Mittwoch, 9.Mai 2018: Pieterlen – Niffer (F), 122,3 km
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Ehrlich gesagt, mir stinkt es ein bisschen! Paul möchte unbedingt mit dem BONSAI CAMPER fort über die Auffahrts - Tage. Ich hingegen würde lieber zu Hause bleiben, wegen den nicht sehr ermutigenden Wetterprognosen.

Also fahren wir am Nachmittag um 13h30 los, auf die Autobahn Richtung Basel. Nach dem Belchentunnel verlassen wir die Autobahn, um unterwegs noch unsere Schwester und Schwager zu besuchen. Eigentlich war nur ein Kurzbesuch geplant, der sich aber trotzdem, feinem Dessert sei Dank, von 14h30 bis 17h ausdehnte. Zurück auf der Autobahn, geraten wir nach dem Arisbergtunnel in einen massiven Stau, der sich bis weit über Basel erstreckt. Bei Muttenz hat mein Chauffeur genug vom Staufahren und wir verlassen die Autobahn. Um dem Stau ein wenig Zeit zu lassen, sich aufzulösen, tanken wir und fahren dann auf Nebenstrassen bis zum Badischen Bahnhof in Basel. Hier trauen wir unseren Augen nicht und können es kaum glauben. Der Verkehr rollt jetzt wieder einigermassen gut und wer fährt genau vor uns, he? Ja genau! Der gleiche Franzose, der die hellblaue alte Vespa auf einem Anhänger transportiert. Der war schon beim Arisbergtunnel hinter und vor uns!

Wir überqueren die Grenze Richtung Flugplatz und sind nun in Frankreich. Mein Pfadfinder hat sich einen Platz bei Kembs ausgeguckt, wo wir hin möchten. Kurz nach Kembs erreichen wir um 18h45 den Ort Niffer, wo wir uns auf dem Platz direkt bei der „Ecluse de Niffer“ niederlassen. Die Sonne scheint und es ist wunderschön hier, mir stinkt es nicht mehr! Wir machen einen kleinen Spaziergang über die Brücke bei der Schleuse. Leider ist kein Schiff in der Schleuse. Ein Gewitter das sich ankündigt vertreibt uns schleunigst zurück in den Camper, wo es Kartoffelsalat und Würstchen gibt. Das Gewitter mit Hagel ist schnell vorbei und endlich, um 20h30 sehen wir ein grosses Schiff in die Schleuse einfahren. Wir laufen ganz schnell zur Brücke, um zuzuschauen, wie das Schiff durch die Schleuse fährt. Da es ein grosses Lastschiff ist, es heisst „IZAR“, kommt es uns vor, als passe es millimetergenau in die schmale Schleuse. Wir schauen zu, wie das Wasser aus der Schleusenkammer abgelassen wird und das Schiff auf das tiefere Wasserniveau absinkt. Dabei denken wir an die sechs Panamakanal-Durchfahrten, die wir erlebt haben. Nur waren da der Kanal, die Schleusen und die Schiffe ein wenig grösser und breiter. Und, Mist, genau jetzt, wo der Kahn die Schleuse verlassen kann, fängt es heftig an zu schütten! Wir rennen zurück zum Camper und werden trotzdem nass. Nach 5 Minuten ist der Regen vorbei und das Schiff durch die Schleuse.

Die Schleuse Kembs-Niffer (französisch Écluse de Kembs-Niffer) liegt im Oberelsass, am östlichen Ende des Rhein-Rhône-Kanal an dessen Übergang in den Rheinseitenkanal. Seit 2005 steht die Schleuse als Monument historique unter Denkmalschutz.

Erste Gespräche zwischen Le Corbusier und den Auftraggebern fanden im Frühjahr 1960 statt, im April 1961 wurde die Schleuse offiziell eingeweiht. Zu diesem Zeitpunkt war von den beiden Gebäuden nur der Kontrollturm fertiggestellt. Die Bauarbeiten wurden im Folgejahr 1962 abgeschlossen. Das Gebäude ist Le Corbusier‘s einziges Werk im Elsass.

Masse der Schleusenkammer: Länge 85 m, Breite 12 m, Fallhöhe 5,5 m

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