Moorea, 17.08. - 19.08.2011
1 View

Mittwoch, 17.August 2011: Tahiti - Moorea, Opunohu Bay, 25 sm

Es ist wieder ein herrlich strahlender Südseetag. Um 8h45 verlassen wir die schöne Insel Tahiti. Das heisst, sehr viel haben wir ja davon nicht gesehen. Die Anna-X bleibt da und versucht irgend woher ein Getriebe für ihr Schiff zu besorgen.

Wir sind nun über zwei Monate in Französisch Polynesien und ich kann schon fliessend vier Worte Polynesisch! Maeva =willkommen, nui = gross, iti = klein und nana = hallo, ciao. Ein toller Wortschatz, oder?

Wir segeln höchst gemütlich mit 10 bis 16 Knoten Wind zur Schwesterinsel von Tahiti, nach Moorea. Wir geniessen die Fahrt ungemein, das Wetter ist wunderschön und alles stimmt. Südseefeeling! Wir brauchen für die Fahrt 5 Stunden, per Flugzeug würde sie 7 Minuten dauern, mit der Fähre durchschnittlich 45 Minuten! Um 13h45 ankern wir zuhinterst in der Opunohu Bay auf Moorea. Wir sind das einzige Schiff hier. Draussen am Riff liegen etwa 15 Segelschiffe. Die Bucht ist rundum von Felsen umgeben, die wieder einmal an Filmkulissen erinnern. Echt schön.

Am Abend beginnt ein heftiger Wind in die Bucht zu blasen. Ausserdem stellen wir fest, dass unser Inverter (wandelt Strom von 12 Volt in 220 Volt um) nicht mehr funktionieren will. Das heisst, wir können keine Compis, Handys und Fotoapparate mehr laden. Zum grossen Glück haben wir aber seit letztem April einen Ersatz-Inverter an Bord. Ein ganz lieber Mensch hat uns das 14-Kilo schwere Megading im Rucksack von der Schweiz bis nach Panama geschleppt und ist dabei fast zusammengebrochen. Merci Marcus!!!

Moorea ist eine Insel in Französisch-Polynesien und zählt zu den Gesellschaftsinseln. Die Insel liegt etwa 18 km vor Tahiti. Die dreieckige, bergige Insel hat über 9.000 Einwohner und ist etwa 136 km² groß. Die Nordküste ist etwa 15km breit. Ein Drittel aller Gästebetten Französisch-Polynesiens befinden sich auf Moorea. Deshalb gilt die Insel, neben Tahiti und Bora Bora, als Touristenzentrum der Region.

Es werden vor allem Ananas und Vanille angebaut.

Donnerstag, 18.August 2011: Moorea, Opunohu Bay

Paul baut den ganzen Morgen den alten Inverter aus und den neuen ein. Bis zum Mittagessen funktioniert alles wieder einwandfrei.

Eigentlich wollten wir ja heute an Land gehen, aber es pfeift dermassen ein scharfer Wind, dass wir lieber an Bord bleiben. Im Dinghy wären wir innerhalb einer Minute wieder mal bis auf die Knochen nass. Bei der Buchteinfahrt liegt heute ein grosses Kreuzfahrtenschiff, die „Paul Gauguin“.

Um 15h ankert plötzlich die Megasuperluxusyacht „EXUMA“ ganz in unserer Nähe. Dies ist die Motoryacht, die wir in den Marquesas, in Fatu Hiva, nach dem Erdofenessen besichtigen durften. Diesmal ist die belgische Eignerfamilie an Bord und wir haben keinen Kontakt zur Crew. Aber das macht überhaupt nichts. Dafür kommen wir in den Genuss von Gratis-Internet, weil wir das Netzwerk der „Exuma“ anzapfen. Hier in dieser Bucht haben wir sonst keine Internetverbindung. So erhalten wir ein Mail aus Neuseeland, und wir erfahren, dass es gestern seit 72 Jahren in Auckland wieder einmal geschneit hat!

Freitag, 19.August 2011:

Grosse Enttäuschung! Die „Exuma“ ist weg, und somit unsere Internetverbindung!!!!

Um 9h paddeln wir ans Ufer. Aber halt, Schlenker und zurück zur MABUHAY, ich habe meine Sonnenbrille vergessen! Es ist ein strahlend schöner Tag mit sommerblauem Himmel. Ausgerüstet mit sechs kleinen Bananen und zwei Litern Wasser im Rucksack machen wir uns auf den Weg zum etwa 5km entfernten Aussichtspunkt Belvédère. Wir kommen an einer sehr schönen Landwirtschaftlichen Schule vorbei, die Schüler aus allen Französisch Polynesischen Inseln ausbildet. Hier werden auf Hunderten von Hektaren Ananas, Vanille, Kaffee, Obst, Blumen und hier heimisches Gemüse angebaut. Wir schauen kurz rein und wandern dann weiter der Hauptstrasse entlang. Das letzte, steilste Stück bis zum Belvédère müssen wir nicht mehr laufen. Die Chauffeuse eines offenen Touristenpickup's fragt uns, ob wir mitfahren wollen und das nehmen wir gerne an. Mit ein paar bleichen Touristen aus Lyon sitzen wir nun hinten auf der Ladefläche und lassen uns schweissfrei den Berg hinauf chauffieren. Von hier oben haben wir eine überwältigende Aussicht auf die umliegenden Berge und vor allem auf die beiden Buchten zu unseren Füssen, die Cook's Baie und die Opunohu-Bucht, wo wir die MABUHAY liegen sehen können. Wunderschön!

Zurück laufen wir wieder und schauen uns unterwegs noch die Ausgrabungen von zwei polynesischen Tempeln und einer Plattform zum Bogenschiessen an. Wir beschliessen, noch bis zur Cook'sBay zu wandern. Der Weg führt durch Kiefernwald, Palmenplantagen und Ananasfelder und ist ganz schön weit. Wir sind weit und breit die einzigen Wanderer. Alle anderen Touristen brausen mit roten oder grünen Quad's in Einerkolonne, oder in Auto's, an uns vorbei.

Bei einem Ananasfeld fragt uns eine ältere Frau, ob wir mitfahren möchten? Au, ja gerne! Nun fahren wir ins Dorf Pao Pao, am Ende der Cook's Bay, wo die Frau uns beim Supermarkt aussteigen lässt. Es ist Punkt 12h und der Supermarkt schliesst vor unserer Nase die Türen zu. Eigentlich wollten wir hier ein Baguette und ein wenig Salami kaufen. Also essen wir im Snack nebenan eine Kleinigkeit und genehmigen uns eine Glacé (Paul) und einen Espresso (ich). Und weiter geht unser Fussmarsch, rund um die Bucht, immer an der Hauptstrasse entlang. Wir kommen an einer Fruchtsaftfabrik vorbei und möchten diese gerne besichtigen. Leider sehen wir nur den Shop. Ist ja klar, fast JEDEN Tag gibt es Besichtigungstouren durch die Produktionsanlagen, aber natürlich NICHT am Freitag!!!

Schade! Weiter geht es vorbei am Hotel Moorea Lagoon, das ganz viele Bungalows mit Glasboden über der Lagune gebaut hat, wo man direkt vom Bett aus auf's Riff schauen kann.

An einem schönen Badestrand machen wir einen letzten Halt und marschieren dann der ganzen Opunohu-Bucht entlang zurück zu unserem Dinghy. Wir sind beide vollkommen k.o. Keine Ahnung, wieviele Kilometer wir gelatscht sind. Wir haben den Mont Rotui umrundet! Aber schön war es auf jeden Fall. Es ist heiß und wir sind total verschwitzt. Wir paddeln zurück zur MABUHAY und schmeissen uns sofort ins kühle Wasser, dass es zischt.... Danach gibt es ein kühles Bier, dass es schon wieder zischt....!

Kommentare
()
Einen neuen Kommentar hinzufügenEine neue Antwort hinzufügen
Ich stimme zu, dass meine Angaben gespeichert und verarbeitet werden dürfen gemäß der Datenschutzerklärung.*
Abbrechen
Antwort abschicken
Kommentar abschicken
Weitere laden