Sonntag, 5. August 2018: 66.Tag, Holmenkollen – Lillehammer – Øystre Slidre, 398,3 km
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Letzte Nacht, um 00h20 werden wir von drei Irren geweckt, die mit ihren Autos auf dem grossen Parkplatz mit möglichst viel Speed und kreischenden Reifen ihre Runden drehen. Paul steht auf und beobachtet das Spiel. Ich fürchte ziemlich, dass so ein Depp plötzlich in unseren Camper kracht. Es hört und hört nicht auf, die Wahnsinnigen fahren mit quietschenden und rauchenden Reifen unaufhörlich ihre Runden. Paul meint, ihn würden die Reifen reuen, die so sehr schnell sehr viel Gummi verlieren. Endlich nach ca. einer Stunde ist der Spuk vorbei und wir können weiterschlafen. Am Morgen sehen wir die schwarzen Reifenspuren auf dem Platz …! Es ist wieder ein wunderbarer Tag, jetzt um 8h50, auf etwa 500 m ü.M, bei 17°, mit einem kühlen Wind. Unten in der Stadt Oslo, wo wir tanken und Wasser auffüllen sind es schon 20°. Später beim Mittags-Picknick 22°. Um 13h sind wir in Lillehammer. Lillehammer liegt wunderschön am Mjøsa-See, dem grössten Binnensee von Norwegen. Es hätte einen Sessellift, aber wir laufen zu den Sprungschanzen und keuchen 450 Treppenstufen bis zum Absprungtisch der grossen Schanze (K120) hinauf. Die kleinere Schanze (K 90) liegt direkt daneben. Wir geniessen die herrliche Panoramaaussicht auf den See und die Stadt Lillehammer. Eigentlich könnte man jetzt noch weiter hinauf, bis zum Sprungturm, nochmals 486 Treppenstufen hinauf laufen, aber das tun wir uns nicht an, wir haben jetzt schon Gummiknie. Das haben wir ja schon in Falun gemacht. Wir trappeln die 450 wieder hinunter und gönnen uns unten eine Glacé, die wir jetzt wirklich verdient haben, oder? Diesmal ohne Wespenstich! Dies ist nun die 4. Skisprungschanze, die wir auf dieser Skandinavienreise besuchen. Eigentlich sind wir ja gar keine Skisprung-Fans, aber das hat sich einfach zufällig so ergeben. Wir haben die Schanze in Lahti, Finnland, Falun in Schweden und nun die beiden Norwegischen in Hollmenkollen und Lillehammer besichtigt. In Lillehammer fanden im Jahr 1994 die Olympischen Winterspiele statt. Der Ort befindet sich 200 km nördlich von Oslo. Und weiter geht unsere Fahrt, immer nordwärts. Um 18h kommen wir endlich an unserem Schlafplatz an. Meiner Meinung nach sind wir heute viel zu lange gefahren. Aber Paul gefällt der erste Platz, den er ausgesucht hatte, nicht und so fährt und fährt und fährt er weiter bis zum nächsten. Er fährt sehr gerne und auch gut mit unserem BONSAI. Nun stehen wir auf einem Hochplateau auf 1161 m Höhe und rundherum hat es Berge. Es ist wirklich wunderschön, die Sonne scheint, aber es weht ein scharfer, kalter Wind und es ist nur 13° warm. Auch hier funktioniert das Internet natürlich NICHT! Abendessen: Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Speckwürfeli, Salat. Während wir essen kommt ein grosser Camper direkt neben uns, mit knapp einem Meter Abstand, und es ist wirklich genügend Platz vorhanden. Paul bittet den Fahrer höflich, doch ein wenig mehr Abstand zu halten. Der Mann, ein Zürcher, fährt ein wenig von uns weg und schaut uns dafür nicht mehr an…! Nach dem Abendessen machen wir einen kleinen Spaziergang um uns die schöne Gegend ein wenig anzuschauen. Als wir zurückkommen, kurz nach 20h, will ich das Geschirr abwaschen. Aber, Mist, es kommt kein Wasser aus dem Wasserhahn! Paul rupft das ganze Bett auseinander um an die Wasserpumpe zu kommen. Und siehe da, der Wasserschlauch hat sich von der Pumpe gelöst. Der Schlauch war nur darauf gesteckt, ohne eine Schlauchschelle oder sonst eine Befestigung. Mein handwerklich sehr begabter Mechaniker befestigt zwei Kabelbinder und fixiert den Schlauch an der Pumpe. Und jetzt muss ich doch noch abwaschen…!

unterwegs nach Lillehammer
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