Dienstag, 1.März 2011: Paul bleibt in Panama City um die NICONE zu reparieren
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Dienstag, 1.März 2011: in Panama City

Nach einem guten Frühstück gehen Peter und Paul an Land, um abzuklären, ob und wann man die NICONE aus dem Wasser heben könne. In der Flamenco-Marina können sie einen Termin ausmachen für morgen, Mittwoch um 13h. Jetzt muss nur noch das richtige Ersatzteil besorgt werden.
Die Männer kommen auf das Schiff zurück um uns, den Frauen, den neusten Stand der Dinge zu berichten. Wir müssen noch schnell (2 mal) umankern, weil es ziemliche Wellen hat und wir zu nahe bei einem anderen Schiff liegen. So gegen 11h30 geht es dann per Dinghy an Land. Leena wird bei der Fahrt ziemlich (nein, eher sehr stark) nass! Nun regnet es auch noch kurz und wir quetschen uns zu viert hinten in ein kleines Taxi. Vorne, auf dem Beifahrersitz, sitzt schon einer.

Zuerst wollen wir zum Hafenkapitän im Containerhafen Balboa, um die NICONE anzumelden. Nachdem wir das richtige Gebäude und Büro endlich gefunden haben, gibt es einen ganzen Haufen Fragen zu beantworten. z.B.: für wieviele Dollars Leena und Peter Proviant eingekauft haben?!?!?! Alles wird fein säuberlich notiert und die Papiere vermutlich, kaum sind wir draussen, in den Papierkorb geschmissen! Endlich ist auch das erledigt und wir können mit dem Taxifahrer, der auf uns gewartet hat, nach Panama City, um das neue Ersatzteil für die Reparatur zu suchen.
Den ganzen Nachmittag fahren und latschen wir in der City herum , um eine neue Wellenlager-dichtung zu finden. Ha denkste, wir finden nix!!, obwohl wir in diversen Geschäften waren, sogar bei Volvo Penta, die das Teil, gemäss Paul, unbedingt haben sollten. Unterwegs steht uns sogar ein motorisierter Polizist mit Rat und Tat zur Seite, aber auch das hilft nichts.
Paul weiss aber, dass er so ein Ersatzteil bei uns auf der MABUHAY hat! Bei „Protecsa“ holen wir noch unseren neuen Computer für den Autopiloten ab und danach fahren wir um 16h15 per Taxi zwei Stunden quer durch ganz Panama um das Ersatzteil auf der MABUHAY zu holen. Das Mittagessen, einen Chickenburger, oder so, und etwas zu Trinken gibt es im Taxi gegen 16h30. Vorher hatten wir einfach KEINE ZEIT!!! zum Essen.

Paul, Leena und Peter, die Schwadernauer, düsen nach zwanzig Minuten in der Shelter Bay Marina, wieder zurück nach Panama City, wieder zwei Stunden im Taxi, das auf die drei gewartet hat. Der Taxifahrer hatte versprochen, für 100$ hin und zurück zu fahren. Jetzt will er 150$. Wir einigen uns auf 125$.
Ich bleibe auf der MABUHAY. Morgen, bei dem Kran-Termin um das Schiff aus dem Wasser zu heben, und bei der Reparatur kann ich sowieso nichts helfen, also bleibe ich lieber bei "mir zu Hause", auf dem Schiff. Paul meint, er könne das undichte Ding in ca. 2 Stunden auswechseln, dann kann die NICONE wieder ins Wasser.
Wenn dann alles klappt (hoffentlich), kommt Paul morgen wieder auf die Atlantikseite, nach Colon, zurück. Mann, ist das alles kompliziert.

Mittwoch, 2.März 2011: Shelter Bay Marina, Colon

Nun bin ich also seit gestern Abend ganz alleine auf der MABUHAY.
Ich habe heute morgen um 7h30, in der Marina, schon eine Maschine Wäsche gewaschen und die ist nach zwei Stunden so gut wie trocken. Es ist heiss! Im Schiff haben wir jetzt 10h45, 29,6° warm!

Ich rufe die Zahnärztin an, wo Paul morgen um 9h seinen kaputten Zahn hätte ziehen lassen müssen, und sage den Termin ab. Die Zahnärztin tönt am Telefon richtig enttäuscht.

Dave, der Werftchef kommt vorbei um mir mitzuteilen, dass wir NICHT am 7.März aus dem Wasser können, um das Unterwassserschiff zu streichen, es sei Carnaval! Wir müssen den Auswasserungstermin auf Mittwoch den 9. März verschieben. Mensch, klappt hier eigentlich überhaupt nichts mehr?

Wir hatten während den letzten 6 Tagen KEINE Internetverbindung mehr.
Jetzt sitze ich so lange wie ich will am Computer und sehe mir die Mails an, die seit letzter Woche eingetroffen sind und beantworte einige davon sofort. Ausserdem bearbeite ich die letzten Tagebucheinträge und Fotos.
Um 16h kommt Marlis von der Pan Gea zu mir und wir erzählen uns gegenseitig die panamaischen Schwierigkeiten. Die Pan Gea geht z.b. am Freitag aus dem Wasser und sie haben noch keine Unterwasserfarbe bekommen, um sie neu anzupinseln.

Um 18h rufe ich auf der NICONE an, um zu erfahren, wie die Arbeiten an derWellendichtung gelaufen sind. Ich erfahre, dass sie erst um 15h, nach zwei Stunden Schikanen durch die Beamten (Imigración, jetzt braucht es plötzlich ein Visa und Quarantäne) aus dem Wasser kamen. Die Reparatur ist noch nicht beendet, aber sie dürfen nicht auf dem Schiff übernachten. Bis um 19h müssen sie das Schiff verlassen haben, um in einem Hotel zu schlafen!!! Morgen kann die NICONE erst um 13h30 wieder ins Wasser gelassen werden, wegen Niedrigwasser.

Nach diesen schlechten Neuigkeiten, trinke ich mit Marlis und Manfred auf der Pan Gea einen Kaffee....

 

Donnerstag, 3.März 2011: Shelter Bay Marina, Colon

Um 7h30 belege ich in der Waschküche schon eine Waschmaschine. Jetzt sind alle Polsterbezüge von unserem Salon wieder schön sauber und blau.

Am Abend schaue ich mir ganz alleine den VideoFilm „Das Leben ist kostbar“ an.

 

Freitag, 4.März 2011: Shelter Bay Marina, Colon

Ich bin um 7h45 im Gratis-Bus zum Supermarkt Rey. Heute fährt der Bus aber erst um 8h30, anstatt wie sonst um 8h. Der Chauffeur verliert kein einziges Wort über diese Verspätung. Dafür fährt er dann erst um 12h zurück zur Marina, anstatt wie normal um 11h15. Die Rückfahrt dauert eine ganze Stunde, weil wir bei den Gatun-Schleusen eine halbe Stunde warten müssen. Es stecken zwei riesige Containerschiffe in den Schleusen.

Paul ist schon seit 11h30 auf der MABUHAY. Er ist direkt per Taxi von Panama City rüber gefahren. Die Reparatur an der NICONE konnte erfolgreich abgeschlossen werden.

Als ich mit meinen Einkäufen ankomme, ist Paul schon mitten drin, den neuen Autopiloten-Computer einzubauen. Im Schiff herrscht grösstes Chaos! Nachdem der Computer angeschlossen ist, steigt die Spannung ins unermessliche, ob es wirklich an diesem Teil lag. NEIN !!!! Der Autopilot funktioniert zwar kurze Zeit, biept aber dann ununterbrochen und meldet: NO SIGNAL oder NO DATA. Mist, Mist, Mist!!! Jetzt wird noch der neue Fluxgate-Compass angeschlossen, aber auch das hilft nicht! Paul ist mit seinem elektronischen Latein am Ende und was liegt näher, als seinen Frust an MIR auszulassen. Klar, ist ja kein anderer da!!!

 

Samstag, 5.März 2011: Shelter Bay Marina, Colon

Es regnet zwei mal kurze Schauer und gleichzeitig scheint die Sonne.

Paul schlägt sich sofort wieder mit dem widerspenstigen Autopiloten herum. Nützt alles nichts, er streikt (nein, nicht Paul!).

Wir gehen zum Port Captain und erkundigen uns, ob wir ein Visa brauchen. Das ist so eine Briefmarke mit Stempel im Pass. Seit Paul das Hick-Hack der Beamten in Panama City bei der NICONE erlebt hat, wissen wir nicht mehr was zu tun ist. In Porvenir haben wir einen Stempel in den Pass bekommen und man hat uns gesagt, dieser sei für 6 Monate Aufenthalt in Panama gültig. Hier sind die Aussagen sehr widersprüchlich. Scheinbar ist jetzt unser Porvenir-Stempel nur 90 Tage gültig und wir brauchen ein Visa. D.h. so ein „Märggli“ in den Pass. Auf unsere Frage, wie lange denn das Visa gültig sei antwortet uns der Imigración-Beamte zögernd, 3 Monate und der Port Captain sagt: 1 Jahr! Und lösen können wir das Visa nur in Colon, nicht hier in der Shelter Bay Marina. Nachdem wir nun total ratlos sind, schaue ich im Internet bei www.eda.admin.ch

nach. Aber die scheinen das auch nicht so recht zu wissen. Da steht, man solle sich an das Konsulat wenden. Erst meine Recherchen beim auswärtigen Amt von Deutschland bringt Klärung. Die schreiben nämlich, dass Deutsche und auch Österreicher und Schweizer KEIN Visa brauchen und der Aufenthalt sei auf 90 Tage beschränkt. Und trotzdem mussten NICONE (CH), die WASABI (D) und die Pan Gea (A) ein Visa haben. Uff, ist das elend mühsam!

Und weil Samstag 11h ist, hält der Port Captain die Hand auf und wir müssen 20 $ „Overtime“ (Überzeit) bezahlen....

 

Sonntag, 6.März 2011: Shelter Bay Marina, Colon

Paul stöbert in allen erdenklichen Stauräumen herum und unter dem Bugbett findet er doch tatsächlich einen ganzen Packen, in Plastikfolie eingepackte Seekarten von Südafrika und Namibia, die total nass und verschimmelt sind. So ein Mist!!! Nun wird alles ausgeräumt, die noch brauchbaren Karten mit Wäscheklammern an der Reling aufgehängt oder auf dem Schiff zum Trocknen ausgebreitet. Ein tolles Bild!

Gegen Abend suchen wir wieder Affen im Regenwald. Bei einer verlassenen Kirche am Waldrand, sitzt den ganzen Tag ein Wachmann (keine Ahnung, was der eigentlich bewachen muss) und den fragen wir, ob er wisse, wo es Affen hat. Prompt zeigt er uns ein Kapuzineräffchen auf einem nahen Baum. Wir laufen weiter bis zu dem Baum, aber wo wir bis jetzt immer Affen gesehen haben, findet sich heute kein einziger. Die haben den Baum leergefressen. Aber ein wenig weiter sehen wir doch noch ein paar Äfflein herumturnen. Im Wald hören wir die Papageien „chiflä“, aber wir sehen keine.

 

Montag, 7.März 2011: Shelter Bay Marina, Colon

Heute ist es wieder mordsheiss. Im Schiff 31.2° und kein Lüftchen weht.

Heute will ich es ganz genau wissen! Ich rufe bei der Schweizer Botschaft in Panama City an. Ich bin ganz platt, dass überhaupt jemand abnimmt. Schliesslich ist ja Carnaval! In der SCHWEIZER Botschaft spricht man nur Englisch und Spanisch!!!! Also gut, dann halt auf Spanisch! Schweizer dürfen 90 Tage in Panama bleiben, wenn sie länger bleiben wollen, brauchen sie ein Visa (z.B. für ein Austausch-Schuljahr). In unserem Fall müssen wir aus dem Land ausreisen und wieder neu einreisen, um wieder 90 Tage bleiben zu dürfen. Also heisst das, am 20. März sind unsere 90 Tage um!

 

Dienstag, 8.März 2011: Shelter Bay Marina, Colon

In ganz Panama ist heute ein nationaler Feiertag. Das ist wirklich wahr, kein Witz! Der Carnavals-Dienstag ist ein nationaler Feiertag!!! Und deshalb reissen wir im Schiff alle Bodenbretter raus, putzen die Bretter und darunter die Stauräume. Paul reibt die Brettränder mit Kerzenwachs ein, weil sie so fürchterlich knarren. Mann, hat uns eine Arbeitswut gepackt, und das bei 30°! Wir müssen eine ansonsten noch gute Reisetasche entsorgen, weil alle Reissverschlüsse hoffnungslos korrodiert sind. Da hilft auch kein WD-40, das Allerwelts-Schmiermittel der Segler.

Morgen kommt die MABUHAY aus dem Wasser und wird am Land aufgebockt.

 

Brüllaffen erreichen eine Kopfrumpflänge von 60 bis 90 Zentimeter, der Schwanz wird ebenso lang. Das Gewicht beträgt 4 bis 10 Kilogramm.

Brüllaffen haben ihren Namen vom lauten Brüllen der Tiere, das beide Geschlechter ausstoßen und das über mehrere Kilometer hinweg hörbar ist. Das Gebrüll dient vor allem der Kommunikation verschiedener Gruppen untereinander. Alle Männchen der Gruppe stimmen ein, zusammen mit dem Antwortgebrüll anderer Tiere ergibt sich ein lautes Spektakel. Brüllaffen machen damit ihre Anwesenheit deutlich, um andere Gruppen vor ihrem Kernbereich zu warnen. Energieaufwändige Kämpfe – da die Brüllaffen Blätterfresser sind, müssen sie mit der Energie haushalten – können so vermieden werden. Ein zweiter Grund für das Gebrüll kann darin liegen, dass Einzeltiere Anschluss an eine Gruppe suchen – die Migration unter den Gruppen ist relativ hoch – und durch ihr Geschrei ihre Anwesenheit signalisieren und auch auf diese Weise Antwort erhalten, ob sie willkommen sind oder nicht. Meistens erklingt das Gebrüll am Morgen, im Bedarfsfall auch zu anderen Tageszeiten.

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