Neuseeland 2c, Fortsetzung Rundreise 23.12.2011 - 26.12.2011
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Freitag, 23.Dezember 2011: Rotorua - Tauranga - Mount Maunganui

Abfahrt 9h30. Anne und Werner haben heute morgen schon sehr früh nochmals das Thermalbad genossen. Neben dem Camping liegt das Te Puia Maori Kultur Center und dahinter der Geysir Pohutu. Diesen Geysir möchten wir gerne spucken sehen. Aber der Eintritt, der Billigste, ohne Essen und Tanzvorführung, kostet 46 $ und das ist uns allen vieren entschieden zuviel, für einen Geysir, der dann vielleicht gerade NICHT spucken und Dampf ablassen will.

 

Whakarewarewa ist ein Geothermalfeld und gleichzeitig eine Maorigemeinde im Stadtgebiet von Rotorua in Neuseeland. Der vollständige Name lautet Te Whakarewarewatanga O Te Ope Taua A Wahiao, was Der Versammlungplatz für die Kriegszüge von Wahiao bedeutet und von Einheimischen oft als Whaka abgekürzt wird. Das Gelände wird vom Stamm der TuhourangiNgati Wahiao als eine der bekanntesten touristischen Sehenswürdigkeiten im Raum Rotorua betrieben und kann gegen Eintritt besichtigt werden. Whakarewarewa liegt am Ufer des Puarenga Stream und ist das größte Geysirfeld Neuseelands.

Das Gebiet besteht aus etwa 500 Austrittsöffnungen, die meisten davon Thermalquellen mit alkalischem, chloridhaltigem Wasser oder Schlammtöpfe und mindestens 65 Geysiren, von denen sieben derzeit aktiv sind. In den 1980er Jahren wurde ein Rückgang der Aktivitäten an den Geysiren festgestellt. Man führte dies auf hunderte Bohrlöcher zurück, die die geothermalen Ressourcen der Region für Heizzwecke und Thermalbäder anzapften. 1986 ordnete die Regierung die Schließung aller Bohrlöcher im Umkreis von 1,5 km an. In den beiden Folgejahren wurden 106 Brunnen in diesem Umkreis geschlossen, weitere 120 Bohrungen in weiterem Umkreis wurden wegen einer abschreckenden Gebührenregelung von den Eigentümern aufgegeben. Als Resultat erholte sich die Geysiraktivität und erreichte wieder den Stand von 1970.

Die meisten der derzeit aktiven Geysire in Whakarewarewa liegen auf einer kleinen Ebene, der Geyser Flat, auf einer gemeinsamen Verwerfung. Sie bilden ein komplexes System sich gegenseitig beeinflussender Geysire.

Der bekannteste der Geysire des Gebietes ist der Pohuto-Geysir und bricht etwa stündlich aus. Er schleudert Wasser bis zu 30 Meter hoch, meist aber deutlich weniger

 

Also fahren wir zum öffentlichen Kuirau Park, machen einen langen Spaziergang durch den ganzen Park und schauen uns das Rauchen und Geblubbere an. Über der Stadt Rotorua (ca.76'000 Einwohner) riecht es nach Schwefel. Zu Fuss umrunden wir den Hügel, wo das Spital liegt und essen dann im „Fat Dog“ zu Mittag. Nach dem Einkauf bei Pack and Save geht die Fahrt weiter nach Tauranga. Unterwegs sehen wir viele Kiwi-Früchte-Plantagen. Tauranga interessiert uns ganz besonders, weil wir hier eventuell mit unseren Schiffen übersommern wollten. Nach einem kurzen Besprechungsstopp in Tauranga, sind wir um 16h bereits im nahen Beach Side Holiday Park in Mount Maunganui.

 

Mount Maunganui ist ein Vorort der Stadt Tauranga in der Region Bay of Plenty in Neuseeland. Er liegt auf einer Halbinsel nördlich der Stadt. Der Name wurde von dem erloschenen Vulkan gleichen Namens übernommen, der sich über die Stadt erhebt, heute aber offiziell wieder den Māori-Namen Mauao trägt. Umgangssprachlich wird er vor Ort einfach als The Mount ("der Berg") bezeichnet.

Die Stadt liegt auf einer Sandbank, die den Mauao mit dem Festland verbindet. So hat Mount Maunganui sowohl eine geschützte Hafenküste als auch eine Ozeanküste in Reichweite. Am Fusse des Mauao ist die Stadt nur einige Häuserblocks breit.

Mount Maunganui ist ein Erholungsort, daneben ist der Hafen Tauranga auf der westlichen (Hafen-)Seite ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Der Ort ist für gute Bedingungen zum Surfen bekannt, obwohl Teile der Küste als gefährlich gelten. Die Hafenbrücke wurde 1988 eingeweiht und verbindet seitdem den Mount Maunganui mit dem Festland von Tauranga.

In dem Ort befinden sich ein grosses Übersee-Containerterminal und eine Werft.

Der erloschene Vulkankegel, dem die Stadt ihren Namen verdankt, ist 232 m hoch und dominiert das weitgehend flache Umland. Früher war er Standort eines befestigten Dorfes der Māori. Der Berg ist öffentlich zugänglich und ein beliebter Ort für Ausflüge. Vom Gipfel hat man eine grossartige Aussicht auf die Küste.

 

Anne und ich machen in der grossen Küche Kartoffelsalat und stellen ihn für morgen in den Kühlschrank. In der Küche laufen 2 obligate Fernseher. Dabei erfahren wir, dass es heute Nachmittag um 15h18 in Christchurch schon wieder ein Erdbeben gab, Stärke 6 auf der Richterskala. Wir sind ziemlich erschüttert.

Vor dem Abendessen machen wir einen langen Strandspaziergang. Von einem Hügel aus können wir in der Ferne das Wrack der RENA sehen, die dort auf ein Riff aufgelaufen ist.

 

Die Rena ist ein Containerschiff, das unter der Flagge Liberias fährt. Das Schiff wird von dem griechischen Unternehmen Costamare bereedert und war seit Juni 2011 für fünf Jahre an die Mediterranean Shipping Company verchartert.[

 

Havarie vor Neuseeland

Am 5. Oktober 2011 gegen 2:20 Uhr Ortszeit lief die Rena, die sich mit 9,60 m Tiefgang auf dem Weg von Napier nach Tauranga an der Ostküste der neuseeländischen Nordinsel befand, auf das etwa 20 km vor Tauranga in der Bay of Plenty liegende Astrolabe Reef auf. An Bord befanden sich 25 Besatzungsmitglieder, die in Sicherheit gebracht wurden. Zum Zeitpunkt der Havarie hatte das Schiff 1368 Container an Bord, die unter anderem mit Holz, Milchpulver, Fleisch und Fisch beladen waren. Weiterhin befanden sich etwa 1500 bis 2000 Tonnen Schweröl in den Treibstofftanks.

Durch die Kollision geriet die Rena in eine Schräglage von etwa 12 Grad; zwei Laderäume wurden geflutet, die Treibstofftanks blieben zunächst unbeschädigt. Aus gebrochenen Rohrleitungen trat jedoch Öl aus.Von der Havarie ist unter anderem die Bay of Plenty bedroht. Eine Substanz, die das austretende Öl binden sollte, erwies sich als wirkungslos.

Nachdem am Morgen des 8. Oktober 2011 das australische Bunkerschiff "Awanuia" die Havariestelle erreicht hatte, begannen die Bergungsteams am nächsten Tag mit dem Abpumpen des Treibstoffes. Zudem wurde Schweröl vom beschädigten Tank Nr. 3 in den weiter achtern liegenden Tank Nr. 5 umgepumpt. Wegen des sich verschlechternden Wetters wurde die Containerladung besser gesichert.

In der Nacht zum 11. Oktober 2011 war der Rumpf des Schiffes durch die schlechteren Wetterbedingungen weiter beschädigt worden. Auch das Abpumpen des Schweröls musste unterbrochen werden. Der neuseeländische Umweltminister Nick Smith bezeichnete die drohende Ölpest als die "schlimmste Umweltkatastrophe" in der Geschichte des Landes. Bis zu diesem Zeitpunkt waren bereits 200 bis 300 Tonnen Öl ins Meer geflossen. Spezielle Aufräumteams säuberten die Strände der Bay of Plenty. Sie fanden zahlreiche tote und verölte Seevögel, darunter auch Pinguine. Der Kapitän der Rena war mittlerweile vor dem Gericht in Tauranga angeklagt worden.

Am 13. Oktober wurden die Strände zwischen Mount Maunganui und Maketu Point abgesperrt. Mittlerweile waren mehrere Container über Bord gegangen. Bis zum 20. Oktober waren es insgesamt 88.

Bis zum 24. Oktober konnten insgesamt mit 481 Tonnen knapp ein Drittel des im Schiff vorhandenen Treibstoffes abgepumpt werden, zum 31. Oktober waren etwa 1000 Tonnen abgepumpt und noch etwa 350 Tonnen befanden sich an Bord.

Samstag, 24.Dezember 2011: Mount Maunganui - Miranda

Wir beschliessen, noch einen Tag länger hier zu bleiben. Paul und Werner gehen an die Reception um dies zu melden und zu bezahlen. Aber leider ist einer unserer Plätze für heute reserviert und so müsste einer von uns sein Auto auf einen anderen Platz stellen. Das wollen wir aber nicht, weil wir die blaue Blache zwischen die Autos gespannt haben. Wir räumen zusammen und parkieren die Autos am Strand. Um 10h laufen wir in kurzen Hosen und Wanderschuhen auf den 232m hohen Mount Maunganui (den Mauao). Phhh..., wir schlappen Touris kraxeln und schnaufen mühsam die steilen Treppen hinauf (der flachere Weg ist leider gesperrt), während die fitten Kiwis locker an uns vorbei den Berg hinaufrennen!

Oben vom Berg hat man eine traumhafte Aussicht. Wobei zu sagen ist, dass auch das Wetter wunderschön ist. Plötzlich kommt Anne in den Sinn, dass wir unseren Kartoffelsalat im Kühlschrank des Campings vergessen haben. Auweia, da wäre Paul aber sehr unglücklich, wenn es heute Heiligabend KEINEN Kartoffelsalat geben würde...

Wir steigen den Berg auf der Rückseite wieder hinunter. Und weil es so schön war, laufen wir am Fusse des Berges nochmals 3,4km um den Berg herum. Auch aus dieser Sicht ist die Gegend wunderschön. Überall hat es rot blühende Pohutukawa-Bäume. Nach 2½ Stunden sind wir zurück im Camping und holen den kostbaren Kartoffelsalat aus der Küche. Puhhh, Glück gehabt, er ist noch da!

Gegen 12h30 fahren wir aus dem Gewühle von Mount Maunganui und Tauranga hinaus. Etwas ausserhalb der Stadt essen wir irgendwo Fish and Chips (Fisch und Pommes Frites). Ich reserviere (erstmals, wegen Hochsaison) telefonisch unseren nächsten Campingplatz in Miranda. Unterwegs stimmen wir, Paul und ich, uns schon mal mit einer Weihnachtlieder-CD, auf den Heiligabend ein. Wir singen kräftig mit! Es ist zwar ein wenig schwierig, weihnächtliche Gefühle zu haben, bei diesem schönen Sonnenschein und den grünen Wiesen und Feldern. Überhaupt wird in Neuseeland nicht so viel Weihnachts-Tamtam betrieben wie bei uns. Man sieht zwar schon geschmückte Weihnachtsbäume und Dekorationen bei den Geschäften, aber wir haben z.B. noch KEIN EINZIGES MAL den „Jingle Bell“ gehört !!!!!

Genau richtig zu Kaffee und Kuchen sind wir um 15h45 im Miranda Holiday Park, wo es einen Pool mit heissem Thermalwasser hat. Den müssen wir natürlich geniessen. Nach einem kurzen Spaziergang mit Anne sitzen wir bis um 19h45 im warmen Pool.

Nach dem Abendessen in der gemütlichen Küche mit Wienerli, Kartoffelsalat, Tomaten und Gurken, sitzen wir bis um 23h unter dem schönen Sternenhimmel, vor unseren Autos am Tisch und hören die Weihnachts-CD vom Sylter Shanty Chor. Einfach nur schöööön! In unserer Nähe hat eine Samoanische Familie ein riesiges Zeltcamp aufgebaut. Sie veranstalten ein Weihnachts-Familientreffen von 2 Schwestern und 3 Brüdern. Das sind bestimmt über 100 Leute! Eine gewaltige Sippe mit unzähligen Kindern. Aber: überhaupt KEIN Rambazamba!

Sonntag, 25.Dezember 2011: Miranda – Whangateau

Um 9h05 fahren wir bei schönstem Sonnenschein los. Heute können wir zum erstenmal draussen an der Sonne frühstücken. Dieser Holiday Park, war der Schönste, den wir bis jetzt hatten. Aber auch der Teuerste (44$ = ca. 32 SFr., für 2 Personen). Unterwegs Richtung Norden besuchen wir bei Warkworth den Parry Kauri Park, wo es ein paar fast 1000 Jahre alte Kauri-Bäume gibt. Sehr imposant! Der Mc Kinney Kauri ist bis zum 1.Ast 11m hoch, der Umfang beträgt 7,62m, das Stamm-Volumen 43,1 m³. Jetzt wissen wir endlich, wie so ein Kauri-Baum aussieht.

 

Der Neuseeländische Kauri-Baum (Agathis australis), auch Neuseeländische Kauri-Fichte oder Neuseeländische Kauri-Kiefer genannt. Sie ist die grösste in Neuseeland heimische Baumart.

Der Neuseeländische Kauri-Baum ist ein immergrüner Baum, der meist Wuchshöhen von 30 bis 50 Meter und Stammdurchmesser von 1 bis 4 Meter oder mehr erreicht. Einzelne Exemplare können über 4000 Jahre alt werden. Die wechselständigen bis fast gegenständigen Laubblätter sind breit und parallelnervig.

 

Später machen wir eine Wanderung im Tawharanui Regionalpark zur Anchor Bay. Hier verbringen sehr viele Kiwis den Weihnachtstag am Strand beim Grillen und Baden.

Leider ist der einfache Zeltplatz total besetzt, hier hätten wir gerne übernachtet.

Um 16h sind wir im Holiday Park von Whangateau, direkt am Meer. Nur leider ist im Moment KEIN Wasser da! Zum Apéro gibt es heute ein Glas Weisswein. Mann, der haut mich vielleicht um! Das Abendessen besteht aus Beefsteaks vom Grill, Kartoffeln und Broccoli. Wir essen im gedeckten Unterstand vor der Gemeinschaftsküche. Dies ist unser letzter Campingabend. Das Wasser kommt langsam wieder in die Bucht zurück.

Kurz vor 19h kommt eine Familie auf den Campingplatz. Der spindeldürre junge Mann versucht verzweifelt ein neues Zelt (die Verpackung liegt neben ihm), aufzubauen. Für seine Frau, einen etwa 5-Jährigen und ein etwa 10 Monate altes Baby. Am Anfang hilft der 5-Jährige fleissig mit. Aber da das Zelt immer und immer wieder zusammenfällt, verschwindet der Kleine auf den Spielplatz. Oh Mann, wir sitzen beim Abendessen und amüsieren uns königlich. Ja, gemein, wir wissen es ja selber! Aber trotzdem ist die Vorstellung besser als ein Film von Mr. Bean! Nach etwa einer Stunde, der Mann hat eine Engelsgeduld, können Paul und Werner nicht länger untätig zuschauen, wie der arme Kerl mit den Tücken des widerspenstigen Zeltes kämpft. Sie bieten ihm ihre Hilfe an. Aber dieser Kiwi hat Nerven und Ausdauer! Er lehnt das Hilfsangebot höflich aber entschieden ab. Und endlich, der kleine Sohn kommt immer wieder vorbei um zu sehen, wie weit das Werk gediehen ist, und die Frau kommt um zu fragen, wo sie denn das Baby hinlegen könne, nach ungefähr 2 Stunden, steht das Ding doch tatsächlich aufrecht da. Zwar steht es ziemlich schief und wackelig, aber immerhin, es steht! Und der Eingang wird sogar von zwei flackernden Gartenkerzen beleuchtet. Hoffentlich fällt das Zelt nicht in die Flammen und fackelt ab!!! Jetzt muss nur noch das Innenzelt montiert werden und schon kann die Frau, die übrigens kein bisschen beim Zeltbau geholfen hat, das Baby ins gemachte Nestchen legen. Inzwischen st es 21h30 und wir liegen bereits neben dem Neubau in unserem Auto im Bett. Jetzt hören wir den unermüdlichen Zeltbauer Luftmatratzen aufblasen. Und dem Baby ist überhaupt noch nicht nach Schlafen zu Mute, es kräht und johlt vergnügt!

Bevor wir, nach diesem aufregenden Zelt-Schauspiel, einschlafen können, findet irgendwo noch ein kleineres Feuerwerkstatt, das wir aus dem Bett beobachten. Was für ein Tag.

Montag, 26.Dezember 2011: Whangateau - Opua

Abfahrt um 8h40. Mittagessen und Lebensmitteleinkauf in Whangarei. Um 14h30 sind wir gesund zurück auf der MABUHAY. Wir sind um 26 Tage älter und um 4985 km er-“fahrener“.

Unsere beiden Fahrer Werner und Paul haben uns souverän über die Süd-und die Nordinsel Neuseelands chauffiert und uns gesund zu unseren Schiffen zurück gebracht. Und das alles erst noch für sie auf der ungewohnten linken Seite. Herzlichen Dank liebe Männer!

Es wäre schön gewesen, ein wenig länger an den schönsten Orten zu verweilen. Ich persönlich hätte sehr gerne mehr Details fotografiert und nicht wie sehr oft, aus dem fahrenden Auto hinaus. Aber was will man machen, die Rundreise mit Anne und Werner war trotzdem wunderschön!

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