Sonntag, 24.Februar 2019: Tiznit – Tafraoute, 108,5km
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Zuerst tanken wir unseren BONSAi direkt bei der Tankstelle auf, (à 0,926 €) wo wir übernachtet haben. Danach holen wir noch einige Dirhams am Automaten in Tiznit und dann geht es zur Bäckerei, wo wir frisches Brot holen. Und weiter geht es um 10h15, Sonne 18°. Hier in Tiznit sind wir uns nicht so richtig einig, mein Sidi und ich.

(Sīdī ist eine in den arabischen Dialekten verbreitete männliche Anrede;sie lautet „Herr“).

Ich würde sehr gerne dem Meer entlang noch weiter südlich fahren. Paul will lieber gegen Osten, ins Landesinnere, in die Berge. Und weil er ja schliesslich die ganze Strecke fahren muss, gewinnt er, der Chauffeur. Auf einer Passhöhe, nach 1001 Kurve, trinken wir in einem Restaurant Kaffee. Die Aussicht von da oben ist grandios. Die Toiletten sind eher sehr basal, aber immerhin hat es sogar Papier ! Weiter geht es durch spektakuläre, wunderschöne Berglandschaften bis wir um 13h15 in Tafraoute ankommen. Hier stellen wir das Auto auf einen riesigen Stellplatz, wo es mindestens schon 250 Camper hat. Paul meint zwar, es seien bis 500 Stück. Ich schätze dass 90% davon Franzosen sind. Bei einem Camper sehen wir eine Bayrische Fahne flattern…

 

Tafraoute liegt inmitten einer imposanten Granitlandschaft im westlichen Antiatlas, in einer Höhe von ca. 1000 m. Der spärliche Regen (ca. 235 mm/Jahr) fällt nahezu ausschliesslich in den Wintermonaten.

Markantestes Merkmal von Tafraoute und seiner näheren Umgebung sind die vielen grossen, von Naturkräften (Regen und Wind) rund geschliffenen Felsformationen aus Granit.

 

Nach dem Mittagessen laufen wir in den Ort Tafraoute, es sind inzwischen etwa 30°.

Mit einem Taxi fahren wir um 14h45 zu den „Blauen Steinen“. Das Taxi ist ein uralter Mercedes, der schon seeeehr viel bessere Tage gesehen hat. Der Fahrer knallt jedes mal die Türen dermassen kräftig zu, dass man fast eine Gehirnerschütterung bekommt! Und er stinkt, der Fahrer !

 

Diese „Blauen Steine“ sind ein „Kunstwerk“ des belgischen Künstlers Jean Vérame, der im Jahr 1984 riesige, von der Erosion rundgeschliffene Granitblöcke mit leuchtend bunten Farben angemalt hat. Für diese „Kunst“ stellte der Künstler 20‘000 kg Farbe nach altägyptischem Rezept her. Unterdessen wurden die meisten der Steine bei Tafraoute neu bemalt.

 

Von hier fahren wir weiter ins Tal der Ammeln, dessen Name von einem Berberstamm herrührt, der sein Zentrum in Tafraoute hat. Auch hier ist die Landschaft einfach nur grandios. Kurz nach 17h sind wir wieder zurück auf dem Stellplatz, wo wir uns erst mal bei einem kühlen Bier von den intensiven Eindrücken erholen müssen. Zum Abendessen gibt es heute in dieser spektakulären Umgebung ein feines Fondue! Am Abend läuft eine grosse Herde Ziegen über den Stellplatz. Hinterher kommen einige Berberfrauen und ein paar Kinder. Wir sind uns nicht sicher, ob das nicht nur zur Show der Touris gemacht wird. Einige schiessen nämlich Fotos davon und bezahlen dafür.

 

in Tafraoute
in Tafraoute
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