Mittwoch, 17. November 2010: Cartagena – Isla Grande, (Kolumbien) ca. 20sm
Gestern hat es den ganzen Morgen und bis um etwa 14h in Strömen geschüttet. Paul und ich sind in die Stadt gelaufen, um eine Batterie für meine Soehnle Küchenwaage zu suchen. Das haben wir schon am Sonntag versucht, erfolglos! Unterwegs schifft es dermassen, dass wir ein Taxi nehmen. Überall fragen wir nach dieser verflixten runden Nr. 2430 Batterie (das Muster haben wir dabei). Keiner hat sie. Als wir schon aufgegeben haben finden wir sie an einem winzigen Strassenstand. Weil es immer noch giesst und wir schon ganz nass sind, essen wir in einem kleinen Lokal, es heisst BOMBAY, zu Mittag. Paul isst eine Suppe, ich Reis mit gekochtem Huhn, Bohnen und Salat, dazu jeder eine Cola. Alles zusammen kostet 9'700 Pesos (ca. 5.40 US$), zum Vergleich: die Batterie hat 9'000 Pesos gekostet! Der Regen hat ein wenig abgenommen und so laufen wir zurück zum Club Nautico. Im Carulla Supermarkt erledigen wir noch letzte Mails und kaufen danach noch einmal gross ein. Am Schluss haben wir noch 20'000 Pesos (ca. 11 US$) zuviel Bargeld und wissen nicht was damit machen! Irgendwann haben wir die zündende Idee, dass wir das noch ver(fr)essen müssen. Und so sind wir abends nochmals an Land, in der nahe gelegenen Pizzeria und mampfen eine Zweier-Pizza für 13'000 Pesos. Der Rest reicht noch für jeden zwei kleine Biere und den allerletzten Rest schenken wir dem Nacht-Wächter, der den Club Nautico bewacht.
Gegen 9h heute morgen, heben wir, die „sail away“, die „Time after Time“ und die MABUHAY, die Anker und verlassen Cartagena, Richtung Südwesten, zur Isla Grande, im Rosario-Archipel. Dieser Archipel besteht aus 27, zum Teil winzigen, Inseln. Bis dorthin sind es ungefähr 20 sm (37km). Wir motoren zwei Stunden bis Boca Chica, der Ausfahrt der Lagune von Cartagena und dann nochmals drei Stunden bis zur Isla Grande. Das Wetter ist herrlich schön und wir geniessen es richtig, nach den ewigen Regenfällen.
Um 13h30 ankern wir in einer kleinen Bucht, an der Nordseite der Insel. Mit unseren drei Schiffen, ist die Bucht schon ziemlich voll! Während ich Salat für das Mittagessen zubereite, lässt es sich Paul nicht nehmen, sofort ins kühle, wunderschön grüne Wasser zu springen. Ah, das ist herrlich! Dieses Gefühl haben wir in Cartagena während unseres fast 5-wöchigen Aufenthaltes dort sehr vermisst. Aber die Gülle dort lud wirklich nicht zum Bade!
Donnerstag, 18. November 2010: Isla Grande (Kolumbien)
Es ist herrlich schönes Wetter! Diese Bucht ,wo wir liegen, ist klein aber gemütlich. Es hat ein Hotel, aber so wie es aussieht, kommen da nur Tagesausflügler hin. Morgens werden die Touristen per Motorboot herangekarrt und um 15h wird eine Glocke geläutet „Billimbillim!“ und die Sonnenhungrigen kramen eifrig ihre Sachen zusammen und begeben sich zum Boot, das sie wieder abholt. Bis zum nächsten Morgen stehen nun die weissen Liegestühle wieder still und verlassen im Sand.
An allen drei Schiffen wird am Morgen von den Männern an den Unterwasserschiffen herumgekratzt. Ich mache bei uns im Schiffsinneren Grossputz.
Um 15h rudern wir alle an Land und schauen uns ein wenig auf der Insel um. Die Isla Grande ist die grösste Insel des Rosario-Archipels, mit ca.2'000 Einwohnern. Es hat sogar eine Hahnenkampfarena. Im Süden der Insel hat es eine Vogelstation mit sehr vielen schönen Vögeln, die wir uns gründlich anschauen. Paul fragt einen schönen weissen Kakadu, ob er „Klara“ heisse? Der Vogel schaut ihn an, überlegt einen Moment und sagt klar und deutlich „Klara“....
Wir staunen wie gross das Dorf Orika auf dieser Insel ist, das hätten wir nicht erwartet, ca. 900 Einwohner. Es hat eine Schule, wo die Kleinen in ihren Schuluniformen, weisse Blusen oder Hemden und dunkelblaue Jupes oder lange Hosen, herumwimmeln. Sie drängeln sich geradezu auf das Foto, das ich von ihnen mache! Nach unserem Rundgang auf der Insel gibt es auf der MABUHAY Bier und Nüssli.
Freitag, 19. November 2010: Isla Grande (Kolumbien)
Wieder toller Sonnenschein! Ah, wie wir das geniessen, nach all dem Regen von Cartagena!
Paul hilft Werner bei einem Aussenborderproblem und danach gehen Paul und ich an Land. Wir suchen einen jungen deutschen Burschen, der bei der Unterwassernationalpark-Verwaltung ein Studienprojekt macht. Man hat uns gesagt, dass er im Dezember wieder nach Deutschland fliegt. Allerdings haben wir keine Ahnung, wie der junge Mann heisst. Wir haben aber grosse Hoffnung, dass er unseren defekten Solarregler mit nach Deutschland nimmt.
Wir laufen ca. eine Stunde lang durch den Busch, fragen ein paar mal und finden endlich den Sitz der Unterwassernationalpark-Verwaltung. Hier sagt man uns, Ole sei mit Lisa draussen am Riff, am Tauchen. Sie kontrollieren den Zustand des Riffes. Wir warten etwa 1½ Stunden, im Schatten am wunderschönen Sandstrand auf die beiden. Nachdem die zwei zurückgeschwommen kommen, spendiert uns Lisa einen herrlichen, kühlen Papaya-Saft. Lisa ist Kolumbianerin und kommt aus Bogotá. Ole ist sofort bereit unseren Solarregler mit nach Deutschland zu nehmen. Er fliegt am 2.Dezember nach Berlin. Ganz, ganz herzlichen Dank für Deine spontane Hilfe, Ole!!!
Mit einem strammen Marsch kehren wir nach ca. 35 Minuten zum Dorf und zur MABUHAY zurück. Endlich, nach 14h bekommen unsere knurrenden Mägen etwas zu futtern (Spiegeleier mit Brot).
Um 15h schnorcheln wir mit Daniela, Anne und Werner ein ¾-Stündchen am Riff. Es hat zwar viele Fische, aber trotzdem ist es eher enttäuschend tot!!! Für mich ist es der erste Schnorchelgang seit meiner Augenoperation. Ah, ist das schön, nicht mehr zuerst Bifokal-Kontaktlinsen auf die Augen montieren zu müssen, damit ich überhaupt etwas sehe....
Gegen Abend kommt Wind auf, nicht viel, nur ca. 15 Knoten. Aber unsere Ankerkette streckt sich und die MABUHAY wird ungemütlich nahe an eine Ecke des Ufers gedrängt. Um 20h ankern wir um und können nun in Ruhe neben der „Time after Time“ schlafen.
Samstag, 20. November 2010: Isla Grande, Kolumbien – Isla Pinos (Tupbak), Panama, 141.4 sm
Um 7h15 verlassen wir die Isla Grande und somit Kolumbien. Wir müssen motoren, kein Wind. Am Anfang scheint die Sonne, gegen 10h nimmt die Bewölkung immer mehr zu und es regnet ein paar vereinzelte Tropfen. Der Wind ist sehr variabel und zum Glück sehr wenig, wenn wir ihn genau auf die Nase haben. So tuckern wir gemütlich Richtung Kuna Yala Inseln, (oder San Blas Inseln) an der Karibikküste von Panama. Ich habe soeben gelesen, dass die Kuna-Indianer den Namen „San Blas“ nicht mögen, weil er von den spanischen Eroberern stammt!
Die „sail away“ die etwa 1 sm vor uns fährt, warnt uns per Funk, dass viele Baumstämme im Wasser treiben und wir ausweichen sollen. Und genau da, wo es am meisten Holz, Müll, Plastik und sonstiges Gerümpel hat, begegnen wir einer Gruppe von Delfinen. Ausser dem Durchqueren dieser grossen Müllteppiche, verläuft die Fahrt ziemlich ereignislos. Wir motoren....
Am Nachmittag scheint wieder die Sonne. Nach 17h bremsen wir die MABUHAY, indem wir den Motor von 2'000 auf 1'800 Touren drosseln. Wir sind zu schnell und würden im Dunkeln ankommen und das wollen wir nicht. Es ist eine helle Vollmondnacht und hinter den dicken Wolken rundherum am Horizont blitzt es die ganze Nacht immer wieder ganz gespenstisch. Das Meer hat fast keine Wellen und wir machen eine sehr gemütliche Fahrt. Die Nachtwachen halten wir ziemlich genau
ein, aber wir schlafen beide abwechselnd im Cockpit, keiner unten im Bett.
Sonntag, 21. November 2010: Isla Pino (Tupbak), Panama
Gegen 6h morgens kommt ein bisschen mehr Wind auf, ca. 10 Knoten, aber genau auf die Nase und es hat eine Gegenströmung, sodass wir nicht mehr so gut voran kommen, wir motoren wieder mit 2'000Touren. Die Sonne scheint, aber in der Ferne hat es überall sehr dunkle Wolken und es donnert unheimlich. Die Isla Pinos können wir schon seit Stunden sehen. In der Kuna Sprache heisst sie „Tupbak“, was „Wal“ bedeutet. Und so sieht die Insel auch wirklich aus. Der „Buckel“ ist 150m hoch.
Es ist jetzt 11h15 und wir schmeissen den Anker im Durchgang, zwischen Insel und dem Festland von Panama. Ja, wir sind in Panama!!! Wir haben 28 Stunden motort und 141.4 sm zurückgelegt:
Die „sail away“ und die „Time after Time“ sind schon längst da.
Wir sind kaum fertig mit dem Mittagessen, kommen die ersten Kuna Indianer in einem motorisierten Holzboot. Sie wollen uns Hummer und Langusten verkaufen. Danke nein, wir haben keinen Bedarf!
Um 16h30 kommt ein Kanu mit zwei Mann zu uns. Einer ist ein „Polizist“, er trägt ein ärmelloses T-Shirt, eine Militärhose und Gummistiefel. Er sagt auf Spanisch, wir müssten 8 „Balboas“ (ein Balboa entspricht einem US Dollar) bezahlen, als „Steuer“, weil wir hier ankern. Und wenn wir morgen auf die Insel gehen, kostet das pro Person je einen „Balboa“. Und wenn wir auf den Berg wandern wollen, müssen wir den „saila“ (eine Art Dorfrat) fragen und das kostet dann wieder einen „Balboa“. Mann, das kann ja heiter werden!!! O.k., wir bezahlen die 8 „Balboas“ und bekommen sogar eine Quittung dafür.
Die Währungseinheit von Panamá ist der Balboa zu 100 Centésimos. Der Balboa ist allerdings nur als Münzgeld vorhanden. Der US-Dollar ist offizielles Zahlungsmittel.
Kuna Yala
Hauptstadt El Porvenir
Einwohnerzahl ca. 50'000
Fläche 2.393 km²
Bevölkerungsdichte 15 Ew./km²
Die Comarca Kuna Yala (früherer Name: San Blas) ist ein autonomes Gebiet an der Ostküste Panamas am Atlantischen Ozean.
Eine Kette aus etwa 365 Inseln und Inselchen in der karibischen See vor der südöstlichen Küste Panamas, die sich ca. 180 km bis zur kolumbianischen Grenze hinzieht, bildet das Archipel San Blas. Nur 10 % der Inseln sind permanent besiedelt.
Die Kuna haben der Unterwerfung durch die Zentralregierung in blutigen Auseinandersetzungen getrotzt, die schließlich 1925 in einem Aufstand gipfelte. Obwohl 1930 ein politischer Vergleich geschlossen wurde, mussten die Indios noch jahrzehntelang kämpfen, bis schließlich das semiautonome Gebiet Kuna Yala etabliert war.
Im Alltagsleben gehören die molas, neben den ebenso bunten unterschenkel- und unterarmbedeckenden Bändern, zum normalen Schmuck der kleinen, ungewöhnlich selbstbewussten Kuna-Frauen. Sie trifft man tagsüber in der Fußgängerzone von Panama-City beim Verkauf, zwei Tage später in ihren Hütten im Archipel. Vollkommen selbstverständlich nutzen sie für die Reise das Flugzeug.
Am bekanntesten ist die Isla El Porvenir, auf der sich der Gruppentourismus bereits massiert. Auch auf den Inseln Isla Sapibenega, Isla Wichubualá und Isla Okuptupu gibt es erste touristische Strukturen. Weiter südlich liegende Inseln der Kunas, wie z.B. Playón Chico (Ukupseni), sind nur sehr schwer und nur mit einfachen Propellermaschinen zu erreichen. Die Einladung eines Einheimischen incl. die Zustimmung der Stammesvorsteher (Kaziken) ist erforderlich. Es herrscht die Stammessprache vor, Englisch wird dort fast gar nicht, Spanisch nur von einigen gesprochen.
Montag, 22. November 2010: Isla Pinos (Tupbak)
Von 6h bis 10h30 regnet es in Strömen. Wir beeilen uns kein bisschen, um aus dem Bett zu kommen. Nach dem Frühstück putzt Paul den Ankerkasten gründlichst aus und ich widme mich einigen Schimmelstellen im Schiff.
Nachmittags treffen wir uns alle am Strand und laufen ca. 30 Minuten zum Dorf Pinos. Dabei kommen wir auch an einem Friedhof vorbei, wo die Kunas unter kleinen Strohhütten begraben sind.
Ich bin unterwegs ziemlich entsetzt, überall am Strand liegt Müll, Müll, Müll! Ich hatte blauäugig erwartet, hier in eine heile Indianerwelt zu kommen. Wobei bestimmt nicht aller Müll von diesem Dorf stammt, sondern angeschwemmt wurde.
Im Dorf sind alle Leute sehr nett. Im „Kongresshaus“ finden wir den „saila“ (er heisst Lombardo) und müssen prompt 1 US$ pro Person zahlen, weil wir auf den höchsten Punkt der Insel, zu der Funkantenne dort oben wandern wollen. Werner zahlt für uns alle mit einer 10 $ Note und wenn wir zurückkommen, bekommen wir die 4 $ Rückgeld. Das muss inzwischen erst besorgt werden. Der Weg zur Antenne beginnt ganz schön und breit, wird aber immer mehr zu einem undurchdringlichen Gestrüpp. Wir kämpfen uns mühsam durch den Busch und schaffen es nicht, bis zum höchsten Punkt der Insel. Es ist schon 16h vorbei, die Mücken fangen an uns zu piesacken und wir fürchten, nicht bis zum Eindunkeln wieder unten im Dorf zu sein. Wir sehen einen winzigen schwarzen Frosch mit smaragdgrünen Punkten. Hier kehren wir um und schlittern mehr als dass wir laufen den Berg wieder hinunter. Unterwegs werden wir von messerscharfem Gras geschnitten, laufen durch Sumpf und knöcheltiefes Wasser und kommen total verdreckt, zerstochen und zerschrammt im Dorf an. Wir sehen aus wie die Ferkel!!! Werner bekommt die 4 $ zurück.
Das Dorf besteht aus vielen schönen Bambushäusern, die mit Palmblättern gedeckt sind. Das Schulhaus und eine Kirche sind aus Stein gebaut. Es hat eine Telefonkabine und eine grosse Satellitenschüssel mitten im Dorf.
Wir fotografieren eine Frau, die an einer „mola“ arbeitet und müssen dafür 1 $ bezahlen. Eine andere Frau zeigt uns durch das Fenster ihres Hauses zwei „molas“ eine von Hand gearbeitete und die andere mit Maschine genäht. Im Inneren ihres Hauses erspähen wir eine SINGER-Nähmaschine!
Am Schiffssteg hat es zwei kleine Läden, die Allerlei verkaufen. Reis, Süssigkeiten, Pampers, Schulhefte usw. Die Babys auf den Armen ihrer Mütter tragen Pampers oder gar nichts. Sie sind mit irgendetwas Schwarzem eingeschmiert, was aussieht wie Russ. Ich frage Lombardo auf Spanisch, was das ist und er sagt, es sei eine Art Medizin, damit die Kleinen nicht krank werden. Das Dorf hat 250 Einwohner und 3 „saila's“ (Räte).
Ich unterhalte mich mit einem älteren Kuna, er heisst Horacio (72), über dies und das. Er will wissen, wo wir herkommen und verwechselt die Schweiz mit Schweden. Aber da ist er nicht der Einzige. Er sagt mir, wie man auf Kuna „wo kommt ihr her“ sagt, aber ich habe es schon wider vergessen!!!
Wir verabschieden uns und laufen am Strand zurück zu unseren Dinghy's. Um 17h30 sind wir auf der MABUHAY und freuen uns auf ein Bad im Meer.
Dienstag, 23. November 2010: Isla Pinos (Tupbak)
Es regnet bis gegen 10h. Und weil es so schön stark regnet, können wir das Leck suchen, das wir auf der MABUHAY haben. In unserem Schlafzimmer tropft über dem Backbordschrank immer mehr Wasser herein. Ein Buch ist schon ganz verschimmelt!
Paul schraubt die Deckenverschalung herunter und sofort sehen wir wo es herein tropft. Da wo das Cockpitdach festgeschraubt ist, hat sich die Dichtmasse aufgelöst und Wasser kann dort eindringen.
Kaum hat es aufgehört zu regnen, macht sich Paul an die Behebung des Lecks. Ja, ja, das schöne, freie Seglerleben...!!!
Gegen Abend umrunden Daniela und Beat die Insel mit ihrem Dinghy und landen danach auf ein Bier und zum plaudern bei der MABUHAY.
Mittwoch, 24. November 2010: Isla Pinos (Tupbak)
Puhh, in der Nacht schüttet es wieder gewaltig. Aber das ist sehr gut für uns, so können wir nämlich gleich kontrollieren, ob Paul gestern alles gut mit Sikaflex abgedichtet hat. Und wirklich, wir haben keinen Tropfen Wasser mehr im Geschirr, das wir untergestellt hatten! Bravo!
Wir sind kaum fertig mit dem Frühstück, kommt ein älterer Mann im Einbaum angepaddelt. In seinem Kanu hat er Kräuter, aus denen macht er Medizin gegen Kopfweh. Es ist der 72-jährige Horacio, mit dem ich vorgestern im Dorf schon geplaudert habe. Er fragt, ob Paul am Bug seines „ulu“ (Einbaum) ein Loch bohren könne, damit er dort eine Schnur befestigen kann. Während Paul das umgehend erledigt unterhalte ich mich mit Horacio. Er ist sehr interessiert und hat viele Fragen an mich. Aber ich auch an ihn! Bevor er davonpaddelt bedankt er sich sehr und wir tragen ihm auf, jemanden mit Fisch vorbeizuschicken.
Kurz darauf kommt einer im „ulu“, der Bananen und Kokosnüsse verkauft. Wir kaufen 6 noch sehr grüne Bananen für 2 $.
Gegen Mittag trudelt plötzlich, unerwartet, die Anna X der Österreicher Annemarie und Helmut hier ein.
Am Nachmittag machen wir alle 8 wieder einen Ausflug auf die Insel. Wir möchten sie gerne zu Fuss umrunden. In unserem Segelführerbuch steht, das sei ganz easy! Aber auch heute erweist sich unsere Wanderung als SEHR schwierig. Entweder müssen wir am Strand durch's Wasser waten, oder im Inneren der Insel bergauf und bergab klettern, oder durch Sümpfe stapfen. Werner und Paul bahnen uns abwechselnd mit Werner's Machete den Weg durch den Dschungel. Beat, der vorausläuft, verlieren wir schon sehr bald. Und alle sehen nach kürzester Zeit aus wie Schweinchen, die sich im Schlamm gesuhlt haben!!! Und dazu immer wieder das perfide Gras, das einem wie mit Rasiermessern die Haut zerschneidet. Nach etwa 1½ Stunden beschliessen wir, umzukehren, nachdem wir uns total verlaufen haben. Kaum sind wir zurück am Strand, taucht auch Beat strahlend wieder auf. Werner, Paul und Beat fahren mit den Dinghy's zu den Schiffen und holen kaltes Bier. Nun sitzen wir alle gemütlich, mit den Füssen im Wasser, auf einem umgefallenen Baumstamm und erholen uns von der anstrengenden Wanderung.
Das mit dem Fisch bringen hat nicht geklappt, es gibt KEINEN Fisch zum Abendessen.
Donnerstag, 25. November 2010: Isla Pinos (Tupbak) – Ustupu, 14 sm
Diese Nacht hat es kein bisschen geregnet. Es ist ein wunderschöner, sonniger Tag. Die Anna X fährt schon um 8h weiter.
Wir heben um 10h10 den Anker und machen uns auf den Weg zur Insel Ustupu. Auf dem Weg dorthin kann mein Brotteig aufgehen und wird gebacken.
Um 13h25, nach 14 sm ankern wir hinter der Insel Ustupu. Die „Anna X“ ist schon da, obwohl sie in eine andere Bucht wollten. Uns scheint, da schwimmt ein wenig viel Dreck vom Dorf her im Wasser und wir versuchen umzuankern. Es bleibt beim Versuch, nach wenigen Metern vorwärts, bleiben wir in einer Sanduntiefe stecken, weil wir beide nicht aufgepasst haben. So, damit hätten wir den Kiel von den Unterwassermuscheln nun auch befreit!
Später trudeln dann auch noch die "Time after Time“ und die „sail away“ ein und ankern direkt neben uns. Wir müssen alle 8 $ Ankergebühr bezahlen. Kuna-Frau Milena mit Tochter Mileni kommen im Kanu vorbei um die „Steuer“ einzukassieren.











































