellschaft. Ein Amerikaner aus Utah, zwei Kanadier aus Toronto (eigentlich Deutsche, die seit 38 Jahren in Kanada leben), vier Erwachsene plus die zwei Kinder sind Schweizer, alle anderen Deutsche. Es ist sehr schön und gemütlich und erst um 22h wird die Runde aufgelöst.


Freitag, 18.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Heute ist es wieder sonnig und 30° warm.
Paul putzt den Kühlschrank gründlich, weil zwei Bierbüchsen ausgelaufen sind. Ich putze im Schlafzimmer die Ablageflächen, wo die Bücher aufbewahrt werden.
Gegen 17h kaufen wir beim Segelschiff ISIS neues Guthaben für die Internetverbindung, die seit gestern nachmittag unterbrochen ist. Danach fahren wir zum Dinghy-Dock beim Fischerhafen, wo sich immer am Freitag zwischen 17h und 18h die Segler zum Happy Hour Bier treffen.

Samstag, 19.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Es ist richtig schönes, sonniges Wetter heute. Wir werkeln ein wenig im und ums Schiff herum, baden und lesen. Paul hat die Ankerwinsch gefettet und abgedichtet. Zur Belohnung gibt es zum Zvieri eine Glacé von Brigitte's Glacéboot.

Sonntag, 20.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Habt ihr zu Hause geheizt??????????? Ich habe soeben im Internet gesehen, dass es in der Schweiz so um die 13 - 15° kalt sein soll, brrrr....!!!
Bei uns regnet es seit Mitternacht, zuerst Schauer und Gewitter und im Moment landregenmässig, ganz zünftig. Das hatten wir seit ca. 11 Monaten nie mehr. Aber im Schiff haben wir 28°. Ich glaube, zum Mittagessen gibt es heute ein heisses Süppli, Brot und Käse.
Wir werden heute einen gaaaanz faulen Tag haben, siehe oben: Wir werden vermutlich nur lesen und sonst gar nichts tun. Eigentlich wollten wir ja heute morgen tauchen gehen, aber bei dem Regen lassen wir das lieber sein, da werden wir ja nass....
Es regnet kräftig bis um 16h, dann gibt es eine 4-stündige Regenpause. Gott sei Dank haben wir die Luke des Bug-WC's mit einem Plastiksack sehr gut abgedichtet. Dort fehlt nämlich seit einer Woche die Scheibe, die wir als Muster für eine Neue abgegeben haben.

Montag, 21.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Bis fast Mitternacht hat es in Strömen geregnet. Jetzt ist das Wetter nicht strahlend, aber immerhin regnet es nicht mehr. Wir fahren per Bus zum Budget Marine und zum Supermarkt. Bei der Rückkehr geht es zu Norman's Restaurant und wir sehen uns den Rest des Fussball-WM-Spiels Chile-Schweiz an. Buhhhh, wir verlieren 1:0 !!!
Am Nachmittag hat Paul wieder diverse Kleinigkeiten am Schiff zu reparieren.
Um 17h sind wir bei Marlene und Benno auf die „Diesel Duck“ eingeladen zum Apéro. Marlene und Benno sind die beiden Deutschen, die in Toronto, Kanada leben. Die haben ihren Motorsegler in sechs Jahren selber gebaut.


Mittwoch, 23.Juni 2010: Curaçao, Spanish Water
Gestern hat es bis zum Mittag geregnet. Der Nachmittag war sehr sonnig. Aber es hatte keinen Windhauch und das Wasser in der Bucht war spiegelglatt.
Auch heute ist schönes Wetter, so dass wir uns getrauen Wäsche zu waschen und sie raus zu hängen.
Um 11h30 sind wir an der Tankstelle des Curaçao Yacht Clubs, um Benzin für den Aussenborder, den Generator und den Kompressor zu holen. Die Tankstelle öffnet aber nur von 12h bis 18h! Dann fahren wir halt zum Fischerhafen und zu Norman, um uns nach unserer Lukenscheibe zu erkundigen. Ganz bestimmt bis am Freitag, teilt man uns mit....
Wir essen bei Norman ein paar Pouletflügeli und fahren wieder zur Tankstelle, die jetzt geöffnet ist. Das Benzin kostet 2.17 NAF (ca. SFr. 1.25) pro Liter. Wir kehren zur MABUHAY zurück, wo inzwischen die Wäsche trocken ist und die Betten wieder frisch bezogen werden können.


