Sonntag, 18.2.2018: La Palma, Los Cancajos
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Es ist 10h als wir an der Ostküste nordwärts fahren. Nördlich von Santa Cruz hat es Bananen, Bananen, Bananen. Die Plantagen sind sehr schön anzuschauen! Noch weiter nördlich schauen wir uns die berühmten Drachenbäume an.

 

Die Drachenbäume bilden eine Pflanzengattung aus der Familie der Spargelgewächse. Die bekannteste Art ist der Kanarische Drachenbaum.

Drachenbäume sind keine echten Bäume, da sie ein atypisches Dickenwachstum aufweisen; es sind baumförmige Lebensformen, die einen selbsttragenden verholzten Stamm besitzen. Die Stämme können verzweigt oder unverzweigt sein. 

In der Gattung der Drachenbäume (Dracaena) werden etwa 50 bis 150 Arten unterschieden (die Anzahl schwankt bei verschiedenen Autoren stark, um mehr als 60 Arten, aber nur, wenn auch die Arten der Gattung Sansevieria mit eingegliedert sind). Die Gattung hat eine sehr weite natürliche Verbreitung in den Tropen und Subtropen. Die meisten Arten haben ihre Heimat in den Tropen der Alten Welt (Paläotropis), also Asien und Afrika. Es existieren zwei Arten auf den Kanarischen Inseln (Dracaena draco auf Gran Canaria, La Palma und Teneriffa sowie extrem selten Dracaena tamaranae auf Gran Canaria).

Und auch hier wieder Bananen, Bananen, Bananen!

 

Unzählige Bananenplantagen prägen die Landschaft im Valle de Aridane, aber auch im Nordosten und an der Südwestküste der Insel.
Der Bananenanbau der einheimischen Zwergbanane ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Insel und noch bedeutender als der Tourismus.
Allerdings geht die Produktion mittlerweile zurück. Die Bananen saugen den Boden aus: 1 kg Bananen benötigen im Durchschnitt 1000 Liter Wasser! Etwa 95% des gesamten Wasserverbrauchs der Insel entfallen auf die Landwirtschaft, davon der größte Anteil auf den Bananenanbau.
Mittlerweile geht der Trend von der kleinen Zwergbanane zur großen Zwergbanane, die allerdings am besten unter Kunststoffplanen, die ganze Felder überdecken, gedeiht. Dadurch wird das Landschaftsbild stark verändert.
Es werden beim Anbau Pestizide eingesetzt und die Monokultur macht auf Dauer den Boden kaputt.
Daher gibt es seit geraumer Zeit auch Bio-Plantagen, ob diese sich langfristig durchsetzen werden, bleibt abzuwarten.
Also: man sieht vor allem an der sonnenverwöhnten Westküste überall Bananen…

In Garafía gibt es fast um 15h mitten auf dem Dorfplatz an der Sonne, vor dem Restaurant „Santo Domingo“ Mittagessen. 3 x Kaninchen, 1 x Schweinststeak. Dazu Runzelkartoffeln. Nach dem Essen geniessen wir einen Rundgang durch das schöne, altertümliche Dorf. Wir spazieren über Strassen, die noch aus Lavasteinen gepflastert sind.

 

Garafia, das Dorf ganz im Nordwesten der Insel La Palma, war lange Zeit schlecht erschlossen und die etwa 1500 Einwohner waren vom Rest der Insel weitgehend abgeschnitten. Heute jedoch lässt die Verbindungsstrasse den Ort näher an Santa Cruz und den Rest der Insel heranwachsen. Viele Palmeros haben in den letzten Jahrzehnten den Ort verlassen. So liegen grosse Teile der Gegend brach und werden meist nur noch durch Ziegenherden beweidet.

Auf der Rückfahrt gibt es irgendwo Kaffee und Nusskuchen, der wie eine Engadiner Nusstorte schmeckt. Mmm! Sehr fein! Beim Mirador El Time (594 m) machen wir nochmals einen kurzen Stopp. Der Blick von diesem Mirador ist einfach fantastisch.

Das ganze Aridanetal, El Paso und die Südwestküste mit Tazacorte bis hin zur Südspitze von Fuencaliente liegen uns zu Füssen.

An klaren Tagen taucht am Horizont die kleine Nachbarinsel El Hierro auf.

Die Passatwolken, die häufig scheinbar über die Bergkämme der Caldera de Taburiente und der Cumbre Nueva fliessen, sind gut zu beobachten. Meist löst sich diese „cascada de nubes“ wie durch Zauberhand auf, bevor sie das Tal erreicht.

Zurück fahren wir über El Paso. Es ist fast 18h30 als wir zurück in unserer Wohnung sind. Bei der Fahrt über die Berge auf die andere Seite der Insel regnet es kurz und leicht. Heute gibt es keine Abendessen, nur getoastete Brotreste mit roter, scharfer Mojo-Sauce.

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