Mittwoch, 6. März 2019: Merzouga – Errachidia – Tinejdad, 277,3km
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Gestern Abend haben wir doch noch einen kleinen Dünen-Spaziergang gemacht, um unsere alten Knochen zu bewegen. Dies ist einfach eine fantastische Wüstenlandschaft. Schade nur, dass auch hier überall Müll herum liegt. Paul und ich haben uns vorgenommen jeden Tag (oder fast) eine gute Tat zu machen und ein wenig Müll einzusammeln. Und das machen wir auch. Wir heben PET-Flaschen und Bierdosen vom Sand auf und entsorgen sie bei den Abfalleimern des Campings.

Um 9h30 reissen wir uns los von den schönen Dünen, ich würde hier gerne noch ein wenig länger bleiben. Es ist leicht bewölkt, 20°. In Rissani hat unsere Navifrau Anna einen totalen Knoten. Sie führt uns in der Stadt immer im Kreis herum. Auch heute sind die Strassen abwechselnd supergut oder grottenschlecht mit sehr vielen Schlaglöchern. Überall werden Fossilien (Versteinerungen) verkauft. In fast jedem Ort, sei er auch noch so klein, müssen wir abbremsen auf 40, dann 20km/h. Polizeikontrolle. Aber wir wurden bis jetzt noch nie kontrolliert, immer nur durchgewinkt und dabei von den Polizisten sehr freundlich gegrüsst. Und die Polizei hat immer ein sehr schönes, neues „Royales Gendarmerie“- Gebäude im Ort. Überhaupt sind die offiziellen Gebäude immer die prächtigsten Gebäude in den Ortschaften. Danach kommen gleich die imposanten Hotels.

Über Erfoud erreichen wir Errachidia. Von ca. 13h bis 16h30 sind wir in dieser Stadt. Wir haben von Deutschen Wohnmobilisten eine Adresse erhalten, wo man in diesem Ort Bier kaufen kann und wir möchten gerne unsere Biervorräte aufstocken. Offiziell gibt es ja in Marokko keinen Alkohol…! Immerhin sind wir etwa noch 2 Wochen in Marokko. Es ist wahnsinnig mühsam! Wo immer wir fragen, einer schickt uns nach Westen, einer nach Osten. Sogar die Polizei fragen wir (d.h.ich) und die Taxifahrer. Phhh…!!!! Mitten in der Stadt ist gerade eine grosse Demonstration im Gange. Keine Ahnung, wofür oder wogegen die hier protestieren. Um 14h essen wir in einer Marokkanischen Fressbude zu Mittag. Paul so ganz rote, gegrillte Würstchen und ich „Kefta“: Hackfleischbällchen. Dazu einen Tomatensalat mit viel Zwiebeln und OHNE Koriander, auf unseren ausdrücklichen Wunsch. Und das hat diesmal wirklich geklappt!!! Dazu gibt es Fladenbrot. Wir haben beide zu viel und als ein Bettler vorbei kommt geben wir ihm unsere Würstchen und Fleischreste, dazu frisches Brot. Der freut sich sehr, setzt sich an den Nachbartisch und mampft genüsslich unsere Reste. Inzwischen ist es warm geworden, 26°. Danach laufen wir in die Markthalle, kaufen einen Berg Gemüse und Mandarinen für 2.60 € . Wir deponieren alles im Auto und laufen herum, nochmals auf der Suche nach dem Schnapsladen. Endlich finden wir einen, der Bescheid weiss, wo dieser sich befindet, Er will nämlich auch dahin. Es ist Abdullah (53) aus Merzouga. Er begleitet uns zum Laden, der öffnet aber erst um 16h. Also belabert uns Abdullah ziemlich voll von wegen „inshallah“ und so und wo er überall in Frankreich schon war. Und jetzt, wo wir endlich wissen, wo der Bierladen sich befindet, will Abdullah Geld haben für eine „bottle“. Paul will gerade unfreundlich werden, gibt ihm dann aber auf meine Bitte hin doch noch 1 €.

Wir kaufen Bier ein und fahren dann aus dem Ort hinaus. Hier gibt es ein Hotel, wo man über Nacht auf dem Parkplatz stehen darf , für 2€ , steht in unserem Campingführer. Wir fragen freundlich nach dem Preis und ein Mann sagt uns, das koste 10€. Wir lehnen dankend ab und nun will er nur noch 5€ haben. Aber jetzt wollen wir nicht mehr und fahren weiter. In Tinejdad finden wir bei einem Künstler, der sehr gut Deutsch spricht, weil er in Heidelberg studiert hat, einen schönen Platz zum Übernachten. Es ist schon 18h15 als wir hier ankommen und wir sind beide müde. Trotzdem schauen wir uns noch das wunderschöne Museum an, das Zaïd hier um 4 Quellen herum angelegt hat. Der Eintritt kostet 50 Dirham/Person (5€), aber dafür dürfen wir morgen nochmals hinein und uns alles nochmals ganz genau anschauen und fotografieren. Und ausserdem dürfen wir auf dem Platz vor dem Museum kostenlos übernachten. Und das machen wir, wir sind bis um 19h im Museum und finden das wirklich toll gemacht und alles picobello sauber.

Zum Abendessen gibt es heute nur Tomatensalat und Käse. Wir sind einfach zu müde zum Kochen. Was für ein Tag!

Wüstenspaziergang
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