Neuseeland 2, Fortsetzung Rundreise 13.12. – 17.12. 2011
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Dienstag, 13.Dezember 2011: Dunedin – Oamaru

Um 8h45 geht es los. Es ist herrlich sonnig, kein einziges Wölklein am Himmel. Um 9h stehen wir bereits beim Eingang zur Albatros-Kolonie, am äussersten Zipfel der Halbinsel Otago, im DICKSTEN NEBEL! Die Albatros-Station öffnet erst um 10h und so lange wollen wir nicht hier warten. Also machen wir einen kurzen Spaziergang zur Kliffkante und sehen kleine Möwen in ihren Nestern, die von ihren Mammas gefüttert werden. Jetzt fahren wir zum Gelbaugen-Pinguin-Reservat. Hier kostet der Eintritt 49 Kiwi-$ (pro Person !!!). Das ist uns allen vieren eindeutig zuviel und wir beschliessen, ohne Gelbaugen-Pinguine weiter zu leben. Wir kehren nach Dunedin zurück und schauen uns die steilste Strasse der Welt an, die Baldwin Street.

 

Die Baldwin Street ist laut Guinness-Buch der Rekorde die steilste Strasse der Welt. Sie befindet sich 3,5 km nördlich von Dunedin, Neuseeland. Die maximale Steigung der 200 Meter langen Strasse beträgt 1:2,86 (19,3° oder ca. 35%). Im Laufe der Jahrzehnte ist die Strasse eine bekannte Sehenswürdigkeit der Stadt geworden. In der Wertung der steilsten Straßen der Welt folgen Filbert Street und 22nd Street in San Francisco, die beide eine Steigung von 31,5% (17,5°) aufweisen.

 

Paul, Werner und ich keuchen zu Fuss die Strasse hinauf, Mann, ist die steil! Wir kommen ganz schön ins Schnaufen.

Weiter geht es der Küste entlang, zum Teil im Nebel, bis zum Shag Point. Da sehen wir sehr viele Seehunde und Seelöwen. Leider keinen einzigen Pinguin. Bis Oamaru versuchen wir immer wieder, ans Meer zu kommen um einen kurzen Blick auf einen Pingu zu erhaschen. Leider vergeblich. Es ist fast 15h, als wir in Oamaru vor einem Café an der Sonne zu Mittag essen. Die Stadt Oamaru verzaubert mich total. Sie ist wunderschön mit vielen restaurierten Häusern im victorianischen Stil. Toll! Um 15h45 sind wir im Top 10 Holiday Park Camping, direkt neben dem Stadtpark. Um 17h20 laufen wir, alle vier in Wanderschuhen, los. Wir wandern ca. 4 km weit zu einem Berg, an eine Klippe, von wo aus man abends um 19h die Gelbaugen-Pinguine vom Meer zurück an Land kommen sehen kann. Weil die Pinguine sehr scheu sind und NICHT an Land kommen, wenn Menschen am Strand sind, darf man ab 15h den Strand nicht mehr betreten. Um 19h spazieren 2 doofe Touris in aller Gemütlichkeit am Strand hin und her. Und oben auf der Klippe stehen ca. 250 gespannte Menschen die alle auf die Rückkehr der Pinguine warten.... Gegen 19h45 sehen wir endlich in der Ferne einen einsamen Pinguin über den Strand watscheln, der aber schon bald vom Nebel verschluckt wird. Und danach sehen wir von sehr weitem 2 Pingus in ihrem Nest. Junge Japaner, oder sind es Thais oder Malayen? klettern auf und über den Zaun um sie besser zu sehen! Wir haben nun genug von allen Pingu's dieses Landes und machen uns auf den Rückweg. Unterwegs kommen wir zufällig bei einer Schafschur vorbei. Puhhh, ist das ein Geblöcke. Nackte Schafmütter suchen schreiend ihre noch wollenen Kleinen und schnuppern an jedem Schäfchen, bis sie das richtige gefunden haben. Wir begegnen einem kleinen Igel, der im Gras hockt und auf irgendetwas herumkaut. Ja, auch das sieht man unterwegs auf den Strassen, sehr viele tote Igel.

Eigentlich wollten wir ja auf dem Rückweg in die Stadt noch zur Blau-Pinguinen-Kolonie. Die Blauen sollen um 20h45 aus dem Meer zu ihren Nestern zurück kommen. Aber wir WOLLEN nicht mehr !!! In der Stadt essen wir in einem urigen alten Restaurant eine feine, heisse Kürbissuppe und sind um 22h zurück bei unseren Autos im Camp.

Mittwoch, 14.Dezember 2011: Oamaru – Timaru – Christchurch

Um 8h40 los. 15,4° kalt. Sehr flach, Wiesen, Ackerbau, Kühe, Schafe. Ab 9h20 Regen. Beim Waitaki River überqueren wir die längste Brücke Neuseelands. In totalem Regen kommen wir in Christchurch an.

Vom Parkplatz in der Nähe des Spitals tapsen wir durch den Regen zum nächsten Restaurant, ein Pub, und essen sehr gute und günstige Kartoffeln mit Sourcream und dazu Pouletflügeli. 

Danach laufen wir in strömendem Regen ins Zentrum der Stadt. Christchurch wurde am 4.9.2010 und am 22.2.2011 von starken Erdbeben erschüttert. Die Altstadt ist seit dem total mit Zäunen abgesperrt und es bietet sich ein trauriges Bild. Überall sieht man noch Zeichen des Erdbebens und es wird geräumt und gebaut. Sehr viele Geschäfte, Banken und Restaurants sind in bunt gestrichenen Containern untergebracht. Wir sind irgendwie frustriert und verlassen die Stadt wieder, um zu unserem Campingplatz in Belfast, in der Nähe des Flughafens, zu fahren. Es regnet zum Glück nicht mehr, aber Werner und Paul bauen trotzdem mit unserer Blache ein schönes Zelt über unsere Autos, während Anne und ich Wäsche waschen.

Donnerstag, 15.Dezember 2011: Christchurch – Arthur Pass - Greymouth

Um 9h15 los vom Camping in Belfast. Wir fahren von der Ostküste über den Arthur Pass quer durchs Land an die Westküste, ca. 280 km. Kein Regen aber sehr bewölkt. Um 11h15, unterwegs über den Pass, kocht Werner's Auto. Wir halten an, der Mechaniker stellt fest, dass kein Kühlwasser mehr da ist. Die beiden Männer holen im Bach Wasser und füllen den Behälter auf. 10 Minuten später müssen wir schon wieder anhalten. Aber diesmal, weil es in unserem Auto plötzlich so gut nach Kaffee duftet. Die Thermoskanne mit heissem Kaffee ist umgefallen und läuft aus!

Auf der Weiterfahrt sehr viel gelber Ginster und blühende Lupinen in allen Lilatönen. Umwerfend schön! Fantastische Berglandschaft mit unzähligen Rivern. Leider keine Sonne, aber auch kein Regen. In Jacksons essen wir in einem Restaurant aus dem Wildwestfilm zu Mittag. Wir nehmen alle eine Pie (Fleischkuchen) mit Kartoffelstock, Erbsen und sehr viel Sauce. Mmmm...!!! Super gut und das für 16.50 $ = ca. 12 SFr.).

Am Lake Brunner wollten wir eigentlich auf den Campingplatz, aber es schüttet jetzt dermassen, dass wir weiterfahren. Um 15h30 sind wir in Greymouth, auf dem altmodischen Camping Rapahoe, direkt an der tosenden Tasmansee. Der Regen hat nachgelassen und wir machen einen Strandspaziergang. Jeder muss 2 schöne runde Steine suchen, damit wir später Steinzeit-Boccia spielen können. Dieser Campingplatz ist der komischte den wir bis jetzt hatten. Die zwei Duschen befinden sich im Aufenthalts/Essraum/Stube. In einer Ecke der Stube ist ein Gestell an der Decke befestigt, das kann man herunterlassen und hochziehen. Daran hängen Jeans, Pullover und Socken zum Trocknen. Regen tropft durch die Decke in die Küche. Irgendwie ist hier alles ein wenig „verbastelt“.

Freitag, 16.Dezember 2011: Greymouth – Westport - Nelson

9h los, nordwärts an der Westküste. Es regnet, alles ist nur grau in grau.

Bei den Pancake Rocks machen wir einen längeren Stop und schauen uns diese tollen Gebilde an.

 

Die Pancake Rocks sind eine Felsformation im Paparoa-Nationalpark, bei Punakaiki, auf der Südinsel Neuseelands etwa 40 Kilometer nördlich von Greymouth. Direkt an der Tasmansee gelegen, sehen die Felsen aus wie übereinander geschichtete Eierkuchen, wodurch sie zu ihrem Namen kamen.

Vor 30 Millionen Jahre übereinander geschichtete Ablagerungen von Kalksedimenten und Tonmineralien, erodieren unterschiedlich schnell, seit sie durch eine Landhebung an die Oberfläche gehoben wurden und Wellen, Wind und Regen ausgesetzt sind. Das Wasser der Brandung bricht sich an den zahlreichen Felsnasen, in Höhlen und Ausspülungen und drückt zurückfliessendes Wasser und durchströmende Luft durch enge Löcher und Röhren im Felsen, was oberhalb der Felsen als „Blowholes“ sicht- und durch starkes Zischen in der Luft hörbar wird.

Ein kleiner, behindertengerecht ausgebauter Rundweg führt durch diese Felsformationen, von verschiedenen Plattformen aus hat man einen direkten Einblick in die tosenden und spritzenden Brandungslöcher.

 

Für die „Blowholes“ sind wir viel zu früh. Die blasen bei Flut am schönsten und die ist heute erst um 15h. Jetzt ist es 11h und so lange wollen wir nicht warten. Und ausserdem regnet es. Sehr rauhe Küste auf dem Weg nach Westport, wo wir einen kurzen Tankstopp machen und uns den Hafen anschauen. Um 15h sind wir in Murchison, wo wir in einem Selbstbedienungs Restaurant eine Kleinigkeit essen. Um 17h15 sind wir in Nelson auf dem City Nelson Holiday Camp. Wir müssen einen grossen Umweg fahren, um zum Camp zu gelangen. Die Rock Road und ein paar andere Strassen sind gesperrt. Gestern hat es hier in Nelson ein heftiges Unwetter gegeben mit Überschwemmungen und Erdrutschen. 200 Häuser an den Hängen und auf einer Klippe mussten evakuiert werden. Die Häuser drohten abzurutschen. Parkplätze, Obstbaumplantagen und Reben vor der Stadt stehen noch tief im Wasser.

Im Camp können wir noch ganz schnell unsere Regenplane aufspannen,bevor es anfängt zu regnen. Heute kochen wir ausnahmsweise einmal auf unseren 2 Gaskochern bei den Autos. Es stinkt uns Köchinnen nämlich durch den Regen bis zur Küche zu laufen. Es gibt Pilzragout mit Rindfleisch und dazu Kartoffeln. Mmm...!!! Anschliessend stellt Paul das Geschirr raus in den Regen, um es zu waschen.

Samstag, 17.Dezember 2011: Nelson – Marahau

Um 9h fahren wir mit den Autos bis zum Countdown Supermarkt. Dort parkieren wir unsere Autos und laufen zum Samstags-Markt. Es hat sehr viel kunsthandwerkliche Sachen und noch viel mehr „schräge“ Typen. Nachdem wir uns alles angeschaut haben besuchen wir die grosse Anglikanische Kathedrale von Nelson. Hier findet im Moment ein Weihnachtsbaum-Wettbewerb statt. Die ausgestellten 38 Weihnachtsbäume sollen bewertet werden. Ganz in der Nähe liegt die South Street, eine Strasse mit liebevoll restaurierten, schönen alten Häusern. Sehr schön! Anschliessend suchen und finden wir einen Baumarkt. Werner braucht ein Set neue Schraubenzieher (die hat er zum Geburtstag im Juni versprochen bekommen) und mein Paul braucht UNBEDINGT eine neue, grosse Werkzeugkiste. Mit diesen neuen Erungenschaften gehen wir zum Markt zurück, essen eine Nürnberger Stadtwurst und eine Deutsche Weinbratwurst, beides mit einem Mundvoll Sauerkraut im Brötchen.

Nachdem wir noch ein wenig Käse, Brot, Konfitüre gekauft haben machen wir uns auf den Weg zu den Autos.

Um 13h30 fahren wir an der Golden Bay entlang nordwärts, vorbei an Obstbaumplantagen, Weinreben und Hopfenfeldern. Eigentlich wollten wir an die nördlichste Spitze der Südinsel, zum Farewell Spit. Leider ist die Strasse zwischen Takaka und Colllingwood wegen den Erdrutschen gesperrt. Um 16h sind wir auf dem Campingplatz von Marahau. Heute hat es nicht geregnet. Wir buchen eine Watertaxifahrt für morgen. Marahau ist einer der Ausgangspunkte für den Abel Tasman Nationalpark.

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