Freitag, 15.April 2011: Las Perlas, Isla Chapera
Tolles Wetter! Jessi und Grosspäpu zeichnen Tagebuch. Marcus „räumt“ meinen Laptop auf (den, auf dem ich meine Berichte schreibe). Er findet, ich hätte ein totales Chaos darauf. Also ehrlich, so schlimm finde ich mein Chaos gar nicht! Nun wird ALLES radikal gelöscht, was doppelt ist. Au weia! Ich schau besser gar nicht hin....
Den Nachmittag verbringen wir wieder am Strand mit Pick-Nicken, Spielen und Baden. Marcus unternimmt mit Jessi eine grosse Schnorcheltour. Sie ist unermüdlich, ständig mit dem Kopf unter Wasser und bemüht sich schön zu schwimmen. Heute sehen wir zwei oder drei grosse Rochen und wieder die Kleinen, die wir schon öfter gesehen haben. Auch der neugierige Kugelfisch sucht immer wieder unsere Nähe.
Wir würden so gerne die ganze Insel zu Fuss umrunden, aber das geht leider nicht. Unser Strand ist auf einer Seite von Felsen begrenzt und auf der anderen von undurchdringlichem Wald und dornigem Gestrüpp.
Abends wird UNO gespielt.
Samstag, 16.April 2011: Las Perlas, Isla Chapera - Isla Contadora, 5sm
Es ist bedeckt und diesig, wie Hochnebel. Um 9h25 fahren wir los, zurück nach Contadora. Vom Paradies zurück in die Zivilisation. Schade, hier hätte es uns noch lange gut gefallen. Aber unsere beiden Gäste müssen morgen Sonntag wieder zurück nach Hause fliegen.
Unterwegs fischen wir. Paul hält die Leine und plötzlich reisst ihm ein Fisch den ganzen Köder mit samt dem Stahlvorfach ab. Paul ist ganz verstört, der Köder reut ihn ungemein!! Wir drehen nochmals eine Extrarunde und fischen mit der anderen Leine, aber wieder einmal ohne Erfolg. Also auch heute wieder kein Fisch zum Abendessen!
Um 10h45 ankern wir vor der Insel Contadora. Marcus lädt uns zum Mittagessen ein. Es gibt einen grossen Berg Reis, Chabis/Rüebli-Salat, Linsen, gekochtes Huhn oder Rindfleisch. Alles sehr gut und günstig.
Danach holen wir 18 Gallonen (ca. 65 Liter) Diesel und Benzin in 4 Kanistern. Eigentlich wäre der Laden jetzt geschlossen wegen der Mittagspause, aber er wird extra wegen uns geöffnet. Wir kaufen noch Eier und einen Topf Glacé. Im Restaurant, das zum Laden gehört mampfen die drei Glacéschlecker gemeinsam ihren Glacétopf leer und ich bekomme ein Käffeli. Horacio, den Einheimischen, der im Restaurant sitzt und schon eine ganze Batterie leere Bierfläschchen vor sich stehen hat, fragen wir, ob er uns und die vier Kanister mit seinem Golfauto zum Strand führen könne. Das macht er sehr gerne für 3 US$. Mit einem Mordszacken (so kommt es mir wenigstens vor) fahren wir zum Strand. Paul und Marcus bringen das Dinghy und den Diesel durch das auflaufende Wasser zur MABUHAY und Jessi und ich warten am Strand auf sie. Die beiden bringen
die Badesachen mit und wir bleiben bis gegen 17h am Strand. Marcus verbuddelt Jessi bis zum Hals im Sand.
Nun müssen wir aber zurück zum Schiff. Marcus und Jessi müssen noch Kofferpacken und Tage-und Gästebuch schreiben und malen. Danach werden noch weltmeisterlich ein paar Runden UNO gespielt.
Die 7-jährige Jessica bezirzt ihren Grosspäpu Paul so lange, bis er endlich einverstanden ist, mit ihr draussen im Cockpit zu schlafen.
Sonntag, 17.April 2011: Las Perlas, Isla Contadora
Marcus und Jessi fliegen heute um 11h20 mit einem kleinen Flugzeug von Contadora nach Panama City. Gegen 9h45 sind alle Rucksäcke gepackt und wir steigen alle ins Dinghy. Es hat ziemliche Brandung und um ein Haar fällt Jessi beim Anlanden am Strand mitsamt ihrem Rucksäcklein ins Wasser. Aber wir kommen doch noch alle trocken an Land. Beim Hotel Romantico waschen Jessi und Marcus mit Süsswasser den letzten Pazifiksand von den Füssen und zwängen ihre Füsse nach 14 Tagen wieder in die Turnschuhe. Wir laufen über die Insel zum Flugplatz und erfahren dort, dass es heute KEINEN 11h20-Flug gibt, der fällt heute aus. Der nächste Flug sei erst wieder um 15h. Wir sagen am Schalter, dass die beiden ihren Flug nach Europa um 17h hätten (das stimmt zwar nicht, aber es hilft!). Der Mann am Schalter telefoniert und findet schliesslich noch zwei Plätze in der 13h Maschine. Jetzt ist es 11h und um 12h30 sollen wir wieder am Flugplatz sein. Das Gepäck dürfen wir dort lassen. In einem nahen Restaurant essen wir ein viel zu teures, dafür nicht besonders gutes Mittagessen, auf das wir sehr lange, fast 1 Stunde, warten müssen. Jessi vertreibt sich die Zeit, indem sie die Umgebung und ihre Grosseltern fotografiert.
Pünktlich um 13h startet das kleine Flugzeug der AEROPERLAS. Wir stehen traurig am Pistenrand und winken den zwei Heimreisenden zu. Liebe Jessi, lieber Marcus, schön waren die zwei Wochen mit Euch, aber viel zu kurz. Wir werden das Strandleben, das Plaudern und UNO-Spielen mit euch richtig vermissen. Und wer sagt uns jetzt alle 15 Minuten die Zeit an? Und wer drückt dem Grosspäpu fast jeden Tag liebevoll und sorgfältig JEDEN noch so kleinen Pickel auf dem Rücken aus???
Wir sind danach noch etwa zwei Stunden bei Susanne und Günther auf der Terrasse. Günther erzählt uns aus seinem Leben. Er war in Köln Nachtclubbesitzer und Playboy (dies sind seine eigenen Worte) und er habe ein Schweinegeld damit verdient. Als Hobby fuhr er Ralleys mit Porsche 911. Er erzählt uns, wie es war als Jimmy Carter hier war. Man habe mit ihm „gesoffen“ und es habe noch keinen so grossen Bewachungsapparat für die Präsidenten gegeben, wie heute. Günther war 7-facher Amateurfunk-Weltmeister.
In unserem Panama-Reisführer steht:
Wenn es unter den tausend Inseln und Inselchen in Panama eine gibt, die es verdient, als „Juwel“ bezeichnet zu werden, dann ist es die Isla Contadora. Kaum 30 Flugminuten von Panama City entfernt liegt mitten im Golf von Panama dieses schimmernde „Juwel“- ein Paradies, wo karibische Träume wahr werden. 13 weisse, feinsandige Strände, Kokospalmen und kristallklares Wasser verzaubern die Besucher bereits beim Blick aus dem Flugzeug während des Landeanfluges.









































