Samstag, 26.Juli 2025: Dachau, 10km
Gestern Abend gab es noch einen etwa 2-stündigen, zünftigen Gewitterregen.
Heute Morgen um 10h haben wir gerade noch 16°, gefühlt 14°kalt! Und es regnet! Um 10h40 verlegen wir den BONSAI zur KZ-Gedenkstätte Dachau, wo wir um 11h ankommen. Wir laufen zum Besucherzentrum und kaufen zwei Tickets für die Führung auf Deutsch um 12h00. 4€ pro Person. Der Eintritt zur Gedenstätte ist kostenlos.Tatjana ist unsere Führerin und wir sind 31 Gäste, viel zu viele, wie sich schon bald heraustellt. Es regnet stark und 60% der Führung findet draussen statt! Es ist mühsam, Tatjana zu folgen. Unsere Regenschirme kommen sich gegenseitig in die Quere und wir verstehen kaum,
was sie uns erzählt. Leider hat Tajana keine durchdringende Stimme und wenn sie sich dann noch ab- oder umdreht, hört man sie überhaupt nicht mehr. Die Führung soll 2½ Stunden dauern. Nach 1 Stunde verlassen wir die Gruppe und suchen uns selbst den Weg durch die Gedenkstätte. Schade, wir hätten uns besser einen AudioGuide genommen und wären selber losgelaufen. Aber danach ist man ja immer schlauer!
Wir kehren mit dem Auto zu unserem gestrigen Stellplatz beim Freibad zurück und um 15h15 gibt es das Mittagessen im Bus. Danach möchte Paul ins nahe Hallenbad zum Schwimmen gehen. Er kommt sehr schnell unverichteter Dinge wieder zuück: das Hallen- und das Freibad sind geschlossen...
Die Abkürzung KZ Dachau steht für das Konzentrationslager Dachau bei München. Dieses NS-Konzentrationslager bestand vom 22. März 1933 bis zur Befreiung der Gefangenen durch Soldaten der 7. US-Armee am 29. April 1945. Das deutsche nationalsozialistische Regime eröffnete es rund acht Wochen nachdem Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt worden war und das NS-Regime die Macht übernommen hatte. Das KZ Dachau war eines der ersten derartigen dauerhaft betriebenen Lager. Heinrich Himmler (damals Polizeipräsident von München, seit 1929 Reichsleiter SS und seit 1934 Reichsführer SS) nutzte es als "Münchner Modell" für viele weitere Konzentrationslager. Es wurde 1937 umgebaut und erweitert. Es war zwölf Jahre durchgehend als Werkzeug des NS-Terrors gegen die Bevölkerung in Betrieb, doppelt so lange wie viele der anderen deutschen Konzentrationslager. Unmittelbar nach der Befreiung wurden die Zustände im Lager durch Filmaufnahmen dokumentiert. Dadurch wurde das KZ Dachau weltweit bekannt.
Das Gelände liegt ungefähr 20 Kilometer nordwestlich von München. Zunächst diente das Lager der Inhaftierung von politischen Gegnern des Nationalsozialismus. Himmler ließ es östlich der Stadt Dachau auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik bauen. Es diente – vor allem in seinen Anfangsjahren, als das NS-Regime seine Macht festigte – zur Inhaftierung und zur Einschüchterung politisch Andersdenkender.
Nach der Zerschlagung der SA 1934, die von der Propagandalüge eines drohenden „Röhm-Putsches“ begleitet wurde, ließ Himmler die Vergrößerung des KZ Dachau planen. 1937 begannen die Bauarbeiten für den neuen Häftlingsbereich, der an die ehemalige Munitionsfabrik anschloss. Organisation und räumlicher Aufbau waren später eine Vorlage für neue KZ im Reichsgebiet. Das NS-Regime präsentierte es propagandistisch als „Vorzeigelager“, beispielsweise mittels beschönigender Fotografien.
Dachau war Ausbildungsort für KZ-Wachmannschaften und SS-Führer, die nach Beginn des Zweiten Weltkriegs auch in Vernichtungslagern eingesetzt wurden. Das KZ Dachau war kein Vernichtungslager; allerdings wurden in keinem anderen KZ so viele politische Morde verübt.
Nach der Reichspogromnacht inhaftierte die SS verstärkt auch Juden und andere Verfolgte. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden auch Menschen aus besetzten Gebieten Europas im KZ Dachau inhaftiert. Es entwickelte sich zur Keimzelle für neue KZ und nahm mehrere Sonderstellungen ein: Das Lager war der erste Ort im Deutschen Reich, an dem einem SS-Lagerkommandanten die alleinige Gerichtsbarkeit zugeteilt wurde und geltendes Recht erfolgreich außer Kraft gesetzt wurde. Die SS schuf einen „Staat im Staate“. Haft und Ermordung politischer Gegner waren dem Zugriff der Justiz entzogen.
Von den insgesamt mindestens 161.896 Häftlingen starben etwa 41.500, wovon alleine im KZ-Außenlagerkomplex Kaufering etwa 14.500 zwischen Juni 1944 und April 1945, starben. Zusätzlich deportierte die SS häufig Häftlinge in andere Lager mit härteren Bedingungen oder gar in die Vernichtungslager im Osten.
Seit 1965 befindet sich auf dem Gelände die KZ-Gedenkstätte Dachau, die z. B. im Jahr 2019 von 900.000 Menschen besucht wurde.
(aus Wikipedia)
Die Kennzeichnung der Häftlingsgruppen systematisierte der Kommandant SS-Oberführer Loritz. Es waren kleine Dreiecke aus Stoff, so genannte Winkel, die auf die Häftlingsuniform genäht wurden. Die Hauptgruppen unterschieden sich durch die Farbe der Dreiecke.
Zusätzlich bekam jeder Inhaftierte eine Nummer auf die Kleidung genäht. Bei den Häftlingsnummern lief die erste Serie von Nr. 1 bis 37.575 vom 22. März 1933 bis zum 31. März 1940. Die zweite Serie lautete Nr. 1 bis 161.896, beginnend vom 1. April 1940 bis zum 28. April 1945.
Insgesamt waren etwa 200.000 Häftlinge in Dachau inhaftiert, darunter zahlreiche bekannte Persönlichkeiten wie Bürgermeister, Kommunalpolitiker oder Reichstagsabgeordnete aller Parteien. Viele Verleger von Zeitungen und Zeitschriften fanden sich in der Häftlingsliste, ebenso bekannte – und damit einflussreiche – Schriftsteller und Adelige. Auch andere öffentlichkeitswirksame Berufe waren betroffen: Musiker, Komponisten und Juristen. Eine weitere Sonderstellung des Lagers war, dass ab Ende 1940 inhaftierte Geistliche verschiedener Konfessionen aus anderen Lagern nach Dachau verbracht und im dortigen Pfarrerblock inhaftiert wurden.
(aus Wikipedia)