Mittwoch, 9.März 2011: Shelter Bay Marina
Um 12h10, wir haben soeben ein Sandwich verdrückt, kommt endlich der Werft-Manager Dave und teilt uns mit, dass wir jetzt zur Werft rüber fahren können. Die Schweizer vom Schiff Reine Marguerite warten schon in den Startlöchern, um mit ihrem Schiff an unseren freiwerdenden Liegeplatz zu fahren.
Um 12h30 hängt die MABUHAY schon in den Gurten am Travellift. Der Kranführer zieht sein Hemd aus und taucht höchstpersönlich ins Hafenbecken, um zu schauen, dass die Hebegurten korrekt unter dem Schiff liegen. Die MABUHAY wird herausgehoben, wird gründlich von den Arbeitern abgekärchert und genau eine Stunde später steht sie sehr gut abgestützt am Platz, wo wir an ihr arbeiten dürfen. Die Arbeiter machen das wirklich sehr gut!
Punkt 14h legen wir los mit Arbeiten. Paul zieht einen Arzt-Gummihandschuh über seine verletzte Hand. Dieser Handschuh ist übrigens innerhalb von Minuten total zerrissen. Wir spachteln und kratzen wie die Verrückten an der MABUHAY herum und lösen die letzten Muscheln die sich an ihr festgesetzt haben. Die hat aber auch einen grossen Bauch! Nun schleifen wir noch mit grobem Schleifpapier von Hand an ihr herum, bis wir beide total schwarz sind vor lauter Schleifstaub. Nach drei Stunden intensiver Arbeit, ohne Pause, ist die MABUHAY bereit angestrichen zu werden und wir benötigen DRINGENDST eine Dusche!
Danach müssen wir noch den tonnenschweren (so kommt er mir wenigstens vor) Farbkessel aus dem Bug-WC, über die Winsch auf den Boden herunterlassen.
Gegen 18h kommen Marlis und Manfred zu uns in die luftige Höhe zu einem kühlen Trunk. Von hier oben haben wir einen guten Blick über die Marina und zum Atlantik.
Donnerstag, 10.März 2011: Shelter Bay Marina
Ich „muss“ um 8h, auf Befehl des Skippers mit dem Marina-Bus in Colon einkaufen gehen und vor allem am Bancomaten Geld abholen. Das sei Arbeitsteilung, meint er...
Als ich kurz vor 12h zurück komme ist die ganze MABUHAY unten rum schon rot, d.h. es ist fast eher ein unschönes Pink, neu angestrichen. Nachmittags streicht Paul nochmals rundherum eine Schicht von der Unterwasserfarbe an.
Abends machen wir zur Entspannung einen kleinen Spaziergang zum nahen Leuchturm.
Freitag, 11.März 2011: Shelter Bay Marina
Paul streicht um 6h30 schon wieder an der MABUHAY weiter. Besonders die Wasserlinie und der Bug werden von ihm ein paar Mal angestrichen. Dave sagt uns um 8h, wir kämen gleich an den Kran. Aber zuerst muss ich noch ins Marina-Büro, um den Rest der Rechnung für's „an Land - Stehen“ bezahlen. Das ist ein wenig gemein hier in dieser Marina, wir mussten pro Tag an dem wir selber am Schiff gearbeitet haben 31.50 $ bezahlen. Da wird man also bestraft dafür, dass man nicht zu faul ist, die Arbeit selber zu machen. Ausserdem kostet es pro Nacht, die man in der Werft im Schiff übernachtet, zusätzlich 10 $. Dabei bezahlen wir gleichzeitig auch noch den Liegeplatz im Wasser weiter.
Endlich, so gegen 10h40 kommt die MABUHAY in die Gurten und hängt nun in der Luft, so dass wir die Stellen wo die 16 Stützen waren, abspachteln, schleifen und zweimal anstreichen können. Wir streichen die ganze Farbe die wir haben an, 5 US-Gallonen, (1 US-Gallone = 3,7853 Liter). Danach gibt man uns bis um 12h Zeit, um die Farbe trocknen zu lassen und um schnell etwas zu essen. Um 12h15 ist die MABUHAY wieder im Wasser und wir kommen an den Platz D 45.
Wir haben die MABUHAY in den letzten zwei Tagen untenrum schön (nein, ist nicht so schön!) rot/braun angestrichen und sind nach nur zwei Tagen nun schon wieder im Wasser. Das ist absoluter Rekord!!! So schnell haben wir das noch nie geschafft. Aber wir sind beide froh, haben wir das in dieser Hitze so schnell hinter uns gebracht. Puhhh!!!
Tja..., Wir haben kaum fertig gestrichen an der MABUHAY und jetzt ist es Paul schon wieder langweilig. Er geht auf den Werfthof (nach einer kühlen Dusche) und besucht jetzt die anderen, die noch lange (Rost) schleifen und streichen müssen, besonders die mit den Stahlyachten...
Samstag, 12.März 2011: Shelter Bay Marina
Heute „müssen“ wir schon wieder um 8h mit dem Marina-Bus nach Colon und von da weiter mit einem anderen Bus nach Panama City. Wir holen bei der Firma „Protecsa“ das bestellte Bedienteil für den Autopiloten, der ja immer noch NICHT funktioniert. Der Bus ist am Morgen gratis, aber an den Nachmittagen und am Samstagvormittag muss der Marina-Bus mit 4.36$ bezahlt werden.
Im klimatisierten Bus geht es über die Autobahn in die Hauptstadt. 9 Personen, die keinen Sitzplatz gefunden haben, stehen fast 2 Stunden lang im Gang des Busses. Unterwegs geraten wir in eine Polizeikontrolle. ALLE Männer, ausser die Bleichgesichter wie Paul, werden kontrolliert. Sie müssen ihre Identitätskarte abgeben und diese wird sofort per Handy gecheckt. Nach etwa 20 Minuten dürfen wir weiterfahren.
Nachdem wir das Raymarine-Bedienteil abgeholt haben essen wir in einem urchigen, offenen Grillrestaurant mit lauter Einheimischen zu Mittag. Paul will nur Salat aber ich gebe ihm von meinem halben gegrillten Huhn ein paar gute Stücke ab. Später gibt es im Supermarkt R&S für Paul eine gute Glacé und für mich ein Käffchen.
Auf dem Rückweg im Taxi von Colon zur Shelter Bay Marina, müssen wir wieder mal bei den Gatun-Schleusen warten, weil ein Mega-Container-Schiff zuerst aus der Schleuse rausfahren muss. Weil zufällig ein Glacéverkäufer da ist, genehmigt sich Paul nochmals eine Glacé. Und später, bei der Fahrt durch den Regenwald, sehen wir doch tatsächlich ein Faultier im Schneckentempo vor uns über die Strasse kriechen! Das ist wirklich eindrücklich!
Sonntag, 13.März 2011: Shelter Bay Marina
Paul schliesst das Bedienteil des Autopiloten an und den ganzen Tag testen wir ob es funktioniert. Und? Jawoll, es scheint wirklich zu arbeiten, wie es sich gehört!!! Puhhh, endlich!
Um 19h sind Marlis und Manfred bei uns zum Abendessen. Sie sind seit 10 Tagen daran, ihre Pan Gea (aus Stahl) zu schweissen, schleifen, anzupinseln und zu verschönern.
Montag, 14.März 2011: Shelter Bay Marina
Bei Rey machen wir einen wahnsinns grossen Einkauf. Wir kaufen vor allem schwere Getränke ein. Mit dem Rey-Bussli werden wir zurück zur Shelter Bay Marina geführt.
Nun geht das grosse Verstauen los...
Wir packen noch schnell den grossen Militärrucksack, den Paul zum 60. Geburtstag bekommen hat und freuen uns auf die Reise, die wir morgen antreten werden.
Wir entdecken einen winzigen Gecko auf der MABUHAY. Jöööö, ist der herzig!






















