Albanien: Sonntag, 28. September 2025: 31.Tag, Cardaklije (Bosnien) - Racovica (Kroatien), 83,3km
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Sonntag, 28. September 2025: 31.Tag, Cardaklije (Bosnien) - Racovica (Kroatien), 83,3km

Um 10h ist Abfahrt vom sehr ruhigen Parkplatz bei dem kleinen Heimatmuseum. Es ist 12° kalt, total bedeckt und neblig. Es fängt gerade an zu tröpfeln. Gestern Abend haben wir zum ersten Mal auf dieser Reise die Dieselheizung angeschmissen. Danach hatten wir es so richtig schön warm und kuschelig beim Würfeln. Ich habe 4 von 4 Spielen verloren. Buhhh!!! Heute fahren wir Richtung Norden und damit voll in den Regen. Wir kommen am Una-Nationalpark vorbei und es wird immer grausliger. Kurz vor 11h sind wir in der Stadt Bihać.

 

Bihać ist eine Stadt im äussersten Nordwesten von Bosnien und Herzegowina. Sie liegt nahe der Grenze zu Kroatien am Fluss Una. Die Gemeinde Bihać, die neben der eigentlichen Stadt auch das nähere Umland umfasst, hat etwa 61.000 Einwohner. Mehr als 90 % der Einwohner sind Bosniaken.

 

Wir schauen uns die Stadt Bihać kurz an, essen im Hotel Paviljon zu Mittag (es war sehr schwierig, ein Restauarnt zu finden, das geöffnet war) und fahren um 12h30 schon wieder weiter. Eigentlich wollten wir noch eine Nacht in Bosnien verbringen, aber der Campingplatz, den wir dafür nutzen wollten, ist geschlossen. Ausserdem ist das Wetter auch nicht so toll. Wir haben unsere letzten bosnischen Mark ins Essen investiert und werden ab sofort nur noch mit €uros bezahlen. Das ist ja auch viel einfacher. Knappe 20km später sind wir an der Kroatischen Grenze, die wir problemlos passieren dürfen.

Im Dörflein Željava besuchen wir die Airbase Željava.

 

Der Luftwaffenstützpunkt Željava, der an der Grenze zwischen Kroatien und Bosnien und Herzegowina unter dem Berg Gola Plješevica in der Nähe der Stadt Bihać liegt, war der grösste unterirdische Hangar und Militärflugplatz in der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (SFRJ) und einer der grössten in Europa. Die Anlagen wurden von den lokalen Behörden von Bihać und dem Kreis Lika-Senj in Kroatien gemeinsam genutzt.

Der Bau der Luftwaffenbasis Željava oder Bihać (Codename „Objekat 505“) wurde von den Berghangars der schwedischen Göta Wing (F 9) inspiriert, begann 1948 und wurde 1968 abgeschlossen. In diesen zwei Jahrzehnten gab Jugoslawien etwa 6 Milliarden Dollar für den Bau aus, das Dreifache der aktuellen jährlichen Militärbudgets von Serbien und Kroatien zusammen. Es war eines der grössten und teuersten militärischen Bauprojekte in Europa.

Die Aufgabe der Anlage bestand darin, ein landesweites Frühwarnradarnetzwerk in der Jugoslawien aufzubauen, zu integrieren und zu koordinieren. Der Komplex wurde so konzipiert und gebaut, dass er einem direkten Treffer einer 20-Kilotonnen-Atombombe standhalten konnte, vergleichbar mit der Bombe, die auf Nagasaki abgeworfen wurde.

Der Hauptvorteil der Basis war die strategische Lage ihres Abfang- und Überwachungsradars „Celopek” auf dem Berg Plješevica, dem Nervenzentrum eines fortschrittlichen integrierten Luftverteidigungsnetzes, das den Luftraum und das Gebiet Jugoslawiens und möglicherweise noch weitere Gebiete abdeckte. Zusätzlich zu ihren Hauptaufgaben als geschützte Radaranlage, Kontrollzentrum und sichere Kommunikationseinrichtung umfasste die Luftwaffenbasis Tunnel, in denen zwei vollständige Jagdgeschwader, ein Aufklärungsgeschwader und zugehörige Wartungseinrichtungen untergebracht waren.

 

Die Tunnel hatten eine Gesamtlänge von 3,5 km (2,2 Meilen) und der Bunker verfügte über vier Eingänge, die durch 100 Tonnen schwere Drucktüren geschützt waren, von denen drei speziell für den Einsatz von Starrflügelflugzeugen angepasst waren.
Die unterirdische Anlage war mit halbkreisförmigen Betonschilden ausgekleidet, um den Aufprall von Munition abzufedern. Der Komplex umfasste eine unterirdische Wasserquelle, Stromgeneratoren, Mannschaftsunterkünfte und andere strategische militärische Einrichtungen. Au
sserdem befand sich dort eine Kantine, in der 1.000 Menschen gleichzeitig verpflegt werden konnten, sowie Vorräte an Lebensmitteln, Treibstoff und Waffen, die für 30 Tage ausreichten. Der Treibstoff wurde über ein 20 km langes unterirdisches Rohrleitungsnetz geliefert, das mit einem Militärlager in der Nähe von Bihać verbunden war.

Die Zugänge wurden streng überwacht, und die Wachposten waren befugt, auf jeden zu schiessen, der versuchte, sich unbefugt Zutritt zu verschaffen. In der Praxis waren jedoch nur Sondergenehmigungen erforderlich, und unbefugte Besucher wurden in der Regel abgewiesen.

Der Luftwaffenstützpunkt wurde 1991 während der Jugoslawienkriege intensiv genutzt. Bei ihrem Rückzug zerstörte die jugoslawische Volksarmee die Landebahn, indem sie zuvor dafür vorgesehene Stellen mit Sprengstoff füllte und diesen zur Explosion brachte. Um eine mögliche weitere Nutzung des Komplexes durch kroatische und bosnisch-herzegowinische Streitkräfte zu verhindern, vollendete die serbische Armee von Krajina 1992 die Zerstörung, indem sie weitere 56 Tonnen Sprengstoff zündete. Die darauf folgende Explosion war so stark, dass sie die nahe gelegene Stadt Bihać erschütterte. Bewohner der umliegenden Dörfer berichteten, dass noch sechs Monate nach der Explosion Rauch aus den Tunneln aufstieg. Der Befehl zur Zerstörung wurde vom serbischen Oberst Milan Meničanin erteilt.


Aktueller Status: Die örtlichen Polizeikräfte nutzen das Gebiet derzeit zur Ausbildung von Hunden mit echten Landminen, da sich in der Umgebung noch immer eine große Anzahl von Minen befindet. Aufgrund der Minen ist bei einem Besuch des Željava-Komplexes äußerste Vorsicht geboten. Im November 2000 starb ein Major der bosnischen Luftwaffe, nachdem er bei der Suche nach Pilzen eine PROM-2-Antipersonenmine ausgelöst hatte.
Die Zerstörung der Gebäude und Ausrüstung der Basis ist unermesslich und hat gro
sse Umweltschäden verursacht. Mögliche Wiederaufbauarbeiten sind begrenzt.

Ehrlich gesagt, sind wir beide ein wenig enttäuscht. Wir hatten erwartet in diesem Flugzeughangar ein paar alte Flugzeuge vorzufinden. Aber dem ist nicht so. Kein einziges Flugzeug wurde hier drinnen vergessen. In der Nähe des Hangars befindet sich eine alte Douglas C-47B Dakota. Aber nun machen wir uns auf den Weg, einen Übernachtungsplatz zu finden. Und: es ist unglaublich aber wahr. Irgendwann landen wir zufällig auf dem Camping "Bear", wo wir vor etwa 5 Jahren schon mal waren, als wir die Plitvicer Seen besuchten. Und tatsächlich sind wir im Computer des Camps immer noch registriert....

Heute gibt es zum Abendessen ein Fondue. Das Wetter passt dazu!

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