Montag, 1.Januar 2007: Hammamet
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Neujahrsfahrt mit der MABUHAY

Montag,1.Januar 2007: Gegen Mittag segeln wir mit der MABUHAY wieder raus:
ansegeln! Wir, das heisst natürlich Paul, sehen ein riesiges Viech von einer Meduse! Au,
der möchte ich nicht beim schwimmen begegnen! Superwetter, etwa 18°, Sonne. Heute
üben wir Passatsegeln. Das heisst wir haben zwei identische neue Vorsegel und setzen
eines nach Backbord und das andere nach Steuerbord. Mit Rückenwind wird dann das
Schiff vorwärts geschoben. Es funktioniert prima. Sonst keine besonderen Vorkommnisse
heute. Nur Laure und ich sind ein wenig müde und schlafen beide ein halbes Stündchen.
Elina ist immer superlieb und segeln scheint ihr zu gefallen. Mit ihrer neuen Rettungsweste
sieht sie schon fast professionell aus!
Am Abend machen wir wieder mal eine Tunesische-Negativ-Erfahrung! Wir holen unsere
Gasflasche (für den Gaskochherd) in der Capitaneria ab, die man dort füllen lassen kann
(wird auswärts gegeben zum füllen). Wir hatten den Verdacht, dass die Flaschen zu wenig
aufgefüllt werden. Bevor wir die leere Flasche abgegeben haben, haben wir sie auf
meiner Küchenwaage gewogen. Jetzt kontrollieren wir. Auf ein Gewicht von 3 Kilo, fehlen
1,4 Kilo Gas!!! Das Gas ist zwar hier sehr, sehr billig, aber was nützt uns billiges Gas,
wenn wir dann ständig auffüllen lassen müssen? Schlitzohren, elendige!

Schmetterlings-Segeln

Dienstag, 2.Januar 2007: Mit dem Bus nach Hammamet zum Einkaufen. Im Gewürzladen kaufen wir 2 kg gemischte Nüsse! Laure und Stéphane kaufen Gewürze. Am Nachmittag machen Laure, Stéphane und Paul einen Spaziergang im Hafen. Heute ist es kalt (16°) und bewölkt. Ich bleibe im Schiff bei Elina. Ich bin sehr erkältet und abends bin ich bereits um 21h, nach einem Schluck Whisky (Rezept von Marcus), mit tränenden Augen und roter, tropfender Nase, in meinem Bugbett.

wir kaufen wieder mal Gewürze

Mittwoch, 3.Januar 2007: Mit dem Auto von Werner fahren wir Richtung Tunis in ein Weingut um tunesischen Wein zu kaufen. Schon bei der Anfahrt merken wir grosse Militärpräsenz. Ein Militärhelikopter überfliegt in Runden das Gebiet und auf der Autobahn, die wir auf einer Brücke überqueren, sehen wir, dass alle Autos kontrolliert werden. Der tunesische Manager des Österreichischen Weingutes empfängt uns sehr freundlich und erklärt uns alles sehr ausführlich. 80% der Produktion werden exportiert. Wir dürfen in eine Halle, wo es lauter riesige Behälter aus Chromstahl hat, darin ist der neue Wein gelagert. Auf der anderen Seite hat es viele Fässer aus Eichenholz. Laure und Elina kommen nicht mit in diese Halle. Es ist hier drin zu kalt, nur - 4°. Wir probieren Wein in verschiedenen Reifestadien, es ist interessant und wir sind voll dabei. Plötzlich wird das grosse Hallentor aufgerissen und Männerstimmen schreien auf arabisch herum! Jetzt erscheinen drei Soldaten mit Maschinengewehren; Stéphane hebt automatisch die Hände hoch! Die Soldaten fragen den Manager, was wir für Leute seien? Wir verstehen gar nicht, was los ist. Ich glaub' wir sind im falschen Film! Oder sind wir hier in einem James Bond Film gelandet oder was? Jetzt entschuldigt der Manager sich bei uns und eilt zu den Soldaten, die inzwischen hinter alle Chromstahltanks und hinter die Eichenfässer geschaut und gezielt haben. Nach einem heftigen arabischen Palaver ziehen die Soldaten endlich wieder ab. Wir haben einen zünftigen Schrecken gekriegt! Der Manager entschuldigt sich wieder und sagt uns, es würden Drogenhändler gesucht. Laure erklärt man im Büro, wo sie sich mit Elina aufhält, dass in den Bergen der Gegend etwas passiert sei.  Mit 57 Flaschen Rotwein (nein, die sind nicht alle für uns alleine!!!) im Kofferraum verlassen wir mit ein wenig schlotternden Knien das Weingut. Mann, war das Action!!!
Auf dem Rückweg kaufen wir in einem Dorf 5 Kilo Hörnli (Teigwaren) ! Ausserdem am Strassenrand 22 Kilo superfeine, süsse und frische Orangen. Wir haben unsere Dattelphase überwunden und sind nun in der Orangenphase... Wir wollen eigentlich nur etwa 5 Kilo haben, aber da ist nichts zu machen, wir müssen eine ganze Kiste nehmen. Stéphane versucht es bei verschiedenen Verkäufern. Einer schenkt uns 6 Orangen weil wir keine ganze Kiste nehmen wollen. Es gibt also auch Positives hier!
Überall Polizei- und Militärkontrollen mit Maschinengewehren im Anschlag! In der Bucht von Hammamet liegt ein Kriegsschiff! Was ist nur los hier?

wir haben 22 Kilo Orangen gekauft

Donnerstag, 4.Januar 2007: Traumhaftes Wetter, 18°, Sonne. Anne und Werner begleiten uns auf unserer heutigen Segelfahrt. Anne hat einen guten Kuchen gebacken und mitgebracht. Keine Coast Garde kontrolliert uns. Die kennen inzwischen unsere MABUHAY mit der Schweizerflagge und kommen nicht mehr angebraust! Wir üben wieder die Passatbesegelung und verfeinern die Technik, wie wenn wir etwas davon verstehen würden..., auch heute keinen Fisch gefangen.
Am Abend „bekocht“ uns Stéphane, mmm...

Elina gefällt das Segeln ausgeprochen gut

Freitag, 5.Januar 2007: 18°, leicht bewölkt. Wir warten auf Mohamed, den Sattler aus Monastir. Er soll uns Abdeckungen für die Luken und Fenderüberzüge anfertigen. Die „Dogeta“ und die „sail away“ haben auch Aufträge für ihn. Ich begleite Mohamed zu den Schiffen und bin dann der Oberübersetzer für die Deutschen. Laure und Paul kochen unterdessen das Mittagessen.
Um 15h30 sind wir bei Anne und Werner zum Kaffee eingeladen. Da werden wir so richtig verwöhnt mit selbst gemachten Erdbeertörtli. Herzlichen Dank dafür! Am Abend geht es dann gleich weiter mit dem Verwöhnt werden. Heute ist der letzte Abend von Laure, Stéphane und Elina und zum Abschiedsessen gehen wir ins Hotel „Chich Khan“ (oder so, unter Schweizerleitung) und essen da am Büffet so viel wir wollen. Ist ganz prima...

mmm..., heute werden wir so richtig verwöhnt!
Elina's Füsschen-Abdruck kommt als Erinnerung in unser Gästebuch

Samstag, 6.Januar 2007: Was, schon??? um 03h00 müssen wir aufstehen. Elina ist schon topfit und schenkt uns ihr hübschestes Lächeln! Wir Erwachsenen schauen noch nicht so wach und freundlich drein! Der Flug von Laure, Stéphane und Elina soll um 07h00 starten und bis Monastir sind es 100 km. Um 04h10 ist alles im Auto von Werner verstaut und wir können los. Um 05h15 treffen wir am Flugplatz von Monastir ein und staunen nicht schlecht, was da schon alles für Busse stehen und Massen von Touristen ausspucken.Wie sieht das hier erst im Sommer, während der Hochsaison aus?


Schade, die zwei Wochen mit unseren jungen Gästen sind schon vorbei. Für uns war es eine sehr schöne Zeit und wir hoffen, dass es dies auch für Laure, Stéphane und Elina war.
Ciao, Danke ihr drei und bis bald zu Hause!

Um 10h00 sind wir zurück im Hafen und Paul legt gleich los mit arbeiten. Er repariert von Werner und Peter. Dafür helfen ihm diese beiden, unsere zwei Vorsegel herunterzunehmen und fachmännisch zusammenzufalten.
Bei mir steht Grossputz auf dem Programm!

Elina ist schon topfit !
Tschüss zusammen, es war sehr schön mit Euch
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