Dienstag, 22. November 2011: Neuseeland, Opua
Wir sind also gesund und glücklich in Neuseeland angekommen und sind sehr gespannt auf dieses Kiwi-Land. Und, ehrlich gesagt, im Moment haben wir ein wenig genug vom Segeln und wollen wieder einmal ein bisschen Landluft schnuppern... Wir liegen an Steg B17 in der Opua Marina, auf der Nordinsel.
Neuseeland (englisch New Zealand, Māori Aotearoa) ist ein geographisch isolierter Inselstaat im südlichen Pazifik. Er besteht aus einer Nord- und einer Südinsel sowie zahlreichen kleineren Inseln. Die nächstgelegenen Staaten befinden sich im Westen mit Australien (die Westküsten der beiden Hauptinseln Neuseelands sind zwischen 1530 km und rund 2100 km von der Ostküste Australiens und Tasmaniens entfernt), im Norden mit den Inselstaaten Neukaledonien, Tonga, Fidschi und als Kontinent die Antarktis im Süden. Weder geographisch noch kulturell lässt sich Neuseeland eindeutig einem bestimmten Kontinent zuordnen: das Land liegt teils auf der australischen, teils auf der pazifischen Platte und ist sowohl mit dem europäisch geprägten Kulturraum Australiens als auch mit dem polynesischen Teil Ozeaniens verbunden. Neuseeland ist ein Königreich im Commonwealth of Nations mit demokratisch-parlamentarischer Verfassung. Für einen Industriestaat eher ungewöhnlich sind die Hauptwirtschaftszweige Land- und Forstwirtschaft, Nahrungsmittelindustrie sowie Tourismus. Neuseeland wird vielfach als „grüne Insel“ betrachtet, was vor allem an der relativ dünnen Besiedlung, der damit verbundenen Unberührtheit der Natur sowie der äußerst vielfältigen und bedingt durch die isolierte Lage einzigartigen Vegetation liegt.
Neuseeland
Amtssprache: Englisch, Maori
Hauptstadt:Wellington
Staatsform: Konstitutionelle Monarchie
Regierungsform: Parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt: Königin Elisabeth II.
Regierungschef: Premierminister John Key
Fläche: 268.680 km²
Einwohnerzahl: 4.403.000
Bevölkerungsdichte :16,4 Einwohner pro km²
Währung: Neuseeland-Dollar (1 $ = 100 ¢) (= am 12.1.12 ca. 0,75 SFr.)
Gründung: 6. Februar 1840 (Vertrag von Waitangi)
Unabhängigkeit: 26. September 1907 (Dominion), 25. November 1947 (Statut von Westminster)
Nationalfeiertag: Waitangi Day (6. Februar)
Zeitzone :UTC+12 (NZWinterTime)
UTC+13: (NZSommerTime; Oktober–März)
Kfz-Kennzeichen: NZ
Internet-TLD .nz
Mittwochtag, 23. November 2011: Neuseeland, Opua
Ah, war das schön, wieder einmal eine ganze Nacht durchzuschlafen! Und das in einem Bett das nicht ständig schwankt.
Mit Werner's neu gekauftem altem Auto dürfen wir mit nach Paihia fahren. Dies ist ein 5 km weit entfernter Ferienort nördlich von Opua. Wir holen an der Gelddruckmaschine Kiwi-Dollars (da ist überall die Queen Elisabeth drauf) und kaufen im Supermarkt „Countdown“ ein. Wow, was es da alles gibt! Sogar Cervelas, von der Firma „DeliSwiss“ gibt es. Wir kaufen natürlich ein paar davon und Paul schwelgt beim kalten Abendessen im Cervela-Glück, mit Thomy-Senf, den Marcus im April mit nach Panama gebracht hat. Nur das Brot kann noch verbessert werden. Es ist Gummibrot, das hier Toastbrot genannt wird. Es gibt eines das heisst sogar Swiss-Toast.
Donnerstag, 24. November 2011: Neuseeland, Opua
Wir kaufen einen neuen Herd. Unser „alter“ ist 8 Jahre alt, total verrostet und zwei von drei Ventilen funktionieren nicht mehr. Damit es uns nicht eines Tages in die Luft pustet, kaufen wir lieber vorher einen ganzen neuen Herd. Es ist wieder ein „ENO“, wegen den Massen (wir hätten eigentlich ein anderes Fabrikat vorgezogen, das vielleicht nicht so schnell rosten würde!). Gegen 16h wird der Herd geliefert und nach einigen Anpassungsarbeiten von Paul, kann ich um 19h schon das Abendessen auf dem neuen Herd kochen.
Wir (ICH NICHT!) verlieren unseren WC-Schlüssel, für den wir vor zwei Tagen 20 Kiwi-$ (15 SFr.) Depot bezahlen mussten. Schon wieder 20$ futsch! Selbstverständlich muss ICH ins Marina-Büro um einen neuen zu holen..., ja klar, Paul kann ja kein Englisch!
Freitag, 25. November 2011: Neuseeland, Opua
Wir waschen Wäsche in der Laundry, wo es 8 Waschmaschinen und 8 Trockner gibt. Kosten für waschen: 4 Kiwi-Dollars, Dauer ca.30 Minuten., Resultat: nicht sooo schlecht. Das Trocknen übernimmt für mich normalerweise der Wind.
Danach wird auf dem Schiff herumgeräumt und geputzt. Die Betten in der Bugkabine werden frisch bezogen. Wir bekommen nämlich heute Abend Besuch. Paul's Gross-Cousine (oder wie heisst das?), Alexandra , die Tochter von Paul's Cousin Heinz, wohnt mit ihrem Mann Martin in Auckland. Wir haben ihnen ein Auto, den dunkelgrünen „Popey“, (Mitsubishi, 4 x 4) abgekauft, und den bringen sie uns heute nach Opua. Alexandra hat uns gefragt, ob sie noch zwei Leute mitbringen dürften (die schlafen in ihrem Van) und wir haben ja gesagt.
Gegen 19h30 kommt Martin an. Er arbeitet zur Zeit auf einer Baustelle in Whangarei und kommt direkt von dort. Wir kennen ihn nicht, was sich aber sehr schnell ändert. Wir essen schon mal mit ihm zu Abend. Es gibt Spiralen und Bolognaise-Sauce. Es ist fast 21h30 als die beiden Brüder Roy und André (Nachname Herren) ankommen. Roy wohnt und arbeitet in Auckland und André ist zur Zeit bei ihm in den Ferien. Die zwei kommen aus dem Emmental (Affoltern i.E., wo die Schaukäserei ist). Ich wärme für sie das Abendessen nochmals auf. Kurz nach 22h30 kommen endlich Alexandra und Melanie (Freundin von Roy) aus Auckland hier an. Es gibt ein grosses Hallo, wir freuen uns sehr, Alexandra nach ??? Jahren wieder einmal zu sehen. Ich wärme für sie und Melanie das Abendessen auf! Wir haben so viel zu erzählen und zu fragen, dass es Samstag wird (01h) bis endlich jeder seinen Schlafplatz bezogen hat. Paul und ich in unserem Bett, Alexandra und Martin in der Bugkabine, Roy und Melanie in Roy's Van und André in unserem „Popey“ auf dem Marina-Parkplatz.
Samstag, 26. November 2011: Neuseeland, Opua
Mann, das dauert aber, bis endlich alle 7 sauber geduscht und angezogen sind, dabei wäre das Frühstück schon längst bereit! Martin hat im Supermarkt in Pahia frische Baguettes (nein, es sind leider keine französischen!) geholt.
Um 11h rum lösen wir die Leinen vom Steg und fahren raus in die wunderschöne Bay of Islands. Hier sind die ersten Europäer mit ihren Schiffen angelandet (war das der Käpten Cook? Ich habe keine Zeit, mich schlau zu machen!) Es hat guten Wind und wir können ein schönes Stück segeln. Unsere Gäste sind fleissig und helfen bei der Segelei, und ein paar fischen. In einer schönen Bucht ankern wir und jetzt geht die Fischerei erst recht los. Roy und Martin hat es richtig gepackt und jeder möchte den grössten Fisch erwischen. Am Schluss haben wir zwei etwa 30 cm lange Zackenbarsche im Tiefkühler. Die zwei die Martin gleichzeitig an den beiden Haken hatte, waren leider zu klein und wurden von Roy umgehend, zum grossen Leidwesen von Martin, ins Meer zurückgeschmissen. Es geht hoch zu und her und wir haben sehr viel zu lachen. Nach dem kalten Mittagessen wird fieberhaft weitergefischt. Es ist herrlich schöner Sonnenschein. Alexandra und André, die zwei ganz Mutigen, stürzen sich ins Wasser um eine Runde zu baden, brrrr....!!!!
Erst gegen 17h segeln wir wieder Richtung Marina, wo wir gegen 19h das Schiff festmachen und unser Sklaventreiber Paul die Gäste zum Deckschrubben abkommandiert. André nimmt den Befehl so ernst, dass beim Schrubben sogar ein Schrubberstiel zu Bruch geht.
Als Dank für den Segel- und Fischerausflug laden uns unsere 5 Gäste zum Abendessen ein. Wir fahren alle 7 in unserem „Popey“ nach Paihia (ca. 5 km). Für Paul ist das die Probe - und Angewöhnungsfahrt um auf der linken Seite zu fahren. Im SWISS-Restaurant essen wir 7 x Wienerschnitzel mit Pommes und Salat. Vielen Dank an die Spender! An den Wänden hat es Plakate vom Schloss Chillon, der Gornergratbahn in Zermatt und der überdachten Holzbrücke in Luzern. Ausserdem hängt an der Decke eine schöne Kuhglocke.
Zurück auf der MABUHAY gibt es noch einen Schlummertrunk. Und weil dieser soooo lange dauert, hat Alexandra inzwischen Geburtstag. Jetzt können wir natürlich nicht einfach so ins Bett gehen! Sie wird 32 und wir singen ihr ein 6-stimmiges Happy Birthday. Es wird 02h bis alle in der gleichen Zusammensetzung wie gestern ihre Matratze gefunden haben.
Sonntag, 27. November 2011: Neuseeland, Opua
Auch heute ist es wieder schwierig alle Schlafmützen aus ihren Quartieren zum Frühstück zu locken. Aber irgendwie klappt es doch noch und um 11h verlassen uns Alexandra, Martin und Melanie, um nach Auckland zu fahren. Das sind 236 km, ohne Autobahn. Sie haben heute Abend etwa 20 Gäste zum Geburtstagfeiern bei sich zu Hause.
Kurz danach machen sich auch Roy und André auf den Weg. Sie wollen noch ein wenig den Norden erkunden, bevor André wieder in die Schweiz heimkehrt.
Paul und ich fahren mit Anne und Werner im „Popey“ zum Haruru Wasserfall. Das Wetter ist herrlich und wir folgen dem Waitangi River Richtung Meer. Der Wanderweg ist sehr angenehm im Schatten und flach. Unterwegs sehen wir Kormorane in ihren Nestern und die Jungen die ihre Eltern um Fisch anbetteln. Am Ende einer kleinen Holzbrücke, machen wir eine Pause und Anne und Werner teilen mit uns ihre mitgebrachten Äpfel und ihr Wasser. Wir haben vor lauter Besuch alles vergessen! Wir kehren um und laufen den Weg wieder zurück. Beim Anfang der Brücke (nach etwa 400 m, merkt Paul, dass er unseren Rucksack liegen gelassen hat. Der Autoschlüssel, Schiffsschlüssel, WC-Schlüssel, 1000 Kiwi-Dollars (etwa 700 SFr. vorher, aus dem Automaten geholt), zwei Kreditkarten, die ID's, alles ist in dem Rucksack drin. Paul läuft im Laufschritt zurück zu unserem Rastplatz. Wir anderen warten auf ihn und atmen erleichtert auf, als Paul MIT Rucksack wieder kommt. Uff, Glück gehabt!!! Zurück beim Auto fahren wir ans Meer und essen in einem alten Zucker-Schiff, das zum Restaurant umfunktioniert wurde, ein sehr spätes Mittagessen. Pommes, Chicken-Nuggets und Fish-Nuggets. Das Zeug wird in Papier eingepackt an den Tisch gebracht und man isst direkt aus dem Papier. Anne und Werner bekommen ihre Portionen und fangen schon mal an zu essen. Als Paul und ich NICHTS bekommen, fragt Werner am Buffet, wo denn unser Essen bleibe? Eins von den Papierpaketen wäre unseres gewesen, sagt man ihm. Aha! Also essen wir alle zusammen aus den Papieren und es hat genug für alle!
Jetzt fahren wir noch nach Kawakawa. Hier hat der Österreicher Künstler Friedrich Stowasser (* 15. Dezember 1928 in Wien; † 19. Februar 2000 an Bord der Queen Elizabeth 2 bei Neuseeland), besser bekannt als Friedensreich Hundertwasser, eines seiner Werke hinterlassen.
Hundertwasser hat 28 Jahre lang in Kawakawa gewohnt und hat im Jahre 1999 die öffentlichen Toiletten der Ortschaft Kawakawa gestaltet.
Am 19. Februar 2000 starb Friedensreich Hundertwasser, 71-jährig, auf der Rückreise von Neuseeland nach Europa an Bord der Queen Elizabeth 2 an Herzversagen. Seinem letzten Wunsch entsprechend wurde er am 3. März 2000 auf seinem Grundstück in Neuseeland unter einem Tulpenbaum, ohne Sarg und nackt, eingehüllt in eine von ihm entworfene neue Flagge für Neuseeland, beerdigt.
Wir schauen uns die Toiletten an, benützen sie auch und sind sehr beeindruckt von den Formen und Farben
Montag, 28. November 2011: Neuseeland, Opua
Wir erkundigen uns in der Werft, wegen den Reparaturen der Schäden an der MABUHAY, die bei unserer Riffberührung in Samoa entstanden sind.
Wir richten unseren „Popey“ langsam für unsere Rundreise ein, auf die wir noch diese Woche mit Anne und Werner starten wollen. Anne teilt uns mit, dass beim Müll ein noch funktionstüchtiger Campingtisch liegt. Paul holt ihn und motzt ihn schön auf, indem er die rostigen Stellen mit weisser Farbe überstreicht, super, schon wieder 50 $ gespart!!! Dafür hat Paul jetzt weisse Farbe an seiner schwarzen kurzen Hose....
Paul wartet auf einen Schweisser, der heute um 09h hätte kommen sollen. Er wurde nicht gesehen!
Am Nachmittag fahren wir mit Anne und Werner in ihrem Auto nach Paihia in den Supermarkt um ein wenig einzukaufen. Ausserdem besuchen wir eine Tankstelle, Werner hat in seinem Auto einen platten Reservepneu.... Paul erkundigt sich welche Zündkerzen in den Mitsubishi gehören. Er zweifelt daran, ob ein Auto die gleichen Kerzen haben kann, wie die Rasenmäher die wir zu Hause hatten. Ja, doch das sei schon richtig!
Dienstag, 29. November 2011: Neuseeland, Opua
Weil Paul kein Englisch kann, muss ich JEDESMAL mitgehen, wenn er nur das winzigste Schräubchen kaufen will. Und das nervt mich enorm! So bleibt nämlich MEINE Arbeit (z.B.das hier schreiben) einfach liegen. Und die Handwerker, die wir wegen Arbeiten anfragen, sind ziemlich unzuverlässig. Sie versprechen diesen Morgen noch zu kommen, werden aber nie gesehen. Also läuft man wieder über das ganze, ziemlich grosse Marina-Gelände, um nachzufragen. Oder man ruft an und hat Glück, wenn man die richtige Person erreicht. Oh Mann, ist das mühsam und zeitaufwendig. Wir haben im Marinaheft ein Inserat gesehen von einem Elektroniker den wir für das Funkgerät von der “Andori“ brauchen und für ein paar Reparaturen an unseren elektronischen Installationen. Der Name des Elektronikers ist Hanspeter Rust und sticht uns sofort ins Auge. Das kann nur ein Schweizer sein. Wir rufen ihn an und er ist tatsächlich ein Schweizer. Er kommt aus Zug, seine Frau aus Biel und er hat viele Jahre in Biel gelebt. Er kommt zu uns an Bord und wir geben ihm das ICOM-Funkgerät von „Andori“ zur Reparatur ab.
Zwischendurch sind wir immer fleissig wieder am „Popey“ beladen.
Um 16h30 sind wir bei der „sail away“ zu einem „Arbeitsessen“ eingeladen. Wir wollen unsere Rundreise auf die Südinsel von Neuseeland besprechen. Unter anderem buchen wir via Internet die Fähre von der Nordinsel auf die Südinsel, für unsere beiden Autos. Es wird ein sehr schöner und gemütlicher Abend.
Mittwoch, 30. November 2011: Neuseeland, Opua
Am Morgen kommt Hanspeter Rust, der Schweizer Elektroniker, um zusammen mit Paul das GPS höher hinauf, auf den Geräteträger zu montieren. Am Nachmittag sind Paul und ich in Paihia um dort ein Bankonto zu eröffnen. Wir haben ständig Probleme mit Mastercard und Co. und hoffen so diese Probleme ein wenig zu umgehen.
Wir haben noch ziemlich viel in unseren Popey-Van einzuladen, damit wir morgen pünktlich, wie abgemacht mit Anne und Werner auf unsere Rundreise losfahren können.











































