Dienstag, 15.März 2011: unterwegs nach Costa Rica, Grenze Paso Canoas
Genau heute, wo wir um 11h in Panama City den Schnellbus nach Costa Rica nehmen wollen, kommt der Marina-Bus-Chauffeur 10 Minuten zu spät. Und es ist wie verhext!!! Bei der Gatun-Schleuse müssen wir 45 Minuten warten, weil ein paar grosse Kähne in den Schleusenkammern stecken und die Strasse deshalb gesperrt ist.
Um 9h55 sitzen wir im kalten Bus von Colon nach Panama City. Es ist 11h50 als wir dort endlich im Bus Terminal ankommen und natürlich ist unser Express-Bus nach Costa Rica längst abgefahren. Gut hatten wir die Tickets noch nicht gekauft, die wären jetzt verfallen. Aber wir haben trotzdem Glück und steigen in einen Bus, der schon um 12h20 zur Grenze nach Costa Rica fährt.
Wir bezahlen 14 $ pro Person, für eine Fahrt von 491 km. Gleich am Anfang geht es über die Brücke de las Americas, die Nord- mit Südamerika verbindet, mit wunderschöner Aussicht rechts zum Panama-Kanal und links auf den Pazifik. Auf der Panamericana fahren wir immer westwärts bis zur Grenze.
Unser Chauffeur heisst Noriel und wir sind jetzt „amigos“, weil wir uns gegenseitig mit Vornamen vorgestellt haben. In diesem Bus ist es gar nicht so kalt, wie wir das erwartet hatten, aber wir haben trotzdem für alle Fälle warme Kleider mitgenommen. Unterwegs kommen wir durch Dörfer mit Hunderten von genau gleichen Häuschen. Auf den Weiden stehen viele Zeburinder. Die sind ununterbrochen am Fressen und sind doch immer nur so klapperdürre Knochengestelle. Wir fahren durch schöne, meist saubere Landschaft, aber manchmal auch schrecklich schmutzig, je nach District. Im Hintergrund sieht man die Bergkette der Cordilleren, Ausläufer der Anden. Wir verfolgen unsere Fahrt ganz genau auf der Landkarte von Panama. Unterwegs hat es Bananen- und Ananas-Plantagen. Um 20h45 sind wir im Grenzort Paso Canoas und steigen aus dem Bus. Wir bekommen den Ausreisestempel von Panama und unsere Ruchsäcke werden leicht, d.h. halbherzig durchsucht. Jetzt müssen wir zu Fuss nach Costa Rica zur Imigración laufen. Wir bekommen einen grünen Einreisestempel in die Pässe und ab sofort ist es für uns erst 19h45! Hier müssen wir nämlich unsere Uhren eine Stunde zurück stellen. Hier muss es vor kurzem schaurig geregnet haben. Die schrecklichen Löcher auf den Strassen sind randvoll gefüllt mit Wasser. Ein Mann zeigt uns den Weg zu einem günstigen Hotel. Bei „Michu“ mieten wir eine „Cabina“ (ein Doppelzimmer) mit Dusche und WC für 16 $ (für 2 Personen!, aber ohne Frühstück). Der Mann der uns hergebracht hat, will 5 $, wir geben ihm 3 $. Die Währung von Costa Rica wäre eigentlich der Colón, aber weil wir keine solche Colón's haben, nehmen sie auch gerne unsere Dollars. Für einen Dollar gibt es 500 Colónes. Nach einem sehr guten Abendessen im Restaurant „El Paso“ und einer Glacé aus dem Grenz-Supermarkt für Paul, sinken wir auf die viiiiel zu weiche Matratze. In dieser Nacht schlafen wir nicht sehr viel. Der Fernseher im Gang läuft die ganze Nacht auf Hochtouren und der Deckenventilator in unserem Zimmer quietscht bei jeder Umdrehung ganz fürchterlich...
Mittwoch, 16.März 2011: unterwegs nach Costa Rica
Um 6h sind wir schon auf und geduscht. Um 7h30 sollte unser Bus nach San José fahren. Wir lösen die Tickets und essen dann an einem offenen Strassenstand das Frühstück, Kaffe und Kakao, dazu ein Stück (Gummi-)Brot mit Butter (es ist aber Margarine!). Alle anderen essen Bohnen und Reis mit Fleisch. Während wir auf den Bus warten, kommt eine Gruppe Motorradfahrer, alles BMW's. Die müssen alle durch eine Waschanlage, wo sie mit Desinfektionsmittel besprüht werden, damit sie kein Ungeziefer nach Costa Rica bringen. Die Töfffahrer sind 11 Deutsche und 1 Schweizer aus Zürich. Die Gruppe ist auf einer Weltumrundung per Töff: Zeitweise werden die Fahrzeuge ins Flugzeug verladen und z.B. nach Australien geflogen. Jetzt kommen sie vom Kap Hoorn und fahren nach San Francisco, von dort geht es per Flugzeug nach Neuseeland. Beim Start waren 21 Motorräder, jetzt sind noch 12 dabei.
Unser Bus fährt mit genau einer Stunde Verspätung um 8h30, ab. Diesmal bezahlen wir für 350km bis nach San José 12.50 $. Anfangs gibt es im Bus einen ziemlichen Salat, weil die Leute nicht auf ihren nummerierten Plätzen sitzen. Wir auch nicht, unsere Sitze sind schon besetzt, von einer Mamma mit der kleinen Tiffany, die unbedingt am offenen Fenster sitzen muss, gemäss Mamma. Wir lassen sie dort sitzen. Costa Rica ist wunderschön grün und sehr bergig. Man nennt es auch die Schweiz von Zentralamerika. Es hat viele Bananen-, Ananas- und Kaffeeplantagen Zuckerrohrfelder und kilometerweit Palmen, aus deren Früchten man Palmöl macht. Irgendwo geraten wir noch in eine Polizeikontrolle und alle müssen die Ausweise zeigen. Wir passieren eine riesige Ananas-Plantage von „Del Monte“ mitsamt den dazugehörenden Verarbeitungszentern. Das wäre bestimmt sehr interessant, diese zu besichtigen!
Wir fahren durch ein wunderschönes Tal mit einem Fluss. Ich kann mich gar nicht satt sehen, so gut gefällt mir die Gegend. Dann klettern wir auf einen 3300m hohen Pass. Zwar hat es keinen Schnee, aber Nebel. Leider haben wir keine Landkarte von Costa Rica, um die Fahrt zu verfolgen, aber schön ist es auf jeden Fall hier. Übrigens heisst Costa Rica: reiche Küste und wirklich, das Land ist wirklich sehr, sehr fruchtbar und einfach schön!
Endlich gegen 15h kommen wir in San José, der Hauptstadt von Costa Rica an. Jetzt müssen wir vom Busbahnhof Süd per Taxi zum Busbahnhof Nord. Es ist kalt, wir ziehen unsere Jacken an. San José liegt auf ca. 1000m Höhe. Um 17h55 sitzen wir im Bus nach San Carlos. Es ist bereits dunkel. Im Bus lernen wir den pensionierten Costa Ricaner German Mesa kennen. Er telefoniert für uns in zwei verschiedene Hotels in La Fortuna, wo wir die beiden Schweizer Gisela und Pesche treffen möchten, die auf einer Costa Rica-Rundreise mit www.voegele-reisen.ch sind. Aber die beiden sind in den zwei Hotels unbekannt und eine Schweizer Reisegruppe gäbe es dort auch nicht. German erklärt und erzählt uns Vieles über sein Heimatland. Übrigens sind die Einheimischen hier meistens sehr hellhäutig. Endlich, um 20h30, nach 2½ Stunden sehr kurvenreicher Fahrt kommen wir in San Carlos an. Aber unsere heutige Busreise ist noch nicht zu Ende. Nachdem wir im Busterminal eine Kleinigkeit gegessen haben, geht es mit einem anderen Bus weiter nach La Fortuna. Eine sehr nette junge Frau passt auf, dass wir ja in den richtigen Bus einsteigen! Wir sind seit gestern Weltmeister im Busfahren. Aber die Lateinamerikaner sind Weltmeister im Handytelefonieren. Ständig läutet irgendwo ein Telefon in den Bussen. Um 21h30 fährt unser Bus los nach La Fortuna. Schade dass es dunkel ist und wir so nichts von der Gegend sehen können. Nach einer weiteren Stunde kommen wir um 22h30 endgültig an unserem Ziel, La Fortuna an. Nach kurzem Suchen haben wir um 23h auch schon ein bescheidenes Zimmer in der „ Mayol Lodge“ gefunden.
Weil wir beide noch ziemlich aufgedreht sind, genehmigen wir uns auf dem grossen Platz bei der Kirche noch einen Schlummertrunk, bevor wir in unser Bett fallen. In der Nacht regnet es zeitweise.
Donnerstag, 17.März 2011: La Fortuna, Costa Rica
Um 8h sitzen wir schon, ohne Frühstück, in einem roten Taxi (in Costa Ricas sind alle Taxi's rot, in Panama gelb), zum Hotel Arenal Paraiso oder zum Hotel Arenal Manoa. In einem dieser Hotel's soll die schweizer Reisegruppe seit gestern Abend wohnen.
Wir fangen mit dem Paraiso an, der Taxifahrer wartet auf uns. An der Recepción hilft uns ein netter junger Mann. Er sucht im Computer und tatsächlich sind eine Gisela und ein Peter da. Er gibt uns den Telefonhörer und stellt die Nummer ihres Zimmers ein. Aber da nimmt niemand ab. Der Mann meint, die seien schon auf einen Ausflug gegangen. Auf unsere Frage wohin, schüttelt er nur den Kopf. Aber er findet immerhin heraus, dass die Reisegruppe ARA heisst. Nun ruft er im Speisesaal an und fragt, ob die Leute vom Zimmer Nr. 222 am Frühstücken seien. Negativ! Paul bezahlt den Taxifahrer. Immerhin wissen wir ja jetzt, dass die beiden in diesem Hotel hier wohnen. Nun stehen wir ziemlich ratlos in der Hotelhalle herum und wissen nicht so recht, was wir machen sollen. Plötzlich sagt uns der Recepionist, da komme die Reiseleiterin der Gruppe ARA. Wir sprechen sie an und sie meint, wir sollen doch mal selber im Speisesaal nachschauen. Und das machen wir auch. Wir laufen zum anderen Gebäude rüber und fragen dort nach Gisela und Peter. Nein, die kennen sie nicht hier! Aber als ich die Zimmernr. 222 nenne, macht es bei dem Serviermann: klick! und er sagt:
„Da sind sie, sie verlassen eben den Speisesaal.“ Wir eilen den beiden nach und Paul ruft :„hei dir zwöi!“ Jetzt gibt es ein grosses Hallo und die Freude ist allerseits sehr gross!!! Weil Paul und ich noch kein Frühstück hatten, fragt Ursula, die Reiseleiterin, die Servierleute im Speisesaal, ob wir einen Kaffee und ein wenig Brot haben dürften. Jawoll, wir dürfen und nun sitzen wir gemütlich mit Gisela und Pesche am Tisch und geniessen das Beisammensein.
Die Reiseleiterin stammt aus Biel. Sie ist neben den Restaurant „Grünweg“ aufgewachsen und sie freut sich, dass wir aus Pieterlen kommen. Ihre Tochter wohnt auch in Pieterlen. Die Reisegruppe hat den Morgen zur freien Verfügung und am Nachmittag ein Ausflugsprogramm. Wir fragen Ursula, ob wir am Nachmittagsprogramm teilnehmen dürften. Sie telefoniert und meldet dann: positiv! Juhu, wir freuen uns!
Gut haben Paul und ich die Badesachen mitgenommen, denn nun sitzen wir fast zwei Stunden in kleinen Pools mit heissem Wasser (40°) direkt vom Vulkan Arenal. Die Pools sind über den ganzen Hang der wunderschönen Hotelanlage verteilt. Und je tiefer wir kommen, je kühler wird das Wasser. Zum Schluss sitzen wir noch an der Poolbar, wieder in 40° heissem Wasser und geniessen das von Pesche spendierte Bier. Nun zeigen uns Gisela und Pesche ihr schönes Bungalow-Zimmer. Toll! Kein Vergleich mit unserem bescheidenen Zimmer in der „ Mayol Lodge“ im Ort la Fortuna. La Fortuna liegt am Fusse des Vulkan´s Arenal, in einer wunderschönen Gegend. Auch der Ort selber ist sehr sauber und gemütlich.
Das Hotel Arenal Paraiso ist wirklich ein kleines Paradies! Die Gartenanlage ist herrlich mit jeder nur erdenklichen Pflanze, die wir von zu Hause als kleine Zimmerpflänzchen kennen, die aber hier in riesigen Büschen üppig wachsen. Von jedem Bungalow aus hat man einen schönen Blick auf den Vulkan. Nur leider ist er heute ziemlich bedeckt und zwischendurch regnet es auch ein wenig.
Wir schauen uns noch das Faultier an, das hoch oben in einem Baum neben dem Speisesaal träge herumhängt und sich im Zeitlupentempo bewegt.
Um 13h fährt die ganze Reisegruppe mit dem Bus nach La Fortuna. Bei der Kirche wird für 40 Minuten halt gemacht. Die Leute von der Gruppe kaufen Souvenirs, Karten oder etwas zu essen ein. Wir vier laufen schnell zu unserer Lodge um die Ecke. Paul und ich wollen die nassen Badehosen im Zimmer lassen und wärmere Kleider mitnehmen. In einem Schnellrestaurant neben der Lodge bestellen wir mexikanisches Essen zum Mitnehmen und essen es dann im Bus. Es ist wirklich gut.
Zuerst fahren wir zu einer Schule im Dorf Tanque. Die Kinder erwarten uns schon ungeduldig. Normal tragen sie Schuluniformen, unten dunkelblau, oben weisse Hemden oder Blusen. Heute hat sich eine kleine Gruppe in ihre Tanzkleider gestürzt. Zu einheimischer Musik führen sie uns ein paar Tänze vor. Sie sind voll konzentriert dabei und allerliebst. Nach einer kleinen Spende von jedem von uns (sie wollen damit den Spielplatz überdecken), verlassen wir die Schule. Nun geht es weiter zu einem Hof, einer costaricanischen Familie, wo man auch übernachten könnte. Wir gehen alle in die Küche, jeder bekommt ein Stückchen Teig (er besteht nur aus Mehl und Wasser, kein Salz) und nun müssen wir unsere Tortilla machen. Die Tortilla wird kurz gebacken und dann gibt es dazu Sauerrahm, weissen Käse und Kaffee.
Jetzt gehen wir in den Garten, wo uns gezeigt wird, wie man früher Zuckerrohr ausgepresst hat. Zwei schöne saubere Ochsen , sie heissen Costa und Rica!, laufen im Kreise herum und betreiben so die Zuckerrohrpresse. Danach steigen wir auf einen Anhänger, der von einem Traktor gezogen wird und fahren zu einem Bauernhof. Hier werden uns alle Gemüse und Früchte gezeigt und erklärt, die hier produziert werden. Das ist echt interessant. Um 18 h sind wir zurück bei der Familie und hier gibt es nun ein gutes Grillabendessen. Plötzlich kommen noch vier Musikanten dazu, drei mit Gitarren und einer an den Trommeln. Sie spielen lateinamerikanische Musik und singen auch dazu. Einige wagemutige von der Gruppe schwingen das Tanzbein und es ist ein richtig schöner, gemütlicher Abend bis ca. 20h30. Dann steigen wir alle wieder in den Bus und Peter und Paul, Gisela, und ich werden im Dorf bei der Kirche ausgeladen. Alle anderen fahren weiter bis zum Hotel Paraiso. Wir vier wollen noch ein wenig in Ruhe in einem Restaurant zusammen sitzen und trinken dabei ein paar Biere. Plötzlich schüttet es aus allen Rohren und wir müssen sogar den Platz wechseln , um nicht nass zu werden. Irgendwann, gegen 23h oder später nehmen Gisela und Pesche ein Taxi zum Hotel und wir laufen in unsere Lodge. Schade, aber schön war's auf jeden Fall! Liebe Gisela und Pesche, wir danken Euch beiden ganz herzlich für den wunderschönen Tag, der viel zu schnell vorbeigegangen ist!!!
Vulkan Arenal
Höhe: 1.670 m
Lage: Costa Rica
Typ: aktiver Schichtvulkan
Letzte Eruption: 29. Juli 1968 bis heute
Erstbesteigung: 1937
Der Arenal ist der aktivste und zugleich jüngste Vulkan von Costa Rica sowie einer der aktivsten Vulkane der Welt. Am Fuße des Vulkans liegt der Ort La Fortuna sowie der größte Binnensee des Landes, der Arenal-See.
Bis zu seiner Erstbesteigung 1937 glaubte man noch nicht an einen vulkanischen Ursprung des Kegels, da er damals völlig mit Pflanzen überwachsen war.
Der Arenal zeigte etwa 400 Jahre lang keinerlei Aktivität, mittlerweile wächst der Vulkan jedoch jährlich um mehrere Meter, da sich Lava rund um den Krater aufhäuft. Lava fließt auch regelmäßig an den Hängen bis zur Talsohle; immer wieder wirft der Arenal glühende Gesteinsbrocken von bis zu 7,5 m Durchmesser bis zu 300 Meter in die Höhe.
Am 29. Juli 1968, bei seinem letzten großen Ausbruch, zerstörte er die Ortschaften Pueblo Nuevo und Tabacon, die Überbleibsel können heute noch besichtigt werden. Bei diesem Ausbruch kamen 87 Menschen ums Leben und im Gipfelbereich und an der Westflanke des Kegels wurden 640 Millionen Kubikmeter Lava sowie 35 Millionen Kubikmeter Sedimente ausgestossen.
Am 24. Mai 2010 waren die Eruptionen so stark und die Explosionen förderten soviel Sedimente, dass der Nationalpark evakuiert werden musste. Acht Lavaströme flossen an den Flanken.
Freitag, 18.März 2011: unterwegs in Costa Rica
Um 9h15 sitzen wir schon wieder im Bus. Ich trinke meinen Frühstücks-Kaffee und esse eine gefüllte Teigtasche dazu. Paul isst nur ein Snickers. Die Fahrt geht 2½ Stunden von La Fortuna nach San Ramón. Wir fahren durch wunderschöne Landschaft mit Blumen, Blumen, Blumen. Einfach nur schön! Wir sind richtig begeistert und Paul macht sich schon Gedanken, ob wir später einmal hier unseren Lebensabend verbringen wollen. Aber am Ziel, in San Ramón kühlt unsere Begeisterung ziemlich ab. Im Bus werden uns aus einem Plastiksack in der Gepäckablage 3 grosse Äpfel, eine 1½ Liter-Flasche Wasser und eine grosse neue Vorratsdose für die MABUHAY geklaut. Mist!!! Um 12h30 nehmen wir den nächsten Bus von San Ramón nach San José. German hat uns erzählt, dass es in Costa Rica 640 Heilige gibt und dass die Namen aller dieser Heiligen irgendwo in Costa Rica als Ortschaft vertreten sind! Diese Fahrt dauert nur 1½ Stunden und um 14h sind wir bereits in San José. Nur nützt uns das nicht viel, weil der direkte Bus nach Panama um 12h weggefahren ist. Wir beschliessen ein Hotelzimmer zu nehmen und zwar eins ganz in der Nähe der Busstation, im Hotel Coto. Um 15h sind wir bereit, die Stadt zu erkunden. Wir sind kaum 300m weit vom Hotel weg, kehren wir auch schon wieder um und gehen in unser Zimmer zurück. Es weht ein unangenehm kalter Wind und wir ziehen lange Hosen an und nehmen die warmen Jacken mit.
Unterwegs zum Stadtzentrum lassen wir bei einem Schuhmacher unseren Rucksack, bei dem eine Naht aufgegangen ist, die Naht nähen. Das kostet ganze 40 Rappen! Wir schauen uns die Kathedrale an und staunen über die grünen Papageien, die vor der Kathedrale auf einem blühenden rosaroten Baum herumturnen und kreischen. Wir schauen uns die Läden an, kaufen aber nur einen Sack voll Äpfel. Es ist kalt, abends um 18h 20°, brrr...!!! Nach dem Abendessen, gegrilltes Huhn und Pommes Frites, geht es per Taxi zurück zu unserem Hotel. Man hatte uns gewarnt, es sei zu gefährlich, im Dunkeln zu Fuss unterwegs zu sein. Unser Hotel ist, na ja, ein wenig schmuddelig und während der Nacht ziemlich „unruhig“! Paul meint, ein wenig „zwielichtig“! Auf jeden Fall schlafen wir in dieser Nacht nicht sehr viel....und die Duschen sind lebensgefährlich !!!
Samstag, 19.März 2011: unterwegs von Costa Rica nach Panama
Jetzt ist es endlich ruhig in unserer Herberge und wir schlafen lange. Danach essen wir in einer Bäckerei Frühstück (mmm...feine Blätterteiggebäcke!!!). Wir geben den grossen Rucksack bei der Gepäckaufbewahrung ab und stürzen uns nochmals ins brodelnde Verkaufschaos im Zentrum. Paul bekommt eine neue, kurze, karierte Hose. Er nennt sie seine „Globi-Hose“!
Das ist sehr interessant in dieser sehr belebten, aber verkehrsfreien Verkaufsstrasse. Die CD-Verkäufer breiten ihre Ware auf einem Tuch auf der Strasse aus. Sobald irgendwo die Polizei in Sicht kommt, geht ein Warnsystem von einem Verkäufer zum nächsten und alle räumen augenblicklich ihre Sachen weg. Kaum ist die Polizei verschwunden, werden alle CD's fein säuberlich wieder hingeräumt! Bei zwei Geschäften sehen wir auch, dass Schildkröteneier verkauft werden!
Um 11h müssen wir bei der Busstation sein, wo unser Express-Bus von der Firma Tica um 12h von San José direkt nach Panama City fährt. Die Tickets für die Plätze 15 und 16 haben wir schon gestern gekauft. Die 920 km Fahrt kostet 35$pro Person. Wir sind nur 15 Personen in diesem 50-plätzigen Bus und so hat jeder zwei oder mehr Sitze zur Verfügung.
Gegen 19h sind wir an der Grenze zu Panama und bekommen alle den Ausreisestempel von Costa Rica. Zu Fuss müssen wir bis zum Grenzgebäude der Panamesen. Zuerst müssen ALLE (auch die Einheimischen) ein „Märggli“ für 1$ kaufen, das wird in den Pass geklebt. Am Schalter müssen wir in eine Web-Cam schauen und bekommen dann den Einreisestempel für Panama. Ich frage ausdrücklich, wie lange dieser Stempel jetzt gültig sei? 6 Monate oder kalendarisch 5 Monate und 25 Tage, sagt man mir. Wenn doch das nur alle zuständigen Stellen im Lande Panama wüssten! Ein Visa brauchen wir nicht! So, damit wäre das auch geklärt! Siehe Auskunft der Schweizer Botschaft in Panama City, vom Montag 7.März 2011...!
Es ist eine wundervolle Vollmondnacht und nach zwei Essstopps und dem Grenzhalt kommen wir um 03h in Panama City an. Ein einziger Chauffeur ist alleine den ganzen Weg gefahren!
Sonntag, 20.März 2011: unterwegs von Costa Rica nach Panama
Morgens um 03h sind wir im Bus Terminal von Panama City. Um diese Zeit hat es natürlich noch keinen Bus nach Colon und so fletzen wir uns auf die Metallbänke in den Wartesälen. Wir versuchen zu schlafen, bis ein Wächter vorbei kommt und uns mitteilt, man dürfe auf diesen Bänken NICHT liegen, sondern nur sitzen!!! Aha! Wir verziehen uns in einen anderen Wartesaal und nehmen dann den ersten Bus, der um 04h12 nach Colon fährt. Es ist ein uralter bunter Klepperbus und schon vollbesetzt. Die Musik ist volle Pulle aufgedreht, während die meisten Passagiere schlafen..., nur wir beide nicht. Kurz vor dem Ziel nicken wir doch noch ein wenig ein, sind aber rechtzeitig wach, um den Ausstieg um 06h30 nicht zu verpassen. Es regnet. Vom Bus steigen wir in ein Taxi um, das uns direkt zur Shelter Bay Marina bringt. Hier kommen wir um 07h05 an und 10 Minuten später bin ich schon in meinem Bett und höre nichts und niemanden mehr!
Dieser 5-tägige Ausflug nach Costa Rica hat uns sehr gut gefallen. Wir finden, dieses Costa Rica ist wirklich eine Reise wert. Es ist sehr viel sauberer als Panama. Dafür hat Panama City einen vorbildlichen Bus Terminal, den die Busse aus ALLEN Richtungen anfahren. In San José hingegen muss man den Bus-Bahnhof wechseln, wenn man in den Süden, Norden, oder ans Meer will.
Um 9h15 wird heftig an die MABUHAY geklopft und wir werden aus unseren Träumen gerissen. Es ist Andi, der Schweizer aus Reinach BL, (wo ich herkomme), vom Schiff ANDORI. Wir haben ihn und seine Doris in Curaçao kennen gelernt und ihn seitdem nicht mehr gesehen. Andi und Doris sind jetzt mit ihrem Schiff hier in der Marina und Andi will mit uns plaudern. Er will später wiederkommen.
Wir schlafen wieder bis um 10h30. Nach einem kurzen Frühstück geht Paul zur „Pan Gea“ und in der Zwischenzeit kommt Andi zur MABUHAY. Wir tauschen die neusten Neuigkeiten aus.
Den Nachmittag lassen wir ganz gemütlich angehen, es ist ja schliesslich Sonntag und wir noch ziemlich müde. Abends machen wir wieder mal einen Affenspaziergang und sehen auch tatsächlich einige Kapuzineräffchen. Die sind einfach zu drollig! Zum Znacht gibt es Hörnli mit Tomatensauce. Endlich mal wieder etwas ganz „Gewöhnliches“, was nicht aus der Fastfoodkette kommt....
Paul's verletzte Hand ist jetzt, nach ziemlich genau einem Monat (verletzt am 18.2.) endlich wieder verheilt. Aber beim Zupacken hat er immer noch Schmerzen.



















































