Dienstag,19.Oktober 2010: Kolumbien, Cartagena
Endlich wieder mal richtig schöner Sonnenschein und keinen einzigen Regentropfen während der ganzen Nacht! Am Morgen bringen wir eine Ladung schmutzige Wäsche in die Wäscherei des Supercenter Carulla. Dann holen wir mit einem Kanister auf der Sackkarre 23 Liter Benzin an der Strassentankstelle.
Wir haben kaum fertig zu Mittag gegessen,kommt schon Bianney, der Schweisser, und bringt uns die zwei geflickten Relingsstützen. Die sehen wirklich super aus, SCHÖNER als neu!!! Wir geben ihm die 60% Anzahlung auf den neuen Geräteträger. Bianney unterschreibt uns eine Quittung und stopft sich lachend die 3.6 Millionen Pesos in die Socken....! Um 16h will er wieder kommen um die genauen Masse für seine Schweissarbeit zu nehmen.
Mittwoch, 20.Oktober 2010: Kolumbien, Cartagena
Seit gestern 16h und heute den ganzen Tag warten wir auf Bianney, den Schweisser. Es ist höllisch heiss und wir werkeln dies und das auf dem Schiff herum und schwitzen still vor uns hin. Endlich, so gegen 15h30 kommt er doch noch. Er bringt seinen grossen Bruder und seinen Schwager mit und zu dritt messen sie das Heck der MABUHAY aus. Die Schräge des anzufertigenden Geräteträgers wird mit einer ZEITUNG gemessen!!!! Wenn das nur gut kommt! Als sie fertig sind wollen alle drei ein Glas Wasser trinken und Paul muss sie dann mit dem Dinghy zum Club Nautico führen. Übrigens ist dieser „Club Nautico“ nichts anderes als eine grosse Baustelle und einem kleinen Büro in einer Baracke, wo man sich bei John über allerlei informieren und Internet gegen Bezahlung auf's Schiff haben kann (die bei uns sehr schlecht funktioniert).
Um 17h30 holt uns Werner mit seinem Dinghy ab und wir laufen zu sechst zur Pizzeria Sandro, wo jeden Mittwoch um diese Zeit ein Seglertreff stattfindet. Wir bestellen eine Pizza und sobald wir diese verdrückt haben, verlassen wir das Treffen. Es sind etwa 50 oder mehr Leute anwesend und alle schwatzen wild durcheinander. Der Lärmpegel ist so laut, dass man überhaupt NICHTS mehr versteht!
Vor dem Club Nautico werden wir überrascht. Gerd, der deutsche Schwarzwäldler von der „The second Life“, wartet hier auf uns. Er ist erst aus Deutschland zurückgekommen. Sein Schiff liegt in einer Werft weiter südlich. Wir verabreden uns für Freitagabend und er geht auf den Bus.
Nun sitzen wir alle noch gemütlich bis um 22h auf der MABUHAY beim Wein oder Bier zusammen.
Donnerstag,21.Oktober 2010: Kolumbien, Cartagena
Es ist heiss (30°, gefühlt wie 36°, Luftfeuchtigkeit 74 %) und schönes Wetter. Heute sind wir schon eine Woche hier. Um 9h15 sind wir bereits mit Lorenzo und seinem Taxi unterwegs zu Benjamin, dem Segelmacher. Er strahlt uns mit seinem einzigen Zahn herzlich an. Auf dem Vorplatz seines Hauses,falten wir das Segel schön zusammen. Aber es passt nicht in den Segelsack und der Skipper ist überhaupt nicht zufrieden. Also, nochmals von vorne, bis der Schweiss tropft und das Segel in den Sack passt.
Paul wartet im Club Nautico beim Dinghy auf mich, während ich im Supermarkt die saubere Wäsche abhole und ein paar Kleinigkeiten einkaufe.
Auf dem Rückweg fahren wir bei der „sail away“ vorbei, wo Werner mit seiner defekten Ankerwinsch fast am Verzweifeln ist. Während Anne und ich Cappuccino trinken und Ausflugspläne schmieden, flicken Werner und Paul das widerspenstige Ding, bis es endlich wieder läuft.
Um 16h kommt Werner zu uns an Bord um Paul mit unserem kaputten Spibaum zu helfen (er hat Erfahrung, im Gegensatz zu uns!!!). Um 17h sind wir bei Daniela und Beat auf der „Time after Time“ eingeladen. Mmmm..., wir werden wieder mal so richtig 5*****-mässig verwöhnt! Es gibt herrliches Poulet-Curry mit Reis, in einer halben, ausgehöhlten Ananas, und zum Dessert frische Ananas mit Rum und Schlagrahm. Nochmals Mmmm...!!! Herrlich!
Freitag,22.Oktober 2010: Kolumbien, Cartagena
Ich bin ausquartiert, damit Paul „in Ruhe“ Kabel durch's Schiff verlegen kann.
Zuerst bin ich zwei Stunden im Internet-Café um endlich wieder einige Mails zu beantworten. Danach eile ich in die Altstadt. Ich will in der Kathedrale um 12h einem Gottesdienst beiwohnen. Dieser dauert nur eine halbe Stunde und danach esse ich in der „Casa Suiza“, einem winzigen Restaurant, eine Portion Lasagne. Kaum bin ich wieder draussen und habe in einer Papeleria (Papeterie) eine neue Agenda, als Tagebuch für 2011 gekauft, fängt es unheimlich an zu schütten. Ich setze mich neben einen älteren Herrn auf eine Treppenstufe unter einem Balkon, wo man nicht nass wird. Von hier kann man eine Strassenkreuzung von vier Gassen überblicken und es ist überhaupt nicht langweilig! Rechts von mir sitzt Alberto, der ältere Herr. Links von mir ein Kaffeverkäufer. Und weil es gerade so gemütlich ist, kaufe ich diesem ein Becherchen mit Kaffee ab. Die Strassenkreuzung ist im Nu überflutet und die Leute waten bis zu den Knöcheln im Wasser über die Strasse. Der Nebeneffekt des Regens ist, dass der Müll von der Strasse gespült wird. Eigentlich wollte ich auf die nächste Plaza, weil man mir gesagt hat, dass dort der neue columbianische Presidente, Juan Manuel Santos ankommt. Überall hat es Polizei und Militär. Der Presi würde mich ja schon interessieren, aber nicht bei dem Schiffwetter!!! Also bleibe ich neben Alberto sitzen und amüsiere mich über die Leute im Regen. Es dauert nicht lange, kommen die ersten Regenschirmverkäufer (einer barfuss) und schreien lauthals: „paraguas, paraguas!!!“ und sie machen gute Geschäfte... Nachdem ich mich mit Alberto angeregt unterhalten habe und es aufgehört hat zu regnen, laufe ich gemütlich durch die alten Gassen. In der Gegend des Marktes trinke ich einen Kaffee und esse ein Stück Cocoskuchen dazu. Um 17h30 treffe ich mich, wie abgemacht mit Paul in der Pizzeria Sandro. Aber Gerd ist nicht gekommen. Wir laufen zurück zum Club Nautico, aber kein Gerd weit und breit. Also beschliessen wir zur MABUHAY zurück zu kehren. Als wir schon das Dinghy lösen wollen kommt Gerd doch noch per Taxi an. Zusammen gehen wir in eine andere Pizzeria, zu José und sitzen dort gemütlich bei Pizza und Bier zusammen. Es gibt Bier, obwohl es hiess, dass heute, ab 18h, wegen Wahlen, bis zum Sonntagabend kein Alkohol verkauft werden dürfe! Erst um 21h komme ich, von meinem „Freitag“ wieder zurück auf die MABUHAY. Das war richtig schön, so ein „Freitag“!
Samstag,23.Oktober 2010: Kolumbien, Cartagena
Wir haben ein Problem mit unserem Pactor-Funk-Mail-Programm. Über 2½ Stunden sitzen wir am Computer um mit Fred, er sitzt in in Gran Canaria, das Problem zu lösen. Er kann es per Fernwartung beheben. Ufff...geschafft!
Am Nachmittag fahren Anne, Werner und wir per öffentlichem Bus zum Bus-Terminal. Die Fahrt dauert eine ganze Stunde, durch kleine Gassen und Strassen. Wir wollen uns erkundigen, wann morgen Busse nach Medellín fahren und kaufen gleich 5 Tickets. Die Rückfahrt im Bus dauert sogar fast ganze 1½ Stunden. Wir haben das Gefühl, nie mehr anzukommen. Abends regnet es und wir sind total k.o.!
















