Donnerstag, 10.September 2020: 45.Tag, Noirmoutier- Île de Ré, 236,5km
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Wir verlassen um 10h45 den Ort L‘Epine und die schöne Insel Noirmoutier. Es ist ziemlich bewölkt 19°. Während der Fahrt löst sich die Bewölkung auf und es wird wieder ein herrlich sonniger Spätsommertag mit angenehmen 26°. Zuerst schauen wir uns den GOIS an.

 

Bei Niedrigwasser kann die Insel zu Fuss oder mit dem Strassenfahrzeug erreicht werden. Die 4½ Kilometer lange Pflasterstrasse Passage du Gois, an deren Rändern in der Saison Muscheln gesucht werden, ist eine Touristenattraktion. Warnschilder geben die Zeiten an, zu denen sie passierbar ist. Ausserdem befinden sich am Strassenrand in dichten Abständen Rettungs- bzw. Aussichtstürme, von denen aus die Gegend betrachtet werden kann.

 

Über die 2,9 Kilometer lange mautpflichtige Pont de l’île de (16 € für unseren BONSAI, hin und zurück), erreichen wir die Insel Île de Ré. Um 15h45 sind wir endlich auf einem offiziellen Stellplatz wo wir enormes Glück haben, dass gerade ein Platz für uns frei wird. Wo kommen bloss alle diese vielen Camper her (98% Franzosen)? Nach einem kurzen Trunk machen wir unsere Erkundungstour durch den Ort Rivedoux. Es ist schon wieder Ebbe und die Boote liegen im Schlick herum. Wir treffen immer nur auf Ebbe, weil das Hochwasser zur Zeit immer nur mitten in der Nacht stattfindet.

Auf dieser ganzen Insel Île de Ré besteht Maskenpflicht ! Wir hassen es !!!

 

Die Île de Ré ist eine Insel an der französischen Westküste. Sie liegt etwa 1,6 sm westlich von der Küste bei La Rochelle Die 30 km lange und bis zu 5 km breite Insel ist an der schmalsten Stelle, bei Le Martray, nur etwa 100 m breit. Es gibt dort ausgedehnte Marschbodenflächen, Pinien- und Zypressenwälder sowie feine Sandstrände.

 

Seit 1988 verbindet die 2,9 Kilometer lange mautpflichtige Pont de l’île de Ré die Insel mit dem Festland. Der Mittelteil der Brücke lässt einen Freiraum von 30 m über dem Meeresspiegel, um den Kriegsschiffen der französischen Marine die Einfahrt nach La Rochelle in den Hafen zu ermöglichen.

Die Insel gehört zum Département Charente-Maritime in der Region Nouvelle-Aquitaine und hat 17379 Einwohner

 

Die Austern- und Muschelzucht, sowie die Fischerei nehmen einen grossen Platz in der Wirtschaft der Insel ein.

Hauptsächlich im fruchtbaren Osten der Insel wird auf mehr oder weniger grossen Parzellen Landwirtschaft betrieben. Auf der Insel werden überwiegend Kartoffeln, Gemüse und Wein angebaut. Der leichte bis mittelschwere Sandboden erlaubt den Anbau von Kartoffelsorten, die es in Frankreich sonst nicht gibt. Sie sind die einzigen Kartoffeln in ganz Frankreich, die das Prädikat A.O.C. tragen dürfen. Das Gemüse wird frankreichweit unter der eigens geschaffenen und geschützten Herkunftsbezeichnung „Île de Ré“ vermarktet.

Der Weinbau ist ein wichtiger Faktor auf der Île de Ré.

In der heutigen Zeit werden auf 650 ha Rebfläche (mit steigender Tendenz) diverse Traubensorten angebaut.

Ein heute weniger bedeutender Wirtschaftsfaktor ist die Salzgewinnung in den Salzgärten bei Loix. Früher wurden bei der Arbeit mit dem Salz grossteils Esel eingesetzt, deren Beine zum Schutz vor Insekten mit karierten Hosen bekleidet wurden. Die hosentragenden Esel sind eines der Wahrzeichen der Insel. Eine grosse Herde gibt es noch auf dem Gelände der Festung von Saint-Martin-de-Ré.

 

Bis zu 180.000 Touristen im Jahr finden in den zahlreichen Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätzen aller Kategorien Unterkunft. Die durchschnittliche Sonnenscheindauer von 2.800 Std. im Jahr, der meist flache Sandstrand, das durch den Golfstrom temperierte Wasser und der frische Wind machen Ré zu einer familienfreundlichen Insel. Darüber hinaus verfügt die Insel über mehr als 100 km Fahrradwege.

In der Zeit vor dem Bau der Brücke konnte die Insel nur durch einen Fährdienst zwischen La Pallice und Sablanceaux erreicht werden. In den Sommermonaten waren Wartezeiten von mehreren Stunden üblich. Seit dem Bau der Brücke hat sich das Tourismusaufkommen vervielfacht, wodurch die Insel mit vielen neuen Problemen konfrontiert wurde, unter anderem einem explosiven Anstieg der Immobilienpreise. Dieser hat sich noch verstärkt, seit der Flughafen La Rochelle von mehreren nationalen und internationalen Fluglinien angeflogen wird. Verbunden mit den hohen Grundpreisen ist auch ein starker Abwanderungstrend bei der einheimischen Bevölkerung: Insbesondere junge Leute verlassen die Insel, da ein Haus dort mittlerweile nur noch schwer erschwinglich ist. So gilt die Île de Ré im Jahr 2020 als Refugium reicher Franzosen bzw. Prominenter, die im Vergleich zu anderen europäischen Staaten über die meiste Anzahl an registrierten Zweitwohnsitzen verfügen.

 

Der Anstieg des Tourismusaufkommens hat der Insel jedoch auch Vorteile beschert: In der traditionell armen Gegend wurden sehr viele neue (Saison)Arbeitsplätze geschaffen; auch der Absatz der landwirtschaftlichen Betriebe konnte deutlich gesteigert werden. Ein weiterer positiver Effekt ist die Renovierung der Dorfzentren, die in den 1980er Jahren zumeist in schlechtem Zustand waren.

die 4½ Kilometer lange Pflasterstrasse Passage du Gois ist nur bei Ebbe passierbar
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