Montag, 24.Januar 2011: Porvenir – Linton, 44,5 sm
Um 6h30 geht es los. Am Anfang hat es bis zu 20 Knoten Wind aus Nord und ca. 2½ m hohe Wellen, die uns schieben und auf denen wir surfen. Später hat es weniger Wind und wir müssen 2 Stunden motoren. Der Autopilot funktioniert teilweise sehr gut und dann wieder überhaupt nicht. Dann muss Paul von Hand steuern. Übrigens ist sein Fuss immer noch geschwollen.
Um 15h15 ankern wir zwischen der Insel Linton und dem winzigen Festland-Örtchen Puerto Lindo. Hier liegen bestimmt schon über 50 Schiffe vor Anker. Wir sind kaum eine Stunde da, kommt schon ein Dinghy mit zwei Franzosen angebraust. Die zwei Männer schenken uns ein grosses Stück des Barakudas, den sie gefangen haben.
Abends um 19h30 hören wir das unheimliche Gebrüll der Brüllaffen.
Mein Skipper hat heute zum ersten Mal, seit wir auf der Reise sind, ein wenig Heimwehgefühle, als er die grünen Berge rund um die Ankerbucht und am Festland sieht.
Dienstag, 25.Januar 2011: Isla Linton
Wir verbringen eine ziemlich unruhige Schaukelnacht.
Per Dinghy fahren wir an Land. Von hier wollen wir zur „Panamarina“ laufen. Wir hoffen sehr, in dieser Marina Hilfe für unsere Raymarine Autopiloten-Probleme zu finden. Wir latschen von Puerto Lindo ca, eine Stunde lang auf einer schön geteerten Strasse. Heute sehen wir erstmals seit dem 17.November, seit Cartagena in Kolumbien, wieder einmal Autos. Die haben wir eigentlich gar nie vermisst!!! Und links und rechts von der Strasse hat es steile grüne Weiden mit Zeburindern drauf, die uns blöd anschauen. Klar, wer latscht denn schon bei dieser Hitze auf einer Hauptstrasse? Als ich endlich jemanden frage, wo denn die „Panamarina“ sei, müssen wir umkehren. Wir haben den Abzweiger verpasst und müssen das ganze Stück wieder zurück. Dabei habe ich jetzt schon eine schöne, etwa wie ein 20-Rappen-Stück, grosse Blase von den Crocs auf dem Rist.
Unterwegs begegnen wir noch einem Einheimischen, der uns bittet, ihm doch seine Zitronen abzukaufen. Er müsse Medikamente kaufen und habe kein Geld. O.k, wir kaufen sie ihm ab und von nun an schleppt Paul noch 3½ Kilo Zitronen durch die Gegend. Er sagt uns, bis zur „Panamarina“ seien es noch etwa 15 Minuten Fussweg. Es dauert aber noch mindestens 50 Minuten, bis wir endlich total fertig, etwa um 11h45, bei der Marina ankommen. Im Büro erkundigen wir uns nach dem Segelschiff „NICONE“ von Leena und Peter aus Schwadernau. Sie sind aber leider am 22. Januar !!! hier weggefahren. Schade, wir hatten uns so darauf gefreut, sie hier zu treffen, nachdem wir wussten, dass ihr Schiff über 3 Monate hier in der Marina lag. Die Marina wird von zwei Franzosen geführt, von Sylvie und Jean-Paul. Im kleinen Restaurant essen wir bei Jean-Paul zu Mittag. Die besten Pommes Frites seit Curaçao!!!, dazu griechischen Salat. Mmm...gut!
Der Raymarine-Mann Michel, kann oder will uns nicht helfen mit unserem Autopiloten-Problem. Er hat keine Zeit!!! Nun laufen wir wieder über eine ganze Stunde zurück zu unserem Dinghy. ICH KANN NICHT MEHR!!! Paul scheint kein Problem zu haben mit seinem immer noch geschwollenen Fuss. Im Restaurant “Casa X“ vom Holländer Hans, wo unser Dinghy liegt, trinken wir einen frischgepressten Ananassaft und ein Bier, was zusammen 1.75$ kostet. Gegen 15h sind wir zurück auf der MABUHAY. Ich bin einfach nur noch k.o....
Mittwoch, 26.Januar 2011: Linton
Trotz Geschaukle haben wir recht gut geschlafen. Kunststück, nach dem Gewaltsmarsch von gestern. Schliesslich sind wir seit Cartagena (seit dem 17.November) nie mehr so richtig gelaufen. Aber heute nehmen wir es ein wenig gemütlicher. Nach dem Frühstück machen wir eine Dinghy-Exkursion zur „Panamarina“. Man fährt durch einen langen Tunnel aus Mangroven und es ist wunderschön, wie übrigens auch das heutige Wetter. Wir drehen eine Runde in der „Panamarina“ und kehren dann durch die Mangroven-Passage wieder zurück zu unserem Ankerplatz bei der Insel Linton. Wir kurven ein wenig durch das Ankerfeld und schauen uns die Schiffe an. Mann oh Mann, da hat es vielleicht ein paar Gammel-Schiffe dabei! Auf die Isla Linton gehen wir nicht. Scheinbar hat es dort Äffchen, die einem beissen. Für das Mittagessen tuckern wir später wieder zum Dorf Puerto Lindo, zur „Casa X“, wo wir beim Holländer essen. Danach spazieren wir durch den eher trostlosen und sehr schmutzigen Ort Puerto Lindo (heisst hübscher Hafen!). Die Villen der Reichen aus Panama City liegen etwas ausserhalb des Dorfes! Nach einer Tasse Kaffee in der „Casa X“ geniessen wir ein herrlich kühles Bad im Meer, die wunderbare Sonne und das Faulenzen auf der MABUHAY.
Donnerstag, 27.Januar 2011: Linton – Portobelo, 10sm
Trotz der wieder ziemlich schaukeligen Nacht, haben wir einigermassen gut geschlafen. Das Wetter ist schön.
Um 10h25 fahren wir los. Die elektronische Windanzeige funktioniert nicht mehr! Dafür aber der Autopilot wunderbar. Was da wohl für seltsame Kräfte am Werk sind? Nur mit dem Vorsegel segeln wir der hügeligen und sehr bewaldeten Küste entlang nach Westen. Zu den etwa 2m hohen Wellen hat es zu wenig Wind aus Osten und es schaukelt uns zünftig herum. Paul sieht unterwegs eine grosse Schildkröte. Ich nicht! Ich bin heute froh, dass mein Mageninhalt dort bleibt, wo er hingehört! Wir können fast die ganzen 10sm segeln. Um 13h25 lassen wir den Anker in der Bucht von Portobelo auf 11m Tiefe fallen. Aber, das darf doch nicht wahr sein. Kaum haben wir geankert, funktioniert der Windanzeiger wieder!
Diese Bucht ist eine schöne grosse Bucht, an dessen Ende der Ort Portobelo liegt. Rundherum hat es grüne Hügel. An den Ufern befinden sich die Ruinen von drei Forts. Columbus war 1502 auch schon hier und hat den Ort „porto belo“ getauft (schöner Hafen)! Hier werden wir vermutlich ein paar Tage bleiben.
Freitag, 28.Januar 2011: Portobelo
Gegen 10h machen wir uns auf den Weg um den Ort Portobello zu erkunden. Paul nimmt noch einen leeren 10 Liter Kanister für Benzin mit. Portobelo ist, wie schon Puerto Lindo, furchtbar schmutzig! Überall liegt einfach Müll herum. Die Einwohner sind mehrheitlich Schwarze. An den ausladenden Hintern der meisten Frauen sieht man gut, dass sie von den aus Afrika importierten Sklaven abstammen. Die Supermärkte, es hat etwa 4 Stück, sehr gut sortierte, sind fest in chinesischer Hand.
Durch das Dorf verläuft eine breite Schneise der Zerstörung. Häuser sind vom Erde und Felsbrocken niedergewalzt oder ganz weggerissen. Am 8 Dezember 2010 gab es hier einen Bergrutsch, bei dem 8 Personen starben. Der Auslöser dafür war der „grosse Regen“, den wir in Mono Island, auf den San Blas Inseln erlebten. Dies ist ein total trauriger Anblick.
Portobelo ist ein berühmter Pilgerort. In der schlichten Kirche „Iglesia de San Felipe“ aus dem 17.Jahrhundert befindet sich eine hölzerne Statue des Cristo Negro de Portobelo, die wie ein Augapfel gehütet wird. Jedes Jahr am 21.Oktober pilgern Tausende von Gläubigen hierher um an der bedeutendsten Prozession Panamas teilzunehmen. Sie legen sogar die letzten Meter ihrer Pilgerreise auf den Knien zurück! Die Legende sagt, dass die Gegend von einer schweren Cholera-Epidemie betroffen war. Da tauchte in der Bucht vor Portobelo plötzlich eine Kiste auf. Die Fischer des Ortes holten sie an Land und fanden darin eine schwarze Christus-Figur. Sie brachten sie sofort in die Kirche und noch am gleichen Tag verschwand die Cholera-Epidemie.
Früher war Portobelo der bedeutendste Hafen der Spanier in der neuen Welt.
Wir schauen uns noch das Fort San Jéronimo an, wo überall fleissig renoviert wird.
Danach holen wir den Benzinkanister aus dem Dinghy und lassen ihn bei der „Tankstelle“ füllen. Die Tankstelle ist ein ganz „normales“ Haus, wo das Benzin in der Wohnstube aufbewahrt wird. In alten Wasserflaschen, die genau 1 Gallonen (1 Gallone = 3.7853 Liter) fassen wird das Benzin abgemessen und in unseren Kanister abgefüllt. 1 Liter Benzin kostet ca. 1$. Wir lassen den Kanister bei der „Tankstelle“ stehen und gehen zum Mittagessen in ein kleines Restaurant bei der Kirche. Wir essen Huhn (was denn sonst???) mit viel Reis, Chabis-Rüebli-Salat und rote Bohnen. Es ist sehr gut und sehr genug! Beim Bezahlen fallen wir fast vom Hocker! Alles zusammen kostet 9 $! Das Essen ist 3 $ und wir hatten 4 Biere à 0.75 $. Da kann man wirklich nicht meckern, oder? Für diese Preise hier nehme ich meine Küche NICHT in Betrieb!
Um 14h sind wir wieder auf der MABUHAY. Kaum sind wir da, ruft uns Werner von der „sail away“ auf dem Handy an. Sie werden nächsten Mittwoch oder Donnerstag durch den Panama-Kanal fahren und wir haben ihnen versprochen, ihnen als „Linehandler„ bei der Kanal-Passage zu helfen. Jedes Segelschiff braucht vier „Linehandler“ plus den Captain, um durch den Kanal zu fahren.
Samstag, 29.Januar 2011: Portobelo
Um 9h sitzen wir schon im Bus nach Sabanita. 12 km vor Colon. Wir haben Glück und haben beide einen Sitzplatz. Die über 50-minütige Fahrt kostet 1$. Die Musik im Bus ist höllenlaut! Wir wollen zum „REY“-Supermarkt, ein bisschen einkaufen. Das könnten wir zwar auch in Portobelo bei den Chinesen, aber wir fahren gerne Bus um uns die Gegend und die Leute anzuschauen. In Sabanita brauchen wir dringend eine Toilette und gehen deshalb in eine Bäckerei. Paul trinkt eine Dose Cola und ich einen grossen Becher Kaffee. Dazu essen wir ein Stück Kuchen und ein Riesen-Prussien. Beim Bezahlen will es mich wieder mal fast aus den Sandalen hauen. Alles zusammen kostet 1.80$.
Danach schauen wir uns ein wenig die Geschäfte an und kaufen dies und das, u.a, auch ein Ventil für die panamaischen Gasflaschen.
Zum Mittagessen gibt es für uns beide zusammen ein supergutes, gebratenes Huhn, eine Portion Pommes die nach Fisch schmecken, 1 Flasche Wasser und eine Flasche Sprite. Alles zusammen für 7.90$. Die Hälfte des Huhnes packen wir in den Rucksack und nehmen es mit.
Nach einem kurzen Einkauf bei „REY“, nehmen wir den Bus zurück nach Portobelo. Jetzt stehen wir wie die Sardinen im Bus. Einige Leute hängen während der Fahrt noch draussen am Trittbrett. Eine junge Frau nimmt meinen Rucksack und Paul's Tasche auf den Schoss. Irgendwann kann ich einen ¼ Sitzplatz ergattern. Nun sitze ich neben einem XXXXL-Mann und einem kleinen Mädchen, das schlafen möchte. Mit einer ½ Hinterbacke klebe ich auf dem Plastiksitz. Es ist sehr mühsam und ich bin sehr froh, als wir nach ca. 1½ Stunden in Portobelo aussteigen können. Jetzt kaufen wir beim Chinesen noch eine 25-kg-Gasflasche (Tropi-Gas), die Paul auf dem Buckel zum Dinghy schleppt und auf der MABUHAY sofort anschliesst.
Sonntag, 30.Januar 2011: Portobelo
Nach dem das Brot gebacken und die Wäsche getrocknet ist, beschliessen wir spontan, nochmals einen kleinen Busausflug zu machen. Und zwar diesmal in die andere Richtung, nicht Richtung Colon. Beim Dorfplatz warten wir fast eine Stunde lang auf den Bus nach La Guaira. Überall liegt Abfall herum, es ist einfach scheusslich! Und dazu dröhnt höllenlaute Musik aus den Verstärkern. Und der Bus kommt und kommt nicht! Wir beschliesssen, schon mal ein Stück zu laufen und den Bus unterwegs anzuhalten. Wir latschen etwa eine ½ Stunde lang auf der heissen Landstrasse. Meine grosse Blase am Fuss ist aufgeplatzt und brennt mächtig. Bei Paul bildet sich eine Blase an der kleinen Zehe. Aber heute haben wir Pflaster dabei und können uns verarzten. Endlich, um 13h45 kommt ein fast leerer Bus und wir können sitzend ins ca. 20 km entfernte La Guaira fahren. In Puerto Lindo steigt der Mann ein, der uns 3,5 kg Zitronen verkauft hat. Er ist guter Dinge, er singt und räumt den Bus auf. Alle Bierdosen und PET-Flaschen die am Boden herumliegen hebt er auf und schmeisst sie in hohem Bogen aus dem Fenster auf die Strasse!!! So macht man das!!!
In La Guaira werden wir total überrascht. Hier stehen mindestens 50 (eher noch mehr) grosse, bunte Busse parkiert. Dazu jede Menge PKW's. Die Strände von La Guiara und der vorgelagerten Isla Grande sind schwarz von Menschen, die von weit herkommen um hier den Sonntag im Familienkreis, am Strand zu verbringen. Die Strände sind übersät mit Abfällen. Oh Gott, wie das hier wohl bis heute Abend aussehen wird? Wir setzen uns in ein Restaurant und essen sehr, sehr guten gebratenen Fisch (es gibt nur Oktopus oder Fisch!), ein winziges bisschen Chabis/Rüebli-Salat, dazu für mich viel Reis und für Paul gebratene Kochbananen (Patacones). Es ist 15h bis wir das Essen endlich bekommen und es ist „richtig teuer“! 6$ pro Essen und 0.75$ pro 3,3dl Fläschchen Bier! Um 16h sitzen wir wieder im Bus nach Portobelo. Auf dem Platz bei den Bussen herrscht ein Mordsgetümmel. Bis da wieder jeder im richtigen Bus ist! In unserem Bus stehen die Leute dicht aneinander gedrängt. Wenn eine Mutter mit einem Kind auf dem Arm einsteigt, wird ihr das Kind sofort von jemandem auf einem Sitzplatz abgenommen und nun sitzt das Kleine bei wildfremden Menschen auf dem Schoss. Ist das nicht schön? Um 17h sind wir wieder auf der MABUHAY und geniessen ein kaltes Bad im Meer. Zum Abendessen gibt es heute nur frisches Brot, kaltes Huhn und Zitronen-Wasser...
Montag, 31.Januar 2011: Portobelo – Colon, 21 sm
In der Nacht gibt es einige kurze Regenschauer. In der Küche erwartet uns eine kleine Überraschung. „Jemand“ hat ein grosses Loch in eine Banane gefressen. Wer macht denn sowas? Ein Insekt, ein Vogel, eine Maus??? Keine Ahnung!
Um 7h55 fahren wir los von Portobelo. Es ist ziemlich bewölkt und hat wenig Wind. Unser Windmesser funktioniert wieder nicht, aber dafür der Autopilot wunderbar. Mit nur dem Vorsegel und etwa 4 – 4.5 Knoten zockeln wir ganz gemütlich nach Colon, da wo der Karibikeingang zum Panamakanal liegt. Unterwegs treffen wir auf ein paar Delfine. Um 12h30 treffen wir in der Shelter Bay Marina ein und machen am Steg D, Platz 44 fest. Seit etwa 9 Monaten sind wir zum ersten Mal wieder in einer Marina, sonst waren wir ja immer am Anker.
Die „sail away“ mit Anne und Werner liegt ein paar Schiffe weiter am gleichen Steg. Wir melden uns bei ihnen und trinken zusammen einen Kaffee. Die beiden teilen uns mit, dass die „Nicone“ auch hier sei und dass uns Leena und Peter unbedingt sehen wollen. Wir finden die „Nicone“, aber die beiden sind nicht zu Hause und wir legen ihnen einen Zettel ins Boot mit unserer Platznummer.
Gegen 17h kommen die beiden zu uns und wir freuen uns sehr, sie zu sehen. Bei einem Bier und Cola haben wir einander enorm viel zu erzählen. Später kommen auch noch Anne und Werner dazu und alle zusammen essen wir dann im Hafenrestaurant einen Hamburger. Danach gibt es auf der Nicone einen Kaffee mit feinem „Vieille Prune“.
Ah, und jetzt wissen wir auch wer unsere Banane angefressen hat. Eine Fledermaus! Leena und Peter hatten schon das gleiche Problem. Wir stellen uns die Fledermaus vor, wie sie genüsslich an unserer Banane schmatzt, während wir nichtsahnend schlafen...
Dienstag, 1.Februar 2011: Shelter Bay Marina, Colon
In der Nacht kurzer Regenschauer aber tagsüber schönes Wetter.
Paul erstellt verschiedene Listen, was er hier alles erledigen und an Ersatzteilen besorgen will. Ich widme mich zuallererst einmal dem Internet, d.h. den Mails. Immerhin haben wir seit Cartagena, seit dem 17.11.10, keine richtige Internetverbindung mehr gehabt und es haben sich einige Mails angestaut, die zu beantworten sind.
Gegen Abend kommt Arturo um von Paul eine Riesenbestellung an Material entgegen zu nehmen. Unter anderem bestellen wir 50m neue Ankerkette.
Mittwoch, 2.Februar 2011: Shelter Bay Marina, Colon
Schönes Wetter mit sehr viel Wind. Wir werkeln dies und das am Schiff herum.
Elli und Bernd, die Deutschen vom Schiff ELBE, bieten uns ihre Fahrräder an, um eine Tour zu machen. Das finden wir sehr nett von ihnen und nehmen das Angebot sehr gerne an. Um 15h sind wir bereit und übernehmen die zwei Klappräder. Wir fahren zum 9km entfernten Fort San Lorenzo. Nach etwa 1km fängt Paul schon an zu schwächeln. Normalerweise bin sonst immer ICH diejenige!
Auf einer ziemlich rauhen Teerstrasse fahren wir durch den Regenwald dahin. Die Strasse steigt langsam aber stetig an. Paul jammert ständig über die unpassende Geometrie des Velos. Aber irgendwie schaffen wir die Strecke doch noch und kommen nach einer knappen Stunde beim Fort an. Wir sind fast die einzigen Besucher, nur ein Auto mit einem Fotografen und einem, unserer Vermutung nach, Model oder etwas Ähnlichem, sind da. Das Fort ist sehr schön gepflegt, der Rasen rundherum sauber gemäht und weit und breit KEIN Müll!!! Von hier oben hat man eine wunderschöne Aussicht auf den Rio Chagres.
Wir glauben, der Fotograf und sein ??? sind froh als wir endlich wieder verschwinden. Die Rückfahrt ist rasant, geht es doch meistens leicht bergab, toll! Um 17h10 sind wir wieder in der Marina, duschen und sind um 18h auf der „sail away“, zusammen mit Elli und Bernd, zum Sundowner eingeladen. Es ist gemütlich und wird wieder mal ein wenig spät (22h).
Donnerstag, 3.Februar 2011: Shelter Bay Marina, Colon
Paul rumort im Ankerkasten und im Gaskasten herum und putzt sie gründlich sauber. Jesus, ein Marine-Arbeiter holt 50m von unserer alten Ankerkette ab. Vermutlich wurde unsere Ankerkette in Venezuela beim Verzinken vertauscht. Sie passt nicht mehr richtig auf unsere Ankerwinsch und wir müssen sie ersetzen.
Ich wasche in der Marina-Waschmaschine eine Wäsche und hänge sie auf der MABUHAY auf. Leider hat es nur 2 (von 4) intakte Waschmaschinen und ich muss ein paar Mal in den Waschraum laufen, bis endlich eine Maschine frei ist. Eigentlich gäbe es hier auch Trockner, aber es hat so viel Wind, dass die Wäsche an der Luft im Nu trocken ist.
Werner wird von Paul auf unseren Mast hinaufgezogen, um zu kontrollieren, warum unser Windanzeiger nicht zuverlässig funktioniert. Aber da oben auf der Mastspitze ist alles in bester Ordnung.
Jesus bringt uns 21$ (!) für die alte Ankerkette, die er für uns zum Alteisenhändler gebracht hat.
Nachmittags sind wir ein Stündchen am Marina-Swimmingpool und um 17h30 sind Anne und Werner bei uns zum Apéro. Aus dem Apéro wird dann spontan ein kleines Picknick-Abendessen mit Brot, holländischem Käse (noch aus Curaçao), französischem Brie (noch aus Columbien), rohe Rüeblisticks aus Panama, Mayonnaise-Dip aus Columbien (von Carrefour Cartagena), dazu roten Wein aus Chile. Und alles wird genussvoll weggeputzt.



















































