Sonntag, 14.1.2018: Cers bei Bézier–Marsanne bei Montélimar, 34.Tag, 257 km
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Sehr laute Nacht mit sehr viel Autoverkehr und immer wieder Regenschauern. Es ist 9h15 als wir Richtung Sête losfahren. Unterwegs sehen wir viele, viele Flamingos, die im Regen nass werden. Es schüttet den ganzen Morgen!!! In Sête schickt uns ANNA in Richtung „NONDELY“, so spricht sie „MONTPELLIER“ aus. Und weil es um Mittag endlich aufhört zu regnen, beschliessen wir spontan, uns den „Pont du Gard“ anzuschauen. Eigentlich wollten wir ja nach Avignon. Der Eintritt kostet 8.50 € / Person, inklusive Parkplatzgebühr, einem 15-minütigen Film und einem super gut gemachten Museum. Schön und sehr imposant, was die Römer da gebaut haben. Wir laufen etwa 2½ Stunden in dem Gelände herum und danach geht es weiter Richtung Norden. Kurz nach Montélimar finden wir einen Stellplatz in Marsanne, unterhalb eines Schlosses, wo wir die Nacht verbringen. Abendessen Härdöpfelstock (viel zu viel gegessen!), Pilze an einer Sauce und Salat.

 

Pont du Gard

3 Jahre lang sollen über 1.000 Menschen an dem Aquädukt gebaut haben bis es im 1. Jh. n. Ch. fertiggestellt war. Der Pont du Gard war Teil einer Wasserleitung, welche die Römer über eine Länge von ungefähr 50 Kilometern zwischen den heutigen Städten Uzès und Nîmes errichtet haben, um Quellwasser zur Stadt Nîmes zu transportieren. Die beiden Städte lagen nur 20 km Luftlinie auseinander, aber die Leitungen mussten einige Hindernisse wie Hügel und Täler überwinden, so dass sie mehr als das Doppelte an Wegstrecke zurücklegen mussten.

Der Höhenunterschied zwischen der Quelle und der Stadt Nîmes betrug gerade mal 17 Meter. Das ergibt ein Gefälle von 34 cm pro Kilometer! Und hier liegt die Genialität des gesamten Bauwerks: Über die Gesamtlänge von 50 km wurde dieses geringe Gefälle exakt eingehalten und umgesetzt. Dabei wurden Berge umgangen oder mit Tunneln durchbohrt und Flusstäler mit Brücken überwunden ohne dabei von der geringen Neigung abzuweichen. Gleichzeitig musste die Neigung in Kurven geringer sein, als das Gefälle auf der Geraden, damit der Druck der täglich geförderten Wassermengen an diesen Stellen nicht zu hoch geworden wäre. Die Wasserleitung transportierte täglich um die 20.000 Liter Wasser zu ihrem Zielort. Die Brücke wurde bereits 1985 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Im Tal des Flusses Gardon musste die Wasserleitung ein sehr breites Flusstal überqueren. Es entstand der wohl bekannteste Teils des Aquädukts, der Pont du Gard. Er hat eine Gesamthöhe von 49 m und eine Länge von 275 m. Er besteht aus drei Arkadenreihen – zwei imposante und eine geradezu zierlich wirkende oberste Bogenreihe, die den Wasserkanal trägt. Das gesamte Bauwerk wurde in einer typisch römischen Quadersteinbauweise errichtet, wobei die Quadersteine so passgenau zugeschnitten wurden, dass sie ohne Mörtel aufeinander gesetzt werden konnten. Der gegenseitige Druck hielt sie zusammen.

Die beiden unteren Bogenreihen sind jeweils um die 20 m hoch und bestehen aus sechs, beziehungsweise elf Bögen. Sie sind verschieden breit (von der Mitte aus abnehmend), um eine grössere Stabilität des Bauwerks zu bewirken. Die oberste, viel kleinere Arkadenreihe, besteht aus 35 kleinen Bögen und hat eine Höhe von ca. 7 m. Hier floss das Wasser in einer 1,80 m hohen und 1,20 m breiten Rinne. Die Wasserleitung wurde teilweise bedeckt, damit das frische Quellwasser nicht verunreinigt wurde.

Der Pont du Gard ist einmalig und ein geniales Monument römischer Baukunst!.

beim Pont du Gard
der Fluss Le Gardon
so sind die Steinblöcke ineinander gefügt
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