Montag, 25.Februar 2019: Tafraoute – Tata, 175,5 km
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Dieses Tafraoute liegt wirklich an einer wunderschöner Lage, auf etwa 1000 m Höhe in einem Talkessel, mitten im Anti-Atlas. Nur schade, dass auch hier, wie anderswo überall Müll, Müll, Müll herumliegt. Einfach nur schade!

Wir fahren um 9h45 los. Die Strassen sind zwar asphaltiert, aber sehr schmal. Kreuzen ist schwierig. Eines der Fahrzeuge muss auf das unasphaltierte Bankett ausweichen. Die Berglandschaft die wir heute passieren ist wieder mächtig gewaltig und sehr beeindruckend. Ich nehme mir vor, nicht mehr zu fotografieren. Aber schon an der nächsten Kurve habe ich es schon wieder vergessen. Immer wieder noch prächtigere Bergformationen tauchen auf. Paul kurvt gekonnt um eine Million Kurven, bergauf und bergab. Wir verfahren uns kurz, finden dann aber doch noch den richtigen Weg. Da oben in den Bergen weht ein kühler Wind, ca. 14°. Um Punkt 13h hat unser treuer BONSAICAMPER 50‘000 km auf dem Buckel. Und genau zur gleichen Zeit entdecken wir die ersten „richtigen“, echten Dromedare. Eine ganze Herde in einem ausgetrockneten Flussbett. Nicht die armen Dromedare, die an den Stränden von Essaouira und Agadir mit den Touris den ganzen Tag auf- und ablaufen müssen.

Wir erreichen Tata um 15h und schauen uns den Campingplatz “Les Palmiers“ für die Nacht an. Aber da stehen die Camper wie die Sardienen und Paul meint:“Nix wie weg!“ Jetzt stehen wir auf dem Campingplatz „Hayatt“ an schöner Lage, direkt am Fluss, der sogar ein wenig Wasser hat. Als wir uns den Camping anschauen, kommt gerade eine Windhose auf uns zu, die uns voll mit Sand einstaubt.

 

Tata liegt südlich des Antiatlas in einer Höhe von nur etwa 690 m am Rand eines fruchtbaren Oasentals. Das Klima ist wüstenartig; Regen (ca. 170 mm/Jahr) fällt – wenn überhaupt – nur in den Wintermonaten.

Die Bevölkerung der Stadt besteht nahezu ausschliesslich aus Angehörigen verschiedener Berberstämme der Umgebung. Die meisten sind – wegen ausbleibender Regenfälle in ihren Heimatdörfern, aber auch aus soziokulturellen Gründen (Hoffnung auf Arbeit, Verbesserung der materiellen Lebensbedingungen und der Gesundheitsvorsorge, bessere Möglichkeiten zur schulischen Ausbildung der Kinder etc.) – verstärkt seit den 1970er Jahren in die Städte abgewandert.

Als Hauptstadt der gleichnamigen Provinz ist Tata ein wichtiges Verwaltungszentrum im äussersten Süden Marokkos. Unweit der − über weite Strecken niemals eindeutig bestimmten und deshalb strittigen − Grenze zu Algerien gelegen, ist die Umgebung von Tata ein wichtiger Militärstandort mit einem etwa 20 Kilometer westlich gelegenen Luftwaffenstützpunkt, dessen Start- und Landebahn aber auch zivil genutzt wird. In den letzten Jahren wird die Stadt auch bei Touristen, die mit dem eigenen Wohnmobil unterwegs sind, immer beliebter.

Da Tata über keine kulturhistorisch bedeutsamen Sehenswürdigkeiten verfügt und der gesamte Ort weitgehend neu gestaltet wurde, sind es die sich Richtung Norden, ausbreitenden Oasen, die einen kurzen Ausflug lohnen. Der Anblick von üppigem Grün der bewässerten Anbauflächen (Gerste, Bohnen, Gemüse) in den Monaten Januar bis März lässt das äusserst trockene und heisse, beinahe wüstenartige Klima im Rest des Jahres vergessen.

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