Montag, 30.9.2019: Trigrad - Melnik, 36.Tag , 239,4 km
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Um 9h fahren wir los. Es ist wieder ein strahlender Sonnentag, 11° kalt. Unterwegs durch das Pirin-Gebirge sehen wir überall, dass Steine bearbeitet werden. Irgendwo halten wir an, um zu schauen, was da gemacht wird. Wir fragen Suleyman, wie das Gestein heisst, das da zu Platten verarbeitet wird. Er kann es uns nicht sagen. Kurzerhand ruft er seine Freundin in Berlin an und diese sagt mir in perfektem Deutsch am Handy, dass das Gestein „Gneiss“ ist. Nun zeigt uns Suleyman, wie das Gestein in schöne Platten aufgespaltet wird. Das Material wird per Lastwagen aus den Bergen herunter gebracht. Wir haben zwei grosse Plastiksäcke voll Kleider, die wir Suleyman anbieten. Er lehnt ab, er will sie nicht! Aber er schenkt uns zwei sehr schöne Äpfel aus seinem Garten. Wir freuen uns sehr darüber und nehmen sie dankend an. Ausserdem schenkt er uns zwei solcher glitzernder Gneissplatten, als Souvenir. Bei unserem Mittags-Picknick haben wir 25° warm. Über Bansko, Simitli und Sandanski fahren wir nach Melnik. In einem Dorf namens Strumyani schenken wir unsere beiden Plastiksäcke mit Kleidern einer Frau, die am Strassenrand Besen verkauft. Die Frau ist dermassen verdutzt, dass sie aussieht wie ein grosses Fragezeichen. Sie versteht die Welt nicht mehr, aber sie nimmt die Sachen entgegen. Leider können wir nicht mit ihr sprechen. Verständigungsprobleme! Sie versteht nichts und wir auch nicht. Wir sind heute genau 5 Wochen unterwegs und haben die zwei grossen Säcke durch halb Europa chauffiert. Nun sind wir froh, sie endlich jemandem abgegeben zu haben. Das ist nämlich alles andere als einfach. Als wir um 15h in Melnik ankommen, ist es 29° heiss. Wir machen sofort schwitzend einen Spaziergang, den Berg hinauf. Bald merken wir, dass es da nichts Besonderes hat und kehren um in den Ort Melnik.

 

Melnik (bulgarisch Мелник), ist die kleinste Stadt Bulgariens mit etwa 200 Einwohnern (im Jahr 2016; in den 1960er Jahren waren es noch etwa 390). Sie liegt im Südwesten Bulgariens. Nach ihr ist auch der dunkelrote Melnik-Wein benannt, der in der Umgebung angebaut wird. Neben dem Wein ist die Stadt für die Sandsteinpyramiden von Melnik und für die Architektur bekannt.

Die Stadt ist ein Touristenzentrum und steht unter Denkmalschutz, 96 Häuser wurden zu Kulturdenkmälern erklärt. Ihren Status als Stadt behält Melnik trotz der geringen Einwohnerzahl aus historischen Gründen.

 

Wir kehren in einem schönen Restaurant ein, um diesen famosen Melnik-Rotwein zu probieren. Wir bestellen jeder ein Glas und beim probieren verziehen wir beide die Gesichter; bäh, das ist nicht „unser“ Wein !! Aber je mehr wir davon trinken, desto mehr mundet er uns. Scheinbar war das einer der Lieblingsweine von Winston Churchill (steht in unserem Reiseführer). Wir verlassen das Lokal, um ein Restaurant zu finden, wo wir zu Abend essen könnten. Im zweiten Restaurant trinken wir ein kleines Bier. Die Bedienung ist sehr unfreundlich, also geht es weiter zum dritten Restaurant. Auch hier bestellen wir ein kleines Bier und das Personal erscheint uns freundlicher, also essen wir hier zu Abend. Es gibt für beide ein sehr feines Kawarma im Töpfchen, mit Schweinefleisch und ein Fladenbrot mit Kräutern. Es ist superfein!!!

in Melnik
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