Pfingst-Sonntag, 5. Juni 2022: 21.Tag, Midleton -Cobh, 20,6km
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Wir schlafen lange, da wir bei diesem Wetter überhaupt nichts verpassen. Es regnet ausgiebig, 12°. Um 10h30 fahren wir die kurze Strecke nach Cobh. 40 Minuten später sind wir schon auf dem grossen Camper-Stellplatz an der Uferpromenade in Cobh. Es regnet immer wieder. Während Paul unermüdlich im Regen die Gegend erkundet, bleibe ich fein säuberlich im warmen Auto und schreibe, lese, chille.

Cobh /koːf, (deutsch ‚die Höhle‘, englisch the Cove; auch Queenstown) ist eine Hafenstadt im County Cork im Süden der Republik Irland mit 12.800 Einwohnern. Cobh liegt am südlichen Ufer der „grossen Insel“ (The Great Island) an einem der weltweit grössten Naturhäfen, dem Cork Harbour, und ist mit Fähren und einer Brücke mit dem Festland verbunden.

Cobh ist heute ein Ausflugsort für Besucher aus Cork City und für die Passagiere vieler Kreuzfahrtschiffe, die im Hafen festmachen. Trotz einiger prosperierender Neubaugebiete im Hinterland ist der Ort von der enormen wirtschaftlichen Entwicklung und den Industrieansiedlungen in der Region ab den 1990er Jahren weitgehend unbeeinflusst geblieben und hat sich seinen typisch irischen Charakter erhalten.

Erstmals erwähnt wurde der Ort 1750 unter dem Namen Cove (the Cove of Cork), 1849 erfolgte die Umbenennung in Queenstown aus Anlass des Besuchs von Königin Victoria. 1922 wurde mit der Unabhängigkeit Irlands der englische Name Cove schliesslich in die irische Schreibweise Cobh geändert.

Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich das Dorf während der Napoleonischen Kriege zum Flottenstützpunkt. In diese Zeit fallen auch Cobhs Anfänge als Auswandererhafen. Von hier aus verliessen ca. 2,5 Millionen der insgesamt sechs Millionen Emigranten zwischen 1848 und 1950 ihre irische Heimat.

Im Ersten Weltkrieg war Queenstown Basis der britischen und amerikanischen Marine. Heute ist der Hafen ein schnell wachsender Containerhafen und (neben Dublin) einer von zwei Häfen in Irland, die alle fünf Arten der Frachtschifffahrt handhaben können.

Die Geschichte Cobhs (damals Queenstown) ist eng mit zwei bedeutenden Schiffskatastrophen verknüpft.

Während ihrer Jungfernfahrt lag die RMS Titanic am 11. April 1912 vor Queenstown auf Reede. Es wurde der letzte Hafen, den sie vor ihrem Untergang anlief.

Das Passagierschiff RMS Lusitania wurde am 7. Mai 1915 auf der Fahrt von New York nach Liverpool 40 Kilometer entfernt vor dem Old Head of Kinsale von dem deutschen U-Boot U 20 torpediert und sank schnell. Die Überlebenden wurden nach Queenstown gebracht. Knapp 300 der etwa 1196 Opfer konnten geborgen werden. Auf dem idyllischen Friedhof Clonmel Cemetery (auch unter dem Namen Old Church Cemetery bekannt), eine Meile nördlich des Ortes, liegen 170 Opfer der Lusitania-Katastrophe beerdigt.

Der Titanic Trail führt den Besucher zu all den Plätzen und Gebäuden, die Millionen von Auswanderern vor ihrer Einschiffung beschritten haben.

Die 15-jährige Annie Moore reiste am 20. Dezember 1891 zusammen mit ihren jüngeren Brüdern Philip und Anthony vom irischen Hafen Cobh (damals Queenstown) ab, um ihren Eltern in die USA nachzufolgen. An Bord der S.S. Nevada erreichten sie am 31. Dezember New York, um am nächsten Morgen durch die Prozedur der Einwanderungsbehörde zu gehen. Sie war die erste, die am 1. Januar 1892 als erste Immigrantin über die zentrale Sammelstelle auf Ellis Island in die USA einwanderte.

Das malerische Bild des Ortes Cobh ist geprägt durch seine Hanglage – verbunden mit einigen sehr steilen Strassen – und zahlreichen grellbunt gestrichenen Häusern. Überragt wird der Ort von der hoch am Hang gelegenen neugotischen St.-Colman-Kathedrale. Die Kirche besitzt mit 49 Glocken eines der grössten Kirchengeläute auf den britischen Inseln und das einzige Glockenspiel Irlands.

wir sind in Cobh
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