Donnerstag, 4. September 2025: 7.Tag, Sarajevo - Mostar, 126km
Und nach dem Mittag scheint wieder die Sonne und es wird bis 30° heiss. Um 14h30 sind wir in Mostar, nachdem es auch hier sehr schwierig war einen Übernachtungsplatz zu finden. Alle Parkplätze sind überfüllt, aber wir finden beim Friedhof ein Plätzchen, wo wir die Nacht verbringen werden. Wir machen uns sofort auf die Socken um Mostar zu besuchen. Wir laufen natürlich als erstes zu der berühmten alten Brücke, die während des Bosnienkrieges zerstört wurde. Es hat enorm viele Leute auf der Brücke. Wir sehen wie etwa 10 Mutige (Frauen und Männer) gleichzeitig von der Brücke in den Fluss Neretva hinunterspringen. Danach spzieren wir herum, kehren zweimal ein um etwas zu trinken (das muss ja sein bei dieser Hitze, oder?) und kehren zum BONSAI zurück, wo Paul für uns das Abendessen kocht.
Das Wahrzeichen Mostars ist die Stari most (deutsch Alte Brücke) über die Neretva, die von 1556 bis 1566 vom osmanischen Architekten Mimar Hajrudin erbaut wurde. Der Stadtname kommt von den Brückenwächtern (bosnisch, serbisch, kroatisch: Mostar = Brückenwächter). Die „Alte Brücke“ wurde im Bosnienkrieg am 9. November 1993 durch massiven Beschuss von kroatischer Seite zerstört. Die Rekonstruktionsarbeiten begannen 1996 und wurden 2004 abgeschlossen. Die Brücke und ein umgebender Teil der Altstadt wurden am 15. Juli 2005 in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen.
Mostar (serbisch-kyrillisch Мостар) ist die größte Stadt der Herzegowina, des südlichen Teils von Bosnien und Herzegowina, sowie die sechstgrößte Stadt des Landes. Sie ist die Hauptstadt des Kantons Herzegowina-Neretva der Föderation Bosnien und Herzegowina und hat etwa 113.000 Einwohner, wovon etwa 75.000 Einwohner in der eigentlichen Stadt wohnen.
Mostar liegt im Süden des Landes an der Neretva in einem Kessel zwischen den Bergmassiven Velež (1968 m) und Čabulja (1776 m) auf einer Höhe von lediglich 60 m über dem Meeresspiegel.
Während des Bosnienkrieges kam es 1992/1993 in Mostar zu Kämpfen zwischen kroatisch-bosniakischen und serbischen Einheiten, 1993/1994 zu Kämpfen zwischen Kroaten und Bosniaken. Dabei wurde die Stadt unter anderem durch Vertreibungen in einen kroatisch-westlichen sowie einen bosniakisch-östlichen Teil aufgeteilt.
Während des Krieges zerstörten kroatische Streitkräfte das Wahrzeichen Mostars, die Brücke Stari most, in einem mehrstündigen gezielten Beschuss. Nach Kriegsende wurde die Brücke wieder aufgebaut und 2004 offiziell eröffnet. Im Mai 2013 verurteilte der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien sechs Verantwortliche der Kroatischen Republik Herceg-Bosna unter anderem wegen der Zerstörung der Brücke erstinstanzlich zu mehrjährigen Haftstrafen. Im November 2017 wurden alle Urteile nach Berufung bestätigt, Slobodan Praljak vollzog noch im Gerichtssaal Suizid.
Verwaltungstechnisch bildete Mostar seit dem Krieg zwei Städte: eine kroatische auf dem westlichen Ufer des Flusses Neretva und eine bosniakische auf dem östlichen Ufer. Im Auftrag der EU wurde Hans Koschnick als Vermittler nach Mostar entsandt. Im Januar 2004 wurde dieser Zustand formal aufgehoben und eine neue Regelung eingeführt, wonach die Stadt in sechs Stadtgemeinden eingeteilt ist, die zusammen eine Einheit darstellen. Infolge des fortgesetzten Streites um die Verwaltungsstruktur gab es von 2008 an bis 2020 keine Kommunalwahlen in Mostar.